Kurven-ABS, braucht man das?

In den News hier bei MT wird ja das Kurven-ABS als Beitrag zu mehr Verkehrssicherheit gefeiert.

Nach meinem Verständnis benötigt man ein Kurven-ABS, wenn vorher ganz viel falsch gelaufen ist oder auf der Rennstrecke.

Ich hab auch Schwierigkeiten, mir eine Situation im öffentlichen Strassenverkehr vorzustellen, in der ich ein Kurven-ABS benötigen würde.

Dazu müsste ich in voller Schräglage eine Vollbremsung machen wollen. Außer auf dem Übungsplatz hatte ich bisher nie das verlangen dazu, da ich nur in Kurven in volle Schräglage gehe, die ich auch weit genug einsehen kann.

Wie seht Ihr das? Hättet Ihr schon mal eins gebraucht? Lullt das nicht im Gegenteil etwas ein, weil "kann nix passieren, zur Not hab ich ja Kurven-ABS".

Beste Antwort im Thema

Selbstverständlich braucht man kein Kurven-ABS in dem Sinne, dass es permanent zum Einsatz kommt. Es kann aber - genau wie das "normale" ABS - helfen, Unfälle zu vermeiden. Von daher halte ich es für sinnvoll, da es beim normalen Fahren auch überhaupt nicht einschränkt. Insofern kann ich die gesamte Fragestellung nicht nachziehen.

Ich brauche auch keinen Helm oder andere Schutzkleidung. Jedenfalls solange nicht, bis ich mich auf die Schnauze lege. Da ich persönlich das nicht zu 100% ausschließen kann, fahre ich mit Helm und Schutzkleidung.

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Vor 150 Jahren gab's auch keine Motorräder und die Leute hatten ihren Spaß.
Mit VW Käfer und Wohnwagen hinten dran war auch inn und non plus ultra.

Heute ist Abs inn und Abs entwickelt sich weiter. So wie die Welt sich weiter dreht.

So fliegt man heute eben kurz für 30 Euro pro Flug in den pauschal Urlaub.

Den Generationen verglich oben finde ich gut getroffen

Das neu Entwicklungen auch vermarktet werden muss inkl. Werbung ist klar. Das muss ja bezahlt werden.

Zitat:

@TDIBIKER schrieb am 24. August 2015 um 16:07:11 Uhr:


Es deckt sich nicht mit meinem Weltbild. 😉

Macht nix. Ich habe auch kein Smartphone.

Sturzgefahr ist wie Terrorismusgefahr.

Es gibt eine Reale und eine Gefühlte. Und beide haben häufig nur wenig miteinander zu tun.

An meinem 100km/h Sturz hätte ABS was geändert. Er wäre nicht passiert. Ich hab allerdings so viel draus gelernt, dass ich in der fraglichen Situation seit dem anders reagiere und daher für genau diese Situation kein ABS mehr gebraucht habe und auch nie wieder eins benötigen werde.

Die Komplexität ist ein anderes Thema. Wie man ja sieht, ist die Innovation "MSC" nur Software.

Die Mess- und Regelkreise sind schon da. Demzufolge werden auch Verbesserungen am Motorrad zunehmend per "Update" erfolgen. Da muss dann auch der ambitionierte Hobbyschrauber passen.

Smartphone, braucht man das?

Erst wenn alle eins haben...

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Letztendlich ist es ein Zeichen unserer Armut.
Wenn wir unbegrenzte finanzielle Mittel zur Verfügung hätten, würden wir keine alten Kisten fahren.
Aber weil das nicht so ist, retten wir uns mit den Gedanken, dass die alten Kisten ganz toll sind und wir den neumodischen Kram gar nicht brauchen.

Zitat:

@Lewellyn schrieb am 24. August 2015 um 13:53:04 Uhr:


http://m.motorradonline.de/.../597696

Das hab ich gerade gefunden. Hat mich weiter gebracht in dem Thema.
Vor allem das Fazit: Es ist immer noch der Fahrer...

Würde Ich so nicht stehen lassen. Denn wenn das Teil Sachen ermöglicht bei Denen selbst professionellen Motorradfahrern das Herz in die Hose rutscht taugt das Teil. Wobei natürlich der Fahrer die Hauptrolle spiel.

Aber auf jeden Fall dürfte ein gutes Kurven-ABS so manchen Sturz oder Abkommen von der Straße verhindern. In der Regel dürften die Grenzen der Fahrer weit unter Dem liegen was die Tester ausgelotet haben.

Imposant sind die möglichen Bremsleistungen in der Kurve. Annähernd diese Werte ohne ABS zu erzielen dürfte kaum zu schaffen sein. Entweder liegt man auf der Fresse oder man macht Geradeaus den Abgang.

