Kühlungsproblem / Motorschaden XC70 2.4 D4 Baujahr 2014 mit 214 tkm

Volvo XC70 2 (B/P24)

Hallo zusammen,
nach langer Ursachensuche bezüglich Kühlungsproblem (Motor zeigte bei normaler Fahrt regelmässig Überhitzung an, hoher Druck im Kühlsystem, Kühlwasserverbrauch) durch meine versierte Hauswerkstatt mit Austausch von Thermostat, Wasserpumpe, Kühlersensor, Sensor Ausgleichsbehälter, kein CO im Kühlsystem) ohne dass sich etwas an den Symptomen änderte, brachte ich meinen XC70 heute zum ortsansässigen Volvohändler in Freiburg. Dieser rief mich zwei Stunden später an und eröffnete mir, dass im Motorblock die Zwischenwände zwischen Zylinder und Kühlkanälen um die Zylinder herum defekt / durchlässig seien, was irreparabel sei und einen neuen Motor erfordere, die Kosten wurden mit fünfstellig beziffert.
Der Motor zeigt volle Leistung, verbraucht kein Öl, wurde regelmässig gewartet und soll nun ausgetauscht werden?
Wie kann das sein?
Das deutet doch eigentlich auf einen seriellen Konstruktionsfehler hin?
Gibt es da keinerlei Kulanz? Keinerlei Möglichkeit Volvo deswegen zu einem Motorersatz zu bewegen?
Ich habe für den Wagen 2021 bei einem grossen Autohändler mit 140 Tkm 17,5 TE bezahlt und soll jetzt einen neuen Motor bezahlen?
Ich bin ratlos…entsetzt…sauer!
Was kann ich tun?
Ein gebrauchter Ersatzmotor könnte das gleiche Problem haben?
Was ist dieser XC70 mit diesem Schaden noch wert?
Wer weiss einen Rat?
Wer hatte ähnliche Probleme?
Was ist zu tun?

38 Antworten

Zitat:

@Andree-Junior schrieb am 27. Oktober 2023 um 07:24:33 Uhr:


Nein. Notwendig ist das eigentlich bei jedem, die Vorgabe fehlt halt. Lösung: Du beauftragst neben den genannten Arbeiten, zusätzlich das (komplette) Kühlwasser zu wechseln (~30€). Das ganze wird dann in einer Werkstatt erledigt, die Dir die genannte Methode garantiert.

Danke für den Vida-Auszug. 🙂 Schon merkwürdig, dass die Vorgabe nur für einen Motor gilt, das aber offensichtlich für alle 5-Zylinder-Diesel angeraten ist. Die unterscheiden sich ja nicht grundlegend. Volvocarl‘s D5 ist ja wohl an den Folgen des Versäumnisses verstorben. Der komplette Wechsel des Kühlmittels im Rahmen des Zahnriemen- und Wasserpumpenwechsels macht Sinn und die Mehrkosten sind minimal. Die Brühe ist da ja i.d.R. auch schon uralt. Ich habe das Kühlmittel auch komplett erneuern lassen. Alle Betriebsflüssigkeiten altern. Auch der Wechsel des Servoöls macht Sinn. Habe ich vor 2 Jahren in meiner freien Werkstatt nach Anleitung des YouTube-Russen machen lassen. Mein Werkstattmeister war erstaunt wie dunkel die Brühe war, die da rauskam. Das nur mal am Rande. Es schadet nicht für eine lange Lebensdauer ein paar Dinge präventiv erledigen zu lassen.

Zitat:

@Andree-Junior schrieb am 27. Oktober 2023 um 07:24:33 Uhr:


Nein. Notwendig ist das eigentlich bei jedem, die Vorgabe fehlt halt. Lösung: Du beauftragst neben den genannten Arbeiten, zusätzlich das (komplette) Kühlwasser zu wechseln (~30€). Das ganze wird dann in einer Werkstatt erledigt, die Dir die genannte Methode garantiert.

