M116 Startverhalten + Durchzugsvermögen bei kaltem Motor

Mercedes S-Klasse W126

Hallo liebe Leute,

nachdem ich heute das erste mal nach längerer Zeit meine 8 Pötte angeworfen habe, und es gleichzeitig 12° kälter ist als beim letzten Mal Fahren sind mir ein paar interessante Dinge aufgefallen.

Und zwar startet der Motor im kalten Zustand mehr oder weniger sofort. Allerdings geht die Drehzahl nur auf ca 800 und bleibt da, der Motor "schwingt" für ca 15 Sekunden etwas.
Ist er warm gewesen, aber fast wieder vollständig abgekühlt, dann startet er am besten. Direkt nach Schlüsseldreh geht die Drehzahl auf 1200 und fällt dann relativ zügig auf 800 ab.
Ist er betriebswarm und wird gestartet, dann braucht es meist gefühlt 1-2 Anlasserumdrehungen zuviel bis er da ist. Auch startet er ab und zu mal "halb", d.h die Drehzahl geht irgendwie auf 650, verharrt da für den Bruchteil einer Sekunde, und danach geht er dann kurz auf 1200 um wie gewohnt auf 800 abzufallen.

Das Zweite was mir auffiel (ich glaube nicht dass das Einbildung ist), ist dass er mit kaltem Motor (D.h Kühlwasser bei ca 55-60°) untenrum viel kraftvoller läuft. Der Schub unterhalb der 2.000 Touren ist da viel besser.
Sobald der Motor wirklich warm ist zieht er bis 2.100 Touren nicht so stark wie im kalten Zustand. Bei gleichbleibender Gaspedalstellung merkt man, wie er ab ca 2.100 U/min merklich besser vom Fleck kommt.
Und bei kaltem Motor scheint alles im "Soll-Bereich" zu sein. Das ganze ist auf keinem dramatischen Niveau, aber ich neige dazu das Gras wachsen zu hören, und zummindest mir fällt ein kleiner Unterschied auf.

Fehlerdiagnose is aus dem Grunde relativ offen, da an dem Wagen bis auf Gleitschienen, Steuerkette und Verschleißteile alles so ist wie im Oktober 89 als er das Werk in Sindelfingen verlassen hat.

Ich hoffe ihr habt Tips für mich 😉

Gruß

Justus

Beste Antwort im Thema

Hallo Justus,

du solltest vielleicht noch einmal den von mir oben geschriebenen Beitrag ausdrucken, durchlesen, auswendig lernen. Da stehen soweit alle Fehlermöglichkeiten drin.
Wenn dein Benzindruckregler defekt ist und den Druck nicht halten kann, dann gibt es Dampfblasen im System. Folglich schlechtes Anspringen bei heißem Motor. Ist die Haltedauer zu gering, sackt der Druck ab, und du wirst Kaltstartprobleme bekommen. Kann natürlich auch von kaputten Einspritzdüsen kommen.
Einfach die WIS-126-CD besorgen, und diese studieren. Darin stehen alle Lösungsmöglichkeiten.

Was hast du denn bisher erneuert? Den Test mit dem Benzinpumpenvorlauf hast du schon gemacht? (siehe oben, vorletzter Satz)

FG
R O L A N D

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Zitat:

Original geschrieben von alfred320cdi



Zitat:

Original geschrieben von Mercedes_GD300



Nach 80 km Fahrt habe ich etwas getankt, danach wieder 3 mal vorgeglüht, und er war sofort perfekt da, bei 1.800 Touren und dann sanft auf 800 Touren sinkend.
Ich glüh beim Benziner auch immer vor.

🙄

mfg 🙂

Wenn Du nichts zur Problemlösung beitragen kannst dann verlänger so einen rein technischen Thread nicht unnötig. Ich weiß selber dass man nen Benziner nicht vorglüht, habe meinen Akt des Spritpumpenanlassens aber als Vorglühen definiert, da der mechanisch koordinatorische Vorgang von Hand und Zündschlüssel genau der Gleiche ist.

Hi Justus,

besorge dir einfach zwei Manometer bis 25 bar und schon kannst du dein Kraftstoffsystem überprüfen. Wenn dein Wagen nach dem "Vorglühen" gut anspringt, dann deutet es eindeutig auf ein Fehler im Kraftstoffsystem hin. Stichwort Druckspeicher.

Zitat:

Original geschrieben von agentstarburst


Auch im gelben Forum sind von diesem Problem einige betroffen, aber eine Patentlösung gibt es deswegen nicht.

Tja, geh zu Mercedes, BEZAHLE den Stundenlohn, und dir wird geholfen. Was erwartest du von einem Forum? Übrigens, es gibt Foren, wo die Nutzer für Antworte bezahlen müssen. Geh also zu Mercedes, und die werden dir eine Rechnung mit den Teilen aufschreiben, die ich im ersten Post erwähnt habe. Eine 20 Jahre alte S-Klasse ist nunmal kein Schmuckstück, sofern dort nicht etliche tausend Euro investiert wurden.

