M104 Motor-Ruckeln / Aussetzer / Leerlauf W124 280TE

Mercedes E-Klasse W124

Moin Gemeinde !

Ich stehe mal wieder ratlos vor meinem "Großen", vielleicht habt ihr ja ein paar Tipps.

Fahrzeug:
W124 T, 280er, Motor M104, TwinTec KLR, Automatik, ca. 230Tkm, Klima, Standheizung, Tempomat...

Symptome:
- Vor ca. einem 3/4 Jahr Ruckeln im Leerlauf, deutlich bei eingelegter Fahrstufe, kaum spürbar in "N" bzw. "P". Hartes, nicht rhytmisches Rucken - kein "Sägen", meiner Meinung nach Zündaussetzer o.ä.
- Ab ca. 1500 - 2000 U/min alles einwandfrei, zumindest keinerlei Beeinträchtigungen spürbar. Leistung meiner Meinung nach komplett vorhanden.
- Auf Verdacht und ohne weitere Diagnose mal die (eigentlich nicht sooo alten laut Scheckheft) Zündkerzen rausgeholt und siehe da: Reichlich großer Elektrodenabstand, sonst aber schönes Kerzengesicht.
Dazu die Zündkerzenstecker gereinigt, Kabel ausführlich angeschaut, den Schacht in dem die Kabel und Spulen verlaufen gereinigt und sieh da...

RUCKELN WEG :-)

Soweit, sogut - doch leider:

- Seit ca. einem Monat dasselbe Speilchen, exakt dieselben Sypmtome :-((
- Nachdem das das letzte Mal so gut funktionierte, Kerzen wieder raus.
Nur leider, diesmal alle o.k. - schade eigentlich...
- Erstmal so weitergefahren, doch es wird halt nicht besser.
- Als nächstes schlichen sich immer mal wieder Zündaussetzer beim Beschleunigen mit Vollgas aus unteren Drehzahlen ein... :-(
- Beim Schwagewwr (Bosch-Dienst) Fehlerspeicher ausgelesen: Zwei Fehler "Wackelkontakt Ansaugluft-Temperaturfühler" und "Regelung Lambdasonde außer Bereich" (oder ähnlich - finde den Zettel leider im Moment nicht).
Da die Fehler ja wohl auch uralt sein könnten Speicher gelöscht und nach einer Woche wieder an's Gerät: Fehlerspeicher LEER... ah ja... :-(

Seit zwei Tagen wird's nun leider richtig bitter:
- Los ging's mitten auf der Landstraße bei einsetzendem Starkregen:
Andauerndes, sehr schnelles Rucken, dieses absolut rhytmisch, so wie ein Maschinengewehr, etwas langsamer. Dabei fast keine Gasannahme, er quält sich wirklich mit fast Vollgas ein paar km/h höher :-(((
- rechts ran, im Leerlauf vibriert der ganze Wagen :-(((
- Ging nicht anders, wieder auf die Straße und nach einigen Kilometern :
PROBLEM WEG !

Am nächsten Tag:
Kaltstart (bei allerdings ganz zivilen Temperaturen von 5 - 10 Grad):
- Dasselbe schnelle Stottern, kaum Gasannahme :-(((
- Nach einigen Kilometern, Motor auf Betriebstemperatur: STOTTERN WEG :-o
- Dafür aber wieder das Leerlauf-Ruckeln.
- 20 km Arbeitsweg dann ganz problemlos.
Nachmittags, nach der Arbeit, diesmal ca. 18 Grad immerhin:
- Dieselbe Sch***** wie Morgens, genauso nach ein paar Kilometern wieder reduziert auf "nur" Leerlauf-Ruckeln.

Da mir im Moment sowohl das nötige Kleingeld, als auch die Zeit fehlen, den Wagen bei DC abzustellen und "macht mal irgendwas" zu sagen, nun die Bitte:

Kann jemand mit diesen (hoffentlich nicht zuuu ausführlich geschilderten) Problemen eine annähernde Diagnose stellen ?
Oder zumindest bestimmte Teile ausschließen ?

