Logik hinter der Mercedes EQ Ladeplanung
Nach der ersten längeren Tour mit dem EQE diese Woche macht mich die Berechnung des SoC bei Ankunft etwas ratlos.
Ausgang : Städtisches Fahrprofil mit einem Durchschnittsverbrauch von 25,3 kwH über die gesamte Laufleistung. Reichweite zeigte 500km an, also zuletzt ein Verbrauch von 18,1 kwh / 100km.
Ladeplanung 300 km -> Ankunft mit 13% -> geplanter Verbrauch von 26 kwh/100km.
Nach einer flotten Fahrt bis zur Grenze (Ankunft SoC unverändert) änderte sich die tatsächliche Ankunft auf 26% dank der 100kmh in Holland -> tatsächlicher Verbrauch von 22,35 KwH
Bei der Rückfahrt starteten wir bei 96% und die projizierte Ankunft war bei 8% SoC (!!!) -> geplanter Verbrauch von 26,9 kwH.
Tatsächliche Ankunft war bei 15% -> Tatsächlicher Verbrauch von 24,8 kwH
Nun zu meinen Fragen:
1. Nach welcher Logik kommt der Planer auf die projizierten Werte?
2. Wie kann es sein dass für den Rückweg so utopisch schlechte Werte berechnet werden obwohl das Auto referenzen von der Hinfahrt hat?
3. Ist es generell üblich dass das Auto die Werte bei Ankunft viel zu pessimistisch berechnet?
Hoffe die ganzen Zahlen helfen ein bisschen weiter :) Vielen Dank schonmal an jeden der sich auskennt und versucht zu helfen!
12 Antworten
Du fährst zu langsam. Bei mir zeigt er immer etwas Zuviel an und hat dann bei Ankunft weniger % übrig als geplant.
Ein paar Erklärungsversuche: Hin und Rückweg können sich stark unterscheiden zB was die Höhenmeter betrifft. Außerdem rechnet die Planung sehr pessimistisch damit man auch bei Regen und starkem Gegenwind ankommt.
Zitat:@alingn schrieb am 12. Juni 2025 um 23:02:19 Uhr:
Du fährst zu langsam. Bei mir zeigt er immer etwas Zuviel an und hat dann bei Ankunft weniger % übrig als geplant.
An der Geschwindigkeit kann es nicht liegen
In der Regel (+ ohne besondere Vorkommnisse auf der Strecke) habe ich am Ziel effektiv mehr % als zu Beginn der Fahrt durch die Ladeplanung vorausberechnet wurde. Ich bin froh darüber, dass die Berechnung der Ladeplanung eher zu pessimistisch ist.
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- Pessimistische Berechnung führt zu glücklicheren Nutzern und weniger Beschwerden. ;)
Zitat:@Gerry71 schrieb am 13. Juni 2025 um 10:04:32 Uhr:
• Höhenmeter, v.a. auch bezogen auf Streckenabschnitte (z.B. langes Gleiten ideal)
-> Klingt für mich plausibel, habe ich erst im Nachhinein drüber nachgedacht. Gab 2 zeitlich identische routen und bei der letztendlich gefahrenen hat er den SOC mal schnell um 5% runterkorrigiert. Vielleicht wusste das auto wirklich dass die andere Route stromsparender wäre?
• Verschiedene Außentemperaturen zu den Startzeitpunkten
Ist eine hohe Außentemperatur nicht gut für den Verbrauch? Nach der Logik hätte er für die Rückfahrt einen besseren Verbrauch errechnen müssen, war ja aber komplett andersrum.
• Werden evtl. Wetterdaten einbezogen? Da bin ich wahrscheinlich zu optimistisch.
• Fahrweise und Verbrauch zuletzt vor der Rückreise
Da tagsüber in den Niederlanden 100 kmh gilt, war der Verbrauch zuletzt auf der Hinfahrt extrem niedrig. Bei Planung der Rückreise hat er dann den Monsterverbrauch eingeplant, was mir nicht ersichtlich ist.
• Pessimistische Berechnung führt zu glücklicheren Nutzern und weniger Beschwerden. ;)
Lieber pessimistisch als optimistisch, da gehe ich mit :)
Zitat:
@DerJohann2903 schrieb am 12. Juni 2025 um 21:38:39 Uhr:
...Ladeplanung 300 km -> Ankunft mit 13% -> geplanter Verbrauch von 26 kwh/100km.
Nach einer flotten Fahrt bis zur Grenze (Ankunft SoC unverändert) änderte sich die tatsächliche Ankunft auf 26% dank der 100kmh in Holland -> tatsächlicher Verbrauch von 22,35 KwH
Das klingt doch so, als ob das Tempolimit von 100km/h in Holland nicht berücksichtigt wurde von der Ladeplanung.
Wenn du nicht gerade aus Friesland kommst, dann geht es auf der Hinfahrt bergab und bei der Rückfahrt bergauf ... mit entsprechendem Einfluss auf den Verbrauch.
Ich weiß es nicht, aber ich würde schätzen, dass Tempolimits nicht berücksichtigt werden. Ich denke, da wird lediglich pauschal zwischen Stadt, Landstraße und Autobahn unterschieden.
Eigentlich passen die Werte doch einigermaßen, hin projiziert und in echt weniger Verbrauch wegen bergab und zurück projiziert und in echt mehr Verbrauch wegen bergauf. Die Unterschiede zwischen projiziert und echt liegen dann vermutlich im aktuellen Fahrverhalten, Staus usw.
Mein EQS 450+ rechnet eigentlich sehr zuverlässig. Da ich immer ähnlich schnell auf den Strecken ohne Tempolimit fahre, kommt der SOC am Ankunftsort sehr gut hin. Veränderungen gibt es, wenn ich deutlich schneller unterwegs bin (da sieht man ggf. alle paar Minuten, wie der Ankunfts-SOC um 1% runter geht) oder wenn es lange 80er Baustellen gibt, die das MBUX nicht kennt. Dann erhöht sich der Ankunfts-SOC.
Zitat:
@leftlaner schrieb am 17. Juni 2025 um 07:54:26 Uhr:
Mein EQS 450+ rechnet eigentlich sehr zuverlässig. Da ich immer ähnlich schnell auf den Strecken ohne Tempolimit fahre, kommt der SOC am Ankunftsort sehr gut hin. Veränderungen gibt es, wenn ich deutlich schneller unterwegs bin (da sieht man ggf. alle paar Minuten, wie der Ankunfts-SOC um 1% runter geht) oder wenn es lange 80er Baustellen gibt, die das MBUX nicht kennt. Dann erhöht sich der Ankunfts-SOC.
Sofern ich ca. 130km/h fahre, bleibt der Ankunfts SOC weitgehend gleich. Ab deutlich über 140km/h wird er geringer, bei 180-200km/h sogar recht flott.Damit er höher wird, muss ich aber auch gut unter 120 fahren.
Zitat:
@Langer02 schrieb am 24. Juni 2025 um 11:05:16 Uhr:
Sofern ich ca. 130km/h fahre, bleibt der Ankunfts SOC weitgehend gleich. Ab deutlich über 140km/h wird er geringer, bei 180-200km/h sogar recht flott.Damit er höher wird, muss ich aber auch gut unter 120 fahren.
Entspricht dem erwartbaren, physikalischen Luftwiderstand.
Genau, deshalb hat mich das auch nicht überrascht. (Überraschend ist eher, dass in der Vergangenheit auch bei längeren Fahrten der erwartete Ankuftszeitpunkt zum großen Teil trotz Staus oder deren Umgehund, oft bis auf wenige Minuten gepasst hat. Das ist aber ein anderes Thema.)