LL III nur mit 5W-30

Hallo Freunde,

gleich vorweg: ich habe in der Suche schon einige Zeit gestöbert und lese den Motorölthread seit Jahren interessiert mit. Trotzdem habe ich auf folgende Frage bisher keine Antwort gefunden:

Warum darf man bei VW mit WIV , also bei variablem Wartungintervall, nur 5W-30 Öle entsprechend Norm 504/507 verwenden, bei Einstellung eines fixen Wartungsintervalls - 15000 km/max. 1 Jahr - aber auch Öle mit höherem Viskositäsbereich z.B. 5W-40, oder 0W-40 ?
Anders gefragt: Warum muß bei WIV automatisch die niedrigere Ölviskosität 5W-30 sein ?

Grüße Franz

Beste Antwort im Thema

Anders als Kapt halte ich die Frage durchaus für beantwortbar, wenngleich die Richtigkeit keiner Antwort beweisbar ist (es sei denn, man könnte aus VW-internen Unterlagen zitieren). Ich bin aber dennoch davon überzeugt, dass ich mit meiner Erklärung richtig liege.

Von Hause aus ist Öl in kalten Zustand sehr zäh und in heißem sehr dünnflüssig. Beides ist im Übermaß im Motor nicht wünschenswert, weshalb Additive eingesetzt werden, um das kalte Öl flüssiger und das heiße zäher zu machen (denn wenn es zu dünn wird, kann der Schmierfilm reißen). Das Problem mit Additiven ist jedoch, dass sie schnell altern.

Nun soll LL-Öl aber eine Dauerhaftigkeit aufweisen, die es erlaubt, es zwei Jahre lang ungewechselt zu verwenden. Bei einem Öl, das stark auf den positiven Effekten von Additiven aufbaut, ist die Qualität jedoch nach einem Jahr schon so deutlich gesenkt, dass es für ein zweites Jahr nicht mehr ausreicht. Die Additive sind verbraucht bzw. versagen, und nach zwei Jahren hätte man dann vielleicht ein 20W-25-Öl im Motor.

Deshalb setzt VW beim LL-Öl auf ein sehr hochwertiges Grundöl, das mit weniger Additiven versetzt ist. Durch die geringere Additivmenge ist eine 0W-40-Spanne nicht erreichbar, sondern eben nur der kleinere Bereich 5W-30. Der aber knickt auch nach einem Jahr nicht so stark ein, weil die Qualität dieses Öls zu wesentlichen Teilen auf dem guten Grundöl basiert und nicht auf Viskositätsverbesserern. Es ist davon auszugehen, dass die verbleibenden Additive so ausgesucht sind, dass sie der zweijährigen Herausforderung standhalten.

Soweit zumindest die Theorie. Viele hier sind der Meinung, dass man sich auf das Zweijahresabenteuer nicht einlassen sollte, egal mit welchem Öl, und schon gar nicht, wenn man viel Kurzstrecke fährt. Das mag jeder selbst entscheiden.

Hinzu kommt, dass das LL-Öl auch aschearm ist, um für moderne Katalysatoren und Dieselpartikelfilter geeignet zu sein. Die Aschearmut jedoch steht in direktem Zusammenhang zum verringerten Zusatz von Additiven, denn letztere sind es, die (teilweise) zu Asche verbrennen. Mir ist nur von der Firma Mobil ein Öl bekannt, dass 0W-40 ist und dennoch als aschearm einzuschätzen ist (aber auch dieses erfüllt nicht die VW 507 00, denn die geht eben nur mit 5W-30).

Wechselt man jedoch jährlich das Öl, dann greift die obige Argumentation nicht mehr, denn dann werden die verbrauchten Additive rechtzeitig durch neue ersetzt, so dass man die Vorteile der Viskositätsverbesserer ausschöpfen kann (wobei die auch schon im Laufe des ersten Jahres allmählich nachlassen).

