Ladedruck Ladeluftdruck selber messen, Messerät??

VW Passat B6/3C

Hallo liebe Passat 3C (B6) Gemeinde,

wie ich einem anderen Beitrag beschrieben habe, hatte ich letzten Sommer bei hohen Aussentemperaturen das Problem, das bei blinkenden Kontrolllampen im Speicher die Fehlermeldung "Ladeluftdruck, Regelgrenze unterschritten" abgespeichert wurde. Dies trat nur bei hohen Außentemperaturen im Hochsommer und auch nur dann auf, wenn ich mit dem Passat einen Wohnwagen zog.

Die Kontrolllampe verlangte laut Handbuch die Weiterfahrt abzubrechen.

Der ;-) hat lange gesucht aber nicht gesichert den Fehler gefunden. Er hat sogar eine Testfahrt mit Wohnwagen gemacht und festgestellt, dass der Ladedruck tatsächlich zu niedrig war. Aber nur dann , wenn der Wohnwagen hintendran war.

Als Fehlerursache hat er den Luftmengenmassensensor definiert und gewechselt.

Ich bin mir da nicht sicher, da der Fehler nur auftrat wenn es draußen heiß war und der Wohnwagen gezogen werden sollte.

Ich habe die ganze Zeit den Verdacht, dass der Turbo von VW falsch ausgelegt ist. Hier sei angemerkt, dass ich einen VW Passat mit 16 Ventilen und ohne DPF (BJ 2007) habe. Davon wurden glaube ich nicht viel gebaut.

Nun mal eine Frage: gibt es eine Möglichkeit mit relativ wenig Geldeinsatz , den Ladeluftdruck während einer Testfahrt selbst zu messen? Würde nämlich gerne mal selbst bei hohen Außentemp. den Wohnwagen anhängen und dann auf die Autobahn und messen.

Es steht nämlich im August die nächste Urlabsfahrt nach Frankreich an und möchte diesmal nicht so wie im letzten Jahr nur 120 km weit kommen.

Gute Tipps werden gerne genommen.

19 Antworten

Zitat:

Original geschrieben von quoogle


Die Software inclusive Schnittstellenkabel werde ich mir kaufen. Falls Du noch einen Tipp für eine gute Bezugsquelle hast, wäre ich Dir sehr dankbar. Man findet ja auch einiges bei google, aber falls Du einen Tipp hast, erspar ich mir vielleicht einen Fehltritt.

Hi Uli,

ich habe mein Kabel von shop.dieselschrauber.de. An den Shop angeschlossen ist auch ein spezielles Forum für Dieselfahrzeuge, in den dem ich auch als Moderator tätig bin (aber leider nicht von dem Verkauf profitiere). Da deine Probleme genau mit der Dieseltechnik zusammen hängen, würde ich an deiner Stelle auch dort kaufen, da ich dort den optimalen Support für dein Problem vermuten würde. Andere Verkäufer sind auf Steuergerätesuport und ähnliches spezialisiert, die Hardware bzw das Programm an sich (VCDS) ist jeweils das Gleiche, nur der Support variiert.

Zitat:

Original geschrieben von quoogle


Nun ist die Frage, woraus der Sollladeluftdruck ermittelt wird.

Per Gaspedal forderst du ein bestimmtest Drehmoment ab, daraus wird eine bestimmte benötigte Dieseleinspritzmenge bestimmt, daraus widerrum der benötigte Ladedruck. Mit dem LMM wird lediglich gemessen, ob auch genug Luft angesaugt wird. Anderen Falles wird die geforderte Dieselmenge nicht freigegeben, um Ruß zu verhindern.

Zitat:

Original geschrieben von quoogle


...die VW Werkstatt meinte, dass es bei Fahrt mit dem Wohnwagen und hoher Außentemperatur es "zu lange dauern würde , bis der Sollladeluftdruck erreicht werden würde". Da dieser innerhalb eines bestimmten Zeitfenster nicht erreicht wird, kommt die Fehlermeldung.

Korrekt: Der Fehler wird erst nach einer bestimmten Dauer und einer bestimmten Abweichung gesetzt. Beides muss erfüllt sein. Ohne WoWa befindest du dich wahrscheinlich nicht lange genug im kritischen Drehzahl- und Lastbereich.

Trat der Fehler eigentlich auch immer in größerer Höhe auf? (Also wohnst du sonst im platten Schleswig Holstein und hattest meist in Alpennähe mit WoWa das Problem?) Grundsätzlich baut sich der Ladedruck am schwierigsten auf wenn:
- Die Drehzahl gering ist
- Du in großer Höhe fährst (1.000m Höhe = 100mBar weniger Umgebungsdruck! D.h. statt von 1.000 mBar auf 2.000mBar muss der Turbo plötzlich von 900mBar auf 2.000mBar drücken)
- die Außentemperaturen hoch sind (geringere Luftdichte)

Dies ist aber natürlich auch in den Ladedruckkennfeldern des Motorsteuergerätes entsprechend berücksichtigt. Dennoch ist der Fehler in den Bereichen am wahrscheinlichsten. Gerade um 2000 Upm ist die unterste Grenze, bei der der Turbo bereits den vollen Ladedruck schaffen sollte. Bei kleinem Leck also der wahrscheinlichste Bereich, in dem er das gerade noch nicht schafft (zu wenig Abgasenergie).

