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Lenkradrestauration Pontiac Catalina

Chevrolet

Hallo Leute,

bisher habe ich ja zumeist hier im Forum von den Tipps und Hilfestellung anderer profitiert. Nun möchte ich mal was zurückgeben. Angespornt von Spechtis Restaurierung seines Lenkrads habe ich mich daran gemacht, auch meinem eine Generalüberholung zu gönnen. Ich werde die einzelnen Arbeitsschritte nach und nach hier einstellen und soweit möglich mit Fotos untermalen.

Ich habe mich für die Restauration für das Steering Wheel Repair Kit von Por15 entschieden. Nicht ganz einfach zu bekommen, da es auch auf der I-net-Seite von Por15 gar nicht mehr erwähnt wird. Habe es dann über Ronald Hoesler-Por 15 GmbH in Berlin bezogen - mit Versand ca. 100 €. Nicht ganz billig, dafür kommt es mit allem, was man so braucht. Feile, Säge, Reinigungsmittel, 2-K-Epoxy, verschiedene Schleifmittel, Primer mit Härter, Sprühflaschen und noch ein paar nette Extras (siehe Foto). Macht alles einen guten Eindruck und eine ausführliche Anleitung ist dabei (allerdings nur in englisch). Sicherlich braucht man das Kit nicht unbedingt, wenn man die meisten Sachen ohnehin bereits im Keller hat. Dann kann man auch 2-K-Epoxy aus dem Baumarkt holen und es auf diese Weise machen. Da es mein erstes größeres Projekt ist, wollte ich auf eine all-inclusive-Lösung zurückgreifen.

Beste Antwort im Thema

Man soll wohl innerhalb von 24 Stunden nach der letzten Farbschicht den Klarlack auftragen. Man bekommt wohl sonst Haftungsprobleme. Ich habs ziemlich genau geschafft. Hatte eine 200ml-Dose 2K-Klarlack von Standox. Nach Vorschrift den Lack vorbereitet, Lenkrad auf Staub überprüft und los gings. Jetzt war ich das erste MAl froh, eine recht gute Maske zu haben. Der Gestank war höllisch. Die Dose erzeugte einen super Nebel - bestimmt fünf mal soviel wie meine Spielzeugfarbpistole. Nach Anweisung sollten zwei Schichten drauf mit 10 Minuten Ablüftung nach der ersten Schicht. Hab mich sklavisch dran gehalten. Nach dem antrocknen habe ich das Lenkrad wieder in die Wärme verlagert. Heute morgen nach 12 Stunden das Ergebnis - wow. Sieht aus wie aus der Fabrik. Bin sehr zufrieden. Lasse den Lack jetzt noch ein paar Tagen durchhärten - dann kommt das gute Stück wieder an seinen Platz.

READY.

Arbeitszeit over all ca. 50 Stunden zzgl. viele Pausen
Kosten mit Kit ca. 150 € (wenn man sich das Kit spart, kommt man bestimmt mit 70-80 € hin)
Ergebnis durchs selbstmachen - unbezahlbar - I'm really happy.

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Großes Tennis! Sieht wirklich gut aus soweit. Bin gespannt auf die weiteren Schritte.

Das Lenkrad in meinem 78er Caprice ist glücklicherweise noch nicht eingerissen, ist aber wohl mal dilettantisch nachgepinselt worden und klebt seitdem. Hat jemand eine Ahnung, wie man die Farbe abbekommt, ohne den Kunststoff zu schädigen, und vor allem welche Farbe die richtige zum Neulackieren wäre?

Weiter gehts. Eine Grippe hatte mich zeitlich zurückgeworfen, aber der Frühling lässt ja noch auf sich warten.

Die großen Reparaturstellen ließen sich problemlos füllen. Ich hatte mich ja für eine gestaffelte Füllung entschieden. Nach dem aushärten der jeweils eingebrachten Schicht bohrte ich wieder Löcher in diese, bevor ich neues Epoxy eingearbeitet habe. Ich verspreche mir davon eine bessere Haltbarkeit.

Im Ergebnis lässt sich sagen, dass die Verarbeitung des Epoxy relativ simpel war und dieses sich gut in die gewünschte Form bringen ließ - mit Ausnahme sehr filigraner Stellen, die sich durch Schleifen besser wiederherstellen ließen. Das Epoxy härtete ohne merkliches Schrumpfverhalten aus und ließ sich gut schleifen. Einige Stellen musste ich nachbessern, da ich zuwenig Epoxy einbrachte oder zu rigoros schliff. Als am schwierigsten zu schleifen stellten sich die Stoßstellen zwischen Speiche und Nabe heraus, da hier der Bearbeitungswinkel deutlich unter 90 Grad und dazu noch mit zwei Rundungen versehen war.