Die Frage ist natürlich, welchen Vorteil der breitere Viskositätsbereich der 0W-40 bei neuen Fahrzeugen überhaupt bietet. Die neuen VWs sind natürlich für das 5W-30 ausgelegt. Die Kaltdurchölung ist bei 5W-Ölen nicht nennenswert schlechter als bei 0W-Ölen, jedenfalls nicht in unseren Breitengraden, und VW wird den Motor schon so konzipiert haben, dass das Öl nicht heißer wird, als das dafür vorgeschriebene Öl verkraftet.

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Nicht direkt. Indirekt über den TBN und die angegeben Freigaben.

Sorry, meines Wissens leider nicht.
Die PD Fahrer ohne DPF haben es aber auch nicht einfach. Beharrt man auf die VW-Freigabe bekommt man nur aschearme Öle, will man etwas besseres haben muß man auf die Freigabe verzichten, mit eigenem Risiko.
Gerne genommen wird z.B. das Pentosynt HC 5W-40. Das hat zum einen die 505.01 (die an sich nichts besonderes darstellt) und zusätzlich die höherwertige MB 229.51 (garantiert hohen Verschleißschutz und hohe Kolbensauberkeit)oder das Motul 8100 x-clean (ohne 505.01).
Unter den den LL III Ölen ist das Addinol,GigaLight MV 0530LL zu empfehlen, welches ebenfalls zu der VW 507.00 (die übrigens auch eine Freigabe mit hohen Anforderungen darstellt)zusätzlich auch noch die MB 229.51 hat.
Die beiden Freigaben ergänzen sich ja noch.Die 507.00 ist rückwärtskompatibel, schließt die 505.01 auch mit ein.
Oder halt gänzlich ohne Freigabe, ein Öl mit der MB 229.5 das Mobil1 NewLife oder das Motul 8100 x-cess (5W-40).
Betreue seit 1,5 Jahren den Golf eines Bekannten. Habe mich für das Pentosynt HC 5W-40 entschieden.

@Provaider
Kannst du uns das ein bißchen genauer erklären?!

Es gibt noch KroonOil mit 505.01 kostet 36€ für 5l.

TBN ?, neutralisiert die sauren Bestandteile die beim Verbrennungsprozess entstehen (Korrosionsschutz).
Wieso kann man daraus Rückschüsse auf die darin enthaltenen Hochdruckadditive ziehen?
Verstehe mich jetzt bitte nicht falsch. Ich lasse mich gerne eines Besseren belehren.

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Je höher die TBN desto höher ist die Anzahl der Additive. Das alt bekannte ZnDTP z.b. ist ein EP Additive was aber auch Korrosionschutzeigenschaften hat und damit die TBN hebt.
Bei LL Ölen ist das aber immer weniger vertreten wegen dem DPF und Kat, da werden andere Additive eingesetzt die keine oder weniger Asche bilden, da diese nicht auf Metallbasis sind heben die auch nicht den TBN.

Zitat:

Original geschrieben von Robbi22


Unter den den LL III Ölen ist das Addinol,GigaLight MV 0530LL zu empfehlen, welches ebenfalls zu der VW 507.00 (die übrigens auch eine Freigabe mit hohen Anforderungen darstellt)zusätzlich auch noch die MB 229.51 hat.

Hm, worin soll das denn besser sein als die 507 00-Produkte der Konkurrenz? Ob Mobil 1 ESP 5W-30, Castrol Edge 5W-30 oder das billigere Meguin Compatible 5W-30, sie alle haben auch die MB 229.51. Bei Addinol habe ich eine psychologische Hemmschwelle, denn von denen stammt wohl dieses Praktiker-Öl, auf das hier alle schwören. Ich würde aber kein Noname-Öl vom Baumarkt kaufen, egal mit welchen Freigaben, und Praktiker hasse ich sowieso wegen deren konsequent durchgezogener Kundenverdummungs-Marketingpolitik. Da kaufe ich noch nicht einmal einen Schraubenzieher, sondern fahre lieber zum weiter entfernten toom. Ist, wie gesagt, vor allem eine psychologische Schwelle für mich. Sicher ist nur, dass die MB 229.51 unter den 507 00ern kein Alleinstellungsmerkmal für das Addinol darstellt.

