Limited - gleiche Bremsanlage wie G60?
Hallo,
würde mich mal interessieren, ob der Limited die gleiche Bremsanlage wie der G60, bzw. eine Serienbremsanlage besitzt?
Danke und Gruß
Beste Antwort im Thema
Die größere Bremse wird wohl nicht dem höheren Gewicht des syncros geschuldet sein, sondern dem Baukastensystem. Die hintere Bremsscheibe vom Fronttriebler konnte man ja im syncro nicht einsetzen, da die Nabe integriert ist. Daher hat man einfach die kleinste Vorderachsbremsscheibe beim syncro für hinten eingesetzt. Soweit ich weiß sind ja auch Sättel und Beläge hinten beim syncro gleich denen im Fronttriebler. Somit relativiert sich die größere Bremse beim syncro hinten dann schon wieder...
Zumal die Hinterachsbremse (Fronttriebler mit Scheibe) beim 2er 100pro ausreichend großzügig dimensioniert ist. Man bedenke nur, wieviele wesentlich schwerere und stärkere Konzernmodelle die gleiche Hinterachsbremse Jahre später noch hatten.
Und gerade weil der Limited nur in so geringer Stückzahl gebaut wurde, hat sich eine noch größere Bremse sicherlich nicht rentiert. Dann wäre der Limited nochmal teurer geworden, schließlich hat der so schon mal eben ca. 30.000DM mehr gekostet als ein 8V.
Sicherheit war damals in den 80ern auch noch nicht so ein Thema, wie es das heute ist, das fing erst Mitte der 90er an. Man bedenke, das Ford von 1970-1980 (also keine 10 Jahre vor dem Limited) hunderttausende Autos von einem Modell verkauft hat, bei dem man bei einem leichten Auffahrunfall supergute Chancen hatte im Auto eingesperrt zu sein und darin zu verbrennen. Gekauft wurde die Karre trotzdem wie Sau.
Was man bei den Bremswegen früher und heute vielleicht noch mit bedenken muss: Die Reifen haben sich ja auch weiterentwickelt. Vielleicht käme ein 2er mit perfekt gewarteter G60-Bremse und neuester Reifentechnologie heute auch früher zum Stehen als damals. Klein ist die Bremse ja nun wirklich nicht.
33 Antworten
Zitat:
Original geschrieben von Danbo_1280
aber ihr glaubt doch nicht, dass ihr jetzt mit neuen Reifen Bremesentechnisch gleichzieht.
Äh, nö... Hat ja auch keiner behauptet. Wir haben nur festgestellt, das bezüglich Reifen- und Bremsenentwicklung 20 Jahre vergangen sind und da der Unterschied irgendwo geblieben sein muss. Du hast ja selbst festgestellt, dass ein ein Golf 4 teilweise auch keine supergroße Bremse hat und trotzdem besser bremst (schneller steht), obwohl er durch das höhere Gewicht mehr Energie vernichten muss. Und wir überlegen halt, woher der Unterschied kommen kann. Und die Entwicklung von Reifentechnologie und Reibpartnern an der Bremse in den letzten 20 Jahren wird ein ganz heißer Kandidat für diesen Unterschied sein.
Die Größe von HBZ und BKV wird da nicht so entscheidend sein. Der HBZ muss in der Größe auf die anderen hydraulischen Komponenten (also die Sättel) angepasst sein, hat natürlich auch mit Einfluss auf die Pedalkraft. Da geht es nur um physikalische Gesetzmäßigkeiten, die waren vor 20 Jahren nicht anders wie heute. Und die Größe des BKV entscheidet meiner Ansicht nach nur darüber wie stark die Servounterstützung beim Bremsen ist. Sobald man die Bremse mit den vorhandenen technischen Gegenheiten in den Blockierbereich bringen kann (ich behaupte mal, das wird auch bei der G60-Bremse so sein, wenn man fest genug drückt), ist das eigentlich wurscht, ob man einen 20er HBZ und elektrische Bremskraftverstärkung (2er) oder einen 24er HBZ und 10''-Unterdruck-Bremskraftverstärkung (4er) hat. Beim alten Auto muss man halt mehr Kraft aufwenden um eine Vollbremsung zu erreichen. Das mag einer zierlichen Frau vielleicht Probleme bereiten, deshalb sind die Bremsanlagen heute so ausgelegt, dass man mit dem kleinen Zeh bequem "Na, heute schon genickt?" machen kann.
...sehr interessante Ausführungen - nebenbei erwähnt!
🙂
in dem Zusammenhang fällt mir noch etwas ein...
"Andere Länder, andere Sitten!"
Wenn man mal über den VW-Tellerrand hinausschaut oder hinausgeschaut hat, muß man ehrlich zugeben, daß andere Hersteller (zumindestens subjektiv), schon mal bessere Bremsanlagen verbaut haben.
Mein Onkel hatte sich Anfang der 80er eine schöne Beule an der Stirn eingehandelt, weil er die Bremsleistung der im Citroen CX verbauten Servobremsanlage unterschätzte - von wegen heute mit kleinem Zeh bremsen!
😉
😁
Gut, eine superniedrige Pedalkraft sagt nichts über die Qualität der Bremse aus. Bringt ja nichts, wenn sich die Bremse superleicht treten lässt, aber die mit brutaler Verstärkung angehobene Kraft am Belag trotzdem wenig Verzögerung erzeugt.
Und Citroen ist ja zumindest bei den "besseren" Modellen schon immer eigene Wege gegangen, was die Servounterstützung bzw. das Bremssystem allgemein angeht. Die DS hat ja z.B. statt einem Bremspedal so einen seltsamen Gummiknubbel.
Ich fahre ja einen G60 Synchro und muss sagen; die Bremse ist schon ziemlich kräftig.
Mir ist mal das ABS ausgefallen, so das ich eine normale, servounterstützte Bremse hatte, ohne Regelung. Dann ist die Bremse wahnsinnig giftig, ein heftige Bremsung zieht ordentlich schwarze Striche.
Die Verbindung mit guten Reifen ist doch selbstverständlich, im Sommer fahre ich die originalen 205er, mal sehen, ob ich mal eine zuverlässige Bremsung aus 100m messen kann.
In einigen anderen Foren gibt es den User PINK, der sich schon mehrfach gewerblich mit Bremsverbesserungen auseinander gesetzt hat; am Golf helfen Doppelkolbensattel vorne (Audi, günstig vom Verwerter zu schiessen) und hinten noch größere Schibendurchmesser mit speziellen Sattelhaltern schon zu anderen Werten. Er hatte mal ein Ergebnis von deutlich unter 40 Meter gepostet; leider ist der Thread nicht mehr verfügbar ...🙁
Da mir die 118 kW reichen und ich nicht auf der Rennstrecke unterwegs bin, werde ich hier kein Up-Date durchführen.