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MB 309D, 32 Jahre, 73000km- gut oder teures Risiko

Hallo zusammen,
habe mir gestern einen schoenen Mercedes Benz 309D (T1 mit OM617 Motor) angeschaut.

Ich als Laie fand ihn in einem Super Zustand was Rost und Funktion aller Teile angeht (Firmenwagen mit verbauter Kameratechnik, Garagenfahrzeug)

Nun hat er aber so wenig Laufleistung (73000km) und die letzten Jahre stand er eig nur rum. Zuletzt wurde er vor 3 Monaten gefahren.

Er sprang jedoch super an (gut; nachdem beim ersten Versuch festgestellt wurde das die Batterie leer ist)

Was sind die Gefahren bei diesem Auto?

Stichwort Zylinderkopfdichtung (werde nach Indikatoren schauen aber vllt uebersehe ich was und auf dem Heimweg bleibt er mir liegen?)

Wann sollte er generalueberholt werden ?

Waere schoen eure Meinung dazu zu lesen 🙂

Danke

Video vom ersten Start
https://youtu.be/QiOuP1EIRuk

Video vom Oel am Getriebe
https://youtu.be/Iba9Q0bRNZU

Beste Antwort im Thema

Moin Moin !

Zitat:

Das sind die Fahrzeuge von MB die absolut vollgasfest sind.

Das ist nun leider völlig falsch!

Zitat:

Habe meinen 608 (gleicher Motor) vor 6 Jahren mit 450TKM auf dem Tacho verkauft, der läuft immer noch.

Ein 608 hat einen völlig anderen Motor ! Darin wummert der OM314, ein LKW Motor mit 3,8 l Hubraum und 4 Zylindern.
Beim TE ist mit dem OM 617 der 5 Zyl. PKW Motor verbaut, eine komplett andere Konstruktion , die mit deinem Motor absolut nichts zu tun hat.
Und der ist , wie alle PKW Diesel aus der Zeit, ganz und gar nicht vollgasfest , sondern eine ziemliche Mimose, der zudem sehr wartungsbedürftig ist. Als Vorkammermotor hat er einen überaus komplizierten Zyl.kopf, der zur Überhitzung neigt. Gerissene Köpfe sind die Regel , nicht die Ausnahme. Alle 20tkm müssen die Ventile eingestellt werden , wird gerne vergessen, abreissende Ventile sind die Folge. Eine weitere Schwachstelle stellt die Unterdruckpumpe dar, wenn es sich noch um die alte Version handelt , die den Verbindungsschlauch zum Ansaugrohr hat.
Mit dem Umstieg auf die neue Motorengeneration OM60x wurden alle diese Probleme behoben.

Zitat:

Da muß meine MB- LKW Niederlassung sehr großzügig gewesen sein,

die haben nur 2,5 Arbeitsstunden und den Borgmann Ring berechnet.

Ist ganz einfach! Man hat dich "beschissen" , eine übliche Art der (Fusch)reparatur. Wie Bopp19 richtig schrieb, ist die Reparatur sehr aufwändig. Deshalb wird sie auch gar nicht gemacht! Der Fuscher nimmt nur die Ölwanne ab, in dieser wird die untere Hälfte des Ringes (eine Art Asbestschnur, die auf Länge geschnitten werden muss) , eingelegt und die Wanne wieder angeschraubt. Die obere Hälfte der Abdichtung bleibt einfach drin, man geht davon aus , so den Ölverlust um 60-70 % vermindert zu haben.

Mfg Volker

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@ Matsches:

:: Ist also weniger Ansichtssache, eher eine Wissenslücke.

Ich bin jetzt natürlich enorm beeindruckt von deinem Wissen! Da ist mir bestimmt bisher eine große Menge entgangen!

:-O

In tiefer Ehrfurcht
Klaus

Zitat:

@klausmangold schrieb am 1. August 2019 um 04:53:12 Uhr:


@ Matsches:

Ich bin jetzt natürlich enorm beeindruckt von deinem Wissen! Da ist mir bestimmt bisher eine große Menge entgangen!