Nebenbei kann ich mir überhaupt noch keinen Reim darauf machen, wie der Übergang zum "leichten Leerlaufrucken" EXAKT REPRODUZIERBAR bei erreichen von ca. 80-85 Grad Kühlwassertemperatur eintritt...
Das geht jetzt schon den dritten Tag so.
(Heute morgen mal rechtzeitig die Standheizung angeschmissen und siehe da: Mit warmem Motor gestartet - nur Leerlaufrucken)

An meinen anderen und auch bisherigen Autos war "nicht ganz" soviel Technik verbaut... ;-)

Danke schon jetzt und Grüße aus dem Norden, Dirk

51 Antworten

Zitat:

Original geschrieben von DirkiB


Du bezeichnest mit "Zündkabel" den Hochspannungsteil ?
So würde ich es verstehen...
Derer sind ja nur drei beim M104 - und die sehen zumindest noch gut aus, aber man sieht's ja nicht immer.
Ich werde mal den Deckel über den Kerzen abnehmen und mir das ganze in der dunklen Garage ansehen...

Nebenbei: Das Problem tritt "leider" nicht NUR bei Regen auf.

Da es bei heißem Motor aufhört (oder schwächer ist?), deutet das auf durchschlagende Kabel/Zündstecker hin. Man sieht es übrigens nicht unbedingt, wenn die Teile bröselig werden.

Zitat:

Original geschrieben von DirkiB


Oh, der schaltet früher ?
Wann ist denn Schaltpunkt für den im Wasserkreislauf eingeschleiften Kontakt ?

Der KLR ist max. bis zu 3 Minuten nach dem Kaltstart aktiv. Die Kühlmitteltemp dürfte auch bei günstigen Bedingungen keine 40°C überschreiten.

Zitat:

Original geschrieben von TG.JB


Der KLR ist max. bis zu 3 Minuten nach dem Kaltstart aktiv. Die Kühlmitteltemp dürfte auch bei günstigen Bedingungen keine 40°C überschreiten.

Ich darf weiter neugierig fragen:

Woher bezeiht der KLR sein Wissen über "drei Minuten" ?

Das einzige, was das Ding hat ist doch ein Kühlmittel-Temperaturgeber. Also müßte es doch da einen definierten Schaltpunkt geben - eine Zeitspanne kann das simple Stück Technik doch gar nicht erfassen...

Oder sollte ich die Funktion des KLR völlig falsch verstanden haben ?

Grüße, Dirk

Die 3 Minuten hab ich als fiktiven Wert genommen, da ja bekanntlich die Zeit nach dem Kaltstart, die Phase der höchsten Emissionen ist.
So Pi mal Daumen ist es auch die Zeit, bis etwa 40°C Wassertemp erreicht sein dürften. Wie ich auf 40°C Wassertemp komme? Das ist die Temperatur, in der die Schaltpunktanhebung der Automatik deaktiviert wird. Welche ja auch den Zweck hat, den Kat schneller auf Temp zu bringen.

Da ich das GatKat-System bei mir verbaut habe, kann ich Dir leider keine persönlichen Infos zum TwinTec-Derivat geben. Wann daher nun der definierte Abschaltpunkt des Systems ist, wird Dir wohl nur die Firma selbst beantworten können.

Ähnliche Themen

Temperaturfühler für Kühlmittel

Die schlechte Gasannahme sowie das Ruckeln können auf einen defekten Temperaturfühler zurückzuführen sein.

Ich hatte das Problem, dass der Motor ausging, wenn er warm war und man auskuppelte. Ferner war die Gasannahme wie in einem schlechten Film, so als ob jemand immer kurz aufs Gas tritt und dann schlagartig wieder loslässt, allerdings sehr viel schneller, so etwa im 1/4-Sekunden-Takt. Es lag am Temperaturfühler für die Kühlflüssigkeit (nicht mit anderen Temperatursensoren verwechseln, etwa dem für die Anzeige auf der Instrumententafel oder für die Ansaugluft). Ein defekter Temperatursensor kann sich aber auch so äußern, dass ein warmer Motor schlecht anspringt (erst nach etwa 15- 20 Sekunden laufendem Anlasser) oder auch dass der Motor nach dem Start ca. 20-30 Sekunden am unteren Drehzahlbereich kämpft und kurz vor dem Absterben steht bis er sich dann vielleicht doch noch fängt. Ein defekter Temperatursensor führt fernerhin zu hohem Benzinverbrauch.

