ForumFahrzeugtechnik
  1. Startseite
  2. Forum
  3. Wissen
  4. Fahrzeugtechnik
  5. Lange Zeit mit zu wenig öl gefahren

Lange Zeit mit zu wenig öl gefahren

Themenstarteram 13. Mai 2021 um 14:51

Hallo Leute,

Ich war heute mal bei meiner Oma zum Besuch und hab auch mal kurz über ihr Auto geschaut. Beim kontrollieren der Flüssigkeiten war dann kein Öl mehr auf den Peilstab also nochmal sauber gemacht und gekuckt immer noch nichts, 1 L auf gefüllt, immer noch nichts, erst nach 2l an der untersten Spitze unter min (Fhzg. Gesamtölmenge 3,6l) also insgesamt ca 2,5 L aufgefüllt. Sie meinte zu mir das sie so schon gut 15.000 km gefahren ist und in den letzten 1000 km erst eine Kontrollampe angegangen ist.

Fahrzeug ist ein Hyundai i20 BJ 2015, 1,4l Benziner (Steuerkette aber ohne Turbo)

Da ich noch nie ein Fahrzeug gesehen hab das 15.000 km mit viel zu wenig Öl gelaufen ist, wollte ich euch Fragen ob da jemand Erfahrung hat und ob der Motor noch rettbar ist und ob man außer Ölwechsel, den ich morgen mach, noch irgendwas machen kann oder sich anschauen sollte.

Fahrzeug hat 90.000 km und hat bei 60.000 auch schon eine neue Steuerkette bekommen wie sie mir jetzt erzählt hat, da sie wohl auch 60.000 km mit den gleichen öl gefahren ist (immer nur aufgekippt ?????). Die werkstatt hat damals alles gemacht und sie ist danach bei 72.000 km vor ca einen Jahr zum Ölwechsel gefahren und seit dem hat sie nichts mehr gemacht.

Also wie gesagt falls jemand mit soetwas schon Erfahrung gemacht hat oder weis wie oder ob man ihn noch retten kann (läuft normal ohne steuerketten klappern) gerne kommentieren.

Schönen Feiertag und Grüße Jarelinko

Ähnliche Themen
43 Antworten

Tacheles reden mit OMA. Erzähl ihr was es Sie kostet wenn Sie nen kapitalen Motorschaden fabriziert. Oma ist nicht blöd nur alt und offensichtlich allein. Soll jemand an einer Tanke ansprechen oder regelmässig eine andere Stelle anfahren oder nutzen. Null Sozialkontakt wird sie auch nicht haben. Kann ja auch bei der Tanke Supermarkt sein. Spätestens für einen 10er extra findet sich ein Schnellchecker.

Was willst Du tun? Wenn der Motor Schaden genommen hat wird er irgendwann das Zeitliche segnen, mit oder ohne aufwendige und teure "Nachsorge"

Öl und Filterwechsel, das hat er sich bei der Wartungsintensität verdient und fahren bis er die Beine streckt.

So wie du es schilderst hat er nichts was auf einen Sofortausfall hindeutet. Wahrscheinlich nur erhöhten Verschleiss an Lager, Nockenwelle und Kipphebel. Bestimmt hat sich lediglich die ursprünglich mögliche Gesamtlaufleistung in einerm nur schwer abzuschätzenden Umfag verringert. Also keiin Grund für aufwendige und teure Reparaturen auf Verdacht.

am 14. Mai 2021 um 5:09

In jedem Fall kann man davon ausgehen, dass - zumindest auf den letzten paar tsd. km - die viel zu geringe Rest-Ölmenge spürbar heißer als gewöhnlich wurde und entsprechend für Ölkohle an Kolben-, evtl auch Simmeringen, gesorgt hat. Falls noch nicht allzu fortgeschritten, können in Frischöl enthaltene Reinigerzusätze die bis zu einem gewissen Grade wieder lösen. Diese Hoffnung steckt hinter dem Tipp, kurzfristig erneut zu wechseln. Gleiches erledigen Spülzusätze unter Bez. wie "Motorflush", "Ölspülung" etc. zum Ablassöl schneller und radikaler. Bestmögliche Schadensbegrenzung/-vorsorge sähe deshalb etwa so aus:

- Mit dem jetzigen Alt-Frischölmix auf einigen hundert km Fahrstrecke für eine schonende 'Vorreinigung' sorgen.

