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LPG künstlich herstellbar?

Themenstarteram 9. August 2004 um 17:29

Hallo zusammen,

hab da mal ne ganz Dumme Frage.

Kann man LPG auch künstlich Herstellen?

Oder ist das auch von den Erdoilreserven abhängig.

Dann wäre es auch nur eine Momentane Überbrückung der Teueren Spritpreise.

Oder kann man die LPG Anlage auch für evt. andere Alternativkraftstoffe nützen die später auf den Markt kommen. (zb. Wasserstoff)

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15 Antworten

Moin,

Da Flüssiggas ebenso wie Benzin und Diesel eine Kategorie von Kohlenwasserstoffen ist, benötigt man auch für Flüssiggas Kohlenstoffquellen. Im Moment halt hauptsächlich Erdöl.

Flüssiggas ist aber oftmals ein unnötiges Nebenprodukt in der Industrie, das sehr oft ungenutzt abgefackelt wird.

Auf Ölbohrplattformen kann Ich das wegen des mit LPG verbundenen Risikos verstehen.

Eine sinnvolle Methode Flüssiggas herzustellen wäre das Hydrocracken von Kunststoffabfällen, die anderweitig nicht recyclebar wären. Ebenfalls herstellbar wäre es, wenn auch sehr aufwendig z.B. aus Kohle oder Biomasse.

Wie Du selbst erkannt hast, ist auch Flüssiggas NICHT der Weisheit letzter Schluss. Aufgrund der deutlich tieferen Temperaturen und höheren Drücken die bei Wasserstoff auftreten ist eine LPG-Anlage ohne Umbauten meiner Meinung nach nicht ohne weiteres Wasserstoff tauglich.

MFG Kester

Flüssiggas lässt sich relativ leicht über das Fischer-Tropsch Verfahren herstellen. Dieses basiert auf einem Synthesegas (Kohlenmonoxid und Wasserstoff), welches dann zu einem aliphatischen Kohlenwasserstoff zusammengesetzt wird.

Quellen für Synthesegas:

(1) Erdgas

(2) Biomasse

(3) Kohle mit nachgeschalteter Water-Gas-Shift Reaktion

(4) PE/PP/PS-Abfälle (chlorfrei)

kurzum, alles was brennbar ist und möglichst wenig Siff wie Schwefel/Phosphor enthält.

Ob sich die Umsetzung von Methan zu LPG rechnet kann ich nicht sagen. Es kann aber sein, daß bei der gezielten Herstellung von kurzkettigen Aliphaten via Fischer-Tropsch Synthese einiges an Flüssiggas abfällt. Statt den Kram intern zu recylen und wieder zu Synthesegas zu verbrennen KÖNNTE man es auch abfüllen und verfahren.

Der Shell Superdiesel wird übrigens per Fischer-Tropsch Synthese hergestellt. Nur fährt SHELL die Fischer-Tropsch Synthese bis zu Wachsen hoch und crackt dann die Wachse. Offenbar ist die Crackschärfe enger als die Syntheseschärfe der FT-Synthese, ein anderer Grudn fällt mir spontan nicht ein.

Grüsse, GaryK

am 10. August 2004 um 16:44

Allso wenn ich das jetzt mal richtig lese könnte man meinen der Flucscompensator könnte doch wirklichkeit werden ( Film Zurück in die Zukunft) man nehme ein paar Bananen Äpflel und etwas Salat schmeist die Biomasse rein daraus wird Biogas und siehe da brum brum Jetzt haben wir nur noch das Proplem wie bringe ich das alles ins Auto ( am besten in die Radmule und Benzin Tank die brauch man ja dann nicht mehr ein Steigerl für die Bioapfälle reich ja dann ( keine Angst im Kofferraum richst auch nicht Dank Aktivkohle) :-)

Ich sag nur www.choren.de (bzw. mein Thread darüber)

Die Notwendigkeit LPG herzustellen ergibt sich meiner Meinung nach nicht , auch nicht in der Zukunft.

So lange es Erdgas gibt ( mehr als 100 Jahre ) gibt es auch Flüssiggas.

Das nasse Roh-Erdgas wird bei der Förderung in Kondensat und trockenes Erdgas getrennt, dieses Kondensat wird zu Propan und Butan weiterverarbeitet, oder wie häufig zu sehen und immer noch üblich in großen Mengen einfach abgefackelt und somit einer nicht sinnvollen energetischen Nutzung zugeführt.

Rd. 60% des z.Zt. verbrauchten LPG kommt aus dieser Quelle, wobei das Potential noch lange, lange nicht ausgeschöpft ist.

Weitere Quelle ist eben die Verarbeitung von Schwerölnen, die dort entstehenden Krackgase können zu LPG verarbeitet werden.

Der Flüssiggasabsatz ist übrigens in Deutschland seit Jahren rückläufig. Erst eine Nutzung als Autogas wird auf Dauer eine Stabilisierung der Absatsmenge bringen.

