ForumFahrzeugtechnik
  1. Startseite
  2. Forum
  3. Wissen
  4. Fahrzeugtechnik
  5. LL III nur mit 5W-30

LL III nur mit 5W-30

Themenstarteram 18. Dezember 2011 um 9:08

Hallo Freunde,

gleich vorweg: ich habe in der Suche schon einige Zeit gestöbert und lese den Motorölthread seit Jahren interessiert mit. Trotzdem habe ich auf folgende Frage bisher keine Antwort gefunden:

Warum darf man bei VW mit WIV , also bei variablem Wartungintervall, nur 5W-30 Öle entsprechend Norm 504/507 verwenden, bei Einstellung eines fixen Wartungsintervalls - 15000 km/max. 1 Jahr - aber auch Öle mit höherem Viskositäsbereich z.B. 5W-40, oder 0W-40 ?

Anders gefragt: Warum muß bei WIV automatisch die niedrigere Ölviskosität 5W-30 sein ?

Grüße Franz

Beste Antwort im Thema
am 18. Dezember 2011 um 22:15

Anders als Kapt halte ich die Frage durchaus für beantwortbar, wenngleich die Richtigkeit keiner Antwort beweisbar ist (es sei denn, man könnte aus VW-internen Unterlagen zitieren). Ich bin aber dennoch davon überzeugt, dass ich mit meiner Erklärung richtig liege.

Von Hause aus ist Öl in kalten Zustand sehr zäh und in heißem sehr dünnflüssig. Beides ist im Übermaß im Motor nicht wünschenswert, weshalb Additive eingesetzt werden, um das kalte Öl flüssiger und das heiße zäher zu machen (denn wenn es zu dünn wird, kann der Schmierfilm reißen). Das Problem mit Additiven ist jedoch, dass sie schnell altern.

Nun soll LL-Öl aber eine Dauerhaftigkeit aufweisen, die es erlaubt, es zwei Jahre lang ungewechselt zu verwenden. Bei einem Öl, das stark auf den positiven Effekten von Additiven aufbaut, ist die Qualität jedoch nach einem Jahr schon so deutlich gesenkt, dass es für ein zweites Jahr nicht mehr ausreicht. Die Additive sind verbraucht bzw. versagen, und nach zwei Jahren hätte man dann vielleicht ein 20W-25-Öl im Motor.

Deshalb setzt VW beim LL-Öl auf ein sehr hochwertiges Grundöl, das mit weniger Additiven versetzt ist. Durch die geringere Additivmenge ist eine 0W-40-Spanne nicht erreichbar, sondern eben nur der kleinere Bereich 5W-30. Der aber knickt auch nach einem Jahr nicht so stark ein, weil die Qualität dieses Öls zu wesentlichen Teilen auf dem guten Grundöl basiert und nicht auf Viskositätsverbesserern. Es ist davon auszugehen, dass die verbleibenden Additive so ausgesucht sind, dass sie der zweijährigen Herausforderung standhalten.

Soweit zumindest die Theorie. Viele hier sind der Meinung, dass man sich auf das Zweijahresabenteuer nicht einlassen sollte, egal mit welchem Öl, und schon gar nicht, wenn man viel Kurzstrecke fährt. Das mag jeder selbst entscheiden.

Hinzu kommt, dass das LL-Öl auch aschearm ist, um für moderne Katalysatoren und Dieselpartikelfilter geeignet zu sein. Die Aschearmut jedoch steht in direktem Zusammenhang zum verringerten Zusatz von Additiven, denn letztere sind es, die (teilweise) zu Asche verbrennen. Mir ist nur von der Firma Mobil ein Öl bekannt, dass 0W-40 ist und dennoch als aschearm einzuschätzen ist (aber auch dieses erfüllt nicht die VW 507 00, denn die geht eben nur mit 5W-30).

Wechselt man jedoch jährlich das Öl, dann greift die obige Argumentation nicht mehr, denn dann werden die verbrauchten Additive rechtzeitig durch neue ersetzt, so dass man die Vorteile der Viskositätsverbesserer ausschöpfen kann (wobei die auch schon im Laufe des ersten Jahres allmählich nachlassen).

Die Frage ist natürlich, welchen Vorteil der breitere Viskositätsbereich der 0W-40 bei neuen Fahrzeugen überhaupt bietet. Die neuen VWs sind natürlich für das 5W-30 ausgelegt. Die Kaltdurchölung ist bei 5W-Ölen nicht nennenswert schlechter als bei 0W-Ölen, jedenfalls nicht in unseren Breitengraden, und VW wird den Motor schon so konzipiert haben, dass das Öl nicht heißer wird, als das dafür vorgeschriebene Öl verkraftet.