- danach ins unmittelbar vor dem Ölwechsel möglichst heiß gefahrene Altöl den Spülzusatz kippen, diesen Mix bei moderater Drehzahl die vorgeschriebene Zeit lang (i.d.R. 10-15Min.) einwirken lassen und anschließend so schnell, heiß und vollständig wie möglich ablassen.

- Dem Frischöl in, wie von einem der Vorschreiber bereits erwähnt, keinesfalls zu 'dünner' Viskosität ein Dichtungsquellmittel, z.B. LMs "Öl-Verlust-Stopp" und der nächsten Tankfüllung ein Zeug, das unter Bezeichnungen wie "Motor-Systemreiniger', "injection cleaner", "Kolbensauber" und artverwandten Verheißungen vermarktet wird, zusetzen.

Damit wäre das getan, was ohne Wannendemontage möglich, sinnvoll - und im Laufe vieler Jahre an einigen Dutzend eigener, zuvor nachlässig gewarteter Gebrauchtvehikel bestens erprobt - ist. Besonders besorgte Gemüter könnten allenfalls den Filter außer der Reihe nach einigen tsd. km nochmals wechseln und mit 'nem 5/10W50 Öl, das der Hyundai Motor klaglos verträgt, zusätzl. auf 'Nummer sicher' gehen.

-

Klingt ganz vernünftig ... allerdings würde ich mit der jetzigen Mischung nicht mehr groß fahren. Warmfahren, dann Reiniger oder 1/4 - 1/2 liter Diesel (tuts genauso) zum Öl hinzugeben, aber nicht überfüllen! Dann 10 Min im Stand im Standgas laufen lassen und raus mit Brühe und - wichtig - Filter.

Dann als Zwischenlösung ein Öl mit hoher Reinigungskraft rein und dann das Ganze nach ca. 1000 km nochmal wiederholen.

Ich denke der Motor verbrennt viel Öl über undichte Kolbenringe, daher würde der Verbrauch mit Leichtlauföl noch schlimmer. Aber kommt natürlich auch drauf an ob der eher Kurz oder Langstecke gefahren wird, wenn der Motor sehr oft kalt gefahren wird kann man schon ein 5W verwenden, aber dann muß man wirklich ständig zuverlässig nachfüllen ...

Äh, alles schön und gut, wenn die Oma so fährt, dass das Öl tatsächlich einer Wärmebelastung ausgesetzt wurde.

Ich vermute aber eher, dass die Oma nur kurze Strecken, innerstädtisch oder recht gemächlich fährt und sehe daher kaum die Gefahr einer Überhitzung des Motoröls.

Jarelinko kann ja das Fahrprofil seiner Oma erfragen.

 

Gruß

Uwe

Falls viel Kurzstrecke gefahren wurde, würde vermutlich viel Benzineinlagerung im Öl bedeuten, eine lange Fahrt und es fehlt Öl im System, weil das Benzin verdampft ist. Keine Ahnung wie die Zusammenhänge sind. Reiniger würde ich auch rein kippen (da wo man noch 100-200km mit fährt) und dann ablassen und Öl erneuern. Dann wird sich ja zeigen ob er generell ein Ölproblem hat und wieviel er auf 1-2 Tsd. Kilometer verbraucht...

Kenn die Werkstatt nicht, kann aber auch sein, dass die Werkstatt einen Fehler gemacht hat und zum Beispiel den Ölwechsel gar nicht gemacht hat (oder den Filter vergessen...). Habe das selber beim Wagen meiner Mutter gesehen, dass die Werkstatt die bezahlte Arbeit/Material gar nicht ausgeführt hat (meine Mutter fährt auch nur so 1-2 Tsd. Kilometer im Jahr).

Viel Lärm um nichts:

Echte, akute Trockenlaufschäden sind nur teuer und aufwändig zu reparieren.

Echte, akute Trockenlaufschäden hinterlassen ein erkenn- und hörbares Schadensbild.

