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Laurichtung bei Reifen

Themenstarteram 21. April 2004 um 20:48

ein freund von mir hat mich heute angerufen und mir folgende frage gestellt:

er hat sich im winter ein auto gebraucht gekauft. logischerweise waren winterreifen montiert. die sommerreifen waren allerdings auch gegenstand des kaufen. heute hat er diese montiert. dabei ist ihm aufgefallen dass weder die laufrichtung auf der reifenflanke angegeben ist noch der vorbesitzer die reifen bezüglich ihrer ehemaligen montageorte gekennzeichnet hat (z.b vorne links, vorne rechts, usw.)

seine frage war nun was er machen soll. ich konnte ihm leider keine auskunft dazu geben. folgende überlegungen gingen mir dabei durch den kopf:

- wenn keine laufrichtung auf den reifen angegeben ist kann sie vom profil her auch nicht relevant sein

- mein fahrlehrer meinte allerdings einmal dass sich die metallanteile (besonders die der lauffläche) eines reifens mit der zeit auf eine laufrichtung einfahren.

beide argumente sprechen also gegeneinander. er hat die reifen letztlich nach gut glück montiert und hofft nun. da sie erst 3 monate auf dem auto montiert waren war auch kein unterschied in der profiltiefe sichtbar. allerdings entkräftet das geringe alter der reifen auch meine zweite überlegung.

ich würde gerne eure meinung und gegebenenfalls die auskunft eines experten aus unserer mitte dazu hören.

Gruß André

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21 Antworten

Also das einfachste Wäre den Vorbesitzer zu fragen oder ist das eher nicht möglich ?

Reifen ohne Laufrichtung wäre mir ehrlich gesagt NEU.

Themenstarteram 21. April 2004 um 21:27

Zitat:

Also das einfachste Wäre den Vorbesitzer zu fragen oder ist das eher nicht möglich ?

möglich ist es schon. sogar ohne weiteres weil beide im gleichen dorf wohnen. ist nur die frage wonach er fragen soll. da die reifen nicht gekennzeichnet waren wird der vorbesitzer kaum wissen welcher reifen mal wo montiert war.

Es gibt laufrichtungsgebundene und laufrichtungsundgebundene Reifen.

Laufrichtungsgebundene erkennt man an einem Pfeil, und evtl. an einem asymmetrischen Profil.

Wenn man Räder wechselt, kann man die Räder der Vorderachse auf die Hinterachse montieren, aber nicht über Kreuz (d.h. linker Reifen bleibt links und behält somit seine Laufrichtung bei).

Wenn man den Montageort der Reifen nicht notiert hat, hat man kaum eine Chance ihn zu rekonstruieren. Da kann man dann nur raten.

Auf jeden Fall sollte man dann aber die Reifen auswuchten lassen!

Themenstarteram 22. April 2004 um 10:47

Zitat:

Auf jeden Fall sollte man dann aber die Reifen auswuchten lassen!

das hört sich definitiv sinnvoll an.

also kann man ihm wohl nicht helfen und er muss mit der geratenen montagekonfiguration fahren(?). werde ich ausrichten.

Zitat:

Es gibt laufrichtungsgebundene und laufrichtungsundgebundene Reifen.

Laufrichtungsgebundene erkennt man an einem Pfeil, und evtl. an einem asymmetrischen Profil.

da er meinte er sehe keinen pfeil ist das schonmal ein argument pro laufrichtungsungebundenheit. ich werde mal fragen ob sein profil asymmetrisch ist. sollte das ebenfalls negativ sein ist der sachverhalt ja mehr oder weniger geklärt.

Gruß André

am 23. April 2004 um 20:46

Wenn es Sommerreifen mit Felgen waren und das Fahrzeug nur vorne Scheibenbremsen hat (hinten Trommelbremsen), müßte man zumindest die Montageachse aufgrund der Bremsstaubrückstande auf der Bremsenzugewandten Seite der Felge erkennen. Bei Scheibenbremsen ist das immer deutlich mehr als bei Trommelbremsen. Hat das Auto auch hinten Scheiben, geht diese Methode wohl nicht, obwohl vorne mehr gebremst wird als hinten.

Die Laufrichtung hat man deshalb aber immer noch nicht, die paßt sich aber unter etwas erhöhtem Verschleiß an (ca. 500-700Km, also ungefähr eine Tankfüllung). Erst dann haben die Reifen ihren vorgesehenen Grip. Laufrichtungsungebundene Reifen sind nicht so ungewöhnlich, bei meinen Autos waren die meisten Reifen so. Sie haben in den letzten Jahren aber deutlich abgenommen.

Ciao!

Themenstarteram 24. April 2004 um 6:15

Zitat:

Wenn es Sommerreifen mit Felgen waren und das Fahrzeug nur vorne Scheibenbremsen hat (hinten Trommelbremsen), müßte man zumindest die Montageachse aufgrund der Bremsstaubrückstande auf der Bremsenzugewandten Seite der Felge erkennen. Bei Scheibenbremsen ist das immer deutlich mehr als bei Trommelbremsen. Hat das Auto auch hinten Scheiben, geht diese Methode wohl nicht, obwohl vorne mehr gebremst wird als hinten.

ich hatte ihn auch schon danach gefragt. er fährt einen 3er BMW (e30) mit scheibenbremsen rundum. da funktioniert diese methode leider nicht. trotzdem danke für die idee ;)

Zitat:

Die Laufrichtung hat man deshalb aber immer noch nicht, die paßt sich aber unter etwas erhöhtem Verschleiß an (ca. 500-700Km, also ungefähr eine Tankfüllung).

das heißt es ist unproblemetisch wenn die reifen nicht von kontruktions wegen laufrichtungsgebunden sind? der reifen fährt sich einfach ein so wie er montiert wurde? oder ist das in der 3 monatigen nutzung des vorbesitzers bereits geschehen und nun nichtmehr reversibel.

