M102 200E von 92´ Leerlaufschwankung, Ruckeln beim Fahren, Motor würgt nach dem Starten ab
Moin!
Ich bin momentan etwas am Verzweifeln mit meinem W124 200E von ´92.
MKB? M 102 E 20 nehme ich an. Habe den Benziner mit KE Jettronic mit 118 PS
Symptome, die alle sporadisch auftreten:
- Motor springt schlecht an, Drehzahl segelt und er würgt dann ab, da er versucht sich bei 500 Umdrehungen Leerlaufdrehzahl zu halten. Leerlauf lässt sich ja einstellen.
Helfen tut nur: Standgas und direkt anfahren.
- Nach dem ersten Anfahren: Zündaussetzer, teils keine Gasannahme und gefühlt nur bei einem stärkeren Gasstoß erfolgt eine Beschleunigung. Meist hört es nach dem ersten 200m auf, aber einmal hatte ich es 20 km lang
-Drehzahl segelt zwischen 1000 und 1500, teils bei kaltem Motor, teils erst später.
Gewechselt wurden: Steuergerät(Brachte anfangs leichte Besserungen), Kraftstofffilter, Zündkerzen, Verteilerkappe und defekte Zündkabel, ein Temperaturfühler, und das Überspannungsschutzrelai (neue Version).
Da der Temperaturfühler an der Wasserpumpe 80 Megaohm als Innenwiderstand aufweist, habe ich diesen jetzt auch bestellt.
Falschluft schließe ich aus, da sonst der Fehler permanent bestünde, oder?!
Denke, dass es ein elektronischer Defekt ist.
Was kann man noch überprüfen?
Gibt es Dokumente wie zum 300E(https://www.motor-talk.de/.../Attachment.html?attachmentId=728694)
Beste Antwort im Thema
Zitat:
@straightsixer schrieb am 30. Januar 2019 um 19:17:42 Uhr:
Zitat:
Der Tip "Suche nach Falschluftquellen" wird leider gerne ignoriert!
Gibt es ein Schema zu dem Motor mit typischen Fehlerquellen bzw. wie geht man am besten vor?
Ich hatte einen W124 E23 (BJ 1989) mit KE-Jetronic mit ähnlichen Symptonen wie oben genannt. Ich habe lange nach den Ursachen gesucht. Erst zum Schluss habe ich die diversen Unterdruckleitungen rund um die KE-Jetronic kontrolliert und war erschrocken, in welch schlechtem Zustand die 26 Jahre alten Schläuche waren: Rissig, hart geworden und teilweise gebrochen! Nach Austausch aller Schläuche lief der Motor wie ein neuer!
Ich habe sonst keine weiteren Rep.-Anleitung.... einfach mal nach "Falschluftquellen" googeln. Sollten die Gummischläuche noch nie erneuert worden sein, wäre der Austausch mein nächster Schritt!
Ich habe ein Bild vom M103 gefunden, ist aber ähnlich wie der M102. Viel Erfolg!
34 Antworten
Moin!
So, habe soweit fast alles getestet. Beim Messen des Tastverhältnisses Dose X/11 konnte ich die Ergebnisse nicht klar deuten.
Die Definition von "Pendeln" war mir nicht ganz klar. Soll es nun richtig schwanken oder nur im 0,X Bereich?
In meinem Fall war ganz zu Beginn die Spannung an der Batterie bei 14 Volt und an der Dose zwischen 6,5 und 7,2 Volt.
Als dann nach 1-2 Minuten die Leerlaufschwankungen einsetzte, schwankte es zwischen 0,01 und 6.3 V.
Dann normalisierte sich nach wenigen Minuten der Leerlauf und an der Dose wurde 0.01 V angezeigt.
Liegt nun der Fehler an der Lambdasonde wegen des Tastverhältnisses 100%?
Bin etwas verwirrt durch die Ergebnisse 😁
Das Tastverhältnis wird bei warmen Motor gemessen. Beim Pendeln um sollte sicherlich mehr als 0,1 Volt Schwankung zu sehen sein.
Die 100% sind definitv nicht in Ordnung. Versuche doch mal das Lambdasignal selbst zu messen.
