Lange Rauchfahne beim auffahren auf die Autobahn

Saab 9-5

Hallo allerseits,
neulich hatte ich schon mal einen Thread wegen eventuell hohen Ölverbrauchs.
Zuletzt habe ich beim kaltstarten des öfteren für etwa 20 Sekunden eine starke blaue Rauchentwicklung an meinen 2,0 Benziner mit 150Ps feststellen müssen. Danach war es weg.
Heute bin ich nach dem Einkaufen mit der Familie auf die Autobahn aufgefahren und habe im Rückspiegel eine stattliche Rauchfahne entdeckt, die alles hinter mir eingenebelt hat. Etwa so wie bei der Formel1 wenn gerade mal wieder ein Motor geplatzt ist.
Am Fahrverhalten hat sich aber nichts geändert. Ich habe dann mal versuchsweise die Kupplung getreten und rollen lassen. Der Rauch war sofort weg und kam dann auch nicht mehr wieder auf den folgenden 25km bis Heim.
Ein Blick auf den Ölmeßstab zeigte mir einen ausreichenden Ölstand, nur ist das Öl irgendwie "Schlammig" mit hellen "Schaum" sieht aus wie Rotz.
Kann mir da jemand weiterhelfen? Ich als Laie denke vielleicht an die Kopfdichtung.
Außerdem ist mir hier beim recherchieren noch die Turboproblematik aufgefallen, dere Wagen hat jetzt 202.000km runter mit dem ersten Turbo.

mfG
Jens

25 Antworten

Der Laie, wie ich, denkt bei der Beschreibung zuerst an einen abrauchenden Turbolader. 😉

Der Schleim, wenn er am Öldeckel ist, deutet eigentlich auf Kurzstrecke und ist ungefährlich. Am Ölpeilstab sollte er allerdings nicht auftreten.

Du hast definitiv Wasser im Öl und evtl. saugt er auch direkt Öl in den Verbrennungsraum (Ölfahne). Wenn du Glück hast, ist es nur die Kopfdichtung. Wenn du Pech hast, ist ein Haarriss im Zylinderkopf. Vielleicht auch beides. Das sollte bei der Reparatur untersucht werden.

P. S. Es gab auch öfters Probleme bei der Kurbelgehäuseentlüftung. Dann steigt der Ölverbrauch extrem an. Sollte der Meister auch mal nachschauen...

Viel Glück

Joe

Hallo,
Kurzstrecke fahr ich eigentlich nicht. Nutze das Auto zum pendeln. Täglich 80km (40einfach). Ich gehe werde am Dienstag mal zur Werkstatt fahren. Hoffe er hält noch solange.
Also noch mal der Reihe nach:
Turbo
Kopfdichtung
anderer Motorschaden.

Erwähnenswert wäre an dieser Stelle noch dass der Motorblock 2006 auf Kulanz ausgetauscht wurde, weil ich schon mal einen Motorschaden hatte. Damals hat aber nichts geraucht, hat mal kurz geknackt und dann war schluß.
Der Kettenspanner war Damals am Anschlag und konnte nicht mehr weiter.

mfG
Jens

Zitat:

Kurzstrecke fahr ich eigentlich nicht. Nutze das Auto zum pendeln. Täglich 80km (40einfach)

Das ist für den 9-5 Kurzstrecke - glaub mir, ich habe das auch. Der Schleim ist in den Wintermonaten ein ständiger Begleiter, vor allem in der Übergangszeit. Das ist eine Öl-Wasser Emulsion. Wenn es zu viel Schleim wird, dann wandert der nicht mehr in die Ölwanne, sondern geht durch die Schläuche der Kurbelgehäuseentlüftung in den Ansaugtrakt (folge den Schläuchen; sie münden in das Doppel-S-Rohr zwischen Luftmassenmesser und Turbolader). Der Schleim wird mitgerissen, geht durch den kompletten Ansaugtrakt und wir im Motor verbrannt. Folge ist der blaue Rauch. Ölwechsel und Reinigung der Schläuche hilft zwar, aber nicht dauerhaft. Das Wetter muss sich eben so ändern, dass nicht mehr so viel Wasser anfällt. Motor richtig warm fahren hilft auch nicht (kurzfristig), da der Schleim in den Schläuchen steckt.

Ob das Wasser aus der Umgebungsluft stammt, oder aus dem Kühlwasser musst du klären, indem du neben dem Öl auch den Wasserstand im Auge behältst. Bleibt der Wasserstand unverändert, ist die Wahrscheinlichkeit auf Kopfschaden oder Motoriss gering. Turboladerschaden auszuschliessen ist schon schwieriger. Haben sich die Geräusche des Laders geändert ? Ist der Ölverbrauch dramatisch ? Fehlt evtl. Leistung ?

