LiFePO4--Batterie macht plötzlich schlapp ?!

Porsche 911 8 (992)

Hatte heute ein Erlebnis der „anderen Art“. Meinen 992.1 Turbo (EZ 11/2023) in der Garage normal gestartet, herausgefahren und wieder ausgemacht, da ich noch ein wenig Staub abwischen wollte. Hierbei fiel auf, dass die Türverriegelung etwas stockte, letztlich sich aber normal betätigen ließ.

Versucht den Wagen neu zu starten – nichts, Totalausfall der Elektrik. Sogar der Sekundenzeiger der Uhr auf dem Armaturenbrett war bei 50 Sekunden stehen geblieben. Der Wagen war zuletzt vom 22.-24. August insgesamt rd. 1000 km bewegt worden, also nicht monatelang gestanden. Porsche Assistance hat sehr gut funktioniert. Waren nach einer knappen Stunde vor Ort, Anschuss im Sicherungskasten links unten im Fahrerfußraum mit Strom versorgt, so dass sich die Kofferraumhaube öffnen ließ, einen Jumpstarter direkt an die Batterie angeschlossen, Wagen ließ sich starten. Man riet mir dann, statt des Anschlusses an ein Ladegerät, was ich zur Verfügung habe, den Wagen ca. ½ Stunde zu bewegen, was ich getan habe. In dieser Zeit sollten die zahlreichen Fehlermeldungen (ABS, Start/Stopp, Vierradantrieb usw. außer Funktion, insgesamt 7 Fehlermeldungen) verschwinden, was sie nicht taten. Habe den Wagen in die Garage gefahren und abgestellt.

Hatte das schon einmal jemand und wenn ja, wie ist es ausgegangen? Einer der Assistance-Mitarbeiter (von Porsche Basel) deutete an, dass der Ausfall der Lithium-Batterie nach solch kurzer Zeit nichts Besonderes sei. Das würde natürlich bedeuten, dass er eine neue Batterie braucht.

Jetzt bin ich gespannt, was der Wagen Morgen früh „sagt“, bzw. ob er wieder stromlos ist.

Grüße

rab2

11 Antworten

Wenn ich meinen damaligen 997.2 lTarga 4 S länger als 2 Tage nicht gefahren bin, habe ich die Batterie immer an das Ctec angehängt. So hatte ich nie Probleme. Nach dem Kauf (gebraucht) ist die Batterie bald mal ausgestiegen - bei den Porsche Händlern werden sie nicht so regelmässig geladen. Eine Tiefentladung ist das schlimmste für eine Batterie.

Martin

Hat jetzt nix mit der Batterie zu tun aber:

Einen Wagen in der Garage starten, kurz rausfahren und ihn dann ausmachen zum Staub abwischen ist für den Motor denkbar schlecht. Immer erst warm fahren.

Zitat:
@svburke schrieb am 7. September 2025 um 12:01:49 Uhr:
Hat jetzt nix mit der Batterie zu tun aber:
Einen Wagen in der Garage starten, kurz rausfahren und ihn dann ausmachen zum Staub abwischen ist für den Motor denkbar schlecht. Immer erst warm fahren.

Das stimmt natürlich! Ich wollte halt nicht sofort fahren, sondern erst später am Tag.

Grüße

rab2

Zitat:
@tessky schrieb am 7. September 2025 um 11:46:50 Uhr:
Wenn ich meinen damaligen 997.2 lTarga 4 S länger als 2 Tage nicht gefahren bin, habe ich die Batterie immer an das Ctec angehängt. So hatte ich nie Probleme. Nach dem Kauf (gebraucht) ist die Batterie bald mal ausgestiegen - bei den Porsche Händlern werden sie nicht so regelmässig geladen. Eine Tiefentladung ist das schlimmste für eine Batterie.
Martin

997 und 992 (soweit mit LiFePO4-Batterien ausgestattet)

sind (leider) zwei Welten. Bei diesem Batterietyp geht das Laden nur mit Plus direkt an der Batterie und mit Minus am dafür vorgesehenen Karosserie-Punkt. Es gibt noch einen Work-Around über die Steckdose im Beifahrer-Fußraum. Das habe ich auch schon gemacht, funktioniert meistens, ist aber auch ziemlich umständlch mit Zündung längere Zeit an u.ä..Insofern ist das korrekte Laden immer mit Kofferraum öffnen, Abdeckung entfernen, Klemmen anschließen und danach dasselbe zurück, verbunden, und das macht man nicht nach jeder Fahrt. Es gibt allerdings auch die Möglichkeit, das Ladegerät über zu verschraubende Ösen mit Batterie und Karosserie-Punkt zu verbinden. Wahrscheinlich werde ich das als nächstes machen.

Grüße

rab2

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@rab2 Das von dir eingangs beschriebene Szenario kommt tatsächlich immer wieder mal vor.

