Mercedes 211 ehemaliges Taxi als Alltagsfahrzeug ?
Hallo Leute,
ich wollte hier gerne ein paar Meinungen zum Thema "Taxi" als Alltagswagen einholen. Ich habe hier schon einige Themen gelesen, und möchte Euch bitten möglichst sachlich beizutragen.
Pauschalausagen, wie : "Die sind alle Schrott" oder "Warum tut man sich sowas an" habe ich schon gelesen, und dienen nicht der sachlichen Diskussion.
Folgende Überlegung : Eine E-Klasse ab EZ 2009 liegt momentan preislich so zwischen 9-11 k€, ein Taxi kostet zwischen 4-5k€. Das ist ein gewaltiger Unterschied.
Ich brauche einen Daily Driver, mein jetztiges 124er T-Modell wird den nächsten TÜV nicht ohne erhebliche Reparaturen bestehen. Und erheblich meine ich mit diversen Schweissarbeiten, Hinterachse,Vorderachse, Antriebsstrang usw. überholen.
Da ich nicht alles selber machen kann (insbesondere die Schweissarbeiten) kalkuliere ich mit locker 2,5-3k€ Rep.Kosten. Würde ich den Restwert von meinem 124 nehmen - ich werfe jetzt mal 1,5k€ in den Raum komme ich schon in die Richtung eines der o.g. 211 Taxen aus EZ 2009.
Der S124 ist nichts besonderes. Schalter, keine Klima, kein Leder,usw. Zustand insgesamt relativ stark gebraucht, knapp 300.000 auf der Uhr. Wie ihr schon lesen könnt, bin ich was den daily driver betrifft relativ schmerzfrei. Hellelfenbein finde ich geil, und auch hohe Kilometerstände schrecken mich nicht ab.
Was wäre das grössere Übel ? Der 124 oder der ebenfalls stark gebrauchte 211 ? Ich sehe das so : Trotz der hohen Laufleistung sind diese Fahrzeuge lediglich 5 Jahre alt, und nicht 21 wie mein jetziger Tee. Technisch 2 Generationen weiter.
Um mir ein Bild vor Ort zu machen, bin ich vorgestern nach Hamburg gefahren, und habe mir bei mehreren Händlern ein paar Taxen angesehen. Ebenfalls habe ich mit den Händlern vor Ort gesprochen. Diese sagten mir, es gibt solche und solche.
Tatsächlich haben sich die Fahrzeuge vor Ort in einem - für mein Empfinden - durchaus brauchbaren Zustand befunden - immer in Hinblick auf die Laufleistung. Natürlich gab es auch Buden, aber gerade die Fahrzeuge in der Preisregion um ~ 5k€ waren augenscheinlich ok. Motor sprang auch auf Schlag an und lief ruhig. Es ist wirklich erstaunlich, wie gut so eine Mercedes E-Klasse 211 nach 500.000 Taxi KM aussieht.
Anbei ein paar Bilder von meinem Besuch in HH. Dieses Taxi hätte ich für 4k€ mitnehmen können. EZ 2009, 490.000 gelaufen.
Ich freue mich auf Euren Input,
Gruss,
Hajo
Beste Antwort im Thema
Zu 99,9% der Taxen , die ich gesehen habe sind so weit runtergerockt , das ich da die Finger von lassen würde!
Die Taxifahrer wollen so günstig oder wenn , sogar gar nicht reparieren , das Ding muss laufen und Geld verdienen !
Mir tut es immer wieder weh zu sehen , wie einige dieser Dinger nach ein paar 100tkm aussehen !
Mir ist aufgefallen , das viele Taxifahrer "Gäste unseres Landes" sind , meist aus dem orientalischen Raum , wie im waren Leben wird nix investiert , das kann genauso gefahren werden wie in deren Heimat ......geflickt und zusammengeschustert !
Das beziehe ich nicht nur auf Taxen , auch auf Fahrzeuge im deren Privatbesitz !!!!!
Lisa
34 Antworten
hallo zusammen,
meine gute, man vergisst sooooo schnell.
habe u. a. 10 jahre lang einen sehr schönen W124, 320TE, gefahren.Baujahr 1993, ein Zwitter mit MOPF1 Design und MOPF2 Technik.
Gekauft habe ich den Wagen mit 87 TKM. Also schon noch gut beisammen. Auch als nach 195 TKM der fatale Crash in sein Heck kam, fuhr der Wagen, bis kurz davor, noch ganz wunderbar. Das Fahrwerk fand ich vom ersten Tag an sehr angenehm. Und trotz serienmäßiger 195er Bereifung lag der Wagen immer gut auf der Straße. Einzig die Stabis vorne habe ich kompeltt erneuert und einmal die Spurstangen. Ich bin aber nie mit Hänger und selten vollbeladen unterwegs gewesen. Außerdem bin ich jedem Schlagloch und jedem Kanaldeckel ausgewichen.😁
Der W211 kann natürlich sehr vieles besser, aber, dass MOPF Fahrwerk mag ich nicht soooo gerne. Auf schlechten Straßen fuhr ich lieber mit dem 124er.