Flüssiggas ist also in so großen Mengen verfügbar das sich bei der letzten Oelpreishysterie der Flüssiggaspreis dadurch nicht beeindruckt zeigte, die EK-Preise sich am Weltmarkt nicht veränderten.

Durch wachsenden Wettbewerb erwarten wir in Zukunft in Deutschalnd sogar stark sinkende Tankstellenpreise, eben auf das Niveau wie in NL oder B , ca. 35 - 40 ct.

Ein Grund mehr sich für LPG als alternativer Autotreibstoff zu entscheiden.

Tach auch

UFrank

Uups, Fehler im 2-Finger-Suchsystem.

richtig ist :

Die Notwendigkiet LPG künstlich herzu......

am 1. September 2004 um 8:51

Hallo,

ich erwäge wie wohl massenweise andere Vielfahrer auch den EInbau einer Gasanlage oder den Erwerb eines leckeren Volvos mit Bi-Fuel Maschine.

Bei letzterer wird explizit die Möglichkeit angepriesen, sie auch mit Biogas zu betreiben. Kann ich Biogas/"Erdgas" aus Biomasse eigentlich schon irgendwo kaufen?

Ich würde für eine ausgeglichene Klimabilanz sogar mehr zahlen als für normales Erdgas.

cu

TurboElch

Nein leider ist Biogas nicht an Tankstellen zu bekommen. Mit einem Methan-Anteil von 98% ist es selbstverständlich der ideale Treibstoff.

Die Schweden machen es uns vor , dort gibt es tatsächlich Biogas, z.B. in Göteborg an Tankstellen.

Die Konstruktion der Fahrzeuge ist auf einen Methan-Anteil von 98 % ausgelegt, aber auch alle anderen Gasqualitäten funktionieren. Bedingt durch den unterschiedlichen Methanteil der auch nur 80% sein kann , ist die Laufleistung mit einer Tankfüllung sehr stark unterschiedlich. Dies muss man berücksichtigen in der Bewertung der Gebrauchstüchtigkeit.

Ein Tip von mir , gerade im Hinblick auf die Okobilanz.

Da bei der Förderung von Erdgas sehr erhebliche Mengen Kondensat, also Propan, Butan, Butan usw. anfallen, die , bedingt durch die geringe Nachfrage immer noch in großen Mengen abgefackelt werden, ist es aus ökologischer Sicht die beste Idee das Gas in den Tank zu tun und in Bewegungsenergie mit kontrolliertem Schadstoffausstoß umzusetzen, und dafür Erdöl einzusparen, mit wesentlich höherer Gebrauchstüchtigkeit.

Zwar erzeugen Fahrzeuge im Erdgasbetrieb etwas weniger Schadstoffe als vergleichbare Flüssiggasfahrzeuge ( Nicht bei VOLVO), dennoch verkehrt sich das Bild unter dem Aspekt das auf dem Transport z.B. aus Russland durch "pfeifende" Leitungen rd. 7% der Gasmenge verloren geht. Gerade diese unkontrolliert entweichenden Methan-Gase sind bis zu 40 fach ozonschädlicher als C0². Darüber muß man nachdenken, bzw. ändern. Wir können uns noch so viel anstregen wie wir wollen , wenn solche Tatsachen weiterhin bestehen.

Übrigens bei LPG/Flüssiggas, ergibt sich solch ein Verlust nicht da es sich um ein geschlossenes System handelt. Außer man fackelt es ab.

Es gibt viel zu tun, fangen wir bald damit an.

Tach auch

UFrank

@UFrank

Die Möglichkeit zu haben, LPG kostengünstig künstlich aus Erdgas herzustellen ist nicht verkehrt und ich erläutere auch gerne, warum.

Hypothese 1: Irgendwann wird die Ölförderung so teuer, daß der Autofahrer im Wettbewerb am Markt in die Röhre schaut. Wer z.B. Kunststoffvorprodukte wie Phtalsäureanhydrid (aus M-Xylol) oder andere funktionalisierte Aromaten braucht, kann leichter für Rohöl höhere Preise zahlen als der Autofahrer. Also wird der Autofahrer ausweichen.

(I) Brennstoffzelle? Nicht in diesem Leben, die Welt hat nicht genug Platin um auch nur Europa flächendeckend umzurüsten. Von der Performance der methanolbasierten Wasserstoffgeneratoren will ich gar nicht erst anfangen. Bleiben nur noch Verbrennungsmotoren übrig.

 

(II) Biodiesel. Sicher eine Option, ich denke 20..30% des Bedarfs lässt sich daraus kostengünstig decken.

(III) LPG / CNG: Ja klar, logische Option. LPG hat die höhere Speicherdichte und die preiswertere Technik, CNG die bessere Lobby und das momentan bessere Tankstellennetz (sorry, ist so). Beide zusammen machen Sinn, weil beide Brennstoffe bei der Naturgasförderung anfallen. Konkurrenzdenken ist an diesem Punkt schwachsinnig.