Der M102 dürfte den Stecker neben der BAtterie an der Spritzwand in einem schwarzen Kästchen haben. Zunächst den Stecker trennen und in Richtung MSG messen, sollte 450-500 mV haben. Dann mal in Richtung Lambdasonde messen, wenn die bereits arbeitet (warm genug ist) müsste bei getrennter Sonde das Gemisch leicht fett sein, also über 500 mV zu messen sein. Dann kann man eine dünne Litze beim zusammenstecken mit einklemmen und nun müsste das Sondensignal bei funktionierender Regelung zwischen 100 und 800 mV pendeln. Testen könntest Du das noch, indem Du beim Messen mal Bremsenreinger in die Stauscheibe sprühst, müsste sofort fett werden.
Dann wäre da noch der Kurzschluss gegen Masse, also dass die Signalleitung mit der Abschirmung Kontakt hat. Dazu mal am abgezogenen Stecker des MSG Pin 8 gegen Masse (Pin2 und Pin 7) auf Durchgang testen, sollte unendlichen Widerstand haben.
In der WIS wird für Fehler 100% noch angegeben, Spannung (Pin 1 am MSG kommt vom ÜSR Klemme 87) bzw Masse am MSG fehlerhaft oder MSG defekt.
Und natürlich auch Gemisch zu mager eingestellt.
Ich war mir nicht sicher welcher Stecker es ist🙄
Da nur der Runde mit einem Pin 0,48 V Richtung MSG mit Masse an Karosserie (Richtig gemacht? Bin in der Hinsicht nicht versiert...) ergeben hat, habe ich mit ihm weitergemacht.
Richtung Lambdasonde hatte ich 0.059 V und zwischengesteckt im laufenden Zustand einen schwankenden Wert zw. 0.399 und 0.433 V. Sobald ich Startpilot reingegeben habe, ist der Wert von 0.48 auf auf 0.72 hochgeschnellt und der Motor begann kurz zu stottern. Im zweiten Anlauf mit Bremsenreiniger war die V-Steigerung mit Zugabe immer geringer (bis max 0.58V gegen Ende).
Mich hat gewundert, dass der Motor bei Zugabe von Bremsenreiniger fast schon abgewürgt hat, wenn man es zu lange gemacht hat. Aber auch nur bei kleinen Mengen lief er merklich schlechter.
Müsste ja andersherum sein 😕
Zur Durchgangsprüfung. Habe das Multimeter direkt an Pin 8 und Pin 2 bzw. Pin 8 und Pin 7 gesteckt, war das so richtig? (Einen Stecker an Pin 8 und den Anderen an Pin 7 &2 gekoppelt auch)
Da war jedoch kein Widerstand messbar.
Zitat:
Mich hat gewundert, dass der Motor bei Zugabe von Bremsenreiniger fast schon abgewürgt hat, wenn man es zu lange gemacht hat. Aber auch nur bei kleinen Mengen lief er merklich schlechter.
Müsste ja andersherum sein 😕
.
Warum sollte es anders sein?
Das ist schon normal so. Durch den Bremsenreiniger bekommt er zwar „Kraftstoff“, aber durch die Drosselklappe ja nicht mehr Luft. Deshalb wird das Gemisch zu „fett“ und er würgt fast ab.
Nur ein Diesel dreht mit Bremsenreiniger hoch, da dieser keine Drosselklappe hat.
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Messung hast Du richtig gemacht, das Ergebnis zeigt, dass die Sonde scheinbar noch arbeitet (Wert ging auf 0,72V hoch), möglicherweise aber doch schon Alterungserscheinungen zeigt (pendelt nicht so richtig und geht auch bei weiterem Zugeben von BR nicht mehr so hoch). Das kann aber auch eine Fehlinterpretation sein, wenn die Regelung gar nichts macht, kann das Sondensignal trotzdem schwanken.
Achja, der Fehler 100% würde dann ja dazu passen, dass das Signal immer mager bleibt.
Irgendwie habe ich den Verdacht, dass der eine Art Notlauf macht, siehe das Ergebnis Deiner Tastverhältnismessung.
Könntest nochmal die Lambdasignale Testreihe machen, wenn der warm ist und der (natürlich bei ausgeschalteter Zündung das MSG abziehen) ohne MSG läuft.
Ist für die Ferndiagnose ein blöder Fehler. Falschluft wurde sicher ausgeschlossen?
@mawi2006 Den Test habe ich bei warmem Motor gemacht.
Den Test ohne MSG mache ich Sonntag wohl noch.
Falschluft haben wir soweit ausgeschlossen.
Schon mal Danke für den Top Leitfaden!
Nächster Verdacht: 2437020007 also der Drucksteller der KE-Jetronic. Ist undicht und anscheinend ist dann das Gehäuse undicht und nicht die Dichtungen selbst. Bei anderen war das die Ursache für die gleiche Symptomatik wie bei mir!
