Land Rover unterbindet gezielt Kritik am Evoque (!)
Ich habe hier im vergangenen September auf die im Handelsblatt erschienene Designkritik von Herrn Professor Tumminelli (www.goodbrands.org) hingewiesen.
Wenige Tage später habe ich erfahren, dass Land Rover Deutschland sich formell beim Handelsblatt über die Kritik beschwert hat.
Inzwischen hat Land Rover Deutschland offenbar so vehement Druck auf das Handelsblatt ausgeübt, so dass der Artikel jetzt im Online-Archiv nicht mehr abrufbar ist.
Begründet wurde dies unter Anderem mit "Sie kritisieren ein Fahrzeug, dass Sie bisher nicht gesehen haben und dessen Fähigkeiten und Eigenschaften sie ebenfalls nicht kennen".
Die Meinung von Herrn Tumminelli hat sich erwartungsgemäß auch nach Präsentation des Evoque nicht geändert.
Ich denke, man kann und sollte auf einer Plattform wie Motor Talk eine solche Frechheit nicht totschweigen. Die Marketing- und PR-Abteilung von LR Deutschland schweigt bislang.
Mir zeigt das Ganze eher, dass ich mit meiner Einschätzung richtig lag - der Marketingchef von LR Deutschland schien nicht recht überzeugt vom Evoque, als wir diesen anlässlich der TDV8-Präsentation Ende 2010 diskutierten.
Anbei möchte ich an dieser Stelle einmal den gesamten, quasi den "unplugged"-Text, von Prof. Tumminelli veröffentlichen, den er mir freundlicherweise zur Verfügung gestellt hatte. Ich bitte darum, von Kritik an Rechtschreibung o. Ä. abzusehen.
Zitat:
Range Rover Evoque
Die Magie der Marke versteckt sich hinter einer Abkürzung.:
RR. Als Rolls Royce unter den Geländewagen eröffnete der Range Rover 1970 jenes Segment, das erst seit einem knappen Jahrzehnt SUV genannt wird. Bis dahin regierte der Range allein, ein gelungenes Crossover zwischen Sportwagen, Jeep und Luxuslimousine. Sein Gesicht, seine Form: Ein Blend aus schlicht und majestätisch, modern und urig. Eine Ikone, anders kann man den Range Rover nicht bezeichnen.Kaum geboren, war er schon Mythos, traf genau auf den Nerv der Zeit. Nach 1968 im glänzenden Limo durch die sprichwörtlich brennenden Innenstädte chauffiert zu werden? Unvorstellbar. Der gesellschaftliche Adel vermietete die Stadtpaläste und zog in die eigenen Estates zurück. Um dahin zu fahren braucht es nur das richtige Auto. Der Range Rover war es. Imposant aber schlicht, sportlich und praktisch, robust und leistungsfähig. Und 100% snob. Teuer in der Anschaffung und im Unterhalt, bot der Range ein unvergleichbares Leistungspaket.
Ein rassiger V8-Motor mit permanentem Allradantrieb war genauso einzigartig wie die Aluminium-Karosserie mit der Figur eines Transporters und dem Stil eines Sportwagens. Man saß hoch im Range und führ sprichwörtlich über allem. Es war ein Brite, der nicht nach Buckingham Palace sondern nach United Nations roch, er war Porsche, Jeep und Jaguar in einem. Einmalig.
