Linksabbieger hat mir Vorfahrt genommen u. macht nun Ansprüche geltend

hallo :-)

am 28.10. fuhr ich nach büroschluß richtung innenstadt. plötzlich sah ich vor mir einen wagen und da knallte es auch schon, zeit großartig zu bremsen hatte ich nicht mehr.

eine linksabbiegerin hatte mir die vorfahrt genommen. ich kam von unten und sie von oben und wollte vor mir links einbiegen, dachte wohl, sie schafft es noch oder hat mich ganz übersehen. die ampeln schalten in beide richtungen zeitgleich grün, nur daß die linksabbieger dann natürlich den gegenverkehr beachten müssen.

polizei und krankenwagen wurden verständigt. sowohl sie als auch ich waren verletzt.

eigentlich eine klare sache, sollte man meinen und die polizei hat auch klar gesagt, daß sie den unfall verursacht hat.

vor ort hat sie sich erst entschuldigt, sie hätte gedacht, es passt noch. hinterher, als der erste schock vorbei war, fing sie auf einmal an, sie hätte den eindruck gehabt, dass ich zu schnell gewesen wäre. was absolut nicht der wahrheit entspricht. ich war erst kurz bevor ich auf dieser straße war, aus einer anderen straße eingebogen und bis zum unfallort sind es nur 100 m ca.

nun, ich habe dann einen sachverständigen beauftragt. reparatur meines wagens lohnt nicht mehr, einen anderen wagen habe ich heute bekommen, solange hatte ich einen mietwagen.
rechtsanwalt habe ich ebenfalls eingeschaltet wegen dem schmerzensgeld.

nun habe ich gestern eine e-mail bekommen von meiner versicherung, dass die unfallgegnerin ansprüche gegen mich geltend macht. ich dachte erst, ich hätte mich verlesen, aber ein anruf bei meiner versicherung brachte klarheit. die dame hat einen anwalt eingeschaltet und vertritt wohl jetzt die ansicht, dass ich schuld habe. wie geht das denn?? ich glaub es kaum. ich verzichte noch auf eine anzeige gegen sie, weil so ein unfall ja jedem mal passieren kann und jetzt so etwas?

ich kann mir nicht vorstellen, dass sie damit durchkommt oder etwa doch?

mein anwalt kümmert sich natürlich drum, aber ich würde trotzdem gerne von euch wissen, was ihr dazu sagt.

ach ja, es gibt sogar noch einen unabhängigen zeugen, einen älteren herrn, der an dem tag zu fuß unterwegs war und das ganze beobachtet hat. und der hat auch ganz klar gesagt, dass sie mir die vorfahrt genommen hat.

Beste Antwort im Thema

Es trifft zwar zu, dass jeder Versicherungsfall unverzüglich der (eigenen) Versicherung zu melden ist - einem Versicherer interessiert das aber wirklich nur dann, sofern auch tatsächlich davon auszugehen ist, dass vom Unfallgegner Schadenersatzansprüche erhoben werden. Ist das nicht der Fall, braucht auch nichts gemeldet zu werden und so ziemlich jeder Sachbearbeiter einer Schadenabteilung wird jedem Versicherungsnehmer mitteilen, dass es einer schriftlichen Schadenmeldung nicht bedarf.

Würde jeder Schadenfall auch bei klarer Rechtslage gemeldet werden, ist der Versicherer gezwungen, einen Schadenfall anzulegen und eine Schadenreserve zu bilden, die dann bis zur Auflösung auch gleichbedeutend mit einer Rückstufung des Schadenfreiheitsrabattes verbunden ist. Ärgerlich ist das dann insbesondere bei Unfallschäden zum Jahresende, da dann davon auszugehen ist, dass sich die (eigentlich unnötige) Schadenmeldung über den Jahreswechsel auch zu einer (wenn auch nur vorrübergehenden) Beitragsbelastung durch Rückstufung des Schadenfreiheitsrabattes negativ auswirkt.

Das hier der Unfallgegner Ansprüche erhoben hat, dürfte der Tatsache einer bestehenden Rechtsschutzversicherung geschuldet sein. Leider ist selbst bei klarer Sach- und Rechtslage immer wieder festzustellen, dass dem eigentlichen Verursacher eingeredet wird, dem eigentlich Geschädigten könnte doch möglicherweise eine Mithaftung angelastet werden und durch das Einschalten eines Rechtsanwaltes könnte ja noch was gehen.

Auch hier auf MT ist ja nahezu in jedem zweiten Thread "geh zu einem Anwalt"  als Topempfehlung zu lesen.