Wenn der Motor ohne verdächtige Geräusche, mit annähernd akzeptabler Leistung und anderen unüblichen Begleitumständen läuft, dann Ölwechsel und fahren, fahren, fahren.

Wenn der Motor einen echten Trockenlaufschaden hat hilft euer ganzer Voodozauber und Prophylaxe nichts, dann verreckt er demnächst.

Man kann auch aus Angst vor dem Tod Suizid begehen.

Das heißt: Reparatur ohne manifestiertes Schadensbild ist keine Reparatur, sondern wie Stochern im Nebel.

Folgt man einigen Ratgebern könnte man auf Verdacht die Kurbelwellenlager erneuern, die Kurbelwelle schleifen, die Kolbenringe gegen Übermaß tauschen, die Zylinderwände honen, Ventile, Stößel, Neckenwelle, Kipphebel und die entsprechenden Lager tauschen und natürlich Steuerkette mit Zubehör tauschen, dabei nicht die Kopfdichtung, Ölwannen und Ventildeckeldichtung vergessen, den zerlegten Motor mit einem nicht fusselnden Reinigungstuch "streicheln" oder aber gleich einen neuen Motor einbauen.

Leute, lasst die Kirche im Dorf. So ein Motor ist eine Maschine, entweder läuft sie oder sie streikt.

Streicheleinheiten, Goodies und super trupa highendöl sind einer Maschine sowas von egal.

@quadrigarius

Ich sehe das genauso wie du. Wahrscheinlich hat der Motor keinen Schaden genommen und wenn doch, bleibt auch nichts anderes als einfach weiterzufahren. Wundermittelchen werden dann auch nicht viel bringen und eine Fehlersuche ist viel zu teuer, dass sich dies lohnen würde.

Vermutlich wird der Motor so, wie er jetzt ist, auch noch viele Jahre halten, also kann der Tipp nur lauten, einfach weiterfahren, auf den Ölstand achten und das Fahrzeug regelmäßig warten.

 

Gruß

Uwe

am 14. Mai 2021 um 9:07

Zitat:

@Uwe Mettmann schrieb am 14. Mai 2021 um 10:03:00 Uhr:

Äh, alles schön und gut, wenn die Oma so fährt, dass das Öl tatsächlich einer Wärmebelastung ausgesetzt wurd

Leider reicht bei derart kritischer Restmenge dümmstenfalls bereits längeres Standgas zur 'Verkokung ' *:mad:

*gemeint ist ein zäher,klebrig teerartiger Übergangszustand zwischen funktionsfähigem aber noch nicht zu Asche verbranntem/zerfallenem Schmierstoffl

@Uwe Mettmann

Die Rede ist hier nicht von "Wundermittelchen", sondern von genau dem, was Schmier- und Kraftstoffen lediglich geringer dosiert ohnehin zugesetzt und normalerweise mit regelmäßigem Ölnachfüllen ausreichend ergänzt wird. Auf einem anderen, weniger schönen Blatt steht die güldene Nase, die sich findige Chemieküchen an den Viertel- oder Halbliterabfüllungen genau der Rezepturen zu verdienen suchen, die sonst fassweise zum Weltmarkt-Tagespreis gehandelt werden.

Wie es scheint, ist der Motor nicht perdu, aber vermutl. doch um einige zigtausend km zudätzlich im Verschleißbild 'gealtert' und sinnvollerweise dementsprechend zu behandeln.

ich will keine "Ahnenforschung" betreiben wer das Thema Verkokung in diesem Thread das erstemal zur Sprache brachte, aber das kann bezüglich der möglichen Schäden kein Thema sein.

Fahren mit wenig. bzw. keinem Öl verursacht Trockenlaufschäden an Kurbeldwellenlager und dem Ventiltrieb. Hitzeschäden an Kolben und Zylinder sind nur bei gleichzeitiger hoher Belastung des Motor zu befürchten (Oma fährt Ralley), weil dann die Kühlung von Zylinderlaufbuchsen und und Kolbenböden durch das Motoröl fehlt.Aauch wenn der Ölstand sehr niedrig ist reichet er zur Schmierung der Zylinderlaufbahnen aus.