Seine Prädestinierung fürs Gelände half dem Range, geboren unter der patriotischen Ägide von British Leyland, zusammen mit den "bürgerlichen" Brüdern der Land Rover Modellpalette über sämtliche Besitzerwechsel, darunter BMW und Ford und unternehmerische Umfirmierungen nahezu schadenfrei zu rollen. Schliesslich landete Mutter Rover in den Händen der chinesischen "Nanjing Automobile", die Tochter "Land" ging an den indischen Tata-Konzern. Später entdeckte man eine Lücke im Vertrag, sodass nun die Marken Rover und Land Rover in Tatas Scheune zusammenhängen wie Tiere in Not. Die Chineser machten aus ihrer MG-Rover-Leiche übrigens Roewe.Die Markenfrage ist heute von höchster Bedeutung. In genau 30 Tagen kommt der erste Range Rover auf die Welt, der nichts mit einem Range Rover zu tun hat. Er heisst Range Rover Evoque und positioniert sich mit über 60 Zentimetern weniger Fleisch ganze drei Ligen hinter dem unsterblichen Monument. Ein Auto, das offensichtlich für den Stadtverkehr konzipiert wurde, kleiner als ein BMW X1 ist, das Motörchen eines Ford hat und gar ohne Allradantrieb auskommt, ist eher ein Strange Rover als ein Range Rover.
Strange für den neuen Range ist auch die avisierte Zielgruppe, jenes unauffindbare und viel zu häufig idealisiertes Gemisch aus „City Shapers, Machern, Strippenziehern, Bloggern, Tweetern und auch sonst echten Trendsettern“, O-Ton Land Rover, die bevorzugt zwischen New York, London und Berlin leben sollte. Dass in besagten Städten - und sonst wo auch immer - besagte Zielgruppe sich längst vom Automobil als Fortbewegungsmittel und Statussymbol verabschiedet hat scheint den Rangers genauso unklar wie die Logik, die ein solcher Stamm mit dem des wahren Range verwandt sehen möchte. Sicher, der Evoque sieht auf den ersten Blick posh und bullig aus. Als Patentante und Assistentin des Designchefs steht nichts Geringeres als Her Poshness Victoria Beckham - sie dürfte wohl als Prototyp des seltenen und seltsamen Kundentyps gelten und dessen Geschmack gut kennen. Ein ziemlich massentauglicher Geschmack ist es mittlerweile geworden, denn der Evoque, der lustiger Weise den Namen eines Cadillac Show-Car trägt, beschwört auf dem zweiten Blick die Gesichtszüge eines gekürzten, getunten und platt gedrückten Ford Edge, dem populären SUV, amerikanischen Äquivalent von heimischen Kugas und Tiguans.
Der Evoque ist möglicherweise die Frucht alter Ford-Strategien und wird nach bekanntem Muster die selbe Spuren hinterlassen, die der X-Type - ein getarnter Mondeo - bei Jaguar Hinterlassen hat: Die eines erfolgreichen Markenmörders. Alle Voraussetzungen sind gegeben: Einerlei für eine massenhafte und kurzlebige Jagd auf diesen attraktiven Range Rover für ärmere und armselige, also viel Umsatz bei wenig Rendite. Andererseits für eine massenhafte und langfristige Beschädigung der Goldmarke Range Rover. Nur ein klein bisschen mutiger und viel kluger wäre gewesen, eine dritte Marke für den Neuling zu gründen. Schön zwischen Land und Range: Road Rover, Posh Rover, Street Rover...Egal was. Alles besser als dieser Strange Rover.
Den Link zu diesem Thread erhält die Marketing- und PR-Abteilung von LR separat von mir.
Grüße
Björn
Beste Antwort im Thema
Meines Erachtens ist der RR Evoque eine moderne Neuinterpretation des Range Rover Designs und auch sofort als solcher zu erkennen, was wirklich erstaunlich ist. Ich halte es nahezu für "Designkunst" so etwas hinzubekommen. Zudem definiert der Evoque eine neue Fahrzeugklasse, die Luxus nicht mehr von der schieren Größe abhängig macht, wie es bei BMW bsplw. noch immer der Fall ist. Aufgrund der geänderten Erfordernisse hinsichtlich der Emissionen wird es zukünftig wichtig sein, Autos anzubieten, die komfortabel und luxuriös sind, aber dennoch klein. Evoque für mich: LIKE
@Bjoern1980 (den selbsternannten Marken-Traditionsritter): schwer zu ertragen, was Du hier so bringst. Man muß das Auto natürlich nicht mögen, aber Deine Kommentare sind einfach lächerlich. Vielleicht ist es einfach so, dass Du das Auto (und sein Design) nicht verstehst?
