Macan Surface Coated Brake (PSCB) Qualitätsprobleme
Bei der Routinedurchsicht bei 23.000 km Laufleistung meines Macan GTS (Bj. 2023) wurde festgestellt, dass es Ablösungserscheinungen an der Wolframkarbid-Beschichtung gibt und diese ersetzt werden mussten. Die "defekten" Bremsscheiben wurden mir überlassen und haben folgende Kennung:
BDE PDF033 95B.6 15.302. AF 01.02.23 0973 FISCHER V7FKB4-Wert 10 Mikrometer
BDE PDF033 95B.6 15.301. AF 31.01.23 1755 FISCHER V7FKB4-Wert 10 Mikrometer
In der Beschreibung von Porsche heißt es: "Sie (die PSCB-Bremsscheibe) zeichnet sich durch eine deutlich reduzierte Bremsstaubentwicklung, erhöhte Korrosionsbeständigkeit und eine um etwa 30 % längere Lebensdauer im Vergleich zu herkömmlichen Grauguss-Bremsscheiben aus." Weiter heißt es: "Die PSCB-Technologie basiert auf einer Grauguss Bremsscheibe, die mit einer etwa 100 Mikrometer dicken Wolframcarbid-Schicht versehen ist"
Kann es sein, dass Porsche aus Kostengründen an der Beschichtungsstärke spart? Gibt es generell Qualitätsprobleme bei den hoch gepriesenen PSCB-Bremsscheiben, die beim Taycan, Cayenne, Panamera verwendet werden?
43 Antworten
Zitat:
@Panamera schrieb am 17. Mai 2025 um 11:53:49 Uhr:
Beschichten ist grundsätzlich Mist, egal mit was und auf was.
Trotzdem würde ich mich nicht mit der Aussage des Serviceleiters zufrieden geben. Als ich das letzte Mal etwas hatte und mich direkt in Zuffenhausen und beim GF beschwert habe, lief es plötzlich äußerst rund!
Für Bremsen magst Du Recht haben. Für Zerspannungswerkzeuge trifft das nicht zu. Da kann eine Beschichtung hinsichtlich Verschleiß wahre Wunder bewirken. Aber wie immer kommt es auch hier auf den Einsatzfall an.
Bei derartig hohen Kosten, Verdacht auf Materialfehler und einem so uneinsichtigen/unkulanten PZ würde ich das Hinzuziehen eines Anwalts erwägen. Idealerweise hast du die defekten Bremsscheiben in deinem Besitz. Diese könntest du dabei von einem Sachverständigen begutachten lassen. Beste Voraussetzungen.
Gegen Porsche vor Gericht zu ziehen ist, wie David gegen Goliath. Porsche würde ALLES tun, um nicht der Kundentäuschung überführt zu werden.
Im Übrigen steht eine Antwort von Porsche auf meine Mails immer noch aus. Auch das Kraftfahrzeug Bundesamt hat noch nicht geantwortet.
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So wie @raggamuffin schreibt: Das Hinzuziehen eines Gutachters wirkt meist Wunder. Ich habe das mehrfach durchexerziert und bin jedes Mal als Erster über die Ziellinie gekommen. Mit einem Gutachter ist man meilenweit von einem Gerichtsverfahren entfernt, auch in punkto Kosten. Und von der (vermeintlichen) Größe des Gegners darf man sich nicht abschrecken lassen: Du kannst Geld verlieren, Porsche hat im Zweifelsfall tiefe Kratzer im Image-Lack. Die haben im Zweifelsfall mehr zu verlieren als Du. Denn eines ist ja unstrittig: Nach der Laufleistung darf eine Bremse nicht die Hufe hoch reißen. Deshalb würde ich den Leiter after sales Deines PZ um eine schriftliche Stellungnahme bitten, weshalb die Bremsen Deines Macan perdu sind. An dieser Stelle kann dann ein Gutachter aufsetzen.
Naja, Kundentäuschung ist ja nun wieder was ganz anderes.
Am besten lassen wir es auch dir unseren Rat zu geben, wenn das sowieso alles aussichtslos ist.
Ich habe heute vom PZ eine Ablehnung des Kulanzantrages bekommen mit der ähnlichen Begründung,das Auto (GTS) wäre zu stark gebremst worden,die Beschichtung würde sich teilweise ablösen und sie dürften mir das Auto auch so nicht wieder geben! Kosten für die Rep.4300€. Der Macan ist aus 01/2023 und hat 33000km gelaufen.