Diesen Sensor gibt es je nach Automodell in drei Ausführungen: 1-polig, 2-polig oder 4-polig. Der 2- und der 4-polige Sensor stellen genau-genommen zwei unabhängige Sensoren in einem Bauteil dar.

Führ mal am Fühler ein paar Widerstandsmessungen durch: Sollwerte: bei 0 Grad etwa 6 kiloohm, bei 20 Grad etwa 2,5 kiloohm, bei 80 Grad etwa 300 Ohm, bei 100 Grad etwa 100 Ohm.

Messungen wie folgt durchführen: Stecker am Fühler abziehen. Dann beim 1-poligen den Pol gegen Masse testen. Beim 2-poligen ist jeder der beiden Pole einzeln gegen Masse zu testen. Beim 4-poligen ist der Widerstand jeweils an den diagonal gegenüberliegenden Pole zu messen.

Bei mir ist der 2-polige eingebaut. Einer der beiden integrierten Sensoren war kaputt. Der Widerstand war unabhängig von der Temperatur immer extrem hoch. Dies führte dazu, dass die Einspritzsteuerung immer dachte, es wären -30 Grad und ein besonders fettes Gemisch einspritzte. Beim kalten Motor ist das zunächst noch halbwegs in Ordnung, aber wenn der Motor dann warm ist, stirbt er dann wegen des überfetteten Gemischs leicht ab.

Sag mal Bescheid, ob es wirkich der Temperatursensor war.

Zündaussetzer

Hallo Leidensgenosse,

Habe einen E 280 (Automatik)
Habe offenbar dieselben Probleme. Wenn er kalt ist, keine Aussetzer, aber so bald ich zwei km gefahren bin. An deutlichsten tritt der Fehler auf, wenn ich etwa vor einer Ampel stehe und den Fuß auf der Bremse habe.

Trotz einer guten und gutwilligen Werkstatt hat man den Fehler nicht identifizieren und daher auch nicht beheben können. Inzwischen wurden ausgetauscht:

der Luftmassemmesser
der Motorkabelbaum
Zündkerzen
Zündspulen

Bin total ratlos

Re: Zündaussetzer

Zitat:

Original geschrieben von Cichla


Habe einen E 280 (Automatik)
Habe offenbar dieselben Probleme. Wenn er kalt ist, keine Aussetzer, aber so bald ich zwei km gefahren bin. An deutlichsten tritt der Fehler auf, wenn ich etwa vor einer Ampel stehe und den Fuß auf der Bremse habe.

Hatte bei meinem E280T dasselbe Problem, obgleich das Fahrzeug kurz vorher noch im Service war. Nachdem die Werkstatt einen Tag gesucht hat, kam raus: Zwei Zündkerzen waren defekt und haben ab und zu durchgeschlagen. Nach dessen Austausch war Ruhe im Vorderbau.

(Vermutlich hat ein Mechaniker oder vorher der Lieferant die Kerzen mal fallengelassen und trotzdem eingebaut.)

Re: Temperaturfühler für Kühlmittel

Zitat:

Original geschrieben von alschoen


Sag mal Bescheid, ob es wirkich der Temperatursensor war.

Moin !

Interessant, wie "spät" dieser Thread wieder aus der Versenkung kommt 🙂

Es war am Ende:
Zunächst der völlig verschlissene Motorkabelbaum, bzw. der teil zu den Zündspulen. Dieser war komplett gegrillt, der Rest ist zwar nicht viel besser, geht aber grad noch.
Dann EINE wohl defekte Zündspule, die mittlere.
Und abschließend ALLE DREI Zündkerzenstecker unter den Spulen. Eine war leicht dekeft unten am Gummi, die anderen beiden sahen wirklich ok aus... aber trotzdem.
Die Stecker gibt's beim BOSCH für 8,xx Euro - schnell und günstig gemacht.
Seitdem herrscht vom Motorlauf "fast" totale Ruhe.