450 Antworten
Ich habe den Evoque an diesem Wochenende gesehen und war begeistert. Es lässt sich auch für große Personen wunderschön darin sitzen. Und zum Thema Technik: Ich bin da jetzt nicht so der Fachmann, aber die Stoßdämpfer haben ein flüssiges Metall oder ähnliches, welches von dem Prozessor, der die Fahrdaten 1000 mal in der Sekunde ermittelt, durch Strom härter oder weicher gestellt werden können. Wüsste jetzt nicht, dass der Freelander die gleichen hätte 😉
Zitat:
Original geschrieben von fe11go
Hier noch ein Video, beschreibt dein Problem glaub ich recht gut...
Dacia wirbt gegen "Status-Symbol Autos" mit einem Duster, der als absolut nicht-geländefähiges SUV wirklich nur eine einzige Rolle erfüllen soll: das Angeben in der Stadt.
Das nennt man Logik...!?
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Zitat:
Original geschrieben von Paterlysator
Ich habe den Evoque an diesem Wochenende gesehen und war begeistert. Es lässt sich auch für große Personen wunderschön darin sitzen. Und zum Thema Technik: Ich bin da jetzt nicht so der Fachmann, aber die Stoßdämpfer haben ein flüssiges Metall oder ähnliches, welches von dem Prozessor, der die Fahrdaten 1000 mal in der Sekunde ermittelt, durch Strom härter oder weicher gestellt werden können. Wüsste jetzt nicht, dass der Freelander die gleichen hätte 😉
Ich hoffe das ich ihn beim nächsten Deutschland Aufenthalt auch mal live sehen kann...muss doch mal die Händler in der nächsten Umgebung antriggern wenn der Evoque bei Ihnen vorgestellt wird.
Nach deinem Bericht freue mich mich jedenfalls noch en Ticken mehr.
Lustiges Forum
Ich bin zwar eigentlich der Neue hier, aber nach lesen der Beiträge in diesem Thread bin ich vermutlich schon wieder der Alte.
Zunächst bin ich äußerst überrascht darüber, dass sich niemand ernsthaft mit der Aussage des Herrn Professor Tumminelli auseinander setzt. Prof. T. schreibt interessanter Weise in fast schon karikativer Art und Weise über den Evoque und steht mit seiner Aussage in krassem Gegensatz zu dem, was er selbst so gerne als große Erkenntnis postuliert: "Design als gute Form ist tot. Die strategische Integration von Marke, Design und Kommunikation ist heute notwendig, um Produkte und Dienstleistungen erfolgreich zu vermarkten."
Genau das ist es doch, was LR, resp. Tata, mit dem Evoque macht. Sie integrieren einen neuen Fahrzeugtyp in ihr eigenes Portfolio, gönnen ihm ein dem Zeitgeist geschuldetes Design, lassen die Erkennbarkeit der Marke nicht außen vor und kommunizieren in genau der zum Produkt passenden Form. Es bleibt also unverständlich, was Prof . T. überhaupt sagen will.
Nur weil Prof. T. einen Lehrauftrag an einer Universität hat, ist er deshalb niemand, den man nicht hinterfragen müsste. Und schon gar nicht muss man sich seiner Meinung sofort und ohne Zweifel anschließen.
