Massives Autohaus-Sterben vorhergesagt
Heute las ich einen Bericht in der Presse, der ein massives Autohaus-Sterben vorhersagt. Die Zahl noch existierender AHs in Deutschland soll sich bis 2020 von derzeit 7800 auf 4500 verringern. Das wären mehr als 40% weniger, also schon fast jedes zweite würde demnach verschwinden.
Als Grund werden in erster Linie die wachsenden Autokäufe bei Vermittlern und Internet-Händlern angegeben, weil deren Preise für Neufahrzeuge von konventionellen Autohäusern um die Ecke nicht annähernd errreicht werden können. Interessant ist, daß von einem Werkstatt-Sterben dagegen nicht die Rede ist.
MfG Walter
Beste Antwort im Thema
Zitat:
Original geschrieben von udogigahertz
Wie ich sehe, hast du nicht die leiseste Ahnung davon, wie die Hersteller kalkulieren, außer der Geschichte mit der Händlermarge, die allerdings stark von der Anzahl der verkauften/abgenommen Anzahl der Autos abhängt (Großabnehmer bekommen auch schon mal sehr viel mehr Rabatt vom Hersteller) ist so ziemlich alles falsch, was du hier geschrieben hattest.Die Hersteller lassen kaum jemanden in ihre interne Kalkulation Einsicht nehmen, sicher ist jedoch, dass die Autopreise (vor Steuern) in Deutschland die weltallerhöchsten sind (nur darum gibt es ja überhaupt die sogenannte "Reimporte"😉, die Produkte von VW werden z. B. in den USA zum halben Deutschlandpreis verkauft, mit besserer Serienausstattung. Und man darf gewiss sein, dass VW kein Preisdumping betreibt, denn das würde sofort die amerikanischen Wettbewerbshüter auf den Plan rufen.
Ergo sind VW-Produkte in Deutschland maßlos überteuert ....... und warum? Weil die blöden Kunden diese Preise bereit sind zu zahlen, weil sie der Meinung sind, was nix kostet, is auch nix ...... bescheuert halt, eben typisch deutsch.
Der ehemalige BMW-Chef Eberhard von Kuenheim sagte mal in den 80er Jahren aus, dass BMW an jedem 3er 10.000 Mark verdienen würde, womit nur der Werksabgabepreis gemeint war, nicht der Verkaufspreis der Händler!
Bei solch selbstbewussten Aussagen wären ein paar belastbare Quellen vorteilhaft.
Die Preise vor Steuern sind die "weltallerhöchsten"?
Ich habe mir vor einiger Zeit mal die Mühe gemacht und die Preislisten für den BMW F10 in Deutschland, den USA, Malaysia, etc. zu vergleichen. Den Post gibt's hier auf MT noch irgendwo. War dieses Jahr, aber ich bin ehrlich gesagt zu faul um den herauszusuchen. 😉
Die ausstattungsbereinigte Differenz zwischen dem US-528i und dem D-528i lag im Bereich von 1.500-2.500€ zugunsten des US-Modells. Wenn man Malaysia dazu nimmt dreht sich das Bild gewaltig. Ein 528i kostet dort fast so viel wie ein M5 in Deutschland.
(Quellen: www.bmw.de; http://www.bmwusa.com/; den Link für die Preislisten von Malaysia und den anderen Ländern finde ich auf die Schnelle nicht mehr)
Um mal einen Blick auf das von dir gewählte Beispiel VW zu werfen.
Vergleichen wir den CC V6 4Motion (der US-Passat weicht technisch recht stark vom EU-Passat ab):
BLP in Deutschland: 44.350€, inklusive 19% MwSt., Nettopreis: 37.268€
BLP in den USA: 42.445US$, Nettopreis in € 31.531.
Also liegen US- und D-Version 5.737€ auseinander.
Nehmen wir doch noch den Passat dazu.
Passat 1.4TSI DSG (160PS) Highline BLP in D: 35.200€ (Nettopreis: 29.579€)
Passat 1.8T SEL Premium BLP in USA: 30.895US$ (Nettopreis: 22.951€).
Differenz: 6.628€.