Die LiFePo Batterie hat intern einen Schütz verbaut. Sobald die Batterie einen bestimmten Schwellenwert (Batteriespannung) erreicht, löst das Schütz aus und die Batterie wird komplett getrennt, das Fahrzeug ist dann "tot".

Damit wird verhindert, das die Batterie tief entladen wird und einen Schaden nimmt. Nur in ganz seltenen Fällen ist die Batterie defekt.

Beim Porsche Ladegerät ist in der Anleitung beschrieben, wie du mit dem Ladegerät den Schütz wieder öffnest und danach ganz nochmal durchladen kannst.

Der Anlasser ist der größte Stromabnehmer im Fahrzeug, beim Starten können Spitzen von ca. 900A Startstrom gezogen werden. Ist die Batterie eh schon relativ schwach geladen, kann ein Startvorgang ohne anschließende Fahrt, wie bei dir, dafür sorgen das die Schwellenspannung des Schützes erreicht wird.

Die von dir beschriebenen Fehlermeldungen während der Fahrt sind auch normal, da alle wichtigen Steuergeräte mit Unterspannung versorgt wurden. Hättest du deinen Porsche nach der "Ladefahrt" neugestartet, wären die Meldung sehr wahrscheinlich von alleine weggegangen, im schlimmsten Fall muss man einmal den Fehlerspeicher löschen.

Ab 992 würde ich immer empfehlen über die Ladepunkte an der Batterie und am Wischergestänge zu laden. Steckdosen im Innenraum sind Glücksspiel. Und das Ladegerät muss zwingend Lithium Batterien unterstützen. Ein normales Ladegerät, ohne LiFePo Modus, schädigt die Batterie.

Ein ungeeignetes Ladegerät wird die Li Batterie nicht schädigen, aber auch nicht laden. Dafür ist die Ladespannung von herkömmlichen Bleiakkus zu gering.

Update 8.9.:

Das Fahrzeug ließ sich normal öffnen. Ich habe ein geeignetes Ladegerät in der vorgeschriebenen Form angeschlossen. Es lädt. Weiteres nachdem die Batterie voll geladen ist.

Grüße

rab2

Update 9.9.:

Anzeige des Ladegerätes zeigt auf „voll“, was schon gestern Nachmittag der Fall war. Fahrzeug gestartet, keine Fehlermeldungen mehr. Ca. 20 km gefahren, keinerlei Meldungen mehr. Ich schließe den Fall hiermit vorläufig ab, solange keine neuen Probleme/Fehlermeldungen mehr auftreten.

Offen bleibt die Frage, wie es sein konnte, dass die Batterie bzw. deren Steuergerät 14 Tage nach einem 1.000 km-Wochenende die Verbindung zum Bordnetz gekappt hat ( bei entsprechendem Leistungsabfall von LiFePO4-Batterien so vorgesehen) bzw. ggf. die Batterie „leer“ wirkte (was eigentlich durch das Steuergeräte-Verhalten ausgeschlossen sein sollte). Was von beidem zutraf, lässt sich im Nachhinein wohl nicht mehr klären.

Grüße

rab2

Zitat:
@rab2 schrieb am 9. September 2025 um 18:17:12 Uhr:
.. lässt sich im Nachhinein wohl nicht mehr klären.

Ich würde ab jetzt die Leerlaufspannung der Batterie zwischendurch mal kontrollieren, um einen abnormalen Ladezustand schon vor dem Motorstart zu erkennen.

O.k., und wie macht man das??

Gruß

rab2

Bis jetzt wurde viel über die Symptome geschrieben, aber nicht über die Ursachen nachgedacht.

Für so ein elektrisches Verhalten kommen auf den ersten Blick etwa vier Ursachen in Frage:

  1. Fahrzeug lädt die Batterie nicht mehr ausreichend, Lima oder Regler defekt
  2. Batterie-Steuer-Gerät defekt, falls vorhanden
  3. Batterie defekt
  4. Stromverbrauch bei Zündung aus, wenn z.b. ein Steuergerät defekt ist und nicht „schlafen“ geht.

Alles lässt sich verhältnismäßig einfach prüfen:

Zu o.g. Aufzählung:

  1. Spannung an der Batterie bei laufenden Motor messen, muss zwischen 13,6 und 14,6 V liegen. Bei dieser Batterie vermutlich höher. Am besten Hersteller-Angaben von Porsche rausfinden.
  2. Fehlermeldungen mit geeignetem Auslesegerät auslesen
  3. Batterie prüfen, kann jeder ADAC-Pannenengel mit dem entsprechenden Gerät, dass den Lastfall simuliert
  4. Amperemeter bei Zündung aus zwischen Batterie und Fahrzeug hängen. Innenbeleuchtung und alle möglichen Verbraucher, die ohne Zündung laufen, wenn möglich ausschalten und Stromfluß messen. Es darf nicht mehr Strom fließen, als nach Herstellerangaben (mir nicht bekannt) zulässig ist. Dürfte im Milliampere-Bereich liegen.
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