Bestimmt haben sich viele, und vermutlich hoch bezahlte, und ich hoffe auch im Fachwissen dem des Hrn. Prof. nicht nachstehende Personen Gedanken über den Evoque gemacht. Seitens des Designs macht der RRE m. E. genau das, was er soll. Er polarisiert. Nichts anderes hat der RR vor gefühlten hundert Jahren auch gemacht. Und wenn er sich - was ich durchaus erwarte - im kaufmännischen Sinne gut verkauft, trägt er zur Stabilisierung der Marke sicherlich bei. Und wenn es sein muss, dass die vielen Paris Hilton Kopien einen gekauft bekommen, dann soll auch das so sein. Vermutlich wird sich nur so Tata den Luxus des RR noch lange leisten können. Und nur so werden die ewig Gestrigen auch Morgen noch ihren RR kaufen können.
Übrigens ist es mittlerweile üblich, gemeinsame Plattformen für mehrere Fahrzeugtypen technisch zu nutzen. Nur so können die entsprechenden Gewinne realisiert werden um einen Hersteller langfristig am Markt zu stabilisieren.
(ich möchte an der Stelle keine Grundsatzdiskussion über die Sinnhaftigkeit dieses monetär orientierten Systems lostreten; es bleibt hier nur die Tatsache, dass es so ist)
Ich finde es jedenfalls nicht verwerflich, dass die Basis des FL genutzt wird. Das tun andere ebenso.
Übrigens hatten wir früher auch noch einen Kaiser und einen XJ der etwas darstellte.
Und ich (männlich, hetero, selbstständig, Mitte 40 und spießig) werde mir einen Evoque gönnen, weil ich ihn einfach geil finde!
Zitat:
Original geschrieben von DerTalisin
Nur weil Prof. T. einen Lehrauftrag an einer Universität hat, ist er deshalb niemand, den man nicht hinterfragen müsste. Und schon gar nicht muss man sich seiner Meinung sofort und ohne Zweifel anschließen.Bestimmt haben sich viele, und vermutlich hoch bezahlte, und ich hoffe auch im Fachwissen dem des Hrn. Prof. nicht nachstehende Personen Gedanken über den Evoque gemacht. Seitens des Designs macht der RRE m. E. genau das, was er soll. Er polarisiert. Nichts anderes hat der RR vor gefühlten hundert Jahren auch gemacht. Und wenn er sich - was ich durchaus erwarte - im kaufmännischen Sinne gut verkauft, trägt er zur Stabilisierung der Marke sicherlich bei. Und wenn es sein muss, dass die vielen Paris Hilton Kopien einen gekauft bekommen, dann soll auch das so sein. Vermutlich wird sich nur so Tata den Luxus des RR noch lange leisten können. Und nur so werden die ewig Gestrigen auch Morgen noch ihren RR kaufen können.
Wenn ein international anerkannter Professor Sachkritik äussert, dann geht es eben nicht schlichtweg um Meinungsstreit - wie hier in einem Internetforum üblich - sondern um professionelle und/oder wissenschaftliche Kriterien. Wenn Land Rover gegen derart profunde Kritik versucht mit Zensurbemühungen vorzugehen und Sachkritik löschen lassen will - dann gehört das zu Recht kritisiert. Soweit zu den Fakten. Niemand muss sich dieser fundamentalen Kritik anschliessen, darf gerne diesen umgeföhnten Freelander alias Evoque auch kaufen. Die von PR und Bildchen infizierten Euphoriker mögen dann einen eigenen Thread eröffnen. Hier geht es um die dogmatischen Verrenkungen von Land Rover bei einem zu Recht kritisiertes Fahrzeug.
Land Rover erntet gerade die Erfolge der Qualitätsstrategie, die Ford als früherer Besitzer erst ermöglicht hat. Der Premium-Anspruch wurde mit einer bis dahin nicht gekannten Wertigkeit hinterlegt. Erst nach Jahren und einer weltweiten Absatzkrise kam der Erfolg der Marke Land Rover.