Nichtsdestotrotz großes Danke für deine ausführliche Abhandlung zu den Thermofühlern, die nehme ich mir dennoch vor.
Ab und zu möchtze er kalt nicht sofort starten, bzw. geht sofort wieder aus. Dann mit etwas Gas gestartet ist's aber kein Problem mehr.
Ich werde mal den Kühlmittelfühler messen und zusätzlich den Ansaugluftgeber tauschen, dem fehlen eh schon länger die Clips 🙁

Schlimmstenfalls wäre es wieder der rottige Baum, diesmal dann halt zum Kühlmittelthermofühler...
Aber Kabelbaum-Teil-Tausch ist ja inzwischen mein Steckenpferd ;-))

Grüße und schonmal "Frohes Neues" !

Dirk

Re: Temperaturfühler für Kühlmittel

Moin nochmal !

Wieder die Hälfte vergessen...

Hier sind drei Alben zum Thema "(Zündungs-)Motorkabelbaum" und "Kerzengesichter".

http://www.lg-hh.de/bilder/2006/m104/index.htm
http://www.lg-hh.de/bilder/2006/m104_b/index.htm
http://www.lg-hh.de/bilder/2006/m104_c/index.htm

Und noch drei Links in's W124-Forum mit "meiner Geschichte"

http://f22.parsimony.net/forum43054/messages/343310.htm
http://f22.parsimony.net/forum43054/messages/348544.htm
http://f22.parsimony.net/forum43054/messages/352041.htm

Und noch ein "hübsches Bildchen"...
Falls es hier noch M104-Fahrer gibt, die's nicht wissen...
Wer den Zündkabelbaum anfaßt, kann ihn gleich anschließend austauschen :-D

http://www.lg-hh.de/bilder/2006/m104/0210b.jpg

So, das war's im Moment.

Grüße, Dirk

Re: Zündaussetzer

Moin !

Zitat:

Original geschrieben von Cichla


Inzwischen wurden ausgetauscht:

der Luftmassemmesser
der Motorkabelbaum
Zündkerzen
Zündspulen

Bin total ratlos

Das ist ja schon fast das "volle Programm" :-(

Waren bei "neue Zündspulen" auch die darunter befindlichen Stecker NEU ?
Das ist im Moment das einzige, was mir einfällt...

Grüße, Dirk

Wer weiß eigentlich, wie es mit dem fast vollen Programm von "Cichla" zu Ende ging?

Ich selbst bin jetzt in einer ähnlichen Situation: Zündaussetzer in allen Drehzahlbereichen. Nach Kabelbaum und LMM und natürlich Zündkerzen bin ich jetzt bei Punkt Zündspulen angelangt. Sind die Stecker unter den Zündspulen sehr anfällig?

Ich fahre den 280 jetzt seit rund 50tkm, da ist nur einmal einen Zündkerzenstecker zerbröselt...kurz nachdem ich mal die Kerzen gewechselt habe. Symptome waren ebenfalls Aussetzer und der Riss im Stecker war auf ersten Blick gar nicht zu erkennen.

Ich denke, die Stecker können mit zunehmendem Alter das dran herumziehen nicht mehr ab. Kostet aber ja auch nurn paar Euro, habe daher damals alle drei gewechselt.

gruß

Meine Erfahrung:

Ursache ist der MKB. Der greift als erstes die Zündspulen an und dadurch wird das Ruckeln verursacht.
Einzelne Spulen zu wechseln und zu hoffen, führte bei mir zu keinem positiven Ergebnis, erst als ich einen kompletten funktionierenden Satz samt Kabeln verbaut hatte, lief wieder alles wie geschmiert.

Achtung: Die Drosselklappe enthält auch Kabel, die ebenfalls porös sind, aber wohl trotzdem funktionieren können. Das Wechseln ist Syphilisarbeit. Theoretisch kommen noch Mot-Ventil oder ÜSR, was aber eher unwahrscheinlich ist. Beides ist leicht zu prüfen, danke Ulli!

Zitat:

Original geschrieben von TE11


[...] Das Wechseln ist Syphilisarbeit. [...]

Doch wohl hoffentlich nicht... das will ja keiner.

Dann doch lieber

Sisyphus

arbeit, das ist appetitlicher und da braucht's auch keinen Arzt...

LG
koesek

Du meinst, es gibt Leser, die den Wortspaß nicht erkennen oder verstehen ?..

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