Ladeluftschlauch

Renault Laguna I (B/K 56)

Ich fahre einen Renault Laguna Grandtour 1,9 DTI Bj. 98. Er hat mittlerweile einen Kilometerstand von 281.000 km. Nach dem Ende der Kinderkrankheiten bin ich mit dem Auto shr zufrieden. Jetzt habe ich folgendes Problem:

Der Schlauch vom Ladeluftkühler zum Motor ist bei 275 Tkm geplatzt - gut bei dem Alter sicher normal.
Der Ersatz, der insgesamt härter ist, aber auch die Gummifaltenbälge hat ist nach 1000 km am Faltenbalg am Anschluß des Ladeluftkühlers geplatzt. - Konnte noch ein fehlerhaftes Ersatzteil sein.
Der zweite Ersatzschlauch hat 5 Tkm gehalten. Die Renault-TEchniker meinten der Ladedruck müsse zu hoch sein aber eine Messung brachte keine anormalen Ergebnisse.

Hat das schon jemand gehabt?

Danke Tommy

18 Antworten

In welchen Situationen ist der Schlauch denn geplatzt?

Immer bei 175 km/h auf der Autobahn.

Aber während du auf dem Gas standest, oder?

Ja.

In voller Fahrt plötzliche Leistungsabnahme und Rußwolke sind die Symptome. Dann muß man erstmal Gas wegnehmen, sonst sieht man im Rückspiegel nichts mehr. Hab mich dann noch immer mit ma. 100 km/h nach Hause gerettet.

Solang da nicht irgendwie von aussen eingewirkt wird (Aufscheuern des Schlauchs oder so), kann es dann eigentlich nur an der Ladedruckregelung liegen.

Wenn der Ladedruck bei dem Auto normal per Wastegate und Magnetventil geregelt wird, könnte es sein, dass entweder das Magnetventil nicht mehr richtig funktioniert oder die Leitungen beschädigt sind. Ich würde daher mal die Luftleitungen von der Druckdose des Turbos verfolgen und prüfen. Dabei müsstest du auch auf ein Magnetventil stossen, dass die Zufuhr zur Druckdose regelt.

Dessen Stecker solltest du dir auch mal anschauen und evtl. mit 12V testen, ob es zuverlässig schaltet.

Na ja, das Auto war ja in der Werkstatt (Renault) und die haben gesagt, das Ventil funktioniert. Die waren dann bei Bosch auf dem Prüfstand zum Ladedruck messen (gehe davon aus, daß die das bei verschiedenen Lastzuständen testen) mit dem Ergebnis, daß der ok. wär. Vor der Konsequenz das Ventil trotzdem zu wechseln, scheuen die sich, weil da wohl so ca. 300 € im Raum stehen, ohne daß man weiß, ob es hilft.

Meiner Meinung nach kann es doch fast nur ein spontanes Versagen des Ventils sein (geht mal und geht mal nicht).

Ich weiß natürlich nicht, wo der LAdedruck gemessen wird. Vor oder hinter dem LAdeluftkühler. Wenn er vor dem Kühler ok. ist muß er ja dahinter nicht ok sein. Ist sowas denkbar?

Was mir natürlich noch unklar ist, welche Rolle der von Renault neu konstruierte Schlauch spielt. Man bekommt wohl keinen anderen mehr. Während der Originalschlauch im sichtbaren BEreich direkt neben dem Motor gerissen ist, reißen die neuen kurz hinter dem Ladeluftkühler (ist irgendwo vorn links unter der Batterie).

300 Euro???
Dasselbe Teil kostet bei VW TDI's um die 25 Euro. Bist du dir sicher mit dem Preis?

Wo der Ladedruck gemessen wird, spielt eigentlich keine Rolle. Durch den LLK verliert er sogar ein bisschen Druck.

Waren irgendwelche Fehlercodes gespeichert?

Zum Preis kann ich nichts sagen. Ist mit Sicherheit mit Lohn und was die alles wechseln wollen weiß ich auch nicht so genau. 25 € scheinen mir allerdimgs auch billig. Was gibt es dafür schon?

Zitat:
Durch den LLK verliert er sogar ein bisschen Druck.

Zitat Ende

Eben und wenn er nicht genug kühlt, verliert er den Druck nicht und damit ist der Druck zu hoch, gepaart mit einer zu hohen Temperatur. Insofern ist eventuell nicht egal, wo gemessen wird. Ich kenne nur die Druck- und Temperaturverhältnisse vor und hinter dem LLK nicht, so daß ich nicht einschätzen kann, ob das in Frage kommt.

Der Druckabfall ist nur marginal, egal ob der LLK heiss oder kalt ist. Lass es mal 0,2 bar sein. Um einen Ladeluftschlauch zum Platzen zu bringen, braucht es schon deutlich mehr. Wenn das nicht der Fall wäre, wären ja alle Laguna DTI's, die in Höhenlagen fahren oder Chiptuning haben, ständig kaputt, weil da der Ladedruck dort ja auch deutlich angehoben wird.