So und das nenn ich Kundentäuschung. Ein Auto, dass zu stark gebremst wurde, ist doch ein Lacher. Steht da etwa in der Betriebsanleitung: Vorsicht, nicht zu stark bremsen?
Und die nächste Frage ist, ab welcher Pedalkraft in Newton und welcher Dauer in Sekunden bremst man zu stark? Verkauft Porsche demnächst Schuhe mit eingebauter Druckmessdose, Stoppuhr und Alarmhupe, bei denen ab einer Druckkraft in Abhängigkeit von der Zeit die Hupe so laut trötet, dass man vor Schreck von der Bremse geht? Vielleicht kann man auch zwischen Hupe und Stromschlägen wählen.😜
Wenn Du das nächste Mal jemandem hinten draufschruppst, kannst Du ja sagen: „Sorry, das PZ hat gesagt, ich soll nicht so stark bremsen.“
Ich würd denen auch mit einem Gutachter aufs Dach steigen oder mal ans Kraftverkehrsamt schreiben. Die sollen Porsche eine Rückrufaktion auferlegen wegen Auslieferung von Fahrzeugen, bei denen Bremsen nach Benutzung nicht mehr bremsen. Das PZ gibt das ja selbst zu, indem sie das Fahrzeug nicht mehr rausgeben wollen.
Zitat:
@Broel schrieb am 4. Juli 2025 um 12:13:52 Uhr:
Ich habe heute vom PZ eine Ablehnung des Kulanzantrages bekommen mit der ähnlichen Begründung,das Auto (GTS) wäre zu stark gebremst worden,die Beschichtung würde sich teilweise ablösen und sie dürften mir das Auto auch so nicht wieder geben! Kosten für die Rep.4300€. Der Macan ist aus 01/2023 und hat 33000km gelaufen.
Komisch nur, dass man bei mir damals einen Austausch auf Garantie anstandslos durchgeführt hat. Trotz gleichen "Schadensbilds". Bei mir war es aber noch innerhalb der Garantie, diese ist bei dir ja schon abgelaufen.
Approved greift ja bei sowas nicht, da Verschleißteil.
Porsche Macan GTS III EZ 01/2022
Ich hatte vor 2,5 Jahren bei 10 TSD km auch das Problem der lauten Bremsen. Man hat gedacht die Bremse fliegt auseinander.
Porsche hat es abgelehnt. Zu starken Bremsen wäre mein Verschulden. Das PZ hat sich mit 50% beteiligt.
Ich habe damals gedacht ich kann doch nicht der einzige mit diesen Problemen sein.
Also ich habe denen bis Montag Zeit gegeben das zu klären,ansonsten hole ich das Auto ab und es wird sofort zu einem Gutachter verbracht.
Auch eine Beteiligung an den Kosten werde ich Kategorisch ablehnen,ich habe im Febr.die Approve für 3 Jahre verlängert.
Als der Wagen zur Inspektion da war im Febr.habe ich die Bremse schon reklamiert-es wurde mir gesagt es wäre alles in Ordnung--Komisch das jetzt 4 Monate später wo das Auto aus der Garantie ist nichts mehr in Ordnung ist???
Übrigens ist das Auto im PZ wegen undichter Rückleuchten!
Ich dachte, undichte Rücklleuchten wären nur fast der einzige Fehler bei meinem 48 Jahre alten 11er und die Technik wäre weiter. Aber wie heute so oft üblich, sind wahrscheinlich tolle Ambiente-Beleuchtungen und Software-Gimmicks wichtiger. Da kann es schonmal vorkommen, dass ein Rücklicht absäuft.
Mein Kollege hat Freitag seinen Cayenne turbo mit PSCB im PZ abgeholt. Gesamtkosten des Kundendienstes: € 10 k brutto, davon € 5 k für den Ersatz der PSCB-Bremse an der Hinterachse. Die Bremse hat, im Gegensatz zu derjenigen an der Vorderachse, 65 tkm durchgehalten. Nachlass für den Bremsen-Service: 20% auf freiwilliger Basis, ohne dass nachgefragt werden musste. Der Wagen besitzt eine gültige approved, ergo finden sich auf der Rechnung keine technischen Mängel.