FG
R O L A N D

Zitat:

Original geschrieben von Mercedes_GD300


Im warmen Zustand läuft er relativ rund, bis auf den Schlebbhebel halt. Mir ist heut noch aufgefallen dass der Motor zwischen 2.000 und 3.100 Touren unter last leichte Schwingungen erzeugt. Fällt besonders dann auf wenn man im Dritten Gang aus einer Ortschaft beschleunigt.

Wie äußern die sich? Ich habe immer leichte Vibrationen im Gaspedal wenn ich mit niedriger Drehzahl und hoher Last beschleunige (z.B. Weinsteige in Stuttgart hoch).

@Roland: Was soll denn der unflätige Ton? Das Thema Mercedes-Benz habe ich gerade am laufen, die wollen mir erzählen, dass man einen V8 nicht so einstellen kann, dass er nicht tickert. Und das mit nagelneuen Schlepphebeln, Nockenwellen und Hydros. Die "Patentlösung" ist darauf bezogen, dass es durchaus Fehlerbilder gibt, die direkt zu einer bestimmten Ursache führen. Dem ist leider hier nicht so. Und ja, es mag MB-Werkstätten geben, die dir bei sowas helfen können - aber mit Sicherheit nicht mehr alle.
Ich bin der Meinung, dass der unschöne Warmstart auch nach mehrfachem "Vorglühen" irgendwie gegen deine Theorie spricht. Würde der einzige Fehler in der Kraftstoffförderung vorliegen, müsste der sich immer durch das mehrfache Kl15 einschalten lösen lassen.

Ja bei mir sind es die gleichen Vibrationen im Gaspedal. Und ab und zu auch etwas im Lenkrad, ich würde es aber eher als Schwingungen bezeichnen.

Was Mercedes angeht.... Bei ner Niederlassung ist man falsch aufgehoben, deren Hauptaufgabe ist es Navis neu zu programmieren und Teleskopbeine an der Heckklappe eines S211 zu tauschen. Wollten uns tatsächlich erzählen dass sie unsere Stoßdämpferaufnahme an der G Klasse nicht reparieren "dürfen", sondern wir müssten für 16.000 Euro nen neuen Leiterrahmen kaufen.

Die haben überhaupt kein Interesse daran alte Autos zu reparieren, weil finanziell nix dabei rumkommt. Bei den üblichen elektronik Wehwechen aktueller Baureihen wird der Fehlerspeicher gelöscht und man ist in einem Bruchteil der Zeitvorgabe fertig, bei den alten ist es genau umgekehrt.

Alte Fahrzeuge kriegen die fast nie zu Gesicht, da keiner so "blöd" ist nen W124 oder W126 zu Mercedes zu geben. Ausnahme ist da Leseberg, die speziell ne Abteilung für Oldtimer haben.

Die Nummer mit den Schlepphebeln und Hydros wird auch nochmal interessant. Ob man den Schellenbaum je leise kriegt? 😁

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Zitat:

Original geschrieben von Mercedes_GD300


Ja bei mir sind es die gleichen Vibrationen im Gaspedal. Und ab und zu auch etwas im Lenkrad, ich würde es aber eher als Schwingungen bezeichnen.

Ich hab hier eher ausgeschlagene Motordämpfer im Auge. Würde behaupten, dass sich der Motor bei hoher Last durchdrückt und die Vibrationen auf die Karosserie überträgt. Schätze mal nicht, dass das ursächlich mit dem Start"problem" zusammenhängt.

Zitat:

Original geschrieben von agentstarburst


Und ja, es mag MB-Werkstätten geben, die dir bei sowas helfen können - aber mit Sicherheit nicht mehr alle.

Hi Starburst,

man bezahlt bei Mercedes nur für Sachen, die auch zur Fehlerlösung beigetragen haben. Alles andere müssen sie wieder in den Ausgangszustand versetzen. Also keine Sorge, dass dir dort nicht geholfen wird. Ein Rechtsanwalt oder eine klar Ansage hilft aber ungemein.

Fühl dich nicht angegriffen, das soll lediglich ein Hinweis sein. Man MUSS halt einfach richtig viel Geld in ein altes Auto investieren (siehe Blau Baer), um es eine S-Klasse nennen zu können. Das ist leider so. Übrigens stehen ALLE Reparaturen in der erhältlichen Reparaturanleitung. Hast du diese? Wenn ja, dann kannst du 80% deiner Fragen selbst beantworten.

Hast du denn schon deinen Motorlager tauschen lassen? Die Weinsteige kenne ich übrigens auswendig. Wo ruckelts denn?

FG
R O L A N D

Also: Unter Last (70-100% Volllast) Beschleunigung im dritten Gang bei 2.200-3.300 Touren werden Schwingungen von Motor auf die Karosserie übertragen. Spürbar besonders am Lenkrad und am Gaspedal.

