Lenkung kommt nach Kurvenende nicht ganz zurück

Mercedes E-Klasse W124

Hallo,

bei meinem W124 kommt das Lenkrad nach einer Kurvenfahrt nicht mehr vollständig ganz zurück. Je nachdem es eine Rechts- oder Linkskurve ist, bleibt die Lenkung rechts- bzw. linkslastig. Besonders bei hohen Geschwindigkeiten auf der Autobahn ist das wirklich schlecht. Manuel kann ich natürlich den Geradeauslauf wieder herstellen. Bei Bergfahrten mit vielen Kurven und zügiger Fahrt ist das ein wirkliches Problem.
Der Vorderachse wurde bereits vermessen und ich hoffe auch korrekt eingestellt. Besonders der Nachlauf ist laut Werkstatt richtig eingestellt. Dämpfer, Federn, Spurstangen und Traggelenke sind dem äußeren Anschein nach okay.
Es würde mich freuen, wenn mir jemand weiterhelfen könnte.

Viele Grüße

46 Antworten

So ganz unrecht hat die Ehefrau nicht, das Hydrauliköl in der Lenkservo hat kein ewiges Leben, auch wenn es angeblich keine Wartung erfordert.
Also W124-Archiv unter Fahrwerk öffnen und das Öl und den Filter wechseln, hat zwar keinen Einfluss auf die Rückstellung, aber nach dem Ölwechsel in der Servolenkung die Lenkung insgesamt weniger Spiel aufweist, direkter und leichter reagiert und beim starken Radeinschlagen (Rangieren) keine merkwürdigen Geräusche mehr von sich gibt.

Zitat:

@nogel schrieb am 6. März 2021 um 21:15:19 Uhr:



Zitat:

@Schrauber-Jack schrieb am 6. März 2021 um 19:37:07 Uhr:


Wenn ich mir das so überlege, könnte man ja bei hochgehobenem Wagen etwas an der radnabe unterstellen (blech der Luftführung für die Bremse nicht verbiegen) und dann etwas ablassen das die feder entspannt ist.

Dann sollte man doch mit dem montierhebel rankommen.

Durch dieses Vorgehen wird die Feder nicht entspannt, im Gegenteil.

Ohja, da hatte ich tatsächlich einen Denkfehler.

Aber wenn ich den Querlenker abstütze, so das die Feder das Traggelenk nicht auseinander zieht, sollte es doch klappen, oder ?

Zitat:

@FRANKMuttentaxi schrieb am 6. März 2021 um 22:50:04 Uhr:


Moin,
Die Rückstellung der Lenkung- ich würde mal die Gummilager der Drehstabfeder -auch Stabi genannt- kontrollieren.
Beste Grüße

Der Stabi stabilisiert Wankbewegungen in dem er während einer Neigung Kräfte zwischen den Querlenkern verteilt. Bei Geradeausfahrt hat das imho keinen Einfluss auf die Lenkung.

Moin Moin !

Zitat:

Weil die Federn beim 124er aber ordentlich Schmackes haben, kriegt man die Traggelenke nur zusammengedrückt mit einer "riesigen" Zange, z.B. große Wasserpumpenzange. Das geht recht gut bei abmontierten Rad.

Das geht ebenfalls sehr gut mit montiertem Rad. Es muss etwas die Lenkung eingeschlagen werden, dann steht eine Nase am Traggelenk unter der Mutter der Befestigungsschraube. Mit einer geeigneten Zange (mindestens 1/2 m Hebelweg) kann man dann die Nase und die Mutter zwischen die Backen der Zange nehmen und zusammendrücken.

Zitat:

Bei montiertem Rad kann man mit einer sehr langen Stange, gerne 1,0 -1,2 m lang, unterhalb des Traggelenks zwischen Gelenk und Felge reingehen und durch Abwärtshhebeln das Gelenk zusammendrücken. Ein normales Montiereisen reicht dafür nicht aus.

 

Bei Stahlfelgen gar kein Problem, ob ich es bei ganz tollen Alufelgen machen würde, weiß ich nicht, könnte Macken geben.

Doch , das ist auch bei Stahlfelgen ein Problem, die können dabei verbiegen !

Zitat:

Wenn ich mir das so überlege, könnte man ja bei hochgehobenem Wagen etwas an der radnabe unterstellen (blech der Luftführung für die Bremse nicht verbiegen) und dann etwas ablassen das die feder entspannt ist.