(Quelle: www.vw.de; http://www.vw.com/en.html)
Der Unterschied unterliegt natürlich sehr stark den Kursschwankungen der Währungen. In meinen Beispielen mit dem Wechselkurs vom 14.11.13 gerechnet.
Und man darf hier nicht vergessen, dass sich (besonders im Fall des Passat) die Autos technisch mitunter sehr stark unterscheiden. Der US-Passat hat, bis auf den Namen, eher wenig mit dem deutschen Passat gemeinsam.
Dass es Preisunterschiede gibt steht ausser Frage. Aber die Aussage, dass die Nettopreise in Deutschland die höchsten der Welt sind ist schlicht und ergreifend (und nachweislich) falsch.
Aussagen wie "zum halben Serienpreis mit besserer Serienausstattung" sind nicht belegbare Polemik. Nichts weiter. Da bin ich eigentlich anderes von dir gewöhnt.
Fazit: Deine Aussage ist grundlegend falsch.
Darüber hinaus halte ich es für sehr zweifelhaft, hier Aussagen ehemaliger Manager heranzuziehen, die vor 30 Jahren gemacht wurden. Die Zeiten haben sich (vor allem in den letzten ~20 Jahren) sehr stark geändert.
An einem 3er verdient BMW (der Hersteller, nicht die Händler) ganz sicher keine 10.000DM (was heute deutlich über 8.000€ wären, wenn wir auf 30 Jahre rechnen). Auf alle Modellreihen betrachtet erwirtschaftet BMW (wieder: der Hersteller) einen Gewinn pro Fahrzeug von ~4.000€. (Quelle )Hier zählen aber auch 5er, 6er, 7er, X5, X6 und die M-Modelle rein. DAS sind die wahren Gewinnbringer, die Marge bei den kleineren Modellen ist ganz erheblich niedriger.
Die Margen bei den meisten anderen Volumenherstellern sind übrigens eine ganze Ecke kleiner.
Wenn man jetzt also deine 28% Rabatt vom Opel nimmt und mal sehr selbstbewusst behauptet, dass der Hersteller UND der Händler je 2.000€ an einem Fahrzeug verdient und dann davon ausgeht, dass dein Auto dem Durchschnittspreis eines Neufahrzeuges aus 2012 entspricht (ca. 26.000€), dann sieht man:
28% von 26.000€ = 7.280€.
Also in jedem Fall für Händler UND Hersteller ein Verlustgeschäft.
Der oben verlinkte Beitrag aus dem Handelsblatt zeigt es ebenfalls: Opel macht, vereinfacht ausgedrückt, bei jedem verkauften Fahrzeug Verlust.
Dass das auf Dauer weder für den Konzern noch für die Händler und letzten Endes auch nicht für die Kunden gut ist sollte jeder erkennen.
Wenn es keine Mühe macht würde ich mich jetzt darüber freuen, dass du mir belegen kannst, dass ich "nicht die leiseste Ahnung" davon habe, wie kalkuliert wird und dass "so ziemlich alles falsch" ist was ich geschrieben habe.
252 Antworten
@corsadiesel
Ungläubiges Erstaunen!
Wie um Himmels Willen kommst du dann zu deinen unhaltbaren Ansichten oben, die typisch sind für verbohrte AH-Leute? Weil die ihren Reibach mit allen Mitteln verteidigen wollen und dazu nach allen Seiten wild um sich schlagen, mit abstrusen Argumenten, hart am Rande von Lügen. Und somit genau das Gegenteil erreichen, -nämlich auf potentielle Kunden provozierend und abstoßend wirken.
Warum hast du sowas überhaupt nötig?
Mann, mann, mann...🙄
MfG Walter
Weil das meine Meihnung ist.
Ich möchte auf jeden Fall verhindern, dass die gut geführten Familienbetriebe von der Landkarte verschwinden.
Es wäre ein Graus für mich, wenn ich mich in die Abhängigkeit und das Diktat der großen AH begeben müßte (wo ich auch noch den Wasserkopf mitbezahlen muß), die über mehrere Bundesländer hinweg 20 oder mehr Fialen besitzen und jeden kleinen Händler kaputtmachen.