31 weitere Antworten
Ähnliche Themen
31 Antworten

Zitat:

Original geschrieben von Franz W

Hallo Freunde,

gleich vorweg: ich habe in der Suche schon einige Zeit gestöbert und lese den Motorölthread seit Jahren interessiert mit. Trotzdem habe ich auf folgende Frage bisher keine Antwort gefunden:

Warum darf man bei VW mit WIV , also bei variablem Wartungintervall, nur 5W-30 Öle entsprechend Norm 504/507 verwenden, bei Einstellung eines fixen Wartungsintervalls - 15000 km/max. 1 Jahr - aber auch Öle mit höherem Viskositäsbereich z.B. 5W-40, oder 0W-40 ?

Anders gefragt: Warum muß bei WIV automatisch die niedrigere Ölviskosität 5W-30 sein ?

Grüße Franz

Hallo, Franz!

Ich fürchte, das wird Dir hier niemand erschöpfend, d.h. korrekt beantworten können. Ich würde die Frage beim VW-Werk stellen.

Frag die Hotline und lass Dich weiter verbinden bis Du einen kompetenten Ansprechpartner hast.

Grüße

Kapt

Hallo Franz,

 

die 5W-30 ist in den Zulassungsvoraussetzungen für die 507.00 und 504.00 festgelegt.

D.h. unabhängig von der wirklichen Qualität des Öls kann kein Öl diese Zulassung bekommen, wenn es kein 5W-30 ist, da kann es noch so gut sein und alle anderen Vorgaben haushoch übertreffen.

Angeblich kommt die Vorgabe mit der 30er Visko daher, da man mit diesem Öl auf dem Prüfstand Treibstoff sparen kann, das Öl ist bei der höheren Temperatur dünner und hat dadurch einen geringeren Widerstand. Somit kann der Prospektverbrauch und damit der Co2-Ausstoß um vieleicht 0,01 L gesenkt werden...

Somit wohl eher eine firmenpolitische Frage, weniger eine technische.

 

Grüße,

Frank

am 18. Dezember 2011 um 22:15

Anders als Kapt halte ich die Frage durchaus für beantwortbar, wenngleich die Richtigkeit keiner Antwort beweisbar ist (es sei denn, man könnte aus VW-internen Unterlagen zitieren). Ich bin aber dennoch davon überzeugt, dass ich mit meiner Erklärung richtig liege.

Von Hause aus ist Öl in kalten Zustand sehr zäh und in heißem sehr dünnflüssig. Beides ist im Übermaß im Motor nicht wünschenswert, weshalb Additive eingesetzt werden, um das kalte Öl flüssiger und das heiße zäher zu machen (denn wenn es zu dünn wird, kann der Schmierfilm reißen). Das Problem mit Additiven ist jedoch, dass sie schnell altern.

Nun soll LL-Öl aber eine Dauerhaftigkeit aufweisen, die es erlaubt, es zwei Jahre lang ungewechselt zu verwenden. Bei einem Öl, das stark auf den positiven Effekten von Additiven aufbaut, ist die Qualität jedoch nach einem Jahr schon so deutlich gesenkt, dass es für ein zweites Jahr nicht mehr ausreicht. Die Additive sind verbraucht bzw. versagen, und nach zwei Jahren hätte man dann vielleicht ein 20W-25-Öl im Motor.

Deshalb setzt VW beim LL-Öl auf ein sehr hochwertiges Grundöl, das mit weniger Additiven versetzt ist. Durch die geringere Additivmenge ist eine 0W-40-Spanne nicht erreichbar, sondern eben nur der kleinere Bereich 5W-30. Der aber knickt auch nach einem Jahr nicht so stark ein, weil die Qualität dieses Öls zu wesentlichen Teilen auf dem guten Grundöl basiert und nicht auf Viskositätsverbesserern. Es ist davon auszugehen, dass die verbleibenden Additive so ausgesucht sind, dass sie der zweijährigen Herausforderung standhalten.

Soweit zumindest die Theorie. Viele hier sind der Meinung, dass man sich auf das Zweijahresabenteuer nicht einlassen sollte, egal mit welchem Öl, und schon gar nicht, wenn man viel Kurzstrecke fährt. Das mag jeder selbst entscheiden.

Hinzu kommt, dass das LL-Öl auch aschearm ist, um für moderne Katalysatoren und Dieselpartikelfilter geeignet zu sein. Die Aschearmut jedoch steht in direktem Zusammenhang zum verringerten Zusatz von Additiven, denn letztere sind es, die (teilweise) zu Asche verbrennen. Mir ist nur von der Firma Mobil ein Öl bekannt, dass 0W-40 ist und dennoch als aschearm einzuschätzen ist (aber auch dieses erfüllt nicht die VW 507 00, denn die geht eben nur mit 5W-30).

Wechselt man jedoch jährlich das Öl, dann greift die obige Argumentation nicht mehr, denn dann werden die verbrauchten Additive rechtzeitig durch neue ersetzt, so dass man die Vorteile der Viskositätsverbesserer ausschöpfen kann (wobei die auch schon im Laufe des ersten Jahres allmählich nachlassen).