Mit Imageträgern wie einer Fussballergattin als "Designerin" und dem Marketingkonzept eines Erstsemestlers, der nicht umsonst aus diesem Forum achtkantig herauskatapultiert wurde, kann man kein Pseudoprodukt wie den Evoque an intelligente (junge und dynamische) Kundschaft bringen. Man sehe sich nur das Elend an: http://www.helloevoque.com
Und nun erklären Sie mir mal, warum der Kunde locker bis zu 25 000 Euro mehr für einen Evoque als für einen Freelander II ausgeben soll, wenn er alle wesentlichen Bauteile identisch hat? Wurden da irgendwo Goldbarren eingebaut (IRONIE aus)?
Bitte, kaufen Sie das Ding ruhig. Aber bitte nicht wundern, wenn Land Rover das als Aufforderung versteht, zukünftig nur noch Klone seiner Billigreihe als Range Rover umzulabeln. Nischenanbieter leben von Alleinstellungsmerkmalen und besonderen Wertigkeiten. Für den Massengeschmack gibt es so breit aufgestellte Hersteller wie VW, nebst seinen Klonen.
Zitat:
Original geschrieben von 9000aero_so
Wenn ein international anerkannter Professor Sachkritik äussert, dann geht es eben nicht schlichtweg um Meinungsstreit - wie hier in einem Internetforum üblich - sondern um professionelle und/oder wissenschaftliche Kriterien.
genau, und der sich auch noch auf falsche Fakten beruft....ich darf zitieren "....
der ohne Allrad auskommen muss....", oder so aehnlich. Aha, der RRE hat also kein Allrad. Hm...wieder was gelernt vom hochgelobten Professore...oder ?
Wenn ein "international anerkannter Professor Sachkritik äussert", aber noch nicht einmal in der Lage ist, sorgfaeltig zu recherchieren, um sein Gelaber zumindest halbwegs zu untermauern, dann hat Das genauso einen Stellenwert, wie wenn Nachbar's Lumpi ........
Lieber 9000aerosowieso....Du solltest erst mal lieber gewissenhaft die Dinge lesen, die Du im Anschluss grosskotzig zum Besten gibst.
Aber dass jemand wie Du ueberhaupt im Internet unterwegs ist...😛 Ist Das nicht ein bissi zu trendy fuer Dich??? Du alter City Shaper Du ? 😁
Zitat:
Original geschrieben von 9000aero_so
[
...
Und nun erklären Sie mir mal, warum der Kunde locker bis zu 25 000 Euro mehr für einen Evoque als für einen Freelander II ausgeben soll, wenn er alle wesentlichen Bauteile identisch hat? Wurden da irgendwo Goldbarren eingebaut (IRONIE aus)?
....Vielleicht weil der Kunde die 25000Euro ausgeben moechte weil ihm das Auto gefaellt?
Ist das nicht meistens so wenn man ein Auto kaufen moechte - weils gefaellt?
Wenn du wuesstest wieviel teure Autos auf guenstigeren basieren....
Zitat:
Original geschrieben von 9000aero_so
...
Wenn ein international anerkannter Professor Sachkritik äussert, dann geht es eben nicht schlichtweg um Meinungsstreit - wie hier in einem Internetforum üblich - sondern um professionelle und/oder wissenschaftliche Kriterien.
...
Genau das ist es, was ich von Herr Prof. T. erwartet hätte. Das hat er aber nicht gemacht. In für seinen Wissensstand nicht angemessenen Weise, nutzt er polemische Sprachmodelle, die er gezielt und als nicht auf seine eigene Meinung hinweisende Art einsetzt. Er übt eben keine Sachkritik, die sich an entsprechenden Fakten orientiert, sondern teilt seine Meinung über eine Sache in hochtrabenden Worten mit. Und teilt dann sogar noch falsche Informationen mit (siehe Redebeitrag von Donnervogel).
Zu einer vernünftigen und sachorientierten Kritik würde auch das anbieten von Alternativen gehören; das aber nur am Rande.
Im übrigen verwehre ich mich dagegen, mich als von Bildchen infizierten Euphoriker bezeichnen zu lassen. Ich habe mich sehr eingehend mit dem Fahrzeug beschäftigt und kenne seit wenigen Tagen das Fahrzeug persönlich.