Auf jeden Fall ist der 124er ein sehr schönes Auto, besonders als Kombi und Coupe!😉
Der 211er hat keine McPherson-Achskonstruktion, er hat einen "richtigen" Doppelquerlenker mit Federbein. Federbein heißt, dass Feder und Dämpfer ineinandergefädelt sind. Die Führung des Achsschenkels übernimmt nicht die Kolbenstange des Federbeins wie bei der McPherson-Konstruktion, sondern der obere Querlenker. Dadurch ist das Ansprechverhalten der Federung feinfühliger, weil die seitlichen Führungskräfte nicht das Losbrechmoment der Dämpfer-Kolbenstange vergrößern.
Dass der 124er grundsätzlich ein sehr gutes Fahrwerk bietet, das ist mir bekannt, jedoch weiß ich auch, wie gemein er bei Regen und Glätte sein kann. Mir ging es aber eher ums "Gesamtpaket" und auch die passive Sicherheit.
Zitat:
Original geschrieben von FourScore
Die Wahrheit liegt in der Mitte 😉 Natürlich ist der 211er 2 Generationen weiter wie der 124. Das bedeutet, dass vor allem Elektronik und Sicherheitssysteme deutlich verbessert wurden.Zitat:
Original geschrieben von Sitzheitzung
Also in Komfort unterscheiden die beiden sich nicht!
Wird ein Blick auf das Fahrwerk geworfen, stellt man schnell fest, dass die Hinterachse von der Grundkonstruktion die Gleiche ist wie beim 124. Selbst die aktuelle E-Klasse besitzt eine Raumlenker Hinterachse, die in dieser Form erstmals beim 124 eingeführt worden ist.
Die Vorderachse beim 211 besitzt Mc-Pershon Federbeine. Hier unterschieden sich die Fahrzeuge ! Bedingt durch die Konstruktion ist der 211 in Kurven agiler und wendiger, insgesamt sportlicher und direkter zu fahren.
Aber genau das Liebe ich an den alten Mercedes ! Die fahren sich wie eine Sänfte. Man gleitet eher.
Und dazu kommt : Ich wage zu behaupten, dass 85% aller 124er die im Alltag auf deutschen Strassen unterwegs sind, fahrwerkstechnisch tot sind. Locker 20 Jahre und älter, jenseits der 250.000. Das bekommt keinen Fahrwerk und dementsprechend verbraucht und ausgelutscht fahren sich diese Fahrzeuge.
Wird eine umfassende Revision aller Fahrwerksteile vorgenommen, ist man höchst erstaunt, was der 124 doch für einen tollen Fahrkomfort zu bieten hat.Gruss,
Hajo
Es gibt auch ausgelutschte 211er. Und es ging um Komfort, nicht um Sportlichkeit. Aber der 124 er soll ja auch gar nicht sportlich sein. Sonst hast du recht.
Zitat:
Original geschrieben von Austro-Diesel
Der 211er hat keine McPherson-Achskonstruktion, er hat einen "richtigen" Doppelquerlenker mit Federbein. Federbein heißt, dass Feder und Dämpfer ineinandergefädelt sind. Die Führung des Achsschenkels übernimmt nicht die Kolbenstange des Federbeins wie bei der McPherson-Konstruktion, sondern der obere Querlenker. Dadurch ist das Ansprechverhalten der Federung feinfühliger, weil die seitlichen Führungskräfte nicht das Losbrechmoment der Dämpfer-Kolbenstange vergrößern.
Asche auf mein Haupt ! Ich dachte die VA ist identisch mit dem 203. Ist aber vollkommen richtig, was Du schreibst.
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Zitat:
Original geschrieben von Tuerboy
hallo zusammen,meine gute, man vergisst sooooo schnell.
habe u. a. 10 jahre lang einen sehr schönen W124, 320TE, gefahren.Baujahr 1993, ein Zwitter mit MOPF1 Design und MOPF2 Technik.
Gekauft habe ich den Wagen mit 87 TKM. Also schon noch gut beisammen. Auch als nach 195 TKM der fatale Crash in sein Heck kam, fuhr der Wagen, bis kurz davor, noch ganz wunderbar. Das Fahrwerk fand ich vom ersten Tag an sehr angenehm. Und trotz serienmäßiger 195er Bereifung lag der Wagen immer gut auf der Straße. Einzig die Stabis vorne habe ich kompeltt erneuert und einmal die Spurstangen. Ich bin aber nie mit Hänger und selten vollbeladen unterwegs gewesen. Außerdem bin ich jedem Schlagloch und jedem Kanaldeckel ausgewichen.😁
Der W211 kann natürlich sehr vieles besser, aber, dass MOPF Fahrwerk mag ich nicht soooo gerne. Auf schlechten Straßen fuhr ich lieber mit dem 124er.
Auf jeden Fall ist der 124er ein sehr schönes Auto, besonders als Kombi und Coupe!😉
Ich schwelge mit in Erinnerungen!
Ich weine immer noch meinem seligen 250 D mit 94 PS nach, das war ein Motorklang. Bei knapp 2.000 U/min klang er fast wie ein V8.... Dagegen ist mein CDI eine Nagelbüchse.
Ich möchte eigentlich beide haben und irgendwann kommt auch wieder ein S 124 E 220 T dazu, der steht schon in Sichtweite. Ein moderner für den Alltag mit allen Annehmlichkeiten der Jetzt-Zeit und ein Spaßmobil für die netten Fahrten, durchaus auch ins Büro und zum Baumarkt.