Dennoch, Erdgas wird sich bei PKWs nicht dominant durchsetzen können, weil die Energiedichte zu gering bzw. die Tanks zu gross/schwer sind. Wasserstoff hat es da noch schwerer. CNG macht für Cityflitzer mit keiner hohen Anforderung an Reichweite Sinn, LPG und Biodiesel sind eher was für "Kilometerfresser".

Alleine durch die Gaszusammensetzung ist ein festes Verhältnis von LPG zu Methan vorgegeben und der Markt richtet sich selten nach den naturgegebenen Realitäten. Wir verbrauchen auch weit mehr Benzin als in Erdöl vorhanden ist, daher die "Cracker" und "Reformer" der Raffinerie. Also ist es kaufmännisch wertvoll, LPG künstlich aus Methan herstellen zu können um ggf. LPG-Bedarf über das natürlich abfallende Flüssiggas hinaus abdecken zu können. Ein höherer Erdgasbedarf ist kein Problem, dann fällt eben prozentual etwas mehr LPG ab, was den Preis drückt und meinem Geldbeutel gut tut.

Zu deiner Möglichkeit 1 GaryK:

So lange in Brennstoiffzellen Platin oder andere Edelmetalle drin sind werden sie sich nie durchsetzen, dass ist ja klar. Aber das heißt ja nicht dass es nicht ohne geht, außerdem stehen wir ja auch erst ganz am Anfang der Entwicklung. Es gibt ja auch zur Zeit schon viele Brennstoffzellen ganz ohne Platin, nur sind diese halt eher für Großindustrie gedacht (arbeiten bei ca. 600°)

@Kryomaster

Es wird wie blöd nach einer Alternative zu Platin/Palladium & Co gesucht, bislang ohne Erfolg. Wer eine solche Verbindung findet, diese billig herstellen kann und das Patent darauf hat, hat völlig ausgesorgt. Deswegen gibts genug Firmen (auf Venturekapital aufgebaut), die mit besonderem Equipment tausende von Verbindungen/Legierungen testen und exakt nach diesem Joker suchen.

Bei den 600°C Brennstoffzellen verwechselst du die SOFC (Solid Oxide Fuel Cell) mit den PEM-FC (Polymer-Electrolyte Fuel Cell).

Eine Brennstoffzelle macht eigentlich nichts anderes als eine Verbrennung von X mit O2, wobei es nicht direkt reagiert, sondern die an der Oxidation beteiligten Elektronen einen Umweg über einen Stromkreis machen. Der Trick funktioniert, weil die Membranen Ionen durchlassen, aber die entsprechenden Atome/Moleküle nicht.

Bei der SOFC hat man eine Membran, die für Sauerstoffionen durchlässig ist. Bei der PEM-FC werden jedoch Wasserstoffionen (Protonen) transportiert.

SOFCs gehen eigentlich mit fast jedem brennbaren Stoff (solange gasförmig, bevorzugt Methan oder Kerosindämpfe) und der Sauerstoff stammt aus der Luft. PEMFCs sind auf Wasserstoff angewiesen, leider sehr reinen.

Zitat:

Original geschrieben von GaryK

LPG hat die höhere Speicherdichte und die preiswertere Technik, CNG die bessere Lobby und das momentan bessere Tankstellennetz (sorry, ist so).

Erdgas hat das bessere Tankstellennetz? Ja wo denn? Im Teutoburger Wald? Auf Deutschland/Europa bezogen definitiv nicht.

Siehe auch:

http://www.gas-tankstellen.info

P.S.: Nur weil Du "sorry" sagst ist das noch lange nicht so. ;)

Ich bleibe dabei, daß Erdgas hier das bessere Tankstellennetz hat.

Begündung: nicht die Zahl der Tankstellen ist ausschlaggebend, sondern auch deren Lage und Öffnungszeiten. Viele LPG Tankstellen gehören zu Autohäusern oder Gashändlern und haben vielleicht von 7-19:00 auf, am Wochenende gar nicht und die meisten findet man nur wenn man weiss daß man dort tanken kann. Die große Mehrheit der Erdgastankstellen gehören zu Mineralölkonzernen, sind 24/7 auf und liegen verkehrsgünstig.

Deswegen behaupte ich, daß CNG das bessere Tankstellennetz hat. Noch.

Da ich hauptächlich zu normalen Geschäftszeiten unterwegs bin, spielt die 24h-Öffnung für mich kaum eine Rolle.

Meine LPG-Stammtankstellen haben aber auch 24 h geöffnet.

Letztendlich gilt natürlich wie immer: Eigenen Bedarf prüfen und vergleichen, dann entscheiden.

Dennoch bleibe ich dabei: Dass das CNG-Netz generell besser ist, stimmt zumindest nicht pauschal (z. B. auf Dortmund oder auf Europa bezogen).

Bis zum nächsten Mal (nachts an der Tanke?). ;)

P.S:: Noch? Falls die LPG-Vergünstigung ab 2009 wegfallen sollte, dürfte CNG bald definitiv das bessere Tankstellennetz haben.

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