Die großen AH haben dann später keine Mitbewerber mehr und können Preise diktieren (wie die 3 großen Stromanbieter in D).
Wie dem auch sei, ich fühle mich bei einem Familienunternehmen eben besser aufgehoben und bin froh, dass ich ein solches in der Nähe habe.
Für bestimmte Arbeiten, fahre ich auch in eine freie Werkstatt, wo der Inhaber ein paar Häuser weiter von mir wohnt. Auch hier weiß, dass vernümpftig gearbeitet wird.
Na schön, kann man so sehen oder auch nicht. Wenn man es sich leisten kann:
Dir ist schon klar, daß nicht mehr viele Autokäufer ihr Geld nach sozialen Gesichtspunkten frei ausstreuen können. Vor allem nicht, wenn der leicht einsehbare Mehrpreis zum Mitbewerber (Internet) für ein völlig identisches Angebot im gut mittleren vierstelligen Bereich liegt. Da fragt sich mancher Familienvater, wo sein Großmut endgültig aufhören muß, weil sonst die Rücksichtslosigkeit gegenüber seinen eigenen Leuten bzw. der Schwachsinn überdeutlich ist. Vor allem, wenn ihm klar ist, daß sein Autokauf nicht den geringsten Fatz an der gegebenen Situation ändert...😉
MfG Walter
Wenn ich mir ein KFZ kaufe, dann habe ich auch das Geld dafür über, was der Wagen im Autohaus kostet.
Ansonsten kaufe ich mir das KFZ nicht.
Und ich renne auch nicht durch die Gegend, um Preise zu vergleichen, dafür ist mir meine Zeit zu schade. Macht das AH einen guten Preis (wie das schon in der Vergangenheit gewesen ist), dann kaufe ich.
Und Preise kann ich ja Netz vergleichen.
Und ich fahre nicht wegen 1000,- Ersparnis 700km, nur weil da günstiger sein sollte. Ich will bei Problemen vor Ort den Ansprechpartner haben.
Das ist auch ein Grund, weshalb ich nicht Teile im Netz bestelle, da gehe ich lieber zu meiner freien Werkstatt, wo die Teile genauso günstig sind, wie im Netz (letztes Jahr meine Stoßdämpfer hinten, Sachs Super Touring) und baue diese zu Haus ein. Nach Montage gebe ich die Altteile dort dann wieder ab.
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Zitat:
Original geschrieben von Corsadiesel
Wenn ich mir ein KFZ kaufe, dann habe ich auch das Geld dafür über, was der Wagen im Autohaus kostet.
Ansonsten kaufe ich mir das KFZ nicht.
Und ich renne auch nicht durch die Gegend, um Preise zu vergleichen, dafür ist mir meine Zeit zu schade. Macht das AH einen guten Preis (wie das schon in der Vergangenheit gewesen ist), dann kaufe ich.
Und Preise kann ich ja Netz vergleichen.
Und ich fahre nicht wegen 1000,- Ersparnis 700km, nur weil da günstiger sein sollte. Ich will bei Problemen vor Ort den Ansprechpartner haben.
...
Das ist ja alles ok, -meine Güte!
Aber man kann es auch anders sehen, ohne deswegen ein Misanthrop zu sein. Das Geld für ein bestimmtres Auto zu haben ist ein Punkt. Die Bereitschaft es zu verplempern ein anderer. Wenn du die Preise ernsthaft im Netz vergleichst, wirst du sehen, daß es eben fast nie um eine Ersparnis um die € 1.000 geht, sondern viel eher um Beträge (Kompaktfahrzeuge wie der Meriva) zwischen 3.000 und 7.000 Euro. Dafür könnte man schon mal durch die Gegend rennen. Obschon das albern wäre, -es steht doch alles im Internet und der Kauf geschieht am eigenen Computer.
Die umliegenden FOHs müßte man allerdings abklappern und mit denen herumfeilschen, -für den Versuch auch nur annähernd an die Internetangebote ran zu kommen. Was aber von vornherein unwahrscheinlich ist, bei deren Kostenstruktur. Sonst hätte ich es ja gemacht. Man kann sich diese widerliche und frustrierende Übung also ersparen.