Gewährleistung ist für mein 10 Jahre altes Auto kein Thema mehr, insofern will ich keine Freigabe nur des Fahrzeugherstellers wegen beachten. Aber natürlich will ich mein Auto nicht mit einem Öl beschädigen, das für meinen PD-Motor wichtige Eigenschaften tatsächlich nicht besitzt, liebäugele aber schon damit, mal was anderes asl 5W-30 zu fahren. Wenn es nur der Schwefel/Aschegehalt wäre, dann könnte man ja statt des Mobil 1 New Life einfach das ansonsten vergleichbare Mobil 1 ESP 0W-40 nehmen. Deswegen würde mich schon im Detail interessieren, was denn genau in der 505 01 gefordert wird und was so wichtig für einen PD-Motor ist.

Es wäre schon mal interessant zu wissen, welche präzisen (!) Unterschiede es zwischen 505 00 und 505 01 gibt.

das 01 hat ordentlich ep-additive wegen der im bereich der PD-elemente eben auftretenden hohen drücke.
ep=extrem pressure; vergleichbar mit achsgetriebeölen

Leider kann man aber anscheinend bei anderen Ölen wie dem New Life oder dem Mobil 1 ESP 0W-40 nicht erkennen, in welchem Umfang sie gleichfalls solche Additive beinhalten. 🙁

Ich bin ein Text

Anforderungen2

Zitat:

Original geschrieben von DeathAndPain



Zitat:

Original geschrieben von Robbi22


Unter den den LL III Ölen ist das Addinol,GigaLight MV 0530LL zu empfehlen, welches ebenfalls zu der VW 507.00 (die übrigens auch eine Freigabe mit hohen Anforderungen darstellt)zusätzlich auch noch die MB 229.51 hat.
Hm, worin soll das denn besser sein als die 507 00-Produkte der Konkurrenz? Ob Mobil 1 ESP 5W-30, Castrol Edge 5W-30 oder das billigere Meguin Compatible 5W-30, sie alle haben auch die MB 229.51. Bei Addinol habe ich eine psychologische Hemmschwelle, denn von denen stammt wohl dieses Praktiker-Öl, auf das hier alle schwören. Ich würde aber kein Noname-Öl vom Baumarkt kaufen, egal mit welchen Freigaben, und Praktiker hasse ich sowieso wegen deren konsequent durchgezogener Kundenverdummungs-Marketingpolitik. Da kaufe ich noch nicht einmal einen Schraubenzieher, sondern fahre lieber zum weiter entfernten toom. Ist, wie gesagt, vor allem eine psychologische Schwelle für mich. Sicher ist nur, dass die MB 229.51 unter den 507 00ern kein Alleinstellungsmerkmal für das Addinol darstellt.

Gewährleistung ist für mein 10 Jahre altes Auto kein Thema mehr, insofern will ich keine Freigabe nur des Fahrzeugherstellers wegen beachten. Aber natürlich will ich mein Auto nicht mit einem Öl beschädigen, das für meinen PD-Motor wichtige Eigenschaften tatsächlich nicht besitzt, liebäugele aber schon damit, mal was anderes asl 5W-30 zu fahren. Wenn es nur der Schwefel/Aschegehalt wäre, dann könnte man ja statt des Mobil 1 New Life einfach das ansonsten vergleichbare Mobil 1 ESP 0W-40 nehmen. Deswegen würde mich schon im Detail interessieren, was denn genau in der 505 01 gefordert wird und was so wichtig für einen PD-Motor ist.

Es wäre schon mal interessant zu wissen, welche präzisen (!) Unterschiede es zwischen 505 00 und 505 01 gibt.