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Zitat:

Original geschrieben von gemm



Zitat:

Kurzstrecke fahr ich eigentlich nicht. Nutze das Auto zum pendeln. Täglich 80km (40einfach)

Das ist für den 9-5 Kurzstrecke - glaub mir, ich habe das auch. Der Schleim ist in den Wintermonaten ein ständiger Begleiter, vor allem in der Übergangszeit. Das ist eine Öl-Wasser Emulsion. Wenn es zu viel Schleim wird, dann wandert der nicht mehr in die Ölwanne, sondern geht durch die Schläuche der Kurbelgehäuseentlüftung in den Ansaugtrakt (folge den Schläuchen; sie münden in das Doppel-S-Rohr zwischen Luftmassenmesser und Turbolader). Der Schleim wird mitgerissen, geht durch den kompletten Ansaugtrakt und wir im Motor verbrannt. Folge ist der blaue Rauch. Ölwechsel und Reinigung der Schläuche hilft zwar, aber nicht dauerhaft. Das Wetter muss sich eben so ändern, dass nicht mehr so viel Wasser anfällt. Motor richtig warm fahren hilft auch nicht (kurzfristig), da der Schleim in den Schläuchen steckt.

Ob das Wasser aus der Umgebungsluft stammt, oder aus dem Kühlwasser musst du klären, indem du neben dem Öl auch den Wasserstand im Auge behältst. Bleibt der Wasserstand unverändert, ist die Wahrscheinlichkeit auf Kopfschaden oder Motoriss gering. Turboladerschaden auszuschliessen ist schon schwieriger. Haben sich die Geräusche des Laders geändert ? Ist der Ölverbrauch dramatisch ? Fehlt evtl. Leistung ?

Hallo,

also am Fahrverhalten hat sich bisher gar nichts geändert, das Auto fährt völlig Problemlos. Keine Spur von Leistungsverlust oder ungewöhnliche Geräusche. Der Ölverbrauch liegt bei etwa 1l auf 10.000km.

Deine Schilderung würde ja bedeuten, dass die ganze Sache

eventuell

nur am Wetter liegt. Auch die lange Rauchfahne auf der Autobahn? In den vergangenen Jahren ist mir das aber noch nicht aufgefallen. Allerdings hatte ich da ja auch noch keinen Ölverbrauch.

Und wie sieht der Wasserverbrauch aus ?
Der Kater gab mir mal den Tipp den CO-Gehalt im Kühlwasser messen zu lassen, um einen Rückschluss auf einen Schaden der Zylinderkopfdichtung zu haben. Das ist eine empfindliche Methode und sollte Hinweise geben lange bevor z.B. Öl im Wasserbehälter auftaucht oder die Abgase im Behälter sprudeln. Test kann jede Werkstatt machen (soll heissen, du musst nicht zu Saab fahren).

Zitat:

Deine Schilderung würde ja bedeuten, dass die ganze Sache eventuell nur am Wetter liegt.

Am Wetter und am Öl. Jedes Öl kann unterschiedliche Mengen Wasser aufnehmen. Ich habe mich mit dem Phänomen abgefunden, wobei ich schon lange keinen Schleim mehr in den Schläuchen hatte. Am Öleinfülldeckel und am Meßstab habe ich derzeit aber jede Woche Schleim.

Mayonnaise am Ölpeilstab...ist Kondenswasser. Im Winter eine häufig zu beobachtende Erscheinung. Die Luftfeuchtigkeit der angesaugten Luft gelangt ins Kurbelgehäuse und vermischt sich mit dem Motoröl zu einer Emulsion, eben diese Mayonnaise.😉
Bei einer defekten Zylinderkopfdichtung gelangt Kühlwasser ins Öl und es entsteht ebenfalls diese Emulsion. Allerdings muß dann auch der Kühlwasserstand fallen, deutlich zu beobachten.🙂
Über denselben Weg gelangen Auspuffgase ins Kühlsystem und der Druck im Kühlsystem steigt an. Kann man an harten Wasserschläuchen bei Betriebstemperatur und an einem langen Zischen beim Öffnen des Kühlmittelbehälters als erstes feststellen.
Sicherer ist natürlich die Überprüfung des Kühlmittelbehälters auf CO-Gas, welches nur durch Abgas dort hinein gelangen kann.🙂

Die beschriebene Rauchfahne, die zuerst morgens zu sehen war und nun kurzfristig auch während der Fahrt zu beobachten war, ist ein klares Zeichen für einen defekten Turbolader!!!
Vermutlich ist das Wellenspiel schon deutlich zu fühlen, nach 200.000km Laufleistung ist durchaus mit einem Laderschaden zu rechnen.😉

