Mehrverbrauch – Magerlauf und Abstimmung für E85
Hallo Leute,
nach langem mitlesen, zumischen und zittern, habe ich endlich den Umbau gewagt. An sich läuft alles, jedoch mit kleinen/größeren Problemen weswegen ich hoffe, dass mir jemand erfahrenes paar gute Tipps geben kann.
Zum Auto: Mercedes C180 W202 Bj. 96 – 122PS 4Zyl. Bosch EV1
Zum Steuergerät: von Gr33n $pirits, mit Anschluss für 4Zyl., Temperatursensor, Regler für Kaltstart sowie Mischverhältnis. Einbau in Werkstatt! Fast reines E85 drin.
Problem 1:Starten im kalten Zustand ist auch wie mit Benzin gleich schnell. Bis der Motor warm ist, ruckelt es aber noch gewaltig. Ist dafür die Kaltstartschraube oder liegt es eher am Mischverhältnis?
Problem 2: Der zuletzt gemessene Verbrauch: 12,4Liter!!! Mit Benzin (E10) 7,5-8! 20% mehr wären max 9,6l
Der Meister hat im nachhinein keinen guten Eindruck gemacht. Ansich hat er nichts weiter eingestellt (Standardeinstellung belassen) und meinte, dass ich keinen Mehrverbrauch haben werde aufgrund der höheren Klopffestigkeit. So wie ich das gelesen habe, muss allerdings die geringere Energiedichte mit einem Mehrverbrauch ausgeglichen werden. Das der aber sooo gewaltig ist, hätte ich nicht gedacht. Denke die Karre ersäuft gerade im Sprit und läuft zu fett. Fahrtechnisch macht sich das allerdings nicht bemerkbar.
Sollte ich nun einfach mal „drauflos regeln“ oder das ganze nochmal von einer Werkstatt mit OBD Prüfgerät testen und Einstellenlassen? In der Einbaueinleitung steht zudem: „Im Vollastbereich (WOT) sollte die Lambdaspannung zwischen 850 und 900mA liegen(...).“ http://goo.gl/4zduU
Der Meister meinte das wäre viel zu mager!
Bin ich gerade etwas verwirrt? JA! Somit: Hat jemand Tipps für mich wie ich das alles am besten regeln und wonach ich mich am besten richten kann?
81 Antworten
Zitat:
Original geschrieben von turbochris22397
Hi,
der Witz ist eben das man beim Verbiegen der Spannung des Lambdasensors keine Umprogrammierung braucht.
Du scheinst zu vergessen das Du dabei ziemlich alleine dar stehst...Insofern lassen sich 200 Euro für einen Breitbandsensor fast schon wieder herausfahren.
Das Lambda bis zu dem das erste Magerruckeln auftritt ist sehr unterschiedlich. Es kann tatsächlich schon bei 1,10 Schluß sein.
Grundsätzlich ermöglichen höhere Verdichtung, enge und große Quetschkanten sowie gute Zerstäubung (Benzindruck wenn erhöhen, nie (!!!) senken) den mager lauffähigen Bereich.
1,25 ist schon ganz extrem! Kann auch ein Messfehler sein, so genau sind diverse beliebte Breitbänder übrigens nicht! Einige bekannte Namen liegen schon mal 0,1 daneben, was ich nicht gerade berauschend finde. Mit Innovate bist Du allerdings extrem genau, was internationale Tests immer wieder bestätigen, ebenso wie aktuelle, normalerweise unbezahlbare Prüfgeräte, die ich immer mal wieder anschließe, nur zum Vergleich.Da man mit E85 auch weniger NOx produziert, ist das magere Gemisch nicht einmal abgasverschlechternd, wie es mit Benzin der Fall wäre.
Ebenso kommt es auch nicht zu überhöhten Brennraumtemperaturen.Gruß!
Ja ganz klar, für jemanden der nicht die Möglichkeit hat das Steuergerät zu verändern ist so ein "geändertes" Lambdasignal optimal.
Ich hatte das ganze halt abgeändert damit ich die vollen 5V nutzen kann und damit genauer bin als mit den orginalen 1V.
Die AEM soll eigentlich auch sehr genau anzeigen, Sensoren sind ja eh bei beiden die Bosch-Dinger.
Allerdings ist der Motor niedirg verdichtend (8.3:1), wobei man mit Lambda 1,25 nicht mehr sparen wird, das optimum müsste um die 1,15 liegen.