Das mit dem Addinol war ja nur ein Vorschlag. Kannst ja gerne jedes andere Öl nehmen welches die entsprechenden Freigaben erfüllt. Würde ich persönlich aber eher für neuere Fahrzeuge verwenden weil man ja wegen der 507 00 immer ein 5W-30 bekommt. Für ältere PD-Fahrzeuge würde ich die 505 01 + die MB 229.51 vorziehen . In der Regel bekommt man dann wenigstens ein 5W-40.
Die PD-Öle haben eine gute Ladung an EP (Extreme Pressure) Additiven. Spitzenöle haben die aber eh drin. Habe ich aber schon geschrieben.
Möchte kurz auf die Ausgangsfrage eingehen. VW hatte Früher ein Sammelsurium von Freigaben. Hat sich wohl mit Sicherheit auf Dauer nicht bewährt. Jetzt sind sie ins andere Extreme gefallen und bieten eine Freigabe für alle Motoren an, so eine Art Allzwecköl. Mag für neuere Motoren in Ordnung sein, für ältere würde ich persönlich lieber ein 5W-40 bevorzugen. Warum es ein 5W-30 ist hast du ja selbst sehr gut beschrieben. Ich denke das kommt der Wahrheit schon ziemlich nahe.
VW und Motoröle. Da hat sich schon damals der selige Sterndoktor verwundert die Augen gerieben.

Mein Bekannter konnte auch nicht über seinen eigenen Schatten springen und hat auf eine Freigabe bestanden. Dadurch bin ich auf das Pentosynt gekommen. Das hat die 505 01 (damit man ruhig schlafen kann),die gute MB 229.51, die neuste BMW und Porsche. Auch der hohe Flammpunkt von 240°(höher als beim Mobil1 NL) und der Pourpoint -42° sprechen für dieses Öl. Dazu kommt noch der relativ günstige Preis, da kann man ruhig jedes Jahr einen Ölwechsel machen.

Zitat:

Original geschrieben von DeathAndPain


Leider kann man aber anscheinend bei anderen Ölen wie dem New Life oder dem Mobil 1 ESP 0W-40 nicht erkennen, in welchem Umfang sie gleichfalls solche Additive beinhalten. 🙁

Was erlauben ?! 😉 Die sagen doch sie sind toll Du Ungläubiger 😉

Aber hältst Du hoffentlich nicht für ein Zufall, weil sonst fühle ich mich leider gezwungen Dir etwas Menschenvertrauen weg zu nehmen.

Wäre ja auch zu schön wenn man vollumpfänglich wüsste was drin ist (von Wissen das zu interpretieren also was es bringt und auch wie viel, mal ganz abgesehen, aber angenommen es läge bei allen vor). Die Produkte müssen intransparent bleiben, anders sind Profite nicht möglich.

Da musst Du einfach auf ein Mehrwert der laut beworbenen Produkte vertrauen, oder anders ausgedrückt dass es schon keiner wagen wird es nur teurer und nicht wesentlich besser zu machen, weil er ein guter Christ ist oder sowas 😉 Oder auch nicht und wie ich was von Pennasol zu kaufen das zumindest laut Datenblatt incl. Freigaben gut ausschaut, aber günstig bleibt. Das war natürlich beim ersten Kauf der Beweggrund, nach zig Tausend km kann ich es jetzt wegen empirisch erwiesener Qualität kaufen, aber mir musst Du es natürlich nicht glauben, doch einmal probieren kann man ja, gibt nicht viel bei zu verlieren.

Wie schon im anderen Thread geschrieben, es steht allen frei ein ausführlich angelegten unanbhängigen Test zu starten und zu belegen wie toll ihr Produkte sind (Prüfstände mit mehreren Motoren die lange laufen...), wenn sie es aber lassen können sie von mir nicht erwarten dass ich ihnen einfach so vertraue.

Trotzdem ist das Mobil1 immer noch ein Spitzenöl. Man muß es ja nicht unbedingt in der Werkstatt oder an der Tankstelle kaufen. Eine der wichtigsten Parameter eines Öls, die Scherstabilitaät (HTHS) und der Verdampfungsverlust findet man kaum noch in den Datenblättern. Das gilt aber leider für viele Hersteller.

Das sind eben die unterschiedlichen Philosophien... Opelowski zufolge gibt es "Spitzenöle" gar nicht, sondern alle sind seiner Meinugn nach gleich gut, solange sie nur die gleichen Freigaben besitzen. Ich persönlich sehe das auch etwas anders.

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