Jetzt musst Du mir mal erklären, warum eine Werkstatt beim Wapu Wechsel die Gießkanne nimmt und ausgerechnet bei einem kompletten Kühlmittelwechsel das bei Unterdruck zieht?
Wer das nicht weiß, nimmt auch beim Wechsel die Kanne.

Damals hat mir der Meister vom größten Thüringer Volvohändler Popp gesagt, daß die Motorschäden einmal durch die "Konstruktions-/Materialfehler der ersten Baujahre (bis MJ12 meine ich) kamen. Und als zweite Ursache die Unwissenheit der freien Werkstätten bzgl. der speziellen Auffüllmethode bei den Motoren.
2018 waren seiner Meinung nach die Reparaturen von den" Mängeln" durch, dafür aber gelegentlich einer da, bei dem die 2. Variante ursächlich war.
Und das dürfte wahr sein. Die haben richtig Durchsatz in der Werkstatt, wissen also, von was sie reden. Und mit mir gab es auch nichts zu verdienen, da bis auf das Injektoranlernen alles beim Instandhalter gemacht wurde.

Das ist einer der Gründe, warum ich noch zu Volvo gehe, selbst mit den alten Booten. 😉
Bei dem geringen Aufwand, den ich in den ganzen Jahren mit meinen Elchen hatte, sind die Mehrkosten - wenn überhaupt - überschaubar.

@Südschwede: D5 wäre auch prima gewesen, ist aber bloß ein D3 geworden. 😁
Ansonsten bin ich vollkommen bei Dir. ALLE Flüssigkeiten gehören nach einer gewissen Zeit gewechselt. Beim Servoöl mit Behälter, da der Filter da wohl fest drin ist. Nächstes Frühjahr ist z.B. der nächste Getriebeölwechsel geplant... 😉

Zitat:

@volvocarl schrieb am 27. Oktober 2023 um 11:39:33 Uhr:


Jetzt musst Du mir mal erklären, warum eine Werkstatt beim Wapu Wechsel die Gießkanne nimmt und ausgerechnet bei einem kompletten Kühlmittelwechsel das bei Unterdruck zieht?
Wer das nicht weiß, nimmt auch beim Wechsel die Kanne.

Die Vakuum-Befüllung funktioniert eigentlich nur mit einem leeren System (sicher) und nur dann hat man die Gewissheit, die korrekte Menge laut Motor eingesaugt zu haben. Daher besteht die Gefahr, bei einem Teil befüllten System die Gießkannenmethode zu erhalten, bei einem Leeren hingegen das Vakuumverfahren. Ich würde das aber immer vor Beauftragung abklären lassen.

Naja, auch beim teilentleerten System (Wapu Wechsel etc..) dürften einige Kanäle Luft ziehen, die man mit der "Gießkanne" nicht mehr gefüllt bekommt...
Dann wäre ein komplettes Ablassen und wieder auffüllen vermutlich besser.
Wobei ich zumindest bei meinem 🙂 noch nichts Nachteiliges beim "Teilbefüllen" mit der Vakuumpumpe gehört habe.

Andererseits gibt es ja nicht so viele, die alle 2 Jahre den ZR wechseln. Man sagt, daß es sinnvoll ist, alle 6 Jahre das Kühlmittel zu wechseln. Das würde bei mir zwar 270000km bedeuten, aber die meisten dürften ihren ZR Wechsel wohl meist mit dem Kühlmittelwechsel zusammen machen können. Wer also unter 30000km/Jahr fährt, ist da immer auf der sicheren Seite. 😉

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Update:
War heute bei einem kleinen Volvo-Händler in Emmendingen, der sich meine Geschichte mit der Motorüberhitzung in Ruhe angehört hat.
Seine Vermutung:
1. Zylinderkopfdichtung
2. Zylinderkopf
3. Motorblock
Er rät ab von einem gebrauchten Komplettmotor, da meist die Fahrzeughistorie