1,15 wäre genau das was ich für so einen Motor (16V Turbo) anpeilen würde. 1.25 wird kaum mehr saubere Übergänge haben können und nur in wenigen Bereichen funktionieren.
Mit der Genauigkeit der Lambdasondencontroller ist so eine Sache. Die Sonde ist dabei außen vor, ist eh immer Bosch LSU 4.2
Leider hat Innovate da wirklich die beste Regelung von allen, so das die Dinger auch nach 2 Jahren Dauerbetrieb (wie in meinem Auto, ich habe inzwischen 4 Controller) absolut genau sind. Ich rede von 0,02 Lambda.
Sogar Bosch wollte von denen das Patent kaufen, was natürlich nicht an die große Glocke gehängt wird, aber die digitale Regelung ist das Beste was es gibt.
AEM hatte ich auch mal im Auge, habe es aufgrund einiger Tests aber sein gelassen. Ich habe noch Produkte von http://14point7.com/index.php in Gebrauch.
Der Junge ist definitiv ein Genie. Seine Controller halten mit Innovate (ich habe die LC-1, weil die auch ohne Anzeige perfekt funktionieren) in der Langzeitgenauigkeit mit, da er sich auch etwas ganz neues ausgedacht hat.
Gruß!
Meine AEM läuft jetzt auch schon seit 2008, wie genau weiß ich nicht, aber Werte passen gefühlt sehr gut.
von Innovate hört man auch viel gutes.
Nur wie sagt man so schön: never change a winning team 🙂
Die Ungenauigkeiten unserer Breitbandsonden sind natürlich geradezu lächerlich, wenn man bedenkt das die Mehrheit nur nach der "wieso, läuft doch" Methode abstimmen.
Ob da nach 2 Jahren ohne Calibrierung nun das echte Lambda 1,19 oder 1,12 ist, geht da völlig ab.
"Fühlen" kann man im Bereich zwischen 0,65 und 0,9 bzw. 0,9 bis 1,1 eh nichts! Obwohl dazwischen vom Motorverschleiß mehrere Welten liegen.
Komischerweise haben alle Angst vor zu Mager, zerstören aber ihre Motoren mit zu Fett. Was sie immer nicht wahrhaben wollen, weil es ja nicht sein darf. Sie meinen es doch nur gut und überfüttern deshalb die lieben Kleinen bis zum Exitus... damit er schön kräftig wird.
Gruß!
Ähnliche Themen
bin jetzt längere Strecke mit Lambda 1,15-1,2 gefahren.
(270km) und trotz 200kg Beladung, vollem Tank und dem Fakt das ich kurzfristig Gas gemacht habe (nur einmal, aber der Blick des Cayman Fahrers als er sah das das Fahrzeug was ihn überholt voll beladen war, der wars wert).
Resultat ist richtig gut.
Habe vor der Fahrt noch etwas mehr Frühzündung gegeben (statt 47° Teilllast nun bis 50°), bin damit dann auf 11.5l/100km gekommen.
Bei welcher Drehzahl fährst Du 50°? Das ist ja schon echt heftig. Irgendwann läuft er dann aber rückwärts...
Tja, vor dem niedrigen Verbrauch ist ja leider die Lambdasonde im normalen Auto. Ich kann bei meiner Programiererei immer noch nicht das Lambdatarget senken. Fetter geht, aber magerer will er nicht. Muss wohl doch über den emulierten Ausgang gehen.
Ich werde noch mal über eine simple elektronische Lösung nachdenken, würde ja auch gehen.
A propos: zurück zum Thema:
Ich habe ja einen DI- Magerlaufmotor. Es gibt die Theorie, dass ihm das E85 sogar schmeckt, weil er ja auf Magerlauf steht (was eine Ausdrucksweise 😁 )
Während der Fahrt regelt das System immer schön auf Lambda 0,98. Mit mittlerweile E75 habe ich aber kaum Mehrverbrauch.. 0,8 L/100 km vielleicht. Warum?
Zitat:
Original geschrieben von rnevik
Ich habe ja einen DI- Magerlaufmotor. Es gibt die Theorie, dass ihm das E85 sogar schmeckt, weil er ja auf Magerlauf steht (was eine Ausdrucksweise 😁 )
Theoretisch stimmt das, mein DI mag aber höchstens E38. Jede weitere E85 Zugabe wird mit dem Aufleuchten der MKL quittiert. Allerdings kann ich auch kaum Mehrverbrauch feststellen.