Zitat:

Original geschrieben von quoogle


Da eine Undichtigkeit im System immer wieder als Ursache genannt wird, hoffe ich , dass dies die Werkstatt bei den Terminen, die ich dort hatte, auch überprüft hat. Merkwürdig bleibt weiterhin, dass bei Fahrt ohne Wohnwagen, oder bei Fahrt mit WW, aber bei niedriger Außentemperatur , der Fehler NIE aufgetreten ist.

S.o. Da warst du wohl nicht lange genug im kritischen Drehzahl- und Lastbereich.

Zitat:

Original geschrieben von quoogle


Die Werkstatt hatte mirzwischendurch empfohlen, in einem niedrigen Gang (also hochtourig) zu fahren, da der Turbo dann mehr Druck bzw diesen leichter aufbauen kann.

"Sehr geehrter Kunde, ihr Auto ist auch ohne Bremse sicher, fahren sie voraus schauend!"

Die Werkstatt hat schon recht: In beiden Fällen, kann man das Problem umgehen. Aber besser wäre wohl die Ursache abzustellen.

Noch mal zur Undichtigkeit im System: welche Leitungen sind denn besonders negativ aufgefallen?
Meistens die, die am wenigsten einsehbar ist. Grundsätzlich verläuft die Leitung vom Turbo zum Ladeluftkühler (an der Fahrzeugfront) zum Ansaugtrakt. Gut zu erkennen an den dicken Rohren. Am besten wirklich selbst mit den Fingern auf kompletter Länge nach Ölsiff abtasten.

Zitat:

Original geschrieben von quoogle


Der Turbo liegt doch irgendwo unten, oder? ..... Sollte man mit dem Suchen am Turbo anfangen zu suchen ? Und geht es dabei um die druckseitige Ladeluftleitung?

Ja, geht nur um die Druckseitige Ladeluftleitung. Einfach den dicken Rohren folgen und du findest den Turbo.

Hallo Uli,

so wie es ausschaut bin ich ein Leidensgenosse. Mich hat jetzt das selbe Phänomen / Störung ereilt. Wollte am Donnerstag, ebenfalls hohe Außentemperatur von ca. 35 Grad, mit meinem WW und Zugmaschine Passat C3 Automatik, von Ingolstadt aus nach Österreich. Leider habe ich es nur bis zur Raststätte Vaterstätten geschafft (alles flach). In der Werkstatt haben Sie am nächsten Tag einen verdrehten Schlauch der Unterdruckleitung als Fehler diagnostiziert und ausgewechselt. Nach dem ich meinen Wohnwagen in Vaterstätten wieder angehängt hatte und ca. 5km gefahren bin, Wieder ca. 35 Grad und alles flach, trat der Fehler erneut auf. Aktuell befindet sich der Passat in einer anderen Werkstatt, Diese haben nach einer ersten Prüfung nichts finden können und wollen diesen am Montag genauer prüfen.

Daher würde es mich sehr interessieren wie es bei Dir weiter gegangen ist. Trat der Fehler wieder auf? Hast Du den Fehler lokalisieren und fixen können?

Wie gesagt, würde mich sehr interessieren um weiteren Ärger und Verzögerungen zu vermeiden. Urlaub ist sowieso schon hin. Nach 2x Wartezeiten auf Engel und Abschleppdienst auf der Autobahn, hat von meiner Familie keiner mehr richtig Lust und vor allem kein Vertrauen mehr in das Auto. Und die erste Einschätzung der Werkstatt auf einen defekten Turbolader würde weit mehr als die Urlaubskasse in Anspruch nehmen.

Merci

Andi

Hallo Uli,

so wie es ausschaut bin ich ein Leidensgenosse. Mich hat jetzt das selbe Phänomen / Störung ereilt. Wollte am Donnerstag, ebenfalls hohe Außentemperatur von ca. 35 Grad, mit meinem WW und Zugmaschine Passat C3 Automatik, von Ingolstadt aus nach Österreich. Leider habe ich es nur bis zur Raststätte Vaterstätten geschafft (alles flach). In der Werkstatt haben Sie am nächsten Tag einen verdrehten Schlauch der Unterdruckleitung als Fehler diagnostiziert und ausgewechselt. Nach dem ich meinen Wohnwagen in Vaterstätten wieder angehängt hatte und ca. 5km gefahren bin, Wieder ca. 35 Grad und alles flach, trat der Fehler erneut auf. Aktuell befindet sich der Passat in einer anderen Werkstatt, Diese haben nach einer ersten Prüfung nichts finden können und wollen diesen am Montag genauer prüfen.

