Lose Radmuttern am Kipper wer weiß weiter???
Hallo ich arbeite bei einer LKW Spedition als Fahrer und Schrauber.
Seid einem Jahr ca haben wir schwer theater mit losen Radmuttern am Auflieger. Wir fahren Alufelgen an allen Aufliegern. Früher haben wir mit dem Schlagschrauber die muttern FEST angezogen und dann innerhalb 1 Woche mit dem Drehmoment nochmal nachgezogen. Meine Vermutung ist jetzt das die Bolzen durch das zu feste anziehen weich geworden sind und sich jetzt beim beladen um die Kurve fahren dehnen. Kann das möglich seien???
Mein chef hat jetzt schon einen spezial Drehmomentschlagschrauber gekauft und wir machen an jeden bolzen einen tropfen Öl bevor wir die Mutter wieder draufdrehen, trotzdem gehen manche Muttern meiner meinung nach zu schwergängig. Und das problem der losen Radmuttern ist auch noch nicht besser geworden, ganz im gegenteil Donnerstag habe ich 2 Achsen bremse belägt. Samstag wollte ich nochmal die Muttern nachziehen da mußte ich feststellen das alle Muttern lose waren und eine sogar so schlimm das die Felge schrott war wegen Langlöchern in der Felge :-((
So langsam weiß ich nicht mehr weiter kann das seien weil wir jetzt öl an die Bolzen machen das es schlimmer geworden ist???
Bin für jeden guten Tipp dankbar oder vielleicht bin ich ja nicht der einziege der das problem kennt.
mfg Tim
Beste Antwort im Thema
Das stimmt so aber nicht! Die Mutter hält sich ja nicht durch Reibung am Gewinde fest sondern durch Druck gegen das Material gegen das sie liegt!Zitat:
Original geschrieben von general1977
Ich kenne es aus dem PKW-Bereich nur so, daß man auf die Anlageflächen der Mutter (beim PKW Kegel oder Konus) an der Felge ein bißchen Fett schmiert. Auf das Gewinde darf auf keinen Fall Öl oder Fett, da damit die Reibung der Schraube oder Mutter abnimmt und sie sich so wieder löst.Wenn die Muttern so schwergängig sind, daß man sie nicht ohne Schlüssel bis an die Felge drehen kann, ist da definitiv was falsch. Entweder Mutter, oder Bolzen haben einen Hau weg und sollten getauscht werden. Das Gewinde reinigt man am Besten mit einer Kupferbürste. Die Verunreinigungen, die von der Alufelge kommen, können nur durch Vorsicht bei der Montage vermieden werden. Je nach dem, wieviel Spiel zwischen dem Loch in der Felge und dem Bolzen ist, könnte man den Bolzen bei der Montage durch einen sehr dünnwandigen Schlauch schützen.Zitat:
Original geschrieben von ameisenkiller79
... und wir machen an jeden bolzen einen tropfen Öl bevor wir die Mutter wieder draufdrehen, ...Gruß
Achim
Bei rauhen und trockenen Gewinde stimmt zwar die Anzugskraft aber die
ANPRESSKRAFTstimmt auf keinen Fall mehr!
Nimmt man zum Beispiel Graphitpaste
mussdas Anzugsdrehmoment bei 20% verringert werden! Bei Öl etwa 10%. So ganz nebenbei: das findet man in jeder Tabelle von Schraubenherstellern.
Gehen die Muttern schwer drauf ist was mit dem Gewinde verkehrt, oder es ist verdreckt.
Gewinde muss sauber sein, ne einfache Stahlbürste genügt da, man braucht kein Computerprogramm...
Nach festziehen der Muttern zum Sollwert muss nachgezogen werden, genau wie von anderen Kollegen schon erwähnt nach einer kurzen Fahrt. Nicht nach einer Woche!
Eigentlich ziehen wir zweimal nach, nach kurzer Fahrt und dann nochmal nach 8 Stunden.
Dann sollte es auch keinen Ärger mehr geben.
Bei uns gibts keinen Ärger mehr seitdem ich darauf bestehe das es so gemacht wird wie ich es gemacht haben will...
Einzelne Schrauben kann man schon tauschen solange die Muttern auf die anderen noch bei Hand drauf gehen, andererseits ist das Gewinde eh schon verzogen bzw der Bolzen verlängert...
Es kann schon sein das Du beim jetzigen Zustand nicht mehr ums Bolzen wechseln rum kommst.
Ein Eimer Bolzen ist immer noch Billiger wie verschrottete Aluminumfelgen...