Die Frage ist natürlich, welchen Vorteil der breitere Viskositätsbereich der 0W-40 bei neuen Fahrzeugen überhaupt bietet. Die neuen VWs sind natürlich für das 5W-30 ausgelegt. Die Kaltdurchölung ist bei 5W-Ölen nicht nennenswert schlechter als bei 0W-Ölen, jedenfalls nicht in unseren Breitengraden, und VW wird den Motor schon so konzipiert haben, dass das Öl nicht heißer wird, als das dafür vorgeschriebene Öl verkraftet.

Weil es VW so vorgeschrieben hat.

Anforderungen

Weil es VW so vorgeschrieben hat.

Anforderungen
am 19. Dezember 2011 um 5:44

Zitat:

Original geschrieben von DeathAndPain

und VW wird den Motor schon so konzipiert haben, dass das Öl nicht heißer wird, als das dafür vorgeschriebene Öl verkraftet.

Eben, aber man hat gehört dass Turbos an nicht hitzebeständigen Ölen verrecken könnten und nimmt lieber 40 als 30.

Auf die Art und Weise habe ich auch gehört dass Autos eine Kurbel brauchen um angelassen zu werden.

Dass 30er auch nicht zu Marmelade verbrennen, das hat man schon nicht mehr gehört und will sie meiden.

Komisch dass ich die letzten 170 000 km kein Problem mit hatte, der Turbo drückt weiterhin gut, kein Ölverbrauch und es kommt auch ein Öl raus das alles in der Schwebe hält.

30er Öle kann man ohne Kopfschmerzen verwenden, ob auch im Ferrari der in Afrika fährt, weiß ich nicht, hier und bei "normalen" Autos aber problemlos.

 

am 19. Dezember 2011 um 7:02

@DeathAndPain: genauso ist das.

 

Gruß SRAM

am 19. Dezember 2011 um 10:01

Interessant finde ich das von Provaider verlinkte Bild. Demzufolge unterscheidet sich nämlich 505 00 von 505 01 praktisch nur darin, dass für 505 01 nur der halbe Aschegehalt zulässig ist. Nun ist doch meines Wissens 505 01 nichts anderes als die Pumpe-Düse-Variante des 505 00. Seit wann sind PD-Einheiten ascheempfindlich? Ich dachte immer, Asche sei nur ein Thema für DPF und allenfalls noch den Katalysator.

Es gab doch ab etwa 2004 auch 1.9TDI mit DPF? Der 2.0 mit seinen tollen PDEs hat diesen dann zügig abgelöst.

am 19. Dezember 2011 um 11:15

Na klar gibt es TDI mit DPF, davon rede ich nicht. Aber generell schreibt meines Wissens VW für seine PD-Motoren 505 01 vor, egal ob DPF oder nicht (bzw. bei DPF eher sogar noch 507 00). Und dadurch scheinen PD und Aschearmut irgendwie zusammenzuhängen, denn Aschearmut (gleichzeitig aber auch die Festlegung einer Mindestbasenzahl) ist Provaiders Link zufolge der Unterschied zwischen 505 00 (also nicht-PD) und 505 01 (PD).

Das Bild ist nicht vollständig, da gibt es noch weitere Anforderungen, da es aber um die Viskositätslage geht habe ich nur den ersten teil eingestellt. Bei der 50700 ist ein DPF Test erforderlich, bei den anderen Normen nicht!

am 19. Dezember 2011 um 19:20

Das ist aber nicht die Antwort auf meine Frage: Braucht man bei einem PD-Motor aschearmes Öl (wegen 505 01)? Das würde z.B. bedeuten, dass ich das Mobil 1 New Life in meinen Golf IV TDI 131PS nicht einfüllen darf.

PD Motoren brauchen eine bestimmte Menge von Hochdruckadditiven (EP), weil sich bei der Schmierung der PD-Elemente kein hydrodynamischer Schmierfilm bilden kann.

Ein Spitzenöl wie das Mobil1 müsste aber sowieso genügend dieser EPW-Additive drinhaben auch ohne 505.01. Es gibt auch reichlich positive Erfahrungen über Mobil1 Nutzer die einen PD-Motor haben.

Die 505.01 wurde 2005 angepaßt, die meisten Diesel Motoren wurden inzwischen mit Partikelfilter ausgeliefert.Der PD Motor selbst braucht kein aschearmes Öl, aber der eventuelle Filter. Bei Mercedes gibt es noch Freigaben für konventionelles Öl (229.5) und für Aschearm (229.51). Hat man wohl bei VW wie bei vielen anderen Herstellern abgeschafft.

am 20. Dezember 2011 um 9:23

Kann man an den technischen Daten eines Motoröls irgendwie erkennen, wieviele EP- oder EPW-Additive es enthält?

Deine Antwort
Ähnliche Themen