Schaue jetzt aber erst nach einer günstigen Alternative und nach einer Möglichkeit die Funktion zu prüfen. In der PDF zur K Jetronic steht es nicht mit drin...
Drucksteller messen, ohne Stecker messen, sollte ~20 Ohm Widerstand haben, Strom durch den Drucksteller messen, dazu Stecker abziehen, einen Pol zum Drucksteller brücken und den zweiten Pol durch das Messgerät zum Drucksteller schleifen. Messbereich bis 100 mA oder etwas größer wählen, Zündung einschalten, nun sollen +20mA zu sehen sein, sollten es -20 mA sein, tausche die Polung am Messgerät. Nun kannst Du den Motor starten und folgende Werte (mA) in etwa ablesen:
Warmlaufanreicherung positiv im einstelligen Bereich
Beschleunigungsanreicherung bei Gasstoß bis 15 mA
Schubabschaltung bei Loslassen nach höherer Drehzahl -60 mA
warmer Motor pendeln um 0 mA
Wenn der undicht ist, bedeutet das aber nicht, dass der nicht regelt, wie er soll.
Nachtrag: Mich wundert, dass der Motor jetzt nicht mehr ansprang nachdem ich den kompletten Mengenteiler ausgetauscht habe. Ist der Andere etwa defekt oder muss man nach dem Tausch etwas beachten (Entlüften und co.)?
Es ist nur an der einen Leitung Druck angekommen, auf den anderen kam beim Starten kein Sprit raus.
Werde wieder Rückbauen, aber ich verstehe nicht, wieso mit dem gebrauchten anderen Mengenteiler so eine Symptomatik auftritt.
Zitat:
@mawi2006 schrieb am 17. März 2019 um 01:05:33 Uhr:
Drucksteller messen, ohne Stecker messen, sollte ~20 Ohm Widerstand haben, Strom durch den Drucksteller ...
Woher nimmst du diese Infos? 😁 Auf Google finde ich nie was dazu. Gibt es da eine gute Quelle?
Da gibt es die WIS-CD (Werkstatt Information und Servise oder so von Mercedes). Zum anderen habe ich schon selbst viel an der KE-Jetronic gemessen und gebastelt.
Der Mengenteiler muss schon auf die Stauscheibe angepasste sein, insbesondere der Steuerkolben. Und ein gebrauchter LMM, der eine Weile mit Benzin drin rumgelegen hat, kann natürlich auch unbrauchbar sein, alter Benzin kann schon mal verharzen und die feinen Siebe/Filter etc. verkleben.
Statusupdate: neuer Drucksteller eingebaut. Jetzt springt der motor zumindest wieder an, aber man muss mit Standgas die Drehzahl hochhalten. sonst geht er aus.
Tendiere gerade in Richtung Leerlaufregelung nochmal nachzusehen. Zudem ist der Rundlauf nicht zu 100 % gegeben, wenn ich das "Standgas" manuell halte. Minimale Vibrationen durch Abweichungen am Rundlauf merke ich schon.
Die Reise geht weiter 😁 Leider
Idee:
Lambda messen, dabei mal testweise an der CO-Schraube des LMM drehen (genau merken, wie viel man dreht, dann könnte man es wieder rückgämgig machen).
Leerlaufstelelr mal abklemmen, läuft der dann?
Auf den Leerlauf hat natürlich auch die Einstellung des Stauscheibenpoti Einfluss,suche mal nach Anleitungen zur Einstellung, da sollte mit abgeklemmten Leerlaufsteller (LLS) und EHS die Leerlaufdrehzahl per Zusammendrücken des Schlauches am LLS die korrekte Drehzahl erreicht werden, dann stellte man den Poti ein. Wert zwischen Pin 1+2 soll 0,55-0,95 Volt haben, ich kenne es aus eigenr Erfahrung, das 0,7-0,75 gut funktioniert. Zu hoher Wert bringt Probleme mit ausgehen und zu niedriger Wert beschert eine höhere Drehzahl. Diese Einstellerei macht natürlich erst Sinn, wenn genug Sprit kommt.
Kurz und knapp - tausch die Zündspule aus (60€ bei TE-Taxiteile)!
Falschluft kann übrigens durchaus ein Problem sein. Mein 200er hatte quasi sämtliche Fehlerquellen eingebaut - Falschluft, ÜSR, Zündkabel, Verteiler und zuletzt dann noch die Zündspule. Danach lief er dann endlich.
Gruß
Frank