Hallo,
das mit dem Lader befürchte ich langsam auch.
Jetzt bleibt nur noch die Frage ob ich, wenn der Turbo endgültig den Geist aufgibt, liegen bleibe oder ob ich dann wenigstens noch ein paar km ohne Aufladung zur Werkstatt fahren kann?

mfG
Jens

Wenn die Turbinenwelle bricht, zerlegen sich die Turbinenräder in kleinste Metallsplitter und verteilen sich durch den gesamten Ansaugtrakt, incl. Ladeluftkühler, bis in den Motor.🙁
Aufwändige Reinigung ist die geringste Folge...ein kapitaler Motorschaden kann ebenfalls dabei herauskommen.😠

Wie lang der Lader noch hält...kann kein Mensch vorhersagen.😉
Aber lange hält der Lader garantiert nicht mehr.🙂
Du solltest also z.z. ...ziemlich zügig...reagieren.🙂

Zitat:

Original geschrieben von Linear Cycle


Wenn die Turbinenwelle bricht, zerlegen sich die Turbinenräder in kleinste Metallsplitter und verteilen sich durch den gesamten Ansaugtrakt, incl. Ladeluftkühler, bis in den Motor.🙁
Aufwändige Reinigung ist die geringste Folge...ein kapitaler Motorschaden kann ebenfalls dabei herauskommen.😠

Wie lang der Lader noch hält...kann kein Mensch vorhersagen.😉
Aber lange hält der Lader garantiert nicht mehr.🙂
Du solltest also z.z. ...ziemlich zügig...reagieren.🙂

Ein defekter Kat soll nach solchen Schäden auch schon des öfteren beobachtet worden sein.

Grüße

Jörg

Hallo,

Turbo ist bestellt. Ging eigentlich preislich noch. Hab im Internet was, denke ich, vernünftiges gefunden. Jetzt stellt sich mir noch die Frage, ob ich des weiteren noch anderes Material oder irgendwelche Anbauteile oder Dichtungen brauche.
Das Auto lasse ich nach Euren Schilderungen jetzt bis zur Reparatur besser stehen.

mfG
Jens

Bei der Erneuerung des Turboladers muß das Motoröl gewechselt werden!!!
Dann bist Du auch das weiße Zeug im Öl erstmal los.😁
Und wenn der Lader ausgebaut ist, dann bietet es sich an, direkt die Stehbolzen und die Dichtung vom Auslasskrümmer zu erneuern.🙂
Das die Dichtungen für die Ölleitungen und Wasseranschlüsse erneurt werden müssen, versteht sich hoffentlich von selbst.😉

Schraubst Du selber oder lässt Du schrauben?

Zitat:

Original geschrieben von Linear Cycle


Bei der Erneuerung des Turboladers muß das Motoröl gewechselt werden!!!
Dann bist Du auch das weiße Zeug im Öl erstmal los.😁
Und wenn der Lader ausgebaut ist, dann bietet es sich an, direkt die Stehbolzen und die Dichtung vom Auslasskrümmer zu erneuern.🙂
Das die Dichtungen für die Ölleitungen und Wasseranschlüsse erneurt werden müssen, versteht sich hoffentlich von selbst.😉

Schraubst Du selber oder lässt Du schrauben?

Hallo,

ich lasse schrauben. Ölwechsel war natürlich eingeplant. Jetzt das Problem, der neue Turbo passt nicht.

Ist alles komplett anders. Lochbild vom Flansch, der Durchmesser vom Abgasrohr ist viel zu klein, es gibt nur eine Ölanschluss anstatt drei und sowieso sieht das Teil komplett anders aus.

Ich könnte kotzen.

Nach einen Telefonat mit dem Lieferanten, hoffe ich auf Besserung. Der Typ am Telefon wollte halt diverse Nummern vom neuen, wie auch alten Turbo haben. Jetzt ist erst mal WE und es läuft nichts mehr, erst recht nicht mein Auto.🙁

Wenn Du einen neuen Turbo einbaust, bitte, bitte wechsel auch die Ölzulaufleitungen. Wenn da nur ein Körnchen verklumptes Öl sich löst, gelangt das in den neuen Turbo. Der steht dann vielleicht nach 50 oder 200 km und ist wieder hinüber. Die guten Läden die Turbos verkaufen, fragen immer nach, ob die neuen Ölleitungen vorhanden sind, bzw. ob sie mitgeliefert werden sollen.
Falls kein Wechsel der Ölleitungen erfolgt, verfällt die Hersellergarantie des Turbos.
Wir hatten in der Werkstatt schon einige Turbos von Hobbyschraubern, die die nagelneu waren, aber die Turbineräder waren an den Kanten zerbröselt. Bei zweien davon war die Folge ein Motorschaden, einer hatte noch Glück, und es war nur der Turbo, welcher wieder im Eimer war. Aber das ganze System musste gespült werden - Drecksarbeit - .
Gruß Horst

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