Dem beauftragten Rechtsanwalt interessiert die Schuldfrage eigentlich nicht die Bohne, da er für seine Tätigkeit auch seine Gebühren erhält - im Zweifel von seinem Mandanten oder dessen Rechtsschutzversicherung.  Und seid sicher, dass es in Deutschland allenfalls eine Handvoll Verkehrsrechtsanwälte gibt, die solche Mandate wegen mangelnder Erfolgsaussichten ablehen.

Die Krux der Geschichte ist nicht nur, dass hier die eigene Versicherung tätig sein und unberechtigte Ansprüche zurückweisen muss - es verhindert aber auch eine schnelle und reibungslose Schadenabwicklung der gegnerischen Versicherung, da auch hier der Anwalt für seinen Mandanten alle erdenklichen Einwendungen erheben wird.

Das sich die beteiligten Versicherer "zusammensetzen und etwas auskarteln (?)" ist auch nur eines von vielen Gerüchten. Die Haftung entscheidet jeder Versicherer für sich.

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@MissFelina: Unter "Knallzeugen" versteht man Zeugen, die erst vom Knall aufgeschreckt, einen Blick auf das Geschehen werfen.

Zitat:

Original geschrieben von MissFelina



Zitat:

Original geschrieben von Sause4711


@TE:

ich komm nicht mehr so richtig nach. Der Unfallgegner hat Ansprüche gegen Dich gestellt. Hast du dich denn jetzt schon mit Deiner Kfz-Haftpflichtversicherung abgestimmt wegen der Abwehr der - aus Deiner Sicht - unberechtigten Ansprüche?

Schönen Gruß vom Sause

also bis jetzt hat meine versicherung mir nur mitgeteilt, dass der anwalt der gegenseite halt dieses besagte schreiben geschickt hat, dass ich beschleunigt hätte und sie wollten nun eine kopie des unfallberichts von der polizei und haben noch einen fragebogen geschickt.
hab alles meinem anwalt gegeben und seitdem gibt es leider noch nichts neues.
ich hoffe ja immer noch, dass sich alles ohne prozess klären läßt.

Moin, hier taugt ja auch immer wieder die Kostenfrage auf. So, wie ich das sehe, gibt's hier zwei Geschichten:

1. Dein Unfallgegner will Geld von Dir. Deine Kfz-Haftpflicht ist aber nicht nur dafür da, berechtigte Ansprüche zu zahlen, sondern auch, unberechtigte Ansprüche abzuwehren (und trägt auch die Kosten hierfür) - da sollte sich dein Anwalt aber mal schleunigst mit denen abstimmen, wer hier welche Aufgaben wahrnimmt.

2. Du willst Geld vom Unfallgegner. Da hoffe ich für dich, dass du eine Verkehrs-RS hast, weil das nach einem Prozess klingt.

Da das aber irgendwie Hand in Hand geht (wenn die Ansprüche deines Gegners "abgewürgt" sind, steht ja deinen Forderungen nix mehr im Wege), hoffe ich, dass dein Anwalt in enger Korrespondenz mit deiner Versicherung steht.

Außerdem hoffe ich für dich, dass dein Anwalt weiss, was er tut....

Just my 2 Cent

Sause

@ Sause

ne, hab keine rs. wollte immer mal eine abschließen, ist aber dann in vergessenheit geraten 🙁

danke für den hinweis, hab mich auch schon damit befasst, wer hier welche kosten trägt. ich werd mal persönlich bei meiner versicherung nachfragen, wie das aussieht. und meinen anwalt natürlich auch.

der gedanke an einen prozess ist für mich lächerlich, weil die vorwürfe mehr als haltlos sind. ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass die gerichte zeit haben, sich mit so nem unsinn zu beschäftigen. allerdings, wenn man sieht, was für verhandlungen teilweise vor gericht geführt werden, wundert mich gar nichts mehr.

Zitat:

Original geschrieben von Hugaar


Und welcher Straftatbestand ist deiner Meinung nach erfüllt bzw. könnte erfüllt sein?

... das habe ich oben schon geschrieben.

Zitat:

Original geschrieben von Hugaar


Wieso Lug und Trug?
Die Gegenseite stellt eine Behauptung auf (und muss sie im Verfahren beweisen).
Und ja sie kommt mit der Aussage "Sorry, hab mich geirrt" aus der Sache raus (außer sie hat gegen besserem Wissen diese Behauptung aufgestellt).