Der RRE unterscheidet sich konstruktiv deutlich von seinem Technikspender - dem FL. So ist z. B. die komplette Motor-Getriebe-Einheit deutlich nach unten gewandert um dem idealen Schwerpunkt der Karosse näher zu kommen. Die Karosse wird aus Gewichtsgründen aus verschiedenen Materialien aufgebaut. Hochfest Stähle und Kunststoffe z. B.. Die Verbindung verschiedener Werkstoffe ist durchaus aufwendiger, als aus einem Stück Stahlblech eine Dose zu pressen. Und wer einmal die Innenraummaterialien angefasst hat macht sich langsam einen Reim darauf, warum der FL eben ein paar Euronen günstiger ist.
Mitnichten wurde nur über die Bodengruppe des FL eine neue Karosse gestülpt. Das ist einfach falsch!
Das Fahrzeug nutzt die technische Bauteile des FL - na und!?
Dem Grunde nach ist der RRE eine Neukonstruktion, die vorhandene Technik nutzt.
Meine Güte, wenn jeder Hersteller für jedes neue Modell Achsaufhängungen, Motoren, Getriebe und wer weiß was noch alles, neu erfinden müsste, könnte sich keine Mensch überhaupt noch irgendein Auto leisten.
Zu der Frage, warum es Menschen geben sollte, die das Auto kaufen. Nun, vermutlich aus dem Grunde aus dem nach wie vor über 70 % der Autos verkauft werden. Weil es jemanden gefällt!
Warum sollte jemand einen Audi A5 kaufen, wo er technisch nun tatsächlich einem A4 näher steht, als die beiden ungleichen Brüder RRE und FL.
Es wäre schön, wenn persönliche Befindlichkeiten und antiquierte Einstellungen, die weder mit technischem Wissen, noch kaufmännischem Sachverstand untermauert sind, Auszug aus Foren halten würden. Aber das ist wohl ein Wunschdenken, welchem ich seit Jahren nachhänge. Schade eigentlich!
Zitat:
Und nun erklären Sie mir mal, warum der Kunde locker bis zu 25 000 Euro mehr für einen Evoque als für einen Freelander II ausgeben soll, wenn er alle wesentlichen Bauteile identisch hat? Wurden da irgendwo Goldbarren eingebaut (IRONIE aus)?
@ 9000aero_so:
Darf ich Dich (Sie) höflichst auffordern FAKTEN zu schaffen anstatt seit Wochen irgendwelche lauwarmen Thesen in dieses Forum einzubringen.
Ich jedenfalls finde solch unsachliche Beiträge unwürdig für ein LR/RR -Forum. Weiter schaden solche Beiträge dem Markenimage von LR/RR mehr wie ein weißer RRE mit goldenen Felgen.
Habe seither meist sehr kompetente, nette und stilvolle RR/LR-Fahrer die wirkliche StreitKULTUR hatten kennen gelernt. Da willst Du (Sie) doch nicht aus der Reihe tanzen?!😉
Also, bitte FAKTEN (bin mir sicher dass DU MANNs genug bist Dich zu dieser Aufgabe zu stellen)!
- Wie kommst Du auf €25.000,-- Mehrpreis bei einem vergleichbar ausgestatteten RRE?
- Welche Teile sind Baugleich (Karosserieteile/verarbeitungstechnik, Antriebstechnik, Innenausstattung- und Materialien, MultiMedia, Sicherheitstechnik,) zum Freelander II
Gruß Daniel
PS. Mein grob konfigurierter Freelander II war nur €2.000,-- bis 4.000,-- günstiger als der vergleichbare RRE - oder bin ich zu doof um den Konfigurator richtig zu bedienen?!🙄
Zitat:
Mitnichten wurde nur über die Bodengruppe des FL eine neue Karosse gestülpt. Das ist einfach falsch!