Ich denke mal, dass der DI-Motor sehr gut mit dem geringeren Energiegehalt des E85 umgehen kann. Nur der eng begrenze Regelbereich des Steuergerätes, scheinen dem puren E85 Lauf entgegen zustehen. Was passiert eigentlich, wenn man den Regelbereich erweitern würde?
Allerdings bleibt da noch das leidige Kaltstartproblem, das aber aufgrund der Direkteinspritzung auch nicht so groß sein sollte.
hier mein Beitrag aus dem Nachbarsthread:
Heute Morgen bei ca. 5 Grad C ein heftiger Kaltstart... 7 Versuche, gis er lief. Getankt hatte er E 75.
Heute Mittag E85 pur getankt. Auto läuft wie vorher, keine MKL. Bin gespannt auf die Lambdawerte morgen oder die Tage.
Regeln kann er anscheinend besser als andere Mitbewerber. Eigentlich komisch, denn der konservative BMW müsste eigentlich nur beim Hauch einer Alkoholfahne zum 🙂 schicken. Der Kaltstart macht mir sorgen; zumal ja eigentlich die Frau das Auto fährt und nach 7 misslungenen Kaltstartversuchen mein Handy explodiert 🙂
ich habe jetzt mal die Verbrauchsanzeige zurückgesetzt.. mal schauen, was in einer Woche draufsteht..
Zitat:
Original geschrieben von rnevik
hier mein Beitrag aus dem Nachbarsthread:Heute Morgen bei ca. 5 Grad C ein heftiger Kaltstart... 7 Versuche, gis er lief. Getankt hatte er E 75.
Heute Mittag E85 pur getankt. Auto läuft wie vorher, keine MKL. Bin gespannt auf die Lambdawerte morgen oder die Tage.
Vielleicht hat sich durch das Ethanol der Schmatter gelöst und sitzt nun im Benzinfilter. Den würde ich mal checken. In der Kaltstartphase muss da besonders viel durch. Solche massiven Kaltstartprobleme sollte es mit DI-Motoren baugedingt eigentlich nicht geben. Es waren ja nicht gerade die extremsten Bedingungen, wenn man die Temperatur und das Mischungsverhältnis sieht.
halte ich für unwahrscheinlich, den beim kaltstart muss zwar viel mehr rein im vergleich zu Benzin, aber im Vergleich zur Vollast ist das immer noch wenig. Nein abe 12°C will das Ethanol nicht mehr verdampfen. Der Vorteil vom DI ist das am Saugrohr und Ventilen nicht hängen bleibt, d.h. kann man die Einspritzmenge viel geringer ausfallen. Benzin zerstäubt auch bei -20°c noch, das macht Ethanol nichts mehr und lagert sich auf Kolben und Zylinderwand ab.
Der Vorteil einen kürzen Weg zu haben von Einspritzen bis zum zünden hat auch den Nachteil das man weniger Zeit hat zum verdampfen.
Naja, bei -20 Grad und E85 würde ich das auf die miesen Kaltstarteigenschaften des Ethanol schieben. Allerdings bei +5 Grad und E75? Da sollten in einem Di-Motor die verleibenden 25% Benzin zum Starten eigentlich ausreichen.
Ich hatte mal einen Tipp bekommen. Danach sollte ich die Zündung erst auf Stellung 1 bringen, damit sich der Druck aufbaut. Dann nach 3 Sekunden den Motor starten. Hat geholfen. Das war allerdings ein Saugrohrer.
ab 12°c gibt es Probleme mit e85 im Tank, auch e75 reicht da nicht immer. Je neuer das Fahrzeug ist, umso strenger sind die Abgasnormen. Der Abgastest wird in den ersten 45sec nach dem kaltstart entschieden, da entstehen 90% der Schadstoffe. d.h. ist man bemüht den Motor nur so viel Sprit zu geben wie er unbedingt nötig brauch für den sicheren start.
Das mit dem warten geht aber nur wenn auch die Benzinpumpe anläuft, machen nicht alle Fahrzeuge.
Man kann auch die Unterdruckleitung vom Kraftstoffdruckregler abziehen, das erhöht den Druck um etwas ein halbes Bar im Leerlauf, dadurch bekommt man beim Kaltstart etwas mehr Benzin rein.
Bei E75 muss der motor mit etwas eine dreiviertel weniger Sprit starten wie normal, weil das Ethanol zum starten gar nichts macht wen es richtung Nullpunkt geht. d.h. musst du das ausgleichen, d.h. solltest du min die dreifache Menge einspritzen um sicher zu starten.