LZA-Phasen gerecht verteilt?

Ich verstehe es nicht, warum Fußgänger und Radfahrer an einer Vielzahl an LZA geregelten Kreuzungen gegenüber dem Kfz-Verkehr benachteiligt werden.

Als Fußgänger kann ich eine Straße bei Grün nicht in einem Zug überqueren und als Radfahrer habe ich teilweise Rot, während der Kfz-Verkehr noch weitere 30 Sekunden Grün hat.

Wie seht ihr das?

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Die Welt ist schlecht und oft ungerecht.

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Zitat:

Ebenso empfinde ich es als ärgerlich, wenn man als Radfahrer an einer LZA bereits "Rot" hat, während der Kfz-Verkehr noch ewig lange "Grün" hat. Und dass, obwohl der rechtsabbiegende Kfz-Verkehr marginal ist.

Hat man als Radfahrer im Gegenzug dafür aber nicht eine gewisse Zeit vor dem Kfz-Verkehr grün? Zumindest beobachte ich so eine LZA-Schaltung öfters, bei der halt die Radfahrer und Fußgänger einen gewissen "Grünvorsprung" bekommen. Vermutlich, um geradeaus wollende Radfahrer und Fußgänger, die an der Ampel stehen, erst mal abfließen zu lassen.

Wenn Radfahrer und Fußgänger eher grün haben, haben sie konsequenterweise auch eher wieder rot. Vermutlich auch, um einige rechtsabbiegende Kfz abbiegen zu lassen, die ja sonst gegenüber den geradeaus Rad fahrenden und zu Fuß gehenden wartepflichtig wären.

So würde ich mir das zumindest erklären.

Ja, die von dir beschriebene Konstellation gibt es auch. Allerdings in Berlin eher selten.

Hier ist eher die von mir beschriebene Benachteiligung der Fußgänger und Radfahrer festzustellen.

Zitat:

@PHIRAOS schrieb am 17. November 2020 um 20:41:26 Uhr:



Wenn Radfahrer und Fußgänger eher grün haben, haben sie konsequenterweise auch eher wieder rot. Vermutlich auch, um einige rechtsabbiegende Kfz abbiegen zu lassen, die ja sonst gegenüber den geradeaus Rad fahrenden und zu Fuß gehenden wartepflichtig wären.

So würde ich mir das zumindest erklären.

Auf meinem täglichen Arbeitsweg gibt es eine Ampelanalage, da haben die Geradeaus- Fußgänger und Radfahrer früher und länger(!) grün als die Rechtsabbieger.
In der Nähe ist eine sehr große Behörde angesiedelt und wenn die Feierabend macht, dann kommen da (besonders ärgerlich in der Rush-Hour) nur zwei Rechtsabbieger rum. Entsprechend staut es sich dann natürlich zurück, weil gerade hier sehr viele rechts abbiegen wollen. Der Sinn so einer Taktung hat sich mir noch nicht erschlossen.

VG
Günter

Zitat:

@Ostelch schrieb am 17. November 2020 um 08:36:02 Uhr:


Es geht bei einer Ampelsteuerung eben nicht um "Gerechtigkeit", sondern optimalen Verkehrsfluss.

Grüße vom Ostelch

Vergaß ich ja ganz zu erwähnen: Der beste Gag in diesem Thread bisher 😎

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Zitat:

@Nabendynamo schrieb am 17. November 2020 um 21:14:00 Uhr:



Zitat:

@Ostelch schrieb am 17. November 2020 um 08:36:02 Uhr:


Es geht bei einer Ampelsteuerung eben nicht um "Gerechtigkeit", sondern optimalen Verkehrsfluss.

Grüße vom Ostelch

Vergaß ich ja ganz zu erwähnen: Der beste Gag in diesem Thread bisher 😎

Der Gag ist leider die Wahrheit. Da kannst du noch so viel jammern. Der Gag steht hier schon in der Überschrift. Auf so eine Idee, die Dauer von Ampelphasen mit "Gerechtigkeit" in Verbindung zu bringen, muss man erst einmal kommen - und das dann auch noch ernst nehmen. 😉

Grüße vom Ostelch

Hier sollte jede Frage ernst genommen werden.
Was für Gedanken bei den Einzelnen da im Hinterkopf ablaufen ist dabei egal.
Die Antwort wenn sie denn nicht zurückgehalten werden kann sollte allerdings den Regeln entsprechen.

Moorteufelchen

Die Antwort ist: Das Auto wird IMMER übervorteilt. Ist ungerecht, definitiv.

Wenn die Verkehrswende gelingen soll, muss man dem motorisierten Verkehr Privilegien weg nehmen.

Es gibt auch viele Ampeln, da muss man selbst nach Drücken des Bettelknopfs noch Minuten warten, bis man grün bekommt. Das kanns auch nicht sein.

Zitat:

@augenauf schrieb am 17. November 2020 um 22:30:11 Uhr:


Die Antwort ist: Das Auto wird IMMER übervorteilt. Ist ungerecht, definitiv.

Wenn die Verkehrswende gelingen soll, muss man dem motorisierten Verkehr Privilegien weg nehmen.

Es gibt auch viele Ampeln, da muss man selbst nach Drücken des Bettelknopfs noch Minuten warten, bis man grün bekommt. Das kanns auch nicht sein.