 

Dann sollte man doch mit dem montierhebel rankommen.

Nicht richtig überlegt! Aber im Prinzip geht das , wenn man nicht an der Radnabe (das ist ja genau das Gleiche, als wenn das Fzg auf den Rädern steht) , sondern unter den Querlenker möglichst weit aussen (also praktisch unter das Traggelenk) abstützt. Bei etlichen Fzge, z.B. dem /8 , vielen Opel , Amis mit Doppelquerlenkerachse ist das die einzige Möglichkeit , die Gelenke zu prüfen, denn bei diesen wird der Anschlag nicht durch den Stossdämpfer erzielt, sondern der obere Querlenker liegt bei angehobenen Rad auf einem Anschlag, wodurch beide äusseren Kugelgelenke vorgespannt sind.

Zitat:

Steht das Auto auf den Rädern (oder abgestützt), tragen die Federn das Fahrzeuggewicht und der Dämpfer ist neutral...dann sollte das Traggelenk wenn dann nur auf Druck belastet sein...oder?

Nein , bitte mal eine Zeichnung der VA ansehen! Der Kraftfluss auf die Karosse läuft über den Federteller an der Karosse über die Feder auf den Querlenker. An dessem Ende sitzt das Traggelenk , dieses leitet die Kraft in den Achsschenkel , von dort über das Rad auf den Boden. Der Zapfen des Traggelenkes geht nach oben in den darüberliegenden Achsschenkel , so ist das Gelenk immer auf Zug belastet. Beim 210er sitzt es anders rum, dadurch wird es beim Anheben entlastet und man kann Spiel durch Druck von unten auf das Rad feststellen.

Zitat:

Der Stabi stabilisiert Wankbewegungen in dem er während einer Neigung Kräfte zwischen den Querlenkern verteilt. Bei Geradeausfahrt hat das imho keinen Einfluss auf die Lenkung.

Nicht nur bei Geradeausfahrt, sondern niemals!

MfG Volker

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jetzt versteh ichs auch, danke.
Ein Denkfehler zu später Stunde 🙄

Grüße

...das ist m.E. doch der sehr typische Mangel, der durch zu exzessives Nachstellen des Lenkgetriebes verursacht wird. Alle Kugelumlauflenkungen haben daher ein maximal (und minimal) einzuhaltendes Reibmoment. Wird dies nicht beachtet läuft die Lenkung einfach „schwerer“ und die hier richtig zitierten Rückstellkräfte vor allem aus dem Nachlauf reichen dann nicht aus um die Lenkung selbstständig zurückzustellen. Das Problem hatten doch schon tausende Fahrer von Ponton bis W140!
Ergo: Lenkgetriebe an der Verstellschraube etwas öffnen (halbe bis eine Umdrehung) und dann nochmal fahren. Das Problem sollte dann weg sein, allerdings vermutlich mit etwas Lenkspiel. Das kannten nur mit Überholung des Lenkgetriebes „heilen“. Es gibt dazu auch einen Rep.Satz. Ob der für 124 noch lieferbar ist weiß ich nicht, der letzte für den 126 ging Ende 2019 an mich!
Gruß Bernd

Zitat:

@nogel schrieb am 6. März 2021 um 11:20:40 Uhr:


Ich tippe auf Traggelenke. Der "Anschein" genügt nicht, man muß speziell beim 124er wissen, wie man sie richtig prüft.

Servus,
nur Deine Antwort ist richtig, deine Erklärung aber nicht so ganz dem Fehler geschuldet .
es gibt 2 Fehler bei den TGs. es hat spiel, kann man mit dünnen Fingern rechts links vergleichen (auf der Bühne)
oder es ist aufgerostet , und hat kein spiel, das ist hier der Fall.
wechseln lassen, aber Achtung , nur im eingebauten zustand- sonst wird es blöd und teuer.
wo isser denn her?
Gruß Franke

Zitat:

@w246 schrieb am 8. März 2021 um 13:36:36 Uhr:



es gibt 2 Fehler bei den TGs. es hat spiel, kann man mit dünnen Fingern rechts links vergleichen (auf der Bühne)

Nenene, das geht schon lange nicht mehr. FRÜHER, da ging das, da gab es sogar extra eine Lehre von MB (liegt noch bei mir rum), wenn man die reinstecken konnte, war das Gelenk verschlissen.