Waren irgendwelche Fehlercodes gespeichert?

Nach Aussage meiner Werkstatt waren keine Codes gespeichert.

Und das ist komisch. Turbomotoren überwachen den Ladedruck und springen ins Notlaufprogramm und speichern einen Fehlercode wenn der angeforderte Ladedruck überschritten wird.

Wurde bei dem Test der angeforderte Ladedruck mit dem tatsächlichen verglichen und können mechanische Ursachen wie Aufscheuern ausgeschlossen werden?

Bleibt so ein Fehlercode nach Ausschalten der Zündung sicher erhalte? Hab mal von Volvo Diesel gelesen, wo der Fehlercode dann weg war.

Was heißt Notprogramm? Dann müßte ich doch mindestens die Service-Anzeige in der Instrumententafel sehen, das war definitiv nicht der Fall.

Zu den Tests kann ich nichts sagen. müßte ich mich kundig machen.

Aufscheuern kann ich ausschließen. Den letzten Schlauch habe ich gesehen. Der war im Gummi (Kompensator) Teil ganz gerade in einer Falte (wo der Gummi am schwächsten ist, auf drei Viertel des Umfangs gerissen. Bei einer Scheuerstelle würde ich irgendwo flächige Spuren erwarten. Wenn man in Richtung Vibration spekuliert, hätte ich einen Bruch am Anschluß von Gummi zu Plastik erwartet.

Notlaufprogramm heisst, dass er die Motorleistung so weit reduziert, dass nichts kaputtgehen kann. Der Motor hat dann vielleicht noch 40PS. Ist nur dazu da, damit man noch nach Hause oder zur Werkstatt kommt.

Ja, die Fehlercodes bleiben gespeichert bis sie mit einem Lesegerät gelöscht werden (bis auf einige banale Sachen). Bei manchen Steuergeräten wird der Speicher aber auch gelöscht, wenn die Batterie für ein paar Minuten abgeklemmt wird.

Also gibt's in deinem Fall nur drei Möglichkeiten:
-Code war da aber wurde durch Abklemmen der Batterie gelöscht
-Überdruck war da, aber das Steuergerät hat nichts davon mitgekriegt (Sensor oder Zuleitung evtl. kaputt)
-Es war kein Überdruck da

Ich würde fast darauf tippen, dass Codes da waren, aber gelöscht wurden. Bei deiner Fahrt nach Hause mit kaputtem Schlauch muss dem Steuergerät aufgefallen sein, dass angeforderter und tatsächlicher Ladedruck vollkommen unterschiedlich sind. Auch zu niedriger Ladedruck führt normalerweise zum Notlaufprogramm und einem Fehlercode, weil das auf ein Leck hindeutet und der Turbo dadurch beschädigt werden kann(durch Überdrehen).

Unter normalen Bedingungen (konstantem Ladedruck) platzt ein Schlauch nicht einfach so. Für mich klingt es so, als hätte das Problem mit unkontrollierten Ladedruckspitzen zu tun. In der Fachsprache nennt man das "Pumpen" des Verdichters. Im Grunde hat das damit zu tun, dass Druck und Volumen nicht im richtigen Verhältnis zueinander stehen und dadurch die Strömung an den Flügeln des Verdichterrads abreisst, der Druck fällt, die Strömung wird wieder aufgebaut, der Druck steigt, die Strömung reisst wieder ab usw. Das ganze passiert dann mehrmals in der Sekunde und dadurch entstehen hohe Druckspitzen. Von aussen klingt das ungefähr wie eine Mischung aus Zwitschern und Zischen. Die möglichen Ursachen schreib ich in ein paar Stunden auf, muss jetzt erst mal weg.

Zu den Ursachen...
Ein zugesetzer Luftfilter verschlechtert das Druckverhältnis zwischen Ein- und Auslass des Turbos und kommt deswegen in Frage.

Ansonsten sollte ALLES rund um den Wastegate geprüft werden. Leichtgängigkeit, Dichtheit (mit Vakuumpumpe), die Leitungen dorthin, Federspannung. Besonders auch darauf achten, dass die Leitungen nicht verstopft oder mit Öl verschmutzt sind. Wenn da nichts zu finden, muss man wirklich mal an das Magnetventil denken. Die 300 Euro klingen aber wirklich nicht plausibel. Das ist ein ziemlich simples Teil und der Einbau ist normal auch nur Nebensache.

Ob sich das Problem auf dem Prüfstand zeigt, ist auch nicht gesagt. Wastegate-Probleme äussern sich teilweise nur unter sehr hoher Last und könnten auch temperaturabhängig sein.

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