Durchaus möglich, kann ich aber natürlich von hier aus nicht beurteilen.

Der Schreyhals hat ganz Recht...
Die Motoren sind zwar legendär langlebig, aber nur im Taxi wo sie mit wenig Drehzahl den ganzen Tag warm sind. Dann sind die für ne Millionen KM gut.

In den Transportern laufen die aber am Limit und mit Drehzahl. Ein 309er geht 207 ist richtige Krücke.
Die kleinen 4 Zylinder sind da regelmäßig nach 300.000km am Ende.

Klar kannste da auch Salatöl durchdrücken, die fahren mit allem was du durch den Filter bekommst. Gut ist dass allerdings nicht für den Motor...

Erst die Motorengeneration 60X wurde richtig gut, also 601, 602 und 603 mit Aluköpfen, die sind wirklich Drehzahl & Vollgasfest.

@Matsches: schreyhalz meint wenn Du genau liest Motoröl, da würde ich Deine Antwort man könne da Salatoel reinkippen mal lieber unter "voreilig" verbuchen. Ebenso liegt @schreyhalz nach meiner Erfahrung durchaus richtig, wenn er sagt ablassen ohne warmlaufen, ist ja alles unten. Hinzufügen mag ich noch: und dann Oelwanne abschrauben, saubermachen, mit neuer Dichtung montieren, gleichmäßig fachgerecht anziehen, Ölfilter tauschen, neues Oel einfüllen, laufen lassen, dann nochmal Oelstandüberprüfen. Aber warmlaufen lassen geht natürlich auch, dann ist das weiß nicht wie Öl im Motor zwar überall und durch den weiß nicht wie Filter... aber vorher wars ja auch drin und deshalb geht der Motor dann auch nicht gleich hopps. Trotzdem ist vom Gedankengang der Mechanik folgend das kalt ablaufen lassen mit Ölwannenreinigung etc. eigentlich schonender. Aber jeder wie er will. Ein Freund von mir fährt seinen Volvo und seine Düdo immer schon ohne Ölwechsel, nur nachkippen und Filter wechseln. Er bezweifelt das Oel "schlecht" wird und meint Fildern reicht. Andere "Fachleute" erklären Dir was von Verbrennungsrückständen und abreißendem Oelfilm... Jeder hat auf seine Art Recht ;-) grüßend, tata3 (ich wechsel regelmäßig Oel weil ich die schwarze Soße für´s brünieren brauche :-D

Zitat:

Ein Freund von mir fährt seinen Volvo und seine Düdo immer schon ohne Ölwechsel, nur nachkippen und Filter wechseln. Er bezweifelt das Oel "schlecht" wird und meint Fildern reicht.

Die Frage ist nur, wie lange die dann so fahren... Also nicht nur in Jahren, sondern auch in KM...

So ein OM60x ist sicher durchaus haltbar, wenn er mit mittlerer Last betrieben wird. Dauerhaft hohe Last ist für diese Generation nicht optimal. Aber auch die Nachfolgegeneration ist nur bedingt haltbar bei hoher Dauerlast. Aus eigener jahrelanger Erfahrung mit dem T1 sei gesagt, dass auch der 2.9 Liter 5 Zylinder diese Belastung nicht mag.
Viel wichtiger, weil kostenintensiver, ist eine gute Karosserie. Gerade hier hat der T1 viele komplexe Ecken.
Darauf würde ich das Hauptaugenmerk legen.

Zitat:

Viel wichtiger, weil kostenintensiver, ist eine gute Karosserie. Gerade hier hat der T1 viele komplexe Ecken.
Darauf würde ich das Hauptaugenmerk legen.

Hat er? Kann ich mich nicht so dran erinnern.
Nur, wenn man einen mit Plastikdach kauft, muss man gucken dass er am Dachübergang Rostfrei ist, sonst ist da nicht so viel Blech dran...