Aber bevor die Schmierung der Zylinderwände ausfällt geht die Lagerschalenschmierung der Kurbelwelle und des Ventiltriebes übern Jordan. und das bendet sofort und unwiderbringlich das Motorleben.

Ölverkokung ist im Regelfall bei zu viel Öl und "niedrigen" Temparaturen zu befürchten. Hohe Temparaturen machen aus Öl Asche-

Die häufigste Ursache für so starken Ölverbrauch ist eine defekte Kurbelgehäuseentlüftung.

Gibt aber auch ab Werk so paar notorische "Ölfresser", die dann mit 100.000 km schon ordentlich Öl-Durst haben.

(Golf 4 1,4, Opel Astra 1,6, paar BMW 6-Zylinder. Vielleicht ist der Hyundai auch so einer dieser Kategorie.)

Aber jetzt : Gefahr erkannt ---> Gefahr gebannt

(sofern jetzt öfter mal nachgeguggt/nachgefüllt wird. Ich fahr jetzt schon 300.000 km mit ständiger Nachfüllerei = automatischer Ölwechsel, rauslassen hab/mußt ich noch nie was . . . das wird immer von ganz allein weniger :D

Nur nachfüllen und ab und zu mal Filter wechseln (geht bequem von oben) genügt.)

Oma ein E-Auto empfehlen. Kein Ölwechsel, kein Benzin tanken. Zu Hause eine Wallbox installieren, dann ist Tanken so einfach wie ein Bügeleisen in Betrieb nehmen.

Nee, dann ignoriert sie die Akkuanzeige, so wie das rote Öllämpchen und vergisst das Nachladen.

Themenstarteram 14. Mai 2021 um 18:23

Hallo,

Nochmal danke für die Antworten.

Also Oma fährt viel Kurzstrecke und der Motor wird meist nicht richtig heiß. Deswegen beim Ölwechsel auch gleich gemerkt das Krafstoff im Öl war (Geruch, Farbe und Konsistenz). Vor dem Ölwechsel hab ich einen reiniger reingekippt und ihn gute 20 min laufen lassen. Neues Öl drauf und alles gut, Kurbelgehäuseentlüftung hab ich auch gleich am Anfang geschaut und auch sonst von oben und unten am Motor, alles Trocken. Auch wenn er vorher schon total ruhig gelaufen ist, läuft er jetzt noch ein Tick ruhiger (wahrscheinlich Einbildung). Nach dem Wechsel, warm und dann richtig heiß fahren auf der Autobahn (natürlich nicht vollgas, weil das Auto vorher nie richtig bewegt wurde), dann mit einen Bekannten der in der nähe von meiner Oma eine Werkstatt hat, gleich ein Termin nächsten Monat zum nochmaligen Ölwechsel gemacht (ca 500-1000 Km) und natürlich hab ich ihr nochmal alles gezeigt erklärt mehrmals. Ich hoffe es ist hängengeblieben. Ihr im Kalender erstmal fürs nächste jahr bis ich wieder da bin ca. Alle 2 wochen öl und flüssigkeiten anschauen im Kalender markiert.

Aber was mich komplett überrascht hat, kein Abrieb, Spänne oder sonstiges im Öl und Ölfilter, hab das komplette abgelassen öl durch ein Kaffeefilter laufen lassen, ölfilter aufgeschnitten Filterpapier rausgeholt und ausgespresst, auch nichts, kein einzig kleiner Spahn.

Ich war schon etwas fasziniert... natürlich solange öldruck da ist, ist logischer weise alles gut, aber in Kurvenfahrten, starken steigungen usw muss eig. der öldruck abgerissen sein und das kein Abrieb im Öl war ist schon beeindruckend.

Also würde ich sagen, nochmal glück gehabt.

Danke nochmal an alle die geantwortet/geholfen haben.

Wünsch euch ein schönes Wochende,

Grüße Jarelinko

Deine Antwort
Ähnliche Themen
  1. Startseite
  2. Forum
  3. Wissen
  4. Fahrzeugtechnik
  5. Lange Zeit mit zu wenig öl gefahren