Das Fahrzeug nutzt die technische Bauteile des FL - na und!?
Dem Grunde nach ist der RRE eine Neukonstruktion, die vorhandene Technik nutzt.
Zitat:
Meine Güte, wenn jeder Hersteller für jedes neue Modell Achsaufhängungen, Motoren, Getriebe und wer weiß was noch alles, neu erfinden müsste, könnte sich keine Mensch überhaupt noch irgendein Auto leisten.
Siehst du den Widerspruch?
Land Rover behauptet, Freelander und Evoque würden sich nur eine Fahrwerkskomponente teilen (der Evoque basiert bekanntlich auf der Freelander-Plattform).
Land Rover war finanziell, zum Zeitpunkt der Übernahme durch Tata, ziemlich angeschlagen und soll nun Millionen investiert haben in ein zweifelhaftes Nischenmodell, für das man bislang weder die Kundschaft noch die Werbung noch sonstirgendetwas in der Hinterhand hatte?
Deutlich zuviel Risiko für einen Hersteller wie Land Rover.
Land Rover betreibt mit dem Marketing für den Evoque Augenwischerei, wie man sie bislang nur von Audi kennt.
Ich erinnere gern an Jaguar - dort stehen sich XF und XJ die Reifen in den Verkaufsräumen platt, weil die "junge, dynamische" Zielgruppe keinen Nerv auf Designunfälle hat. Da helfen auch Ramschleasingraten nicht.
Ich nehme nicht an, dass der Evoque für Land Rover ein ähnliches Desaster wird, wie der XJ für Jaguar (die mögen doch bitte mit ihren neuesten Facelifts zur Hölle fahren!). Dennoch sehe ich dieses Modell weiterhin kritisch und halte die Einführung als "Range Rover" für eine marketingstrategische Katastrophe.
Ich habe mir die Kritik des Professors eben noch einmal durchgelesen. Würde man das Gesagte auf die gesamte Automobilindustrie übertragen, gäbe es viele Hersteller, aber nur wenige Modelle. Bei Land Rover gäbe es keinen Freelander, keinen Discovery und kein Range Rover Sport. VW hätte nur ein Modell im Portfolio – eben den Volkswagen.
Bezüglich der Plattform-Diskussion: Was wäre denn die Alternative? Eine moderne Plattform von Peugeot oder Ford zukaufen? Das wäre in der Tat Markenmord. Schlechte Beispiele gibt es dafür leider genug: z.B. Porsche 924, Saab oder Jaguar X-Type. Mit der über 90% geänderten Freelander-Plattform bleibt der Evoque engineered by LR. Das ist der bessere Weg.
Zitat:
Original geschrieben von tottone
Ich habe mir die Kritik des Professors eben noch einmal durchgelesen. Würde man das Gesagte auf die gesamte Automobilindustrie übertragen, gäbe es viele Hersteller, aber nur wenige Modelle. Bei Land Rover gäbe es keinen Freelander, keinen Discovery und kein Range Rover Sport. VW hätte nur ein Modell im Portfolio – eben den Volkswagen.Bezüglich der Plattform-Diskussion: Was wäre denn die Alternative? Eine moderne Plattform von Peugeot oder Ford zukaufen? Das wäre in der Tat Markenmord. Schlechte Beispiele gibt es dafür leider genug: z.B. Porsche 924, Saab oder Jaguar X-Type. Mit der über 90% geänderten Freelander-Plattform bleibt der Evoque engineered by LR. Das ist der bessere Weg.
Genauso sehe ich das auch.
Wie oben schon geschrieben, war LR zum Zeitpunkt der Übernahme finanziell deutlich angeschlagen. Finanziell angeschlagen kann nur das Unternehmen sein, welches seine Produkte nicht in der nötigen Stückzahl verkauft. Dies kann verschiedene Ursachen haben - zu hohe Kosten in Entwicklung und Produktion, schlechte Nachfrage allgemein oder auch zu dünnes Portfolio und und und... Und alle diese Punkte führen über kurz oder lang zum Tode des Unternehmens. LR lässt sich halt nicht mit dem - und daran besteht kein Zweifel - hervorragenden RR alleine über Wasser halten.