Du nimmst den Ausgang des Prozesses voraus, das ist mutig.

Chefdackel

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Zitat:

Original geschrieben von MissFelina


@ Sause

ne, hab keine rs. wollte immer mal eine abschließen, ist aber dann in vergessenheit geraten 🙁

danke für den hinweis, hab mich auch schon damit befasst, wer hier welche kosten trägt. ich werd mal persönlich bei meiner versicherung nachfragen, wie das aussieht. und meinen anwalt natürlich auch.

der gedanke an einen prozess ist für mich lächerlich, weil die vorwürfe mehr als haltlos sind. ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass die gerichte zeit haben, sich mit so nem unsinn zu beschäftigen. allerdings, wenn man sieht, was für verhandlungen teilweise vor gericht geführt werden, wundert mich gar nichts mehr.

@MissFelina:

auch wenn der Gedanke an einen Prozess für dich lächerlich erscheint: Du glaubst gar nicht was da manchmal konstruiert wird und was für haltlose Sachen dort ausgetragen werden. Je nachdem, wie stur und (manchmal) beratungsresistent mindestens eine sein kann.

Es läuft wohl auch auf den Gerichtsweg hinaus, wenn der gegnerische Anwalt sich nicht zurückzieht. Darauf würde ich nicht hoffen. Aber das muss ja nichts negatives sein, im Gegenteil. Wenn der Gegner. Anwalt nich "kuscht", musst Du sogar ausurteilen lassen. Selbst bei einem Vergleich, zahlst Du deinen Anwalt selbst. Und die Vers. halten sich gern klassisch raus aus solchen Geschichten, da die das Risiko nicht tragen müssen und erstmal abwarten, bis sie auf Kosten "Dritter" gesagt bekommen, was sie zu tun haben. Sinngemäß. Wenn beide Versicher. Ansprüche stellen und Du keine Rechtsschutz hast, musst Du hoffen, dass sich die Versicherungen auf eine 100/0 Verteilung einigen. Zahlen will aber eigentlich keine, also wird abgewartet, was ein Richter dazu sagt.

Wenn objektiv alles so ist, wie von dir geschildert, kannst Du doch der Sache ganz gelassen mit einem Lächeln entgegen sehen.

mfg

Zitat:

Original geschrieben von Chefdackel



Zitat:

Original geschrieben von Hugaar


Wieso Lug und Trug?
Die Gegenseite stellt eine Behauptung auf (und muss sie im Verfahren beweisen).
Und ja sie kommt mit der Aussage "Sorry, hab mich geirrt" aus der Sache raus (außer sie hat gegen besserem Wissen diese Behauptung aufgestellt).
Du nimmst den Ausgang des Prozesses voraus, das ist mutig.

Chefdackel

wieso ist das mutig, das nennt man Lebenserfahrung oder bei mir besser Arbeitserfahrung!

Die Gegenseite stellt eine Behauptung auf und muss sie beweisen.

Wenn der Beweis nicht gelingt kann man immer noch einen Rückzieher machen mit der Aussage "Sorry...".

Und das Problem mit dem wider besseren Wissens muss im Verfahren dann wieder die Seite der TE belegen!

Wenn ich hier so einige Beiträge lese stelle ich mir die Frage: Wofür brauchen wir Anwälte, Richter, Gerichte?
Ist doch alles klar. Schuldfrage ist geklärt, braucht nur noch bezahlt zu werden. 😁
Dank dem geballten Fachwisssen hier.

Und um auch mal "meine" Lebenserfahrung in die Waagschale zu werfen.
Vor Gericht bekommst du ein Urteil und nicht unbedingt Gerechtigkeit.

Gruß
Frank, der keinen todsicheren Tipp abgibt, wie die Sache ausgehen wird.

Es tagt das virtuelle königlich bayerische Amtsgericht:-))

Zitat:

Original geschrieben von trouble01
Es tagt das virtuelle königlich bayerische Amtsgericht:-))

😁

so wie es aussieht, wird die versicherung der unfallverursacherin erstmal 50% meines schadens ausgleichen.

da ich beim autohaus für den kauf meines neuen gebrauchten pkw eine abtretung unterschrieben hatte für den restwert des alten wagens, der ja von der versicherung kommen sollte und "nur" die differenz zum kaufpreis bezahlt habe, werden die verständlicherweise langsam ungeduldig.
als ich den schaden abgetreten habe, habe ich noch nicht damit gerechnet, dass die regulierung derartige probleme geben würde.
mein anwalt teilte mir nun mit, dass vorerst diese 50% bezahlt würden und er diese ans autohaus weiterleiten würde.