Meine Opel-Werkstatt -und nicht das anhängende (vermutlich defizitäre) AH!- hat übrigens bereitwillige und fähige Ansprechpartner, für die es uninteressant und überhaupt kein Problem ist, wo ich mein Auto gekauft habe und die deshalb nie auf die Idee kämen, bei mir die beleidigte Leberwurst zu spielen und auf irgendeinem hohen Roß zu sitzen...😉
MfG Walter
Zitat:
Original geschrieben von Corsadiesel
Und ich renne auch nicht durch die Gegend, um Preise zu vergleichen, dafür ist mir meine Zeit zu schade. Macht das AH einen guten Preis (wie das schon in der Vergangenheit gewesen ist), dann kaufe ich.
Und woher willst du wissen, ob das vorliegende Händlerangebot "günstig" oder "gut" ist, wenn du keine Preise vergleichst? Das mit dem "man kann sich ja im Netz informieren" zieht ja nicht, weil du ja sowieso nicht im Netz kaufen willst, du müsstest also die umliegenden Händler vergleichen. Aber das willst du ja nicht.
Aber egal, solche Kunden wie dich hat es immer schon gegeben, gibt es und wird es auch in Zukunft immer geben.
Jedoch sinkt deren Zahl .........
Was wieder zur Eingangsfrage zurückführt: Wie lange werden solche kleinen, persönlich geführten Familienbetriebe noch durchhalten? Ich denke mal, deren Zeit ist gekommen, die werden alle verschwinden, wenn sie sich nicht anpassen.
Mn mag das Bedauern oder auch nicht, dagegen machen kann man eh nix, siehe das Sterben der Videotheken, die gab es vor der Erfindung der Heimvideorekorder überhaupt nicht, dann gab es immer mehr solcher Videotheken, nahezu an jeder Ecke fand man die ...... jetzt machen die letzten von denen zu ...... für immer. Es ändert sich eben alles, das hört nie auf.
Am Ende wird es nur noch große und sehr große Händlerketten geben, die dann die Nachfragemacht haben, die ordern dann gleich Tausende von Neuwagen, bekommen so Rabatte, von denen die kleinen Händler nichtmal träumen konnten, die werden bestehen bleiben.
Auf der anderen Seite wird es jedoch eine große Anzahl an Werkstätten geben, manche davon Markenwerkstätten, die vom Hersteller voll als Garantiewerkstatt anerkannt sind, die meisten davon allerdings als "freie" Werkstätten mit Markenschwerpunkten, die dann auch nebenbei Neuwagen vermitteln (die arbeiten dann mit einer großen Kette zusammen oder importieren selber) und auch den einen oder anderen Gebrauchtwagen wird man dort bewundern können, zumeist jedoch im Kundenauftrag, der Händler spart sich so das Risiko des Kaufs und das Binden von Kapital, weil der Schwerpunkt des Verdienstes eben auf den Werkstattleistungen liegt.
Aber der kleine Markenhändler mit nur einer Marke, mit einem überschaubaren Showroom, mit zwei oder drei Fahrzeugen darinnen, davon einer ein Gebrauchter, mit jeweils nur einem Vorführwagen (will man ein anderes Modell des gleichen Herstellers fahren, wird man an die Konkurrenz verwiesen), wo der Inhaber gleichzeitig Verkaufsleiter, Verkäufer und Werkstattmeister in einem ist, solch ein Autohaus mit maximal einem Werkstattmeister, zwei Gesellen und einem Azubi, dazu eine Halbtagskraft im Büro, die ihr Kind zur Arbeit mitbringt, das dann in der Spielecke spielt ........... solche "Autohäuser" wird es bald nicht mehr geben (können).
Grüße
Udo
Udo, so isses!
Aber solange Männer wie corsadiesel ihr Geld weiterhin zum Händler-um-die-Ecke tragen, weil's schon immer so war und sie ihm dafür ja auch in die Augen schauen und mit ihm plaudern dürfen, solange werden auch einige Klitschen mit unwirklichen Phantasiepreisen überleben. Dürfen sie ja, aber bittschön nicht von unserem Geld....😉 😁
MfG Walter
Zitat:
Original geschrieben von Corsadiesel
Ich will bei Problemen vor Ort den Ansprechpartner haben.