Insgesamt hat mich dieser Bearbeitungsschritt etwa 10 Stunden reine Arbeitszeit gekostet. Durch die notwendigen Aushärtungsphasen von jeweils ca. 20 Stunden verteilte sich die Arbeitszeit aber über mehrere Tage.

Nachdem jetzt die Aufbauarbeiten abgeschlossen waren, soll das Lenkrad auch farblich wieder hübsch werden. Im Set ist ein 2K-Grundierfiller enthalten, der mit dem beiliegenden Preval Sprayer (Treibgasdose mit unterschraubbaren Farbglas) aufzubringen ist.

Als erstes brauchte ich eine Halterung für das Lenkrad, die mir ermöglicht, dieses ohne Berührung zu drehen und zu wenden. Ich habe mir eine Gewindestange M8 mit 2 passenden Muttern und zwei Unterlegscheiben mit großem Außendurchmesser gekauft. Dann habe ich eine Holzleiste in mehrer Stücke zersägt, zu einem Block zusammengeschrubt und eine 8 mm-Bohrung eingebracht (nicht vollständig durchgebohrt). Das Lenkrad, bei dem alle nicht zu lackierenden Stellen mit Abdeckband abgeklebt wurden, wird mit den Schrauben und Unterlegscheiben an der Gewindestange befestigt. Das ganze in das Loch am Holzblock eingesetzt und nun lässt sich das Lenkrad drehen und wenden, ohne es selbst zu berühren.

Auf den Bildern ist noch die Befestigung in einem Schraubstock zu sehen, die sich aber als zu unflexibel herausstellte. Ich habe an den Holzblock rechts und links noch Holzleisten angeschraubt, so dass das Ganze von alleine steht.

Die Grundierung wurde nach Anleitung mit dem Härter angemischt. Leider scheint die Farbe alt gewesen zu sein. Der Behälter war nur noch halb voll. Das Sprühergebnis - 3 Durchgänge mit Zwischentrocknung - war nach meinem Empfinden nicht berauschend. Das ganze kam eher flockig aus dem Sprühset. Nach dem Trocknen war eine zwar vollständige deckende, aber sehr raue Oberfläche vorhanden - so wie Sandpapier mit 80er Körnung. Vielleicht ist dies aber auch normal.

Laut Anleitung soll man nun mit 320 Papier trocken die Orangenhaut wegschleifen und anschließend mit 400er Papier nass nachschleifen. Leider gelang mir dies nicht, ohne an mehreren Stellen durch die Grundierung durchzuschleifen. Für diesen Fall muss nachgrundiert werden. Da die Grundierung jedoch nahezu leer ist, bin ich erstmal zum Lackierer meines Vertrauens gefahren, da ich mir ohnedies die Endfarbe anmischen lassen wollte. Er hat mir dann als Grundierung eine 2K-EP-Grundierung von Standox, die es auch in einer Spraydose gibt, empfohlen. Diese habe ich bestellt und warte auf deren Eintreffen. Die gewählte Farbe haben ich durch Vergleich von Farbtafeln mit meinem Armaturenbrett (ich hatte den Aschenbecher ausgebaut und mitgenommen) ausgewählt und gleich anmischen lassen. Als Klarlack habe ich einen Standox 2K-Klarlack aus der Spraydose gewählt und bestellt.

Folgende Arbeitsschritte hat mir der Lackierer empfohlen. Neu grundieren, mit 1000er Papier vorsichtig Unebenheiten glätten. Dann in meherern Schritten die Farbe auftragen (jeweils vollständig trocknen lassen), ohne diese zu schleifen. Nach vollständiger Trocknung den 2K-Klarlack in zwei Schichten auftragen und nach Trocknung polieren. Das kommt also noch auf mich zu. Ich werde berichten.

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Nachdem ich nun alles aus dem Kit verwendet habe, will ich nun dazu auch mein Fazit abgeben. Ich würde es nicht wieder kaufen. Man muss viele Sachen nachkaufen - z.B. ist viel zu wenig Schleifpapier dabei. Am meisten hat mich der Marine Cleaner beeindruckt. Das Epoxy ist gut verarbeitbar, aber diese Masse gibts auch im Baumarkt. Die Schleifhilfen haben mir nicht geholfen, die Säge und die Feile konnte ich verwenden. Wenn man allerdings wie ich einen Dremel hat, leistet dieser bessere Dienste. Die Grundierung schien nicht mehr die Frischeste zu sein. Gut fand ich den Preval Sprayer, der aber nicht für alle Lackierarbeiten reicht - kann man allerdings über ebay nachkaufen, wenn man keine Lackierausrüstung hat. Man kann aber Grundierung und Klarlack auch als 2K-Variante aus der Spraydose bekommen.

