Mein Navi verblödet!

VW Tiguan 2 (AD)

Jedesmal wenn ich die Karre einen Monat lang nicht bewegt habe und dann starte, ist das Navi total desorientiert. Findet die Himmelsrichtung nicht, ich muss jedesmal mehrmals den Norden anklicken um den zu bekommen. Liegt´s an mir?
W.

8 Antworten

Ähh, Du kannst dem Navi doch nicht sagen, wo Norden ist - wie soll das denn gehen?
Das wird über einen Hallsensor gemacht, der die Nordrichtung erkannt, mit dem GPS-Sensor wird dann die Position erkannt (Oft ist genannter Hallsensor, also die Himmelsrichtung) da schon integriert...
Dein Problem scheint was anderes zu sein. 😉

Mit anderen Worten: Beschreibe mal bitte gaaaanz genau, wann du wo hinklickst, um was zu bewirken

Moin,
für das korrekte und schnelle Funktionieren eines Navigationssystems benötigt es beim Einschalten Daten über die Satellitenbahnen.
Diese Informationen sind in den Almanach und Ephemeriden-Daten enthalten. Diese Daten senden die Satelliten aktualisiert ständig an die Empfänger.
Beim Einschalten schaut das Navi in den letzten Daten nach wo die Satelliten im Einschaltmoment ungefähr stehen müssten und kann dann schnell die erste Positionsbestimmung machen (FirstFix)
Bei dir sind diese Daten nach längerem Stillstand einfach veraltet und müssen erst aktualisiert werden damit die erste Positionsbestimmung klappt, das dauert eben ein/zwei Minuten. (Kaltstart des Systems)
Also platt gesagt sucht dein Navi nach dem Einschalten nach Satelliten mit den veralteten Daten und findet dort keine.
Parallel werden die aktuellen Daten geladen, was einige Sekunden bis Minuten dauern kann ( je nach Qualität des Satellitenempfangs und alter der Daten). Sind die Bahndaten dann bekannt findet deine Navi auch seine Position und kann die Himmelsrichtungen bestimmen.

Die Alamanchdaten sind etwas ungenauer aber länger (Tage) gültig und sind für den „FirstFix“, also die schnelle erste Positionsbestimmung, ausreichend.
In den Ephemeriden sind die Daten dann genauer aber weniger lang aktuell. (Stunden)

Moderne Navi-Systeme laden diese Daten auch über das Mobilfunnetz vorweg herunter (geht schneller weg. höherer Datengeschwindigkeiten dort ) und stellen sie dann dem Navigationsgerät zur Verfügung.

Also ….wenn man wochenlang keinen Satellitenkontakt hatte dauert es dann eben eine Weile bis die erste Positionsbestimmung klappt, von daher alles normal.

Wenn du auf die Nordtaste drückst möchtest du dem Navi System sagen, das die Kartenansicht sich oben nach Norden ausrichten soll……dafür muss das Navi aber erst mal wissen WO Norden ist, und das dauert eben etwas nach langem Stillstand. Da kannst‘e wiederholt drauftippen wie du möchtest, wenn kein Norden bekannt ist hilft das nicht.
Es ist also nicht so das DU dem Navi sagen kannst WO Norden ist, lediglich die Ausrichtung der Karte („oben“ nach Norden(„genordet“) oder eben „oben“ in Fahrtrichtung gibts du vor)

Als Gegenprobe kannst du ja mal nach 2 Tagen prüfen ob die Positionsbestimmung dann schneller klappt. Wenn das dann besser klappt ist dein System in Ordnung.

Die VW Festeinbaunavis, wie praktisch alle Festeinbauten, nutzen aber eine zusätzliche Trägheitsnavigationsfunktion, da sie ja z.B. auch im Tunnel (ohne GPS Signal) noch einwandfrei navigieren. So auch zumindest nach meiner eigenen Erfahrung.

Deshalb kann das vom TE beschriebene Verhalten nicht allein an veralteten Satellitendaten liegen. Vielmehr gehen wohl sämtliche gespeicherten letzten Positionsdaten nach langem Stillstand bzw. Nichtnutzung des Fahrzeugs verloren, incl. der letzten Positionsdaten aus der Trägheitsnavigation.

Allerdings habe ich keine Ahnung ob das hier jetzt ein bug oder ein "Feature" ist. Es ist doch aber auch bekannt, dass zur Batterieschonung Steuergeräte im Fahrzeug nach langer Nichtbenutzung in einen "Winterschlaf" verfallen. Womöglich werden dabei auch vermeintlich "unwichtige" Daten des Navigationssystems gelöscht? 😉

Ja…da gebe ich dir recht, aber das widerspricht sich ja auch prinzipiell nicht.
Die Trägheitsnavigation setzt bei Ausfall des Satellitenempfangs eben von der letzten, bekannten Positionsbestimmung die Navigation mit den Kartendaten dann fort.
Also bspw, ab Einfahrt in einen Tunnel dann über das Geschwindigkeitssignal und Trägheitssensoren weiter, bis wieder ein Satellitensignal empfangen werden kann. .
Ist aber, wie du ja auch schon vermutet hast, die letzte Standortinformation verloren gegangen, bzw. zu alt. kann auch nicht durch Trägheit „weiter navigiert“ werden. Das System weiß schlicht (noch) nicht wo es ist.

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Zitat:

@fwcruiser schrieb am 14. Dezember 2022 um 10:52:49 Uhr:


Die VW Festeinbaunavis, wie praktisch alle Festeinbauten, nutzen aber eine zusätzliche Trägheitsnavigationsfunktion, da sie ja z.B. auch im Tunnel (ohne GPS Signal) noch einwandfrei navigieren.

Ich weiß, was du meinst, das ist aber keine Trägheitsnavigation. Hier werden einfach die Tachoimpulse genommen, um den Fortlauf auf der abgeschatteten Straße zu simulieren. Der Wagen folgt dann strikt der Navi-Straße mit der vorgegebenen Distanz zu vorher. Maximal kommt hier noch der Lenkwinkelgeber zum Einsatz, um Abbiegungen zu erkennen.
Bei Trägheitsnavigation werden Beschleunigungssensoren genommen, um aus deren schwankenden Werten Geschwindigkeits- und Richtungsänderungen abzuleiten - die ist noch Neuland und nur in Labor-Versuchsaufbauten funktionsfähig. Praktisch einsetzbar ist diese noch nicht, verbaut erst recht nicht. 😉
Und da kommt kasemattenedes Einwand zur Geltung: Ohne irgendeine vorige korrekte Position kann ein wie auch immer geartetes Ortungsersatzsystem nichts bewirken.

Zitat:

@Beichtvater schrieb am 14. Dezember 2022 um 12:40:49 Uhr:



Zitat:

@fwcruiser schrieb am 14. Dezember 2022 um 10:52:49 Uhr:


Die VW Festeinbaunavis, wie praktisch alle Festeinbauten, nutzen aber eine zusätzliche Trägheitsnavigationsfunktion, da sie ja z.B. auch im Tunnel (ohne GPS Signal) noch einwandfrei navigieren.

Ich weiß, was du meinst, das ist aber keine Trägheitsnavigation. Hier werden einfach die Tachoimpulse genommen, um den Fortlauf auf der abgeschatteten Straße zu simulieren. ..

Oder so. 😉

Danke Euch, jetzt bin ich etwas schlauer.
W.

Das Problem habe ich auch schon gehabt, wenn der Wagen mit der Fähre oder dem Zug transportiert wurde. Bis es sich alles wieder einnordet, können schon ein paar Minuten vergehen.

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