Dto., aber für die Erkenntnis habe ich teuer bezahlen müsen. Phantasiepreise zahle ich vor Ort beim Händler auch keine, aber oft sind die wenn man Versand/Anfahrt abrechnet nicht viel günstiger. Und hat einen wo man problemlos Umtauschen kann, Beratung bekommt usw..
Aber leider sterben wegen den schlechten Händlern auch die guten weil alles in einen Topf geschmissen wird und der Trend - unaufhaltsam - Richtung Internetgeschäft geht. Dass die Leute da viel zu oft auf Lockangebote reinfallen, hohe Nebenkosten entstehen oder es Probleme mit Garantie o.ä. gibt ist egal - Geiz ist geil.
Aber wenn dann der Händler vor Ort keinen Superservice für die Internetkarre anbietet ist das ja ein Scheisshändler bei dem man nie kaufen würde ...
Und am Ende sollte sich dabei auch jeder mal Gedanken machen wer SEIN Gehalt am Ende bezahlt und warum der Kunde dafür so viel zahlen muss statt auf eine Firma in China, Korea oder sonstwo ausweichen soll. Die arbeiten doch einen ganzen Tag was ihr pro Stunde haben wollt. 😉
Aber die Erkenntnis wird erst kommen wenn es zu spät ist - typisch menschlich.
Eher "typisch menschlich" ist es, kühl zu kalkulieren, wo ich beim Autokauf denn niedrigsten Geldeinsatz habe. Sich dabei Gedanken über soziale Probleme beim Autohaus zu machen ist genaus so "normal" wie die, welche sich das Autohaus über meine Probleme macht. Merkst was ? 😉 😁 😁
Immer wenn ich das unqualifizierte Gezeter über die Geiz-ist-geil-Mentalität lese, kräuseln sich mir die Haare!
Das Ziel dieses Werbespruchs wird dabei nie durchschaut: Es war immer, zu günstigerem Kauf zu animieren und nie, das Geld unterm Kopfkissen zu horten.
Nun kaufen immer mehr Kunden "günstig", eben auch beim Autokauf, und schon ist es wieder nicht recht!
Man sollte doch mal klar sehen: Das Wegsterben der Tante-Emma-Läden war unausweichlich. Da kräht inzwischen kaum einer hinterher, -außer die Bewohner irgendwelcher Walddörfer.
Nun haben wir im Automobil-Vertrieb genau die gleiche Lage: Was ist denn die typische Autoverkaufs-Klitsche anderes als ein Tante-Emma-Laden? Und wo wird die demnächst enden? Wir ahnen es, -im Orkus, wie vorhergesagt. Und niemand wird daran mit seinem Gejammer oder seinem Autokauf auch nur einen Fatz ändern können. 🙄
MfG Walter
Zitat:
Original geschrieben von Walter4
Nun haben wir im Automobil-Vertrieb genau die gleiche Lage: Was ist denn die typische Autoverkaufs-Klitsche anderes als ein Tante-Emma-Laden? Und wo wird die demnächst enden? Wir ahnen es, -im Orkus, wie vorhergesagt. Und niemand wird daran mit seinem Gejammer oder seinem Autokauf auch nur einen Fatz ändern können. 🙄
Tja, so schauts aus. Gejammert wird dann wenn es zu spät ist. Nochmal vorher im "Tante-Emma-Autohaus" sich die Kiste live angucken, beraten lassen, Probefahrt machen, Service bekommen - alles das wird es nicht mehr geben.
Das hat man doch schön in der Elektronikbranche gesehen, wo hat man denn da heute noch sowas wie Service oder Beratung? Bis auf ein paar Ketten deren Zahlen nicht rosig aussehen ist da doch nichts mehr. Also blind kaufen oder nur auf Foren vertrauen? Hmm, meins ist das nicht. Reparaturen gibt es auch keine mehr - ist das für den Kunden auf dauer billiger? Auch dieser Spass mit Myhammer und co.. Das billigste Lockangeobt nehmen und komischerweise gibt es vor Ort dann auf einmal immer was warum das dann doch nicht so und teurer und überhaupt ...
