Kurvengeschwindigkeiten und Sicht
Hi,
schreibe den Thread weil ich mit dem Gedanken spiele mich von meinem Mopedfahrer "Freundeskreis" zu trennen.
Anlass dazu war der Unfall im Namlostal vor ein paar Tagen. Ein Biker ist am Kurvenausgang gestürzt, in der Zeit danach sind mehrere nachfolgende Maschinen auf den Verunfallten daufgefahren.
Ich fahre in der Regel Solo deutlich langsamer als in der Gruppe. Nennenswerte Schräglage erreiche ich nur in Kurven deren Ausgang und Bodenbelag ich einsehen kann.
Meine "Crew" fährt eher nach dem Stil "120 in jede Kurve". Natürlich aber nur auf Strecken die sie bereits kennen und somit den Kurvenverlauf sauber kennen. Insofern ist das Tempo zwar relativ hoch, aber dem Straßenverlauf ,der ja bekannt ist, angepasst.
Zurückdenkend an den oben beschriebenen Unfall war ich mit ziemlich sicher dass ich in der Situation alleine definitiv hätte ausweichen können in der Gruppe aber definitiv nicht.
Bin ich dann auf diversen Paßstraßen unterwegs, bin ich zwar schneller als alle Autos, aber werde gefühlt von 70% der Mopedfahrer überholt. Sind die alle Irre oder bin ich hier der Angsthase?
LG Haasinger
Beste Antwort im Thema
Ich sehe das so: Jede Kurve hat zwei Höchstgeschwindigkeiten, eine nach Straße und eine nach Sicht. Die nach Sicht ist fast immer deutlich geringer. Wer wie Dein Freundeskreis nach Straße fährt, der spielt russisches Roulette.
Klar, es verliert nur ab und zu jemand, aber ich habe keine Lust dieser Verlierer zu sein. Ich fahre nach Sicht. Sollen mich andere für einen Angsthasen halten, das ist mir egal. Ich komme dafür mit größerer Wahrscheinlichkeit gesund nach Hause.
Gruß Michael
149 Antworten
Ich spare mir das Lesen aller Beiträge. Da steht bestimmt alles was es zu sagen gibt. Eines ist mir aber wichtig.
Das hat mit Angsthase nichts zu tun sonder ist viel mehr, nennt man Vernunft.
Gruß Frank
Zitat:
@muhmann schrieb am 6. September 2018 um 22:27:09 Uhr:
Ich habe es bisher so kennen gelernt, dass vorn der schnellste fährt.
So habe ich dies auch schon mehrfach kennengelernt, dies hat aber nichts mit dem Reisen in der Gruppe zu tun. Wenn die Schnellsten vorne fahren, ist es irgendwie ein Trupp von Individualisten. Die können nicht allein fahren, aber auch nicht wirklich in einer Gruppe. Sie brauchen Mitfahrer, die sie mitziehen oder die sie mitziehen können und haben gar nicht das Potenzial für eine Gruppenfahrt. Der Fahrspaß steht da im Vordergrund, dem auch nichts im Wege stehen darf und nicht wirklich das gemeinsame Fahren.
Die Gruppenreise ist wie die Sinfonie der Hengste, wohingegen ein solcher Trupp von Individualisten eher was von einem Galopprennen hat.
Zitat:
@muhmann schrieb am 6. September 2018 um 22:27:09 Uhr:
Klappt bei normal denkenden Menschen ziemlich gut.
Eben nur ziemlich gut, denn wenn es aufgrund der Kurvengeschwindigkeit und Sicht zu einem Unfall kommt, ist es eher selten eine geführte Gruppe, sondern meist ein Trupp Individualisten.
Zitat:
@muhmann schrieb am 6. September 2018 um 22:27:09 Uhr:
Der langsamste vorne ist in meinen Augen Unsinn.
Eigentlich stellt sich nicht die Frage nach dem Schnellsten oder Langsamsten vorne. Dort gehört ein erfahrener Fahrer hin, welcher die Gruppe als Gesamtheit sieht und sie als solches führt.
Zitat:
@Demogantis [url=https://www.motor-talk.de/.../...digkeiten-und-sicht-t6434531.html?...]
Die Gruppenreise ist wie die Sinfonie der Hengste, wohingegen ein solcher Trupp von Individualisten eher was von einem Galopprennen hat.
Der war gut, jetzt.
Ich mach mal mit.
Eine Gruppenreise ist wie eine Sinfonie der Hengste, wohingegen eine Rockoper der Hengste eigentlich nix für hengstliche ist...