Daher würde es mich sehr interessieren wie es bei Dir weiter gegangen ist. Trat der Fehler wieder auf? Hast Du den Fehler lokalisieren und fixen können?

Wie gesagt, würde mich sehr interessieren um weiteren Ärger und Verzögerungen zu vermeiden. Urlaub ist sowieso schon hin. Nach 2x Wartezeiten auf Engel und Abschleppdienst auf der Autobahn, hat von meiner Familie keiner mehr richtig Lust und vor allem kein Vertrauen mehr in das Auto. Und die erste Einschätzung der Werkstatt auf einen defekten Turbolader würde weit mehr als die Urlaubskasse in Anspruch nehmen.

Merci

Andi

Hallo Andi,

ich habe sehr, sehr lange rumgedoktort, um die Ursache für den Fehler zu finden und beheben zu können.

Letztendlich hat der VW Händler, bei dem ich den Wagen gekauft habe, die Fehlerbehebung verschleppt. Er hat mich mit Kleinreparaturen (Luftmengenmassensensor gewechselt) und den Aussagen "Das kann mal passieren" oder "Das ist eine Verkettung unglücklicher Umstände" vertröstet.

Alles Ausreden, um eine größere Reparaturmaßnahme zu vermeiden, die in die Garantiezeit gefallen wäre. Nun ist die Garantie um, der Fehler wurde von mir behoben, und ich werde die Werkstatt nicht in Ruhe lassen....

Wie auch immer. Lange Rede, kurzer Sinn.

Der Turbo musste gewechselt werden. Und das, obwohl der Wagen erst 61.000 km runter hat. Der Fehler trat erstmals bei ca. 50.000 km auf. Die Behebung war so schwierig, da der Fehler NUR bei Fahrt mit dem Wohnwagen auftrat. Provozieren konnte ich den Fehler nach vielen Testfahrten mit Fahrt im 6. Gang, dann 5. Gang, alles bei Tempo 85 bis 90 km/h. Im 5. Gang trat dann der Fehler auf.

Er kam auch in anderen Situationen, aber so konnte ich ihn provozieren.

Ursache war ein Klemmen der Turbolader Schaufeln (der Passat hat einen VTG Turbo, VTG = verstellbare Turbinen Geometrie). Damit wird erreicht, dass der Turbo, je nach Lastzustand, eine optimale Menge Luft in den Brennraum fördert. Eigentlich eine gute Sache. ABER: wenn man in einem Betriebszustand fährt, bei dem die Schaufeln sich derart verstellen, dass sie in einen Bereich kommen, in dem Sie sonst nicht sind und der vielleicht verdreckt ist, bleiben sie dort "hängen" (=Schaufelklemmer) und verstellen sich nicht ordentlich weiter, wenn ein anderer Betriebspunkt gefahren wird.

Meine Beschreibung enthält meine Vermutung, dass die Schaufeln sich bei WW Fahrt in einen Bereich bewegen, den sie normalerweise nicht kennen und der Verdreckt sein kann und deshalb kommt es zum Klemmer. Eine Hohe Aussentempertur kann auch dazu führen, dass die Schaufeln sich ordentlich verstellen müssen, mit dem bekannten Resultat (Fehlermeldung).

Ich habe mit Hilfe des Forums dieselschrauber.de selber die Fehlersuche betrieben. Diagnosegerät gekauft und Messfahrten mit Wohnwagen gemacht. Die Messkurven zeigten immer wieder, dass die Ursache ein VTG Klemmer sein KÖNNTE. Natürlich kann man sich nicht sicher sein.

In 2010 habe ich das gleiche durchgemacht, wie Du. Es war die Hölle. Anstatt einen Campingurlaub in Südfrankreich zu verbringen, landete ich im Touri Ghetto auf Malle. Deshalb habe ich jetzt alles daran gesetzt, den Fehler zu beheben.

Im Moment sitze ich glücklich mit WW und Passat in Südfrankreich. 1500 km hat der Trekker ohne Probleme abgerissen. Man merkt auch den Unterschied. Selbst im 6. Gang kann ich die 1700 kg (WW) ab Tempo 80 km/h noch beschleunigen. Das ging vorher nicht. Und über 30 Grad hatten wir auch schon mehrfach.

Kopf hoch und nicht unterkriegen lassen.

Schöne Grüße
Uli

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Hallo Uli,

bei mir war er mit der Diagnose Turbolader deutlich schneller. Hab ja aber auch keine Garantie mehr. bzw. jetzt fängt der Kampf mit der Gebrauchtwagengarantie an. Warte heute auf ne Rückmeldung zur Kostenübernahme.
Danke und Dir/Euch einen schönen Urlaub.

Andi

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