Und ja, wenn man eine gescheite Firma hat macht die sich Gedanken um ihren Kunden. Denn nur so wird der Kunde in der heutigen Zeit überhaupt wiederkommen. Umgekehrt fährt man als Kunde auch gut wenn man sich mal Gedanken um den Händler macht. Kein Händler zahlt drauf oder arbeitet umsonst, bei entsprechenden superdupergünstig Angeboten sollte man sich auch mal gedanken machen ob das seriös ist und was da hinterstehen könnte.
Nur aufhalten wird man die Entwicklung nicht können.
Das alles bestätigt das oben Gesagte. Gedanken machen ist gut. Ich kann mir auch Gedanken darüber machen, daß es abends dunkel und morgens wieder hell wird. Aber ändert das was? Eben.
Aber nichts gegen historische Reminiszenzen, Tagträume, -die können ja ganz nett sein...🙂
Sich gegen historische Entwicklungen stemmen zu wollen, die über uns herlaufen wie eine Riesenwelle, ist nun mal weltfremd, -schlicht naiv. Da sind wir uns sicher einig.
Und nun mal ganz aus dem Nähkästchen: Funktioniert Geschäft nicht so, daß man billigst möglich einkaufen aber so teuer wie möglich verkaufen muß? Jeder Händler hat das verinnerlicht. Wenn nicht, geht er flugs Pleite. Wer sagt eigentlich, daß ich mich als Kunde nicht erdreisten darf, genau so zu handeln? 🙄
MfG Walter
Zitat:
Original geschrieben von Walter4
Eher "typisch menschlich" ist es, kühl zu kalkulieren, wo ich beim Autokauf denn niedrigsten Geldeinsatz habe. Sich dabei Gedanken über soziale Probleme beim Autohaus zu machen ist genaus so "normal" wie die, welche sich das Autohaus über meine Probleme macht. Merkst was ? 😉 😁 😁
Und genau so "typisch menschlich" ist es, sich dann später zu wundern, warum denn mein eigener Job plötzlich gestrichen wurde.
Was viele hier nicht sehen ist (und damit wiederhole ich mich zum x-ten mal hier auf MT):
Auch euer eigener Job wird durch euer Kaufverhalten (un)sicherer.
Man muss sich die Marktwirtschaft als Ganzes betrachten.
Und wenn man das macht wird man schnell merken:
Wenn ich immer nur möglichst billig übers Internet kaufe schwäche ich damit dauerhaft die Finanzkraft der Marktwirtschaft, die (direkt oder indirekt) auch meine Arbeitsstelle finanziert.
Nimmt dieses Verhalten überhand setzt unweigerlich ein Negativtrend ein.
Die Folgen: weniger Finanzkraft -> weniger Arbeitsplätze -> weniger Konsum -> weniger Finanzkraft, etcpp.
Den Zusammenhang können (oder: wollen) viele hier ja aber scheinbar nicht erkennen.
Und es gibt durchaus Autohäuser und Werkstätten, die sich Gedanken über deine Probleme machen.
Sicher nicht über deine Eheprobleme (sofern vorhanden), aber über die Probleme, an denen Sie etwas ändern können.
Solche Autohäuser findet man allerdings nicht (oder nur sehr sehr sehr schwer), wenn man seine Autos über einen Onlinevermittler kauft.
Zu der anderen Aussage, dass es nicht nur um 1.000€ geht:
Ich habe es bereits geschrieben:
Deine 28%, die du jetzt im Internet rausgeschlagen hast, hättest du auch bei einem Händler vor Ort annähernd bekommen.
Ich habe bei einem großen Opelhändler Plakate gesehen "25% auf alle Corsa-Modelle". Im Kleingedruckten standen noch ein paar andere Modelle.
Und das, ohne ein einziges Wort gehandelt zu haben.
Bei einem Fahrzeugpreis von 25.000€ sind das tatsächlich sogar weniger als 1.000€ Differenz.