Zitat:
@Demogantis schrieb am 7. September 2018 um 07:41:24 Uhr:
Zitat:
@muhmann schrieb am 6. September 2018 um 22:27:09 Uhr:
Ich habe es bisher so kennen gelernt, dass vorn der schnellste fährt.So habe ich dies auch schon mehrfach kennengelernt, dies hat aber nichts mit dem Reisen in der Gruppe zu tun. Wenn die Schnellsten vorne fahren, ist es irgendwie ein Trupp von Individualisten. Die können nicht allein fahren, aber auch nicht wirklich in einer Gruppe. Sie brauchen Mitfahrer, die sie mitziehen oder die sie mitziehen können und haben gar nicht das Potenzial für eine Gruppenfahrt. Der Fahrspaß steht da im Vordergrund, dem auch nichts im Wege stehen darf und nicht wirklich das gemeinsame Fahren.
Die Gruppenreise ist wie die Sinfonie der Hengste, wohingegen ein solcher Trupp von Individualisten eher was von einem Galopprennen hat.
Zitat:
@Demogantis schrieb am 7. September 2018 um 07:41:24 Uhr:
Zitat:
@muhmann schrieb am 6. September 2018 um 22:27:09 Uhr:
Klappt bei normal denkenden Menschen ziemlich gut.Eben nur ziemlich gut, denn wenn es aufgrund der Kurvengeschwindigkeit und Sicht zu einem Unfall kommt, ist es eher selten eine geführte Gruppe, sondern meist ein Trupp Individualisten.
Zitat:
@Demogantis schrieb am 7. September 2018 um 07:41:24 Uhr:
Zitat:
@muhmann schrieb am 6. September 2018 um 22:27:09 Uhr:
Der langsamste vorne ist in meinen Augen Unsinn.Eigentlich stellt sich nicht die Frage nach dem Schnellsten oder Langsamsten vorne. Dort gehört ein erfahrener Fahrer hin, welcher die Gruppe als Gesamtheit sieht und sie als solches führt.
Mit dieser Argumentation bürdest Du dem "erfahrenen" Gruppenmitglied eine Verantwortung auf, der er vielleicht nicht gerecht werden kann.
Häufig gibt es Vorwürfe ... "warum hast Du gebremst? Ich wäre Dir fast hinten rein gefahren!" von erfahrenen Fahrern, die nach hinten versetzt wurden, um den Nachzügler einzufangen.
Die alte Regel, "wer auffährt hat Schuld", gilt plötzlich nicht mehr, weil dem vorauseiernden Langsamfahrer eine Mitschuld angedacht wird, wenn er in der Kurve bremst.
Im Straßenverkehr ist jeder Fahrzeugführer für sich selbst verantwortlich. Die Aufteilung der Verantwortung an irgendwelche Leader oder Einsammler ist falsch.
In der Gruppe hat man Fahrspaß, nur sollte dieser nicht dominant im Vordergrund stehen, wie es in einigen Beiträger hier aber angeführt wird. Man fährt ja nicht Motorrad um den Adrenalinpegel anzuheben, sondern um das Fahrgefühl zu genießen. Dabei ist jeder in der Gruppe für sich selbst verantwortlich und bei Unterschreitung der Sicherheitsabstände kommt z.B. der stillschweigende Haftungsverzicht zum Tragen.
Wenn man sich einer angebotenen Wochenendtour von organisierten Motorradfreunden anschließt, gelten einige klare Regeln und die erste und letzte Position der Gruppe wird eben von erfahrenen Bikern besetzt, was ja auch sinnig ist. Vorne meist auch jener, der die Tour ausgearbeitet hat. Er übernimmt ja auch nicht Verantwortung im Sinne einer Haftung bei Unfällen, sondern führt die Gruppe zum Ziel, achtet auf den Zusammenhalt und zieht nicht vorne weg.
Zitat:
@cng-lpg schrieb am 6. September 2018 um 13:28:23 Uhr:
Ich denke dass hier Gruppe unterschiedlich verstanden wird.
Michael hat es schon richtig umschreiben, jeder hat hier eine andere Vorstellung zu einer Gruppe und deshalb werden wir hier immer aneinander vorbeischreiben. Das was der eine als Gruppenausfahrt versteht, dürfte für einen anderen eher ein Verkehrshindernis darstellen, von senilen alten Blümchenpflückern. Auf der anderen Seite könnte man das, was manche als Gruppenfahrt auslegen eher als vorsätzliche Straßenverkehrsgefährdung werten.