Auch wenn einige das gerne so hätten. Diesen Traditionalisten - im positivsten Sinne - kann ich nur raten, kauft noch ungefähr zwei bis fünf RR oder pumpt alle Euer Geld welches Ihr zur Verfügung habt in die Firma Land Rover. Und wenn Ihr das gemacht habt, wird Rover vielleicht genug Geld haben um die nächsten paar Jahre zu überleben. Und dann...?
Welche Auswüchse die Strategien der Automobilhersteller derzeit annehmen zeigt m. E. am deutlichsten Mercedes. Ein an sich gutes Konzept der A-Klasse (man kann ihn mögen oder auch nicht) wird eingestampft und durch ein Produkt mit gleichem Namen ersetzt, welches gallische Motoren hat, südostasiatisches Design und in Osteuropa zusammengelötet wird. Das finde ich viel schlimmer, als den RRE.
Ob sich der RRE zum Heilsbringer für LR entwickeln wird, bleibt sicherlich abzuwarten. Und doch ist er ein schlüssiger Weg, sich neue Kundschaft zu erschließen. Von den Herrschaften in Karohosen alleine, kann LR nicht mehr überleben.
Zitat:
Auch wenn einige das gerne so hätten. Diesen Traditionalisten - im positivsten Sinne - kann ich nur raten, kauft noch ungefähr zwei bis fünf RR oder pumpt alle Euer Geld welches Ihr zur Verfügung habt in die Firma Land Rover. Und wenn Ihr das gemacht habt, wird Rover vielleicht genug Geld haben um die nächsten paar Jahre zu überleben. Und dann...?
Die aktuelle Generation an Discovery, RRS und RR verkauft sich so schlecht, dass Land Rover mit der Produktion kaum hinterherkommt. Insbesondere der Discovery und der RRS haben rekordartig zugelegt, während der RR bekanntlich nie ein Stückzahlriese gewesen ist und auch nicht sein wollte (auch der RR verkauft sich derzeit besser als je zuvor).
Vergiss auch nicht, dass nicht irgendwer hinter Land Rover steht. Tata wird eher Jaguar an die Wand fahren als Land Rover. Bei Jaguar ist der Weg auch nicht mehr ganz so weit...
Zitat:
Ob sich der RRE zum Heilsbringer für LR entwickeln wird, bleibt sicherlich abzuwarten.
Bis dahin bin ich noch dabei...abgesehen davon, dass LR in keiner Weise einen Heilsbringer braucht.
Zitat:
Und doch ist er ein schlüssiger Weg, sich neue Kundschaft zu erschließen. Von den Herrschaften in Karohosen alleine, kann LR nicht mehr überleben.
Und hier hört es dann auf.
Land Rover hat bislang genau null Evoque-Kundschaft. Und diese will man sich nun auf, für mich höchst zweifelhafte Art und Weise, heranholen.
Man bastelt also eine "stylische" Webseite (helloevoque.com) mit allerlei BlaBla von bezahlten C-Promis (so einer hat ja auch am Evoque mitwirken dürfen, weil verwandt mit dem Designer) und jeder Menge pseudo-hippem Schwachsinn.
Dazu die Idee mit den Evoque-Stores in Metropol-Innenstädten. Die Kombination aus Showroom und "Latte Macchiato-Schuppen" wäre geradezu amüsant geworden, aber peinlich für eine Marke wie Land Rover.
Von den Karohosenträgern ist man übrigens spätestens seit dem RRS weit weg und die RR-Kundschaft läuft inzwischen auch in Jeans herum. Diese Klischees ziehen längst nicht mehr. 😉