100 Euro für das Kit (incl. versand) erscheinen mir nach den gesammmelten Erfahrungen zu hoch. Wenn man gar nichts an Werkzeug hat und der Reparaturumfang gering ist, kann man sicherlich was damit anfangen. Aber ein Rundum-Sorglos-Paket ist es nach meinen Erfahrungen nicht. Das einzige, für das ich keinen adäquaten Ersatz gefunden habe, ist der Marine Cleaner.

Das hatte ich befürchtet, aber DANKE an dich als Pionier. Da sieht man wieder wofür ein Forum gut ist.

Gruß SCOPE

Bisher hast du es doch gut gemacht, kannst zufrieden sein. Bin schon gespannt wie es weiter geht.

So Leute, zwar ist der Weg das Ziel, aber irgendwann will man auch die Ziellinie erreichen. Die Post hat tatsächlich über eine Woche gebraucht, den bestellten 2K-Grundierer und den 2K-Klarlack zu liefern. Beides Standox-Produkte in Spraydosen.

Meine Frau hat mich sofort in den Keller verbannt. Das war hinterher die richtige Entscheidung. Ich habe zwar schon mal ein Modellauto in einem großen Karton lackiert, was ohne Kollateralschäden funktionierte, aber das hier war 'ne andere Nummer.

Im Keller habe ich mittels Folie eine kleine Lackierkabine improvisiert. Das Lenkrad noch mal mit einem 400er Pad kurz angeraut, Grundierung nach Angaben geschüttelt und geshackt und los gings. Die Grundierung lies sich sehr gut auftragen und bekam ein deutlich glatteres Bild als die Grundierung aus dem Kit. Zwei Sprühgänge mit Zwischenabluft von einer Stunde. Fertig - von wegen. Durch die nun farblich einheitlich Fläche konnte man an einigen Stellen erkennen, das an den mit Epoxy reparierten Stellen Haarrisse vorhanden waren. Wie sich herausstellte, waren das die Stellen, an denen ich das Epoxy bis auf den Rand des Risses runtergeschliffen habe. Die Stellen, an denen das Epoxy noch leicht über dem Rand war - was nicht sichtbar ist - waren keine Risse aufgetaucht. Also nicht bis in den Riss schleifen, sondern das Epoxy immer leicht überstehen lassen.

Die Stellen habe ich nochmal mit dem Fräskopf des Dremels aufgemacht (ca. 5 mm tief), neues Epoxy rein und nach Härtung geschliffen. Zum Glück hat die Grundierung eine Topfzeit von 4 Tagen, so dass ich am nächsten Tag die Stellen grundieren konnte, ohne eine neue Dose zu bestellen. Nach Aushärtung habe ich vorsichtig mit 1000er Schleifpapier (erst vorsichtig trocken, dann nass) alles glatt gemacht. Leider habe ich von diesen Schritten keine Fotos gemacht. Für diese Arbeiten gingen insgesamt ca. 8 Stunden gebraucht, wobei etwa 5 bis 6 Stunden fürs Schleifen drauf ging.

Irgenwo hatte ich gehört, dass vor dem Farbauftrag Silikonentferner benutzt werden soll, um Fingerfett etc. zu entfernen. Nun versucht mal, sowas zu bekommen. Baumarkt Fehlanzeige. Dann mein Fehler - A.T.U. Ich fahr dort sonst nie hin wegen diverser schlechter Erfahrungen in der Vergangenheit. Entweder haben die nur schlechte Mechaniker oder ich habe immer solche erwischt. Die Frage nach Silikonentferner führte dazu, dass man mir Bremsenreiniger geben wollte. Habe ich selbst rumstehen. Der Typ sagte mir, ernutzt das immer zum reinigen vorm lacken. Und ich in meiner Gutgläubigkeit haue das Zeug auf das Lenkrad. Fortsetzung folgt...