Letztlich hat jeder die freie Wahl, ob er in der Gruppe oder alleine unterwegs sein möchte. Man muss sich keiner Kamikaze Truppe anschließen und auch nicht einer Gruppe Senioren on Tour.😁
Mir kam vor kurzem auch so eine Truppe mit langsamen vorn entgegen am Wochenende auf meiner Hausstrecke. Dicht an dicht durch das Kurvengeschlängel, teils versetzt auf die Gegenfahrbahn weil sich in den Kurven alles zusammengeschoben hat. Was für ein gegurke, und das soll dann sicherer sein... Gut das ich die Rechtskurve auch ganz rechts gefahren bin.... Da waren ab der Haustür grad mal 5 Minuten vorbei und mir hats schon fast gereicht...
Zitat:
@Demogantis schrieb am 7. September 2018 um 10:24:13 Uhr:
In der Gruppe hat man Fahrspaß, nur sollte dieser nicht dominant im Vordergrund stehen, wie es in einigen Beiträger hier aber angeführt wird. Man fährt ja nicht Motorrad um den Adrenalinpegel anzuheben, sondern um das Fahrgefühl zu genießen. Dabei ist jeder in der Gruppe für sich selbst verantwortlich und bei Unterschreitung der Sicherheitsabstände kommt z.B. der stillschweigende Haftungsverzicht zum Tragen.
... stillschweigender Haftungsverzicht ... das ist Quark.
Die Krankenkasse des Geschädigten wird Dich eines besseren belehren.
> Dicht an dicht durch das Kurvengeschlängel, teils versetzt auf die Gegenfahrbahn
> weil sich in den Kurven alles zusammengeschoben hat. Was für ein gegurke,
Und du meinst, das lag an dem "langsamen" Fahrer an der Spitze? Wieso sind die nachfolgenden nicht in der Lage, Abstand zu halten? Klemmte der Gasgriff, waren die Bremsen platt?
Vor solchen Selbstmordkandidaten graut es mir auch ...
Zitat:
@Pixxler schrieb am 7. September 2018 um 16:24:29 Uhr:
> Dicht an dicht durch das Kurvengeschlängel, teils versetzt auf die Gegenfahrbahn
> weil sich in den Kurven alles zusammengeschoben hat. Was für ein gegurke,Und du meinst, das lag an dem "langsamen" Fahrer an der Spitze? Wieso sind die nachfolgenden nicht in der Lage, Abstand zu halten? Klemmte der Gasgriff, waren die Bremsen platt?
Vor solchen Selbstmordkandidaten graut es mir auch ...
Versuchs halt mal selber. Fahr hinter irgendeinem Opa her der sich im PKW mit 80 über die Bundesstraße schiebt und halte dann auch schön abstand wenn er vor dem nächsten leichten Knick auf 60 bremst. Wenn du da immer brav den Abstand hältst und nicht näher auffährst Glückwunsch. Gehörst zu einer Minderheit.
Zitat:
@X_FISH schrieb am 5. September 2018 um 07:19:09 Uhr:
Darum bin ich lieber werktags gefahren... Das geht nun leider nicht mehr bei mir. 🙁
Wenn ich werktags die Möglichkeit und das passende Wetter habe, dann nehme ich solche Gelegenheiten auch gerne wahr.
Und falls ich doch wieder mal am Wochenende los "muss", dann lasse ich meinem Langschläfer-Gemüt seinen Willen. Stehe spät auf, frühstücke spät und fahre erst gegen Mittag los. Bis ins kurvige Geläuf benötige ich gut 1 Stunde = 80 Kilometer. Wenn ich dort ankomme und sehe, dass noch (zu)viele in Richtung Kurven unterwegs sind, lege ich erstmal eine Kaffeepause ein. Bei der Gelegenheit kann man Benzingespräche führen oder, falls gewünscht, Mitfahrer finden bzw. sich jemandem / einer Gruppe anschliessen.
Meistens fahre ich aber alleine weiter und habe dann, wenn ich gegen 15:00 Uhr ins Geläuf einsteige, die geilen Strecken für die nächsten 3 bis 4 Stunden fast für mich alleine. Dann sind meistens nur noch wenige in meiner Richtung unterwegs. Das finde ich gut, denn es nimmt mir den Druck Manöver fahren zu müssen, um Drängler und Schnarcher loszuwerden. Und ich kann mal eine beschissene Linie fahren, ohne dass der Hinterherfahrende vor lauter Lachen vom Mopped fällt.
Zitat:
@kandidatnr2 schrieb am 7. September 2018 um 16:49:37 Uhr:
Ich weiß jetzt auch, wo die hohen Unfallraten bei Motorradfahrern herkommen.
Der Beitragsfaden "Der Trauerthread" hat 686 Beiträge !