So eine Ampelsteuerung, womöglich noch in Abhängigkeit von anderen Ampeln und ÖPNV-Vorrang, von dem hier noch nicht die Rede war, ist eben eine komplexe Angelegenheit. Da muss jeder mal seine Ungeduld zügeln und einfach warten. Die Egoismus-Taste, die sofort auf grün schaltet, gibt es nun einmal nicht.

Grüße vom Ostelch

(Übrigens ist so eine Ampel vor meinem Büro, lange Straße, keine Kreuzung, einfach nur eine Fußgängerampel. Dort wartet man geschätzt mindestens 2 Minuten.)

Die muss aber nicht komplex sein. Man sagt einfach: Vorrang ÖPNV, Vorrang Fußgänger und Radfahrer und dann kommt das Auto.

Momentan ist das so: Vorrang fließender Verkehr des Autos. Dann ÖPNV, dann Fußgänger und Radfahrer.

Die 2.Lösung ist aber auch mit Abstand die umweltfreundlichste.
Denkt mal an Schadstoff und Lärmbelastung, wenn der Autoverkehr immer wieder stehen und neu anfahren muss.

Zitat:

@Kornpeter schrieb am 18. November 2020 um 04:13:50 Uhr:


Die 2.Lösung ist aber auch mit Abstand die umweltfreundlichste.
Denkt mal an Schadstoff und Lärmbelastung, wenn der Autoverkehr immer wieder stehen und neu anfahren muss.

Durch den Vorrang von ÖPNV, Radfahrern u. Fußgängern werden diese umweltfreundlicheren Mobilitätsformen gefördert.

Zitat:

@reox schrieb am 18. November 2020 um 07:56:06 Uhr:



Zitat:

@Kornpeter schrieb am 18. November 2020 um 04:13:50 Uhr:


Die 2.Lösung ist aber auch mit Abstand die umweltfreundlichste.
Denkt mal an Schadstoff und Lärmbelastung, wenn der Autoverkehr immer wieder stehen und neu anfahren muss.

Durch den Vorrang von ÖPNV, Radfahrern u. Fußgängern werden diese umweltfreundlicheren Mobilitätsformen gefördert.

Ja. Diese "Förderung" bezahlen Fußgänger und Radfahrer mit mehr Lärm und schlechterer Luft. Wer hat an der Ampel dann Vorrang? Radfahrer und Fußgänger oder ÖPNV? Der Bus fährt auch auf der Straße. Sollten jetzt alle Fußgängerampeln grundsätzlich auf rot für den Straßenverkehr stehen und sich dieser per Taste erst grün drücken müssen? Oder wie weit soll die Schikane reichen? Denn optimaler Verkehrsfluss ist nach diesem Modell wohl kein Ziel einer Ampelsteuerung mehr.

Grüße vom Ostelch

Zitat:

@Ostelch schrieb am 18. November 2020 um 08:07:47 Uhr:



Zitat:

@reox schrieb am 18. November 2020 um 07:56:06 Uhr:


Durch den Vorrang von ÖPNV, Radfahrern u. Fußgängern werden diese umweltfreundlicheren Mobilitätsformen gefördert.

Ja. Diese "Förderung" bezahlen Fußgänger und Radfahrer mit mehr Lärm und schlechterer Luft. Wer hat an der Ampel dann Vorrang? Radfahrer und Fußgänger oder ÖPNV? Der Bus fährt auch auf der Straße. Sollten jetzt alle Fußgängerampeln grundsätzlich auf rot für den Straßenverkehr stehen und sich dieser per Taste erst grün drücken müssen? Oder wie weit soll die Schikane reichen? Denn optimaler Verkehrsfluss ist nach diesem Modell wohl kein Ziel einer Ampelsteuerung mehr.

Grüße vom Ostelch

So wie von

@augenauf

angedeutet. Erst ÖPNV, dann Rad/Fußgänger, dann Auto.

Wie dann ein optimaler Verkehrsfluss zustande kommt, darüber darf sich ein Simulations-Computer, der mit diesen Bedingungen gefüttert wird, den Kopf zerbrechen.

Es geht überhaupt nicht darum, den motorisierten Verkehr zu optimieren. Denn das geschieht ja aktuell. Und wie man erkennen kann funktioniert das immer weniger, weil einfach zu viele Fahrzeuge unterwegs sind.

Es geht darum, den motorisierten Verkehr zu reduzieren. Und gleichzeitig muss man natürlich attraktive Alternativen anbieten. Das bedeutet, dass man mit dem Fahrrad z.B. im optimalen Fall innerstädtisch schneller unterwegs zum Ziel gelangen kann als mit dem Auto. Und das geht nur mit guten Radwegen und guter Ampelschaltung.

@augenauf:
So ähnlich wollte ich es auch gerade schreiben.
Der innerstädtische Individualverkehr mit PKW muss so unattraktiv wie nur möglich gemacht werden und alternative Mobilität braucht jede nur erdenkliche Bevorzugung.
Allerdings muss man dabei auch Menschen mit eingeschränkter Mobilität aus gesundheitlichen oder Altersgründen berücksichtigen. Die kannste halt nicht einfach auf ein Fahrrad setzen. Dafür braucht es funktionierende Konzepte und von heute auf morgen ist das nicht machbar, aber mittelfristig muss das das Ziel sein.
Diverse Städte im Ausland machen schon länger vor, wie so was funktionieren kann.

VG
Günter

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