Ich hatte mir ja Farbe anmischen lassen. Ist Farbe auf Wasserbasis. Meine Erfahrung beim lacken = 0. Aber mir wurde ja gesagt wie es geht. Immer schön dünn und immer durchtrocknen lassen. Ich habe für Modellbaulackierungen von meinem Schwager einen Kompressor und eine kleine Pistole rumliegen. Lange nicht mehr benutzt. Trotz der etwas dickeren Konsistenz war die Pistole in der Lage, den zu verarbeiten. Profi-Equipment funktioniert bestimmt besser, aber man muss nehmen, was man hat. Ich habe zwei dünne Schichten aufgetragen und ließ die Farbe über Nacht trocknen. Dann - FU A.T.U. Dort wo der Bremsenreiniger "ablief", hatte die Farbe nicht gehalten, sondern weiße Flecken hinterlassen. Den Brüller hat man bis ins Dachgeschoss gehört.

Nachdem ich mich wieder beruhigt hatte, habe ich die weißen Stellen vorsichtigst mit 1000er Papier trocken angeschliffen - Wasser hätte sich mit den Stellen, wo die Farbe gehalten hat, nicht vertragen. Dann noch mal mit dem 1000er Pad aus dem Kit drüber, den Staub mit einem fusselfreien Tuch entfernt und mit dem Kompressor drübergeblasen. Nächste Farbschicht drauf - nun hält sie - puuh.

Ich habe über mehrere Tage insgesamt 8 Farbschichten aufgetragen, max. zwei pro Tag. Ist eigentlich bei Wasserlacken zuviel, aber ich hatte nur die kleine Pistole mit sehr geringen Farbauftrag. Dürfte also etwa die gleiche Farbdicke haben wie 3 Schichten mit Profi-Pistole. Ich habe waren der Trocknungsphasen das Lenkrad immer aus dem Keller geholt, da dort nur 10 Grad sind im Vergleich zu 20 Grad im Wohnbereich. Besseres Trocknungsverhalten. So war ich sicher, das die Farbe jedesmal auch richtig durchgetrocknet war.

Hi,

Silikonentferner habe ich im Hornbach Baumarkt bekommen... 😉
Notfalls im Lackierfachmarkt oder diekt beim Lacker gibt es mal eine kleine Menge für ein Lenkrad auch
kostenlos.

Gruß SCOPE

P1120013
P1120015

Man soll wohl innerhalb von 24 Stunden nach der letzten Farbschicht den Klarlack auftragen. Man bekommt wohl sonst Haftungsprobleme. Ich habs ziemlich genau geschafft. Hatte eine 200ml-Dose 2K-Klarlack von Standox. Nach Vorschrift den Lack vorbereitet, Lenkrad auf Staub überprüft und los gings. Jetzt war ich das erste MAl froh, eine recht gute Maske zu haben. Der Gestank war höllisch. Die Dose erzeugte einen super Nebel - bestimmt fünf mal soviel wie meine Spielzeugfarbpistole. Nach Anweisung sollten zwei Schichten drauf mit 10 Minuten Ablüftung nach der ersten Schicht. Hab mich sklavisch dran gehalten. Nach dem antrocknen habe ich das Lenkrad wieder in die Wärme verlagert. Heute morgen nach 12 Stunden das Ergebnis - wow. Sieht aus wie aus der Fabrik. Bin sehr zufrieden. Lasse den Lack jetzt noch ein paar Tagen durchhärten - dann kommt das gute Stück wieder an seinen Platz.

READY.

Arbeitszeit over all ca. 50 Stunden zzgl. viele Pausen
Kosten mit Kit ca. 150 € (wenn man sich das Kit spart, kommt man bestimmt mit 70-80 € hin)
Ergebnis durchs selbstmachen - unbezahlbar - I'm really happy.

Respekt! Ein sehr gutes Ergebnis.

Gruß SCOPE

Klasse Ergebnis! Das Lenkrad wird orgasmisch aussehen mit seinem Chromzier und der Nabenplatte.

Ich benutze übrigens für solche "kleinen" Arbeiten auch die kleinen 200 ml 2K-Dosen. Ich schwöre auf den Klarlack von Modellbauhersteller Robbe. Der ist super-resistent gegen Abrieb, Lösemittel, Säuren und jede Form von Schmierkram. Außerdem hat er einen schonen Glanz. Den gibt es auch in matt und seidenmatt. Ist allerdings mit 20 Euro recht teuer die Dose.

Alle Achtung, tolles Ergebnis!

Gruß
Daniel

Super Sache! Gratuliere.

nur so als Tip: Bremsenreiniger hinterlässt immer Rückstände. Also vorm lacken (wie du ja jetzt weißt) nicht zu gebrauchen.
Silikonentferner bekommste doch bei jedem Lacker. Die haben das Zeug Fässerweise.

gruß
Markus

PS: Mach bitte mal ein Bild um eingebauten Zustand. Bin ich gespannt drauf!

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