Gruß André

am 24. April 2004 um 11:28

Es dauert wie gesagt etwas, weil es die Oberfläche der Lauffläche betrifft. Man muß in den ersten paar hundert Kilometern evtl. etwas vorsichtiger sein, weil der Reifen dann noch nicht den optimalen Grip hat. Danach geht es weiter wie normal. Sollte man aber möglichst vermeiden wegen Verschleiß und so. Läßt sich der vorherige Montageort des Reifens aber nicht mehr feststellen, ist das problemlos machbar. In so einem Falle ist so etwas nicht "nicht mehr reversibel". Ausgeschlossen ist so etwas natürlich bei Laufrichtungsgebundenen Reifen, aber die hast du ja nicht.

Ciao!

@ ebe

Mein Hersteller schreibt Reifen mit dem Geschwindigkeitsindex "W" vor und bestimmt ausdrücklich in der Betriebsanleitung, daß die Reifen regelmäßig "über Kreuz" getauscht werden sollen.

Die übliche Meinung, daß laufrichtungsungebundene Reifen eine einmal eingeschlagene Laufrichtung beibehalten sollen, ist anscheinend nicht mehr maßgebend.

Zitat:

Original geschrieben von axsimuc

@ ebe

Mein Hersteller schreibt Reifen mit dem Geschwindigkeitsindex "W" vor und bestimmt ausdrücklich in der Betriebsanleitung, daß die Reifen regelmäßig "über Kreuz" getauscht werden sollen.

Auch eine möglichkeit mehr Reifen zu verkaufen. :D

Über Kreuz??

Was soll das außer Verschleiß bringen?

Sinnvoll wäre ein Tausch vorne <> hinten.

Bei Laufrichtungsgebundenen Reifen wäre ein solcher "Kreuz-Tausch" nicht möglich bzw unter ungünstigen Bedingungen (Regen) evtl sogar tödlich

Zitat:

Über Kreuz??

Was soll das außer Verschleiß bringen?

Sinnvoll wäre ein Tausch vorne <> hinten.

Ich denke mal, so war es gemeint: Von vorne links nach hinten rechts, etc. Ist allerdings bei laufrichtungsgebundenen Reifen unmöglich, ohne den Reifen von der Felge zu nehmen. Und wer macht das schon?

Aber irgerndwo gelesen habe ich das auch schonmal... Nur noch nie angewendet... :)

Der Hersteller argumentiert, daß bei Tausch über Kreuz das Profil gleichmäßiger abgefahren wird als nur durch Tausch von vorn nach hinten. Ein gleichmäßigeres abgefahrenes Profil auf allen Rädern wäre sicherer und daher zu bevorzugen.

Zitat:

Original geschrieben von axsimuc

Der Hersteller argumentiert, daß bei Tausch über Kreuz das Profil gleichmäßiger abgefahren wird als nur durch Tausch von vorn nach hinten. Ein gleichmäßigeres abgefahrenes Profil auf allen Rädern wäre sicherer und daher zu bevorzugen.

Daß das gleiches Profil auf einer Achse sehr wichtig ist, keine Frage. Auf unterschiedlichen Achsen ist es auch wichtig, aber nicht mehr ganz so bisant, als das da 1-2 mm eine Rolle spielen.

OK, aber warum über Kreuz? (Physikalische Grundlagen)

Bei einem Rennwagen der immer nur linksrum um die Kurven gejagt wird sehe ich das ja ein.

Ich bin ja auch schon ein paar Kilometer mit den unterschiedlichsten Autos und Reifen über die Straßen gesemmelt, aber einen bemerkbaren unterschied zwischen den Reifen einer Achse ist mir noch nicht untergekommen. Vo/Hi ja, aber Li/Re nicht. Wenn da ein unterschied wäre stimmt sowie irgendwas nicht Sturz/Spur etc.

BITTE LASST MICH NICHT DUMM STERBEN!!

Aus der "Betriebsanleitung Audi A4 Avant Audi S4 Avant":

"Werden Räder abmontiert, sollten sie vorher gekennzeichnet werden, damit bei der Wiedermontage die bisherige Laufrichtung beibehalten werden kann."

"Räder tauschen

Bei deutlich stärkerer Abnutzung der Vorderradbereifung empfiehlt es sich, die Vorderräder gegen die Hinterräder dem Schema* entsprechend zu tauschen. Dadurch erhalten alle Reifen etwa die gleiche Lebensdauer.

Bei bestimmten Verschleißerscheinungen der Reifenlauffläche kann es vorteilhaft sein, die Räder über Kreuz zu tauschen. Einzelheiten sind Audi-Betrieben bekannt."

*Das "Schema" ist ein Bild, wo gezeigt wird, dass die Reifen nicht über Kreuz gewechselt werden.

 

Also, da wo es interessant wird, nämlich beim über-Kreuz-Tauschen, wird auf Audi-Betriebe verwiesen... :(

-Ebe

am 25. April 2004 um 19:38

Ist aber nichts neues bei Anleitungen VW / Audi usw. Detailinfos bekommt man einfach nicht. Bei meinem ehemaligen Lupo war noch nicht mal eine Lampen oder Sicherungstabelle vorhanden. Die mit deutlichem Abstand beste Betriebsanleitung hatte mein ehemaliger Citroen C3. Da sollten einige Hersteller mal reinsehen!

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