Mir sind diese Preise unerklärlich, ganz egal, ob da 20% Nachlass gewährt werden oder nicht. Dass Porsche Fahren teuer ist, ist uns allen vertraut. Aber hier scheint jedes vernünftige Maß abhanden gekommen zu sein.
Schade um das mühsam erarbeitete Geld Deines Kollegen für hemmungslose Abzocke. Ich gehe mal davon aus, dass Dein Kollege sein Geld tatsächlich mühevoll erarbeitet hat 😇.
Da möchte man auch als Außenstehender am liebsten eine Initiative gründen und eine Sammelklage einreichen.
Mittlerweile scheint das auch Gang und Gebe zu sein, irgendwas Unreifes als technische Neuerung auf den Markt zu schmeißen, aber parallel gleich Mittel für Rückrufe bereitzustellen. Und wenn der Topf leer ist, müssen eben die Kunden mit fadenscheinigen Argumenten abgewimmelt werden.
Auf jeden Fall ärgert man sich darüber, ob man will oder nicht. Am besten ist wahrscheinlich die Devise: Unrat vorbeischwimmen lassen und von Glück reden, wenn es einen nicht selbst betrifft.
Wenn ich allerdings in dem Augenblick anstelle Deines Kollegen genügend Energie übrig gehabt hätte, dann wäre ich wahrscheinlich an den PC gegangen und hätte einen recht devoten und freundlichen, aber auch eindringlichen Brief direkt namentlich an den Vorstand Herrn Pötsch (ich glaube, dass er das ist) entworfen.
Z.B. mit der Einleitung:
Sehr geehrter Herr Pötsch,
Ich fahre seit langer Zeit leidenschaftlich Porsche und Ihre Fahrzeuge faszinieren mich so sehr, dass ich immer wieder einen Porsche wählen möchte. Insbesondere die zuverlässige Technik und das immer gute Gefühl mit diesem Sportwagen auch schnell unterwegs zu sein und sich doch sicher wie zu Hause zu fühlen, hat mich immer davon überzeugt, dass Porsche die besten Fahrzeuge der Welt baut.
Nun muss ich Ihnen allerdings von einer Erfahrung berichten, die dieses positive Bild Ihres Konzernes und Ihrer Sportwagen (und ich habe leider erfahren, dass ich nicht der Einzige Betroffene bin) für mich massiv und nachhaltig negativ ins Wanken, wenn nicht sogar vollständig zum Absturz gebracht hat……usw.
Ich habe dass schon zweimal mit Erfolg gemacht. Einmal bei einer großen namhaften Versicherung, die mich aus einem Rechtschutzvertrag rausgeworfen hat und bei einem namhaften Armaturenhersteller, dessen technischer Kundendienst der absurden Meinung war, dass eine sündhaft teure Armatur in der Chromoberfläche Pickel von Innen heraus bekommt, weil ich sie falsch geputzt hätte.
Klar, der Streitwert steht jetzt in keinem Verhältnis zum Schaden des o.g. Kollegen, aber versuchen kann man es ja bei Porsche mal. Wichtig ist, dass man nicht mit der Tür ins Haus fällt, keine Forderungen in den Raum stellt und immer freundlich bleibt. Das Gegenüber muss das Gefühl bekommen, mit verhältnismäßig geringen Mitteln (für einen Konzern) einen zufriedenen Kunden wieder zu gewinnen.
Jedenfalls habe ich Nach meinen beiden Schreiben jeweils eine sehr höfliche Antwort mit Entschuldigungen der jeweiligen persönlichen Assistenten der Vorstände im Biefkasten. In dem einen Fall hatte ich meinen Versicherungsvertrag ohne Hochstufung und ohne SB wieder. In dem anderen Fall eine neue Armatur und zusätzlich als Entschuldigung eine umschaltbare Luxus-Dusch-Brause dazu. Warum nicht gleich so 😎.
Ganz einfach, weil die Kulanz aus dem Kulanztopf bezahlt wird und die Kundenzufriedenheit, und dort landet so ein Brief und nicht in der Kulanzabteilung, aus dem Kundenzufriedenheitstopf. So stehen beide Abteilungen gut dar. Der Kulanzabteilung hat Geld eingespart, die Kundenzufriedenheitabteilung einen zufriedenen Kunden "produziert". Alle sind glücklich, bekommen eine gute Bewertung, mehr Prämie, da sie ja so erfolgreich in ihrer Abteilung sind und werden wegen der guten Arbeit früher befördert. Alles gut im System Großkonzern.