Wenn natürlich die Möglichkeiten nicht genutzt werden bringt auch ABS nichts. Das seinerzeit auch nicnt erfunden wurde um die Bremswege zu verkürzen sondern um mit voll getretener Bremse Ausweichen zu können. Das die Bremswege mittlerweile Kürzer als Ohne sind ist ein positiver Beitrag der Computertechnik und der Feinmechanik.
In den 90ern war ja auch das ABS schuld wenn die Leute voll ins Hindernis donnerten, das Sie auch ohne ABS dort gelandet wären ging nicht in die Birne, erst langsam sickerte durch das man auch Lenken sollte.

😉 Das nächste Gimmick über das sich aufgeregt wird dürfte in einigen Jahren der Bremsassistent für Motorräder sein. Denn viele Unfälle passieren durch zu zögerliches Bremsen.

Das ist der Knackpunkt. Greife ich auch in der Kurve stumpf in die Eisen und lasse die Elektronik den Rest erledigen oder traue ich mich nicht, in Schräglage reinzulangen? Das muss man trainieren.

Nicht umsonst übt man mit ABS-Moppeds beim SFT, erstmal so zu bremsen, dass das ABS überhaupt anspringt. Vollbremsung aus 70 oder gar 100, da zuckt erstmal fast jeder.

Zitat:

@kandidatnr2 schrieb am 24. August 2015 um 16:34:20 Uhr:


Letztendlich ist es ein Zeichen unserer Armut.
Wenn wir unbegrenzte finanzielle Mittel zur Verfügung hätten, würden wir keine alten Kisten fahren.
Aber weil das nicht so ist, retten wir uns mit den Gedanken, dass die alten Kisten ganz toll sind und wir den neumodischen Kram gar nicht brauchen.

Da ist was dran, nur...

Meine alten Kisten sind ganz toll und ich brauche den neumodischen Kram nicht...😉😁

Zitat:

@Lewellyn schrieb am 24. August 2015 um 16:23:40 Uhr:


Sturzgefahr ist wie Terrorismusgefahr.

Es gibt eine Reale und eine Gefühlte. Und beide haben häufig nur wenig miteinander zu tun.

😁 Sehr schön, den Spruch werde ich klauen!

Ansonsten zu samplemans Ausführungen zur Reaktion auf Technologie muss ich an Douglas Adams Zitat denken:

Zitat:

Ich habe einige Regeln gefunden, die beschreiben wie wir auf technische Neuerungen reagieren:
1. Alles, was es schon gibt, wenn du auf die Welt kommst, ist normal und üblich und gehört zum selbstverständlichen Funktionieren der Welt dazu.
2. Alles, was zwischen deinem 15. und 35. Lebensjahr erfunden wird, ist neu, aufregend und revolutionär und kann dir vielleicht zu einer beruflichen Laufbahn verhelfen.
3. Alles, was nach deinem 35. Lebensjahr erfunden wird, richtet sich gegen die natürliche Ordnung der Dinge.

Ich müsste eigentlich schon zu Gruppe 3 gehören und merke auch, dass meine Betrachtungen zu Neuerungen sehr viel differenzierter geworden sind. Früher war schon "neu" allein Grund genug das etwas mindestens mal interessanter ist und demnach ausprobiert wird. Heutzutage muss das neue nicht nur nachweislich besser sein, sondern auch soviel besser, dass es sich lohnt die Zeit zu investieren sich damit auseinanderzu setzen und es muss klar sein, dass es keine Modeerscheinung ist die in kurzer Zeit eh wieder abgelöst ist. Und auch dann wird erstmal 3 Iterationen abgewartet bis die Kinderkrankheiten raus sind.

Noch 15 Jahre und ich finde das dann erscheinende Gyrokopter-Flug-ABS im erweiterten Stoppie-/Wheelie-Modus dann vermutlich auch überflüssig... 🙄

Zitat:

Ich habe da manchmal einen ganz anderen Verdacht. Viele Leute, die heute so zwischen 50 und 60 sind, haben vor 30 bis 40 Jahren mit dem Motorradfahren angefangen. Sie haben dann sehr schnell eine sehr steile Lernkurve hingelegt und für sich eine geschlossene Vorstellung dafür entwickelt, was Motorradfahren ausmacht. Und daran halten sie bis heute fest.

Nicht unbedingt. Ich wäre froh wenn mein Mopped ABS und Traktionskontrolle hätte.

Gottseidank hab ich Einspritzung; und neue Motorräder (Stichwort Insektenlook)

gefallen mir sogar sehr. Und ich bin 66, FS-Klasse 4 = 1968, FS-Klasse 1 = 1973.