Aber kauft ihr ruhig weiter eure Autos, Handys, Fernseher, Bücher, Möbel und Klamotten im Internet und wundert euch, dass die Einzelhändler, Autohäuser, Buchhandlungen, etc. einer nach dem anderen dicht macht.
Nur wundert euch dann nicht, wenn irgendwann keiner mehr Geld ausgibt, welches euren Arbeitsplatz finanziert.
Zitat:
Original geschrieben von Moers75
Nur aufhalten wird man die Entwicklung nicht können.
Doch. Nur muss man dazu seine eigene Einstellung ändern. Und wie wir hier auf etlichen Seiten recht eindrucksvoll bewiesen bekommen fehlt die Bereitschaft dazu. 🙄
PS:
Ich warte ja immer noch auf den Beleg von Udo, dass ich "keine Ahnung" habe und beinahe "alles falsch" ist was ich geschrieben habe.
Große Töne ohne was dahinter, hab es schon bald befürchtet. 🙁
Ein interessantes Thema.
Ich hab selbst ein Einzelhandelsunternehmen und kenne das "Problem" Internet-Kunde. Welchen ich auch wieder abtreten lasse, wenn er mit einem größeren Problem in einem Laden auftaucht.
Das Phänomen ist aber, wenn man dem Kunden sachlich schildert, dass man an ihm nichts verdient und man deswegen auch das Problem nur gegen Entgeld löst, viele Leute danach ganz normal bei mir im Laden kaufen. Viele informieren sich vorher gar nicht, sondern glauben das Internet ist immer am billigsten. Oft kann ich aber mit dem Internetpreis mithalten oder diesen gar unterbieten. Nur dafür müsste man halt auch mal im Geschäft fragen 😉
Und dann gibts auch den vollen Service.
Zudem hab ich 8 Leute in Lohn und Brot, die sonst auf der Straße sitzen würden. Und ich bin nun nur ein kleines Licht. Der Einzelhandel stellt immer noch Millionen Jobs und nicht der Internethandel.
Und diese Leute finanzieren durch ihren Konsum vielleicht deinen Job 😉
Zum Thema Autohaus an sich:
Ich find es schon interessant was manche hier schildern. Ich muss sagen, trotz meines jungen Alters hatte ich weder bei Audi noch bei BMW ein Problem mit arroganten Verkäufern oder sonstigem. Ich hatte immer das Gefühl ich wurde voll ernst genommen und man hat sich um mein Anliegen gekümmert. Und ich bin auch gerne bereit dafür etwas mehr zu bezahlen. Ich will einen Ansprechpartner der sich um mich kümmert, weil er das will (Weil er was an mir verdient hat) und nicht weil er das muss.
Damit bin ich bis jetzt immer sehr gut gefahren. So werden z.b. meine Fahrzeuge direkt bei mir abgeholt, der Leihwagen da gelassen und dann wenns fertig ist, das ganze wieder andersrum. Und dafür muss ich nichts extra zahlen. Dafür zahl ich aber vielleicht 50€ mehr Leasing im Monat als bei Sixt oder anderswo. Am Ende bringt mir der Service aber mehr.
Zitat:
Original geschrieben von Walter4
Und nun mal ganz aus dem Nähkästchen: Funktioniert Geschäft nicht so, daß man billigst möglich einkaufen aber so teuer wie möglich verkaufen muß? Jeder Händler hat das verinnerlicht. Wenn nicht, geht er flugs Pleite. Wer sagt eigentlich, daß ich mich als Kunde nicht erdreisten darf, genau so zu handeln? 🙄
MfG Walter
Das mit den "möglichst billig einkaufen" machen natürlich auch die Hersteller.
Die Zeche zahlt der Kunde als
Beta - Testerund somit auch Du.
Beim Ersatzteilkauf konnte ich letztes Jahr auch feststellen, dass eine freie Werkstatt mit dem Teileverkauf günstiger war, wie das günstigste Internet Angebot.
Hier hintere Dämpfer im Netz der günstigste für Sachs Super Touring war 63,59 + Versandkosten.
In einer freien Werkstatt habe ich 64,- gezahlt und innerhalb von 15 Min. erhalten.
Nach dem Einbau zu Haus habe ich dann die alten Dämpfer dort entsorgt.