da immer noch keine akteneinsicht besteht bzw. die akte mittlerweile bei der staatsanwaltschaft ist, hat wohl weder mein anwalt noch sonst wer bisher den bericht der polizei erhalten. ich hoffe, dass sich dann endlich alles aufklärt, denn bis jetzt ist es nur die behauptung der unfallverursacherin, dass ich beschleunigt hätte, die eine 100%ige regulierung verzögert.

ich werde jedenfalls nicht 1mm nachgeben...

so, gibt wieder was neues, falls es noch jemanden interessiert:

meine versicherung hat mich angerufen, dass der anwalt der gegenseite sie unter klagedrohung aufgefordert hat bis zu einem bestimmten termin zu zahlen.
meine versicherung wird natürlich nicht zahlen und es auf eine klage ankommen lassen.
ob der anwalt das wohl wirklich machen wird? eine klage einreichen? jedenfalls wird ja dann wohl meine versicherung die anfallenden kosten übernehmen oder?

mein schaden ist auch noch nicht voll ersetzt worden, notfalls muss ich dann auch klagen.

ich werde weiter berichten und danke euch erstmal für die unterstützung bis hier hin.

keine sorge, deine VS wird nicht dich direkt mit den klagekosten belasten 🙂
wir zahlen alle fuer dich ..
der anwalt schreibt (im zweifelsfall) nur (und tlw. auch gegen besseres wissen) was der mandant will.

wie die sache dann letztendlich vor gericht ausgeht, weiss auch jetzt erstmal nur die glaskugel.

Zitat:

Original geschrieben von Harry999


keine sorge, deine VS wird nicht dich direkt mit den klagekosten belasten 🙂
wir zahlen alle fuer dich ..
der anwalt schreibt (im zweifelsfall) nur (und tlw. auch gegen besseres wissen) was der mandant will.

wie die sache dann letztendlich vor gericht ausgeht, weiss auch jetzt erstmal nur die glaskugel.

ich denke nach wie vor nicht wirklich, dass der vorgang in einem prozess enden wird. mittlerweile liegt die akte von der staatsanwaltschaft vor und die angaben aller beteiligten sind eindeutig.

niemand von euch hätte sich auf irgendwas eingelassen, wenn sicher ist, dass man keine mitschuld hat. und eben weil es so eindeutig ist, zahlt auch meine versicherung nicht, was ja auch richtig ist. ich habe das nicht so entschieden, sondern die sachbearbeiter, die die ermittlungsakte der polizei und der staatsanwaltschaft vorliegen haben. und wenn die gegnerische versicherung die unterlagen vorliegen hat (mein anwalt hat sie vor einigen tagen hingeschickt), wird sie ebenfalls merken, dass die späteren angaben der verursacherin nur schutzbehauptungen waren und den rest des schadens auszahlen. ich bin da mittlerweile sehr entspannt, denn es ist ja nicht nur mein empfinden sondern auch das aller beteiligten, mit ausnahme von der unfallverursacherin, die allerdings vor ort bei der polizei noch was anderes gesagt hat.

ich hol den thread noch mal hoch, weil ich euch gerne doch noch mitteilen wollte, wie es letztendlich ausgegangen ist.

ja, die sache ist tatsächlich abgeschlossen und das ganz ohne gerichtsverhandlung 😉 war ich wohl also doch nicht so naiv mit meinen gedanken.

die gegnerische versicherung hat meinen schaden komplett ausgeglichen, nachdem denen endlich der polizeibericht von der staatsanwaltschaft vorlag. gutachter und mietwagenkosten wurden auch vollständig übernommen und mein unfallauto so wie im gutachten abgerechnet.

meine versicherung hat nichts an die gegnerin gezahlt und bis jetzt kam noch keine klage.

also ende gut, alles gut 😁

Zitat:
Original geschrieben von MissFelina
und @ delle, eigentlich trink ich lieber kaffee, aber im winter darfs auch mal n tee sein. wenn das alles überstanden ist, genehmige ich mir wohl nen wodka

27.11.2010 19:53 Delle was Here

Trinke einen für mich mit

Das Thema ist für dich bald ( Positiv) durch.

Wenn die Sonne wieder herauskommt und die Vögel wieder zwitschern, dann lachst du über das Ganze.

Denk an meine Worte

Und das nächste mal hörst du gefälligst, wenn Pappa Delle dir hier etwas schreibt....😎

Gruß vom Alleswisser........😁😁

Delle

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