Gruss, Pete
43 Antworten
Genau wie ich es schon schrieb, ein tropfen Öl zwischen Mutter und Federteller.
Ich hatte auch schon im Notdienst solche "feste" Radmuttern, da gab es nur eines Muttern mit dem Brenner glühend machen, anderst hatte ich keine Chance trotz eines 3,5 mtr. Rohres und zu zweit.
Gruß
Chris
Zitat:
Original geschrieben von Reachstacker
Das stimmt so aber nicht! Die Mutter hält sich ja nicht durch Reibung am Gewinde fest sondern durch Druck gegen das Material gegen das sie liegt!Zitat:
Original geschrieben von general1977
Ich kenne es aus dem PKW-Bereich nur so, daß man auf die Anlageflächen der Mutter (beim PKW Kegel oder Konus) an der Felge ein bißchen Fett schmiert. Auf das Gewinde darf auf keinen Fall Öl oder Fett, da damit die Reibung der Schraube oder Mutter abnimmt und sie sich so wieder löst.Wenn die Muttern so schwergängig sind, daß man sie nicht ohne Schlüssel bis an die Felge drehen kann, ist da definitiv was falsch. Entweder Mutter, oder Bolzen haben einen Hau weg und sollten getauscht werden. Das Gewinde reinigt man am Besten mit einer Kupferbürste. Die Verunreinigungen, die von der Alufelge kommen, können nur durch Vorsicht bei der Montage vermieden werden. Je nach dem, wieviel Spiel zwischen dem Loch in der Felge und dem Bolzen ist, könnte man den Bolzen bei der Montage durch einen sehr dünnwandigen Schlauch schützen.
Gruß
Achim
Bei rauhen und trockenen Gewinde stimmt zwar die Anzugskraft aber die ANPRESSKRAFT stimmt auf keinen Fall mehr!
Nimmt man zum Beispiel Graphitpaste muss das Anzugsdrehmoment bei 20% verringert werden! Bei Öl etwa 10%. So ganz nebenbei: das findet man in jeder Tabelle von Schraubenherstellern.
Gehen die Muttern schwer drauf ist was mit dem Gewinde verkehrt, oder es ist verdreckt.
Gewinde muss sauber sein, ne einfache Stahlbürste genügt da, man braucht kein Computerprogramm...Nach festziehen der Muttern zum Sollwert muss nachgezogen werden, genau wie von anderen Kollegen schon erwähnt nach einer kurzen Fahrt. Nicht nach einer Woche!
Eigentlich ziehen wir zweimal nach, nach kurzer Fahrt und dann nochmal nach 8 Stunden.Dann sollte es auch keinen Ärger mehr geben.
Bei uns gibts keinen Ärger mehr seitdem ich darauf bestehe das es so gemacht wird wie ich es gemacht haben will...
Einzelne Schrauben kann man schon tauschen solange die Muttern auf die anderen noch bei Hand drauf gehen, andererseits ist das Gewinde eh schon verzogen bzw der Bolzen verlängert...
Es kann schon sein das Du beim jetzigen Zustand nicht mehr ums Bolzen wechseln rum kommst.
Ein Eimer Bolzen ist immer noch Billiger wie verschrottete Aluminumfelgen...Gruss, Pete
Hallo,
ich kann hier nur Zustimmen!!!
Ich fette bzw öle meine Radmuttern am PKW seit 40 Jahren ohne Probleme. Aber Werkstätten mit Schlagschrauber haben da nichts verloren.
Schwergängige Schrauben und Muttern sind auszutauschen!! Sie können nicht mehr die gewünschte Anpresskraft sicherstellen. Das Rad wird zu lose montiert und löst sich.
Eine kleine Probefahrt von wenigen km sollte möglich sein!!! Man kann eben nicht erwarten, daß die zu losen Schrauben nach 500 km keinen Schaden angerichtet haben. Notfalls fällt eben mal eine Überstunde an.
(Ich würde ja eine solche Schüssel gerne mal kostenlos ausfahren, aber wo stehen die Dinger)
"In der KFZ-Technik wurde wegen dieser Problematik zum Großteil auf Drehwinkel umgestellt"
Diese Einstellung ist Falsch.!!!! Sie wird dann auf Drehwinkel umgestellt wenn man lange Schrauben hat, die man über den Drehwinkel um eine bestimmte Länge vorspannt. Mit einem Drehmomentschlüssel würden man sie unkontrolliert überdehnen.
Kurze Schrauben muß man mit Drehmomentwerkzeugen anziehen!
schrauber
Kurze Schrauben können auch Drehwinkel bekommen, wir haben kurze schrauben die Drehwinkel bekommen.