Aber das hat eben nicht mit den Traggelenken aus dem Zuberhör funktioniert, und unsere 30 Jahre alten 124er haben wohl ziemlich alle schon mal neue eingebaut bekommen, wenn nicht sogar mehrfach.

Zitat:

@111erBernd schrieb am 8. März 2021 um 10:05:23 Uhr:


...das ist m.E. doch der sehr typische Mangel, der durch zu exzessives Nachstellen des Lenkgetriebes verursacht wird.

Dürfte hier nicht zutreffen, da der TE nichts von Lenkung nachstellen erwähnt hat.

Beim Lkw würde man jetzt sagen achschenkel fest . Kann aber auch gut sein dass da schonmal jemand an der Lenkung sportlich war . Ich lass die Finger von dieser Schraube. Ist wie Windows 7 . Gibt zwar keine Updates mehr aber läuft. Falls jemand dieses zusatz Dokument zur Vermessung hat wo rechts ein grad mehr nachlauf angepriesen wird möge er dieses hier gerne posten orwat

Servus,
grade bei den 124er ist, wenn niemand die spur falsch eingestellt hat (lenkradversatz bzw lenkmitte falsch) lenkungsspiel kein Thema! auch nach 600tkm nicht.
noch ne Anekdote zur lenkrückstelleung. bin als Freiberufler früher ab und an 609er gefahren.
den durfte ich dann von der Niederlassung nach einer Reparatur abholen und musste festellen das die Lenkung nicht rückstellt. ich teilte dies meinem Auftraggeber mit und erklärte es ihm.
er konnterte dann , das er das Lenkrad nicht los lasse.....in oder nach der kurve...okay, na dann
gruß Franke

Ich hole später meinen w124 er, von der Werkstatt. Dann kann ich mal berichten, ich hatte nämlich das selbe Problem.
LG

Zitat:

@w246 schrieb am 9. März 2021 um 11:32:50 Uhr:


Servus,
grade bei den 124er ist, wenn niemand die spur falsch eingestellt hat (lenkradversatz bzw lenkmitte falsch) lenkungsspiel kein Thema! auch nach 600tkm nicht.
noch ne Anekdote zur lenkrückstelleung. bin als Freiberufler früher ab und an 609er gefahren.
den durfte ich dann von der Niederlassung nach einer Reparatur abholen und musste festellen das die Lenkung nicht rückstellt. ich teilte dies meinem Auftraggeber mit und erklärte es ihm.
er konnterte dann , das er das Lenkrad nicht los lasse.....in oder nach der kurve...okay, na dann
gruß Franke

...dabei hat jeder! MB mit Kugelumlauflenkung bei spätestens 100.000 Km ordentlich Lenkspiel. Aber sei es drum. Das Fehlerbild passt hier wirklich einzig zu dieser Ursache.Und irgendeinen Grund dürfe es ja auch geben, dass MB einerseits die Nachstellung inklusive der zulässigen Reibwerte im WIS beschrieben hat und die nötigen Ersatzteile, die man benötigt wenn die Nachstellung am Ende ist ausverkauft sind. Wahrscheinlich wurden die alle zum Spaß ersetzt!

Wünsche noch viel Erfolg bei der Fehlerbehebung.

Gruß

...dabei hat jeder! MB mit Kugelumlauflenkung bei spätestens 100.000 Km ordentlich Lenkspiel. Aber sei es drum. Das Fehlerbild passt hier wirklich einzig zu dieser Ursache.Und irgendeinen Grund dürfe es ja auch geben, dass MB einerseits die Nachstellung inklusive der zulässigen Reibwerte im WIS beschrieben hat und die nötigen Ersatzteile, die man benötigt wenn die Nachstellung am Ende ist ausverkauft sind. Wahrscheinlich wurden die alle zum Spaß ersetzt!

Wünsche noch viel Erfolg bei der Fehlerbehebung.

Gruß

Servus,
vom öfter wiederholen wird es nicht richtiger! das trifft nur bei den 123/126er zu. selbst die /8 hatten das Problem nicht so häufig.
Fakt ist, das wenn ein Mercedes deutlich fühlbares lenkspiel hat, egal welcher und aus welchem Grund, ist eine Nachstellung auch ohne den reibwertscheiß nicht durchführbar!!!
gruß Franke

...ohne Worte!

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