Das Blech unter dem Kühler rostet gerne, ist halt Steinschlägen ausgesetzt. Ansonsten ist der Schalter ganz gut zu fahren, den habe ich mit 9,5 L/ 100 km an den Atlantik und zurück gefahren. Als Westfalia James Cook ist er mit Dach 3,1m hoch und hat ordentlich Windkante. Die Berge hoch ist er nicht so der Bringer, aber mit Schalter immerhin zu bewegen. Der angesprochene 209D mit Automatik ist wenn er den Schwung verloren hatte, mit 30km/h die Berge hochgekrochen und war ein Hindernis für alle anderen.
Schau dir auch das Amturenbrett an, das härtet aus und reißt. Dann hat man überall so Schaumkrümel und es sieht hässlich aus. Neuteile habe ich dafür nicht gefunden. Schalte auch die Stufen des Gebläses mal durch, wenn der Motor einen Lagerschaden hat, fiept es oder riecht verbrannt. Den zu tauschen ist viel Arbeit.

Gruß SCOPE

Hat er, ganz sicher.
Komm gern mal vorbei, dann zeige ich Dir die versteckten Ecken.
Ich kenne die T1 seit 1977

Ja, die Eintrittsstufen in den Türen sind auch so Stellen. Da mal die Matte hochheben, ob es da gammelt.

Gruß SCOPE gibt es

Auch dort, aber das ist nicht wirklich versteckt.
Im Motorraum gibt es einige Ecken, am Unterboden, etc.

Moin Moin !

Zitat:

Erzähl kein Blech!

 

In DIESE Dieselmotoren kannst Du zur Not auch Salatöl aus'm Aldi füllen, und sie laufen damit und vermutlich würde ihnen selbst gebrauchtes Pommesfett nicht den Gar ausmachen.

ja , möglicherweise kommen sie damit ein paar hundert km weit.

Zitat:

Ich weiss jetzt nicht in wie weit Du dich mit solchen Motoren auskennst,

Ich glaube, das ich mich damit so ein bischen auskenne, da ich diese Motore seit über 40 Jahre und einige Millionen km selber gefahren bin , weiter etliche repariert und überholt habe , da ich mein Studium mit der Reparatur und dem Handel alter Benze verdient habe und so mit meinem Kundenkreis einen Erfahrungsschatz von bestimmt über 6 Millionen km überblicke.Auf eine Million weniger oder 3 mehr kann ich mich nicht festlegen.

Zitat:

keine hohe thermische Belastung

falsch , die Motore sterben ausser am schlechten oder überaltertem Öl eben genau an thermischer Überlastung.

Zitat:

gar nichts.

Leider hast du das wichtigste vergessen: Das sind die Materialpaarungen! Und da war man früher bei weitem nicht so weit wie heute, schlechtes Öl raspelt bei diesen Motoren die Zylinderlaufwände weg.

Zitat:

Kurz laufen lässt man so einen Motor im übrigen, damit der ganze über die Monate abgesetzte Ruß und Dreck in Schwebe gebracht wird und mit dem Öl aus dem Motor gespült wird.

Beim nächsten Mal einfach kurz schlau machen, bevor man solches Zeug behauptet. !

Ausser sogenannte Öldtimeröle enthalten alle Öle seit Jahrzehnten Bestandteikle , die ev. Verschmutzungen in Schwebe halten, damit sie im Ölfilter abgeschieden werden können.
Das , was du da als der Wissenschaft neusete Errungenschaft verkaufen willst , trifft auf unlegierte
Oldtimeröle zu , die in Motoren ohne Ölfilter eingesetzt werden. Also Technik aus den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts.

Zitat:

Ist also weniger Ansichtssache, eher eine Wissenslücke.

Ich hoffe , meine Erklärungen konnten deine Lücken schliessen!

MfG Volker

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