Motorlager wären natürlich ne Idee, sind vermutlich die ersten 😉

Bei mir ist's eher bei weniger Drehzahl (so 1500-2500 1/min) und bei Gaspedalstellung kurz vorm Rückschalten (in Getriebe in S). Damit vibriert es bei mir fast die ganze Weinsteige über.

Im gelben Forum hat Roger 'nen Bilderthread vom Tausch seiner Motorlager reingestellt. Das eine Alte war bestimmt 1,5cm kleiner als das Neue.

Ja also bei mir isses auch grob in dem Drehzahlbereich, ein Delta von ungefähr 1000 Umdrehungen.

Das mit der Verwindung wäre natürlich gut möglich. Wenn ich im hohen Gang (Gang 4 in E Stellung) mit Last beschleunige ist m.E nichts zu spüren.

Motorlager wäre dann das nächste auf meiner Liste (das Ding wird immer länger 😁)

Im gelben Forum wird gerade bzgl des o.g. Verhaltens ein Tausch des KPR hinsichtlich der Ansteuerung des Kaltstartventils empfohlen!

So mein Wagen steht jetzt bei Bosch.

Bisher top Eindruck.

Auftrag: KE Jetronic und Zündung die ganze Latte durchprüfen und GGF Grundeinstellung wiederherstellen. Kerzenbild wird gecheckt, sowie Injektoren. Wenn die tauschbedürftig sind (laut Aussage zu 90% mit der Laufleistung) fliegen die raus und neue rein.

Ich rechne in dem Fall mal mit nem Tausender an Kosten.

Aloha!
Na das ist ja der Wunschkunde jedes Autohauses. Frag mal nach, ob die auch den Benzindruck geprüft haben und wie lange die Haltedauer des Druckes beträgt. - steht auch im 126er Werkstatthandbuch -
Einspritzdüsen bekommst du auch in den USA für die Hälfte. Achte auf die Teilenummer. Es sind für deinen Motor nicht die günstigen Düsen. Einbauanleitung im Gelben.

So. Dann besorgst du dir einfach mal das EHS. - steht im Gelben Forum - und zu 99% ist das Anspringverhalten wieder gut.

FG
R O L A N D

Der Auftrag wurde Punkt für Punkt besprochen, und Haltedauer des Spritdruckes wird ebenfalls besprochen.
Um die Düsen kümmert sich Bosch.

Ich würd mich selbst daran versuchen, hab aber zur Zeit absolut keine Zeit.

Gestern rief Bosch an:

Motorgrundeinstellung war KE Jetronic-seitig ziemliche Grütze, ist aber wiederhergestellt.

Injektoren waren ebenfalls tauschbedürftig (geschehen)

Ausserdem hat der Motor an diversen Stellen Falschluft bekommen, bestimmte Gummileitungen die nach fast 300.000 eher Plastik waren, und das brüchig.
Leerlaufsteller arbeitet wohl tadellos, konnte aber die Falschluft nicht mehr ausgleichen, daher lief er zu mager.

Laut Aussage ist der Motorlauf erheblich besser, das werde ich aber nachher sehen.

Billig ist der Spaß auch nicht. Vorallem die Düsen tauschen. Alles zusammen 1.200 Euro.

Wäre bestimmt auch billiger gegangen aber mir fehlt ganz einfach die Ahnung dazu. Bevor ich da was verschlimmbessere steh ich lieber am 1. Januar um 7 Uhr wieder auf der Pagen-Matte und verdien die Kröten die das wieder gekostet hat.

Aber so isses halt. Wenn das Schiff laufen soll kost das Geld. Blaubär hat vom Grundsatz her absolut Recht.
Ich hätt sicherlich weitere 300.000 km so weiterfahren können, aber schön wär das nicht gewesen.

So, hier der Endbericht um den Thread abzuschließen:

-Zündeinstellung geprüft & korrigiert
-Stauscheibenlage/Grundeinstellung geprüft, i.o
-Kraftstoffhaltedruck gemessen, i.o
-Abgaseistellung durchgeführt (halbe Schraubendrehnung beim CO Wert)
-Kompressionsmessung mit Kerzentest (keiner der Zylinder hat unter 13,6 Bar, bis auf Zylinder 1 und 6 haben alle über 14 Bar)
-Einspritzdüsen geprüft und ersetzt
-Kerzenstecker Zylinder 2 ersetzt
-Ansaugsystem auf Dichtheit untersucht
-Schellen ersetzt
-Diverse Unterdruckschläuche ersetzt

Fazit der Geschichte: 1201,88 Euro bezahlt.

Veränderungen zu vorher:

-Motor springt sofort an
-Motor läuft absolut schwingungsfrei
-Motor hat vorallem ab 2.000 Touren wesentlich mehr Leistung
-Motor hängt erheblich besser am Gas

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