Die Innovationen waren beim Motorrad auch lange mau. Nach dem ABS 1988 kam erstmal lange lange nichts.

Zumindest nichts, was sich am Markt auch nur behauptet, wenn schon nicht durchgesetzt hätte. Das nächste war der CAN-Bus 2004, der aber nur wenig ins Bewusstsein gedrungen ist., bzw. als neumodisches Gelump...

Jetzt verstärkt sich auch der Fortschritt bei den Motorrädern (ob man das zum fahren braucht, sei mal dahingestellt).

Das DCT von Honda ist ein echter Quantensprung und wird sich auf Dauer durchsetzen. Bin ich mir ziemlich sicher.
Das MSC ist jetzt da, wird auch breiten Einzug halten, da es sich wie bei ESP nur um Software handelt und ABS demnächst eh Pflicht ist. Die Fahrassistenten werden kommen. Nicht so exzessiv wie bei den Autos, aber sie werden kommen. Und wie werden sich immer weiter ins Mopped integrieren. Das Navi wird irgendwann auch nur noch Software sein, die sich mit dem Visierdisplay verlinkt.

Statt eines Cockpits klinkt man sein Smartphone ein (gibts schon als Nachrüstlösung).

Und und und...

Zitat:

@Lewellyn schrieb am 24. August 2015 um 17:45:57 Uhr:


Die Innovationen waren beim Motorrad auch lange mau. Nach dem ABS 1988 kam erstmal lange lange nichts.

Zumindest nichts, was sich am Markt auch nur behauptet, wenn schon nicht durchgesetzt hätte. Das nächste war der CAN-Bus 2004, der aber nur wenig ins Bewusstsein gedrungen ist., bzw. als neumodisches Gelump...

Jetzt verstärkt sich auch der Fortschritt bei den Motorrädern (ob man das zum fahren braucht, sei mal dahingestellt).

Das DCT von Honda ist ein echter Quantensprung und wird sich auf Dauer durchsetzen. Bin ich mir ziemlich sicher.
Das MSC ist jetzt da, wird auch breiten Einzug halten, da es sich wie bei ESP nur um Software handelt und ABS demnächst eh Pflicht ist. Die Fahrassistenten werden kommen. Nicht so exzessiv wie bei den Autos, aber sie werden kommen. Und wie werden sich immer weiter ins Mopped integrieren. Das Navi wird irgendwann auch nur noch Software sein, die sich mit dem Visierdisplay verlinkt.

Statt eines Cockpits klinkt man sein Smartphone ein (gibts schon als Nachrüstlösung).

Und und und...

Ja und du wirst dich neben selbst fahrende Lkws und Pkws bewegen.

Stellt euch vor wie es war ohne Handy und Smartphone. Freund Zuhause anrufen. Fragen ob xy da ist. Heute alles nur noch über Handy. Wer kein handy hat ist ausgeschlossen. Früher hatte man es aber nicht gebraucht. Ging doch auch so.

Es sind die neuen Dinge, welche die Welt verändern, nicht die alten beständigen

TC und Antihopping hab ich Samstag am Big Bella schmerzlich vermißt. 19:00 Uhr war leider etwas zu spät.

Traktionskontrolle ist ja heute bei den hochpreisigen Moppeds schon Standard. Ist ja auch ein Abfallprodukt das ABS. Weiss noch wer, wann und was das erste Mopped mit Traktionskontrolle war?

Es war die Honda ST 1100, 1992. Hat fast 20 Jahre gedauert bis zum Durchbruch...

Zitat:

@WeWa2 schrieb am 24. August 2015 um 17:31:07 Uhr:



Zitat:

Ich habe da manchmal einen ganz anderen Verdacht. Viele Leute, die heute so zwischen 50 und 60 sind, haben vor 30 bis 40 Jahren mit dem Motorradfahren angefangen. Sie haben dann sehr schnell eine sehr steile Lernkurve hingelegt und für sich eine geschlossene Vorstellung dafür entwickelt, was Motorradfahren ausmacht. Und daran halten sie bis heute fest.

Nicht unbedingt. Ich wäre froh wenn mein Mopped ABS und Traktionskontrolle hätte.
Gottseidank hab ich Einspritzung; und neue Motorräder (Stichwort Insektenlook)
gefallen mir sogar sehr. Und ich bin 66, FS-Klasse 4 = 1968, FS-Klasse 1 = 1973.

Doch, das ist durchaus so. Man erhält sich ein Teil seiner Jugend in der Hoffnung, selbst weniger stark zu verfallen.

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