Drehwinkel bekommen immer Dehnschrauben!
Drehwinkel macht man um evtl. Reibwertschwankungen im Gewinde zu egalisieren. Die schraube bekommt ein Voranzug von z.B. 7Nm und dann 90°. Wenn man jetzt die Schraube gleich mit 15Nm anzieht weiß man nicht ob alle gleich fest angezogen sind da nicht alle gewinde gleichmäßig leichtgängig sind und Toleranzen sind auch noch vorhanden.
Gruß
Chris
Zitat:
Original geschrieben von chrisss240
Genau wie ich es schon schrieb, ein tropfen Öl zwischen Mutter und Federteller.Ich hatte auch schon im Notdienst solche "feste" Radmuttern, da gab es nur eines Muttern mit dem Brenner glühend machen, anderst hatte ich keine Chance trotz eines 3,5 mtr. Rohres und zu zweit.
Gruß
Chris
Es geht auch ohne Brenner,Radkreuz ,Rohr und ein Hammer einer dreht (drückt) der andere schlägt mit dem Hammer auf der Nuss drei vier schlag und die Mutter geht los ohne Brenner
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Also die Radmuttern gingen nicht los, da habe ich alles probiert, selbst ein Schlagschrauber mit 2000Nm lösemoment packte es nicht.
Zitat:
Original geschrieben von chrisss240
Also die Radmuttern gingen nicht los, da habe ich alles probiert, selbst ein Schlagschrauber mit 2000Nm lösemoment packte es nicht.
Das ist richtig der schafft das nicht , Versuch einmal wie beschrieben das mache ich seit Jahren so,ist nur schlecht ranzukommen bei Mittelstegfelgen.
Moin opa111,
die Idee mit dem Hammer klappt bei Radlagerdeckeln (Fettkappen) manchmal noch. So wie du es beschreibst kann man bei festen Radmuttern nochmal Glück haben, doch oft ist es, wie der Chrisss es beschrieben hat. Bei uns liegen Rohre mit den unterschiedlichsten Durchmessern und Wandstärken, und sofort aufgeben tun wir auch nicht. Doch ab und zu ist da Einer dazwischen, bei dem bekommst Du die Radmuttern wirklich nur noch mit dem Brenner (Messer-Griesheim-Schlüssel oder Dinse-Schlüssel) bewegt. Das kann man aber verantworten - da sind die Radmuttern eben überdreht worden, wurden beim Lösen beschädigt und müssen getauscht werden - am Besten mit Radbolzen. Bedanken kann sich der Kunde dann bei Demjenigen, der die Radmuttern derart "angeballert" hat.
So handhabe ich diese Fälle...
Wir haben seit längeren einen "Elmax" im Einsatz. Bei den normalen Stahlfelgen lasse ich ihn im Sommer 3mal schlagen und im Winter, wenn es sehr kalt ist 4x. Das enstpricht im eigentlichen immer um die 600 NM, vielleicht etwas mehr.
Die Alufelgen generell und die Felgen an der Vorderachse werden danach mit dem Drehmoment nachkontrolliert. Nach einem Tag nochmals kontrolliert, aber da ändert sich normal nichts, wenn die Felgen und alle Anlageflächen sauber waren.
Vor allem wenn bei Doppelbereifung beide Räder gleich hoch sind!!!!! Bei Runderneuerungen kommt es vor, dass sie nicht immer gleich hoch sind und da können die Muttern locker werden, auch wenn man sie zwischendurch durch einen anderen tauscht.
Die Muttern und Bolzen fetten oder ölen oder "neversize-Sprayen" wir immer, seit tausend Jahren.
Sind Räder lange am Fahrzeug (Anhänger, Winterdienstfahrzeuge,..) verwenden wir meistens Fett.
Überdehnte Bolzen hatte ich nur bei einem Gebraucht LKW, da rissen die Bolzen regelmäßig an der VA.
Hinten am Zwilling denke ich, sind sie aufgrund ihrer Länge unempfindlicher.
Bei SAF hatte ich das Problem, dass mir eine Werkstatt die Bolzen zu fest angezogen hat, sie rissen nicht, sondern das Gewinde war kaputt- die Muttern zu lösen war der Horror, vorallem die Bolzen zu erneuern. Bei SAF Trommelbremse mit der Achsmutter ein Drama, wie man weiß...
Reißt einer, unbedingt sofort alle erneuern, sonst macht man dies bis alle durchgetauscht sind. Kostet nicht die Welt und sieht der TÜV einen gerissen Bolzen, geht man zu Fuss nach Hause...
Pssssssstttt- Du störst die Totenruhe🙄
Der Trööt ist 4,5 Jahre alt (die letzte Antwort auch) ich denke der Threadersteller wird mit den Jahren eine Lösung gefunden haben....
Zitat:
Original geschrieben von Mr. Diesel
Die Muttern und Bolzen fetten oder ölen oder "neverseize-Sprayen" wir immer, seit tausend Jahren.
Sind Räder lange am Fahrzeug (Anhänger, Winterdienstfahrzeuge,..) verwenden wir meistens Fett.
Überdehnte Bolzen hatte ich nur bei einem Gebraucht LKW, da rissen die Bolzen regelmäßig an der VA.
Hinten am Zwilling denke ich, sind sie aufgrund ihrer Länge unempfindlicher.
Das ist ganz einfach zu erklaeren. Die im Handbuch angegebenen Anzugswerte beziehen sich af saubere trockene Gewinde.
Nimmt man Oel muss man 10% abziehen (also 560 nm statt 600)
Nimmt man Graphitpaste muss man 30% (also 180nm) abziehen(also dann 420nm)! Oder man ueberdreht die Bolzen...
Das kann man in jeden alten Maschinenbauer Handbuch nachlesen. Die Mehrheit liest halt nicht gerne also werden neue Bolzen gekauft. 😉
Warum das so ist wird auch im Buch erklaert: Das Drehmoment ist nur ein Hilfsmittel fuer den Schrauber, was wirklich zaehlt ist die Presskraft der 2 Oberflaechen und das aendert sich mit Schmierung des Gewindes gewaltig.
PS: das Alter des threads ist weniger wichtig, solange er geschmiert wurde. 😉
Gruss, Pete
Viel schlimmer ist, das man auf Dauer den Konus in der Felge zerstört, die Bolzen schwächt, wenn man mit geschmierten Bolzen und Muttern arbeitet, ohne das Drehmoment entsprechend zu reduzieren.
Die Zerstörung geht soweit, das die Radmuttern oder Radbolzen nicht mehr dauerhaft für sicheren Halt das Rades am Fahrzeug sorgen können.
Hallo,
also ich halte das Argument, die Bolzen und Muttern nicht zu schmieren für Unsinn. Wenn da ein Drehmoment angegeben ist, darf man nicht eine schwergängige Mutter damit anziehen.
Einen definierten Anpreßdruck, und auf den kommt es an, erreicht man nur mit einem leichtgängigen Gewinde.
Im Stahlbau werden die Schrauben Satzweise verkauft, damit Schrauben und Muttern leichgängig sind und man einen definierten Anpreßdruck erreicht. Außerdem ist das Schmiermittel vorgeschrieben und bereits vom Werk aufgebracht!
In der Regel ist es Molykote, weil nur damit gleichmäßige Anpreßdrücke erreichbar sind. Eine Mischung von Schrauben und Muttern von verschiedenen Herstellern ist eine Todsünde.
Wenn da Bolzen an den Bremstrommeln gedehnt worden sind, war bestimmt das Drehmoment über dem vorgegebenen wert.
Früher wurden die Bremstrommeln mit den Schlagschraubern, vor allem am PKW verzogen, weil die Monteure mit dem Moment zum Lösen festsitzender Muttern die Radmuttern angezogen haben.
schrauber
Uh- wehe die Geister die ich rief.... da hatte ich schlecht gelesen, dass der Beitrag uralt ist...
Mit dem Öl bzw Fett auf den Radbolzen habe ich dazugelernt, dazu sind Foren auch da.
Problematisch sind eben nur Bolzen und Muttern die schon lange nicht geöffnet wurden, oder "alt" sind.
Ohne Öl oder ähnliches geht da gar nichts, die ersten Gewindegänge sind da schon ein Problem und zwischen Teller und Mutter ist Rost....
Baue ich das ganze trocken zusammen, ist die nächste Stufe der Schneidbrenner.
@ Mr. Diesel
Never-Seize oder (wie von Schrauber10 angegeben) Molykote nach saeubern auftragen und das Zeugs komt auch nach jahren im regen wieder auseinander. Beim festmachen muss man halt aufpassen das man nicht uebertreibt mit dem Drehmoment.
Wenn alles zusammen gerostet ist mag Caramba oder aehnliches helfen aber mindestens ein paar Stunden vorher. Auch vorsichtig mit dem Brenner erwaermen mag helfen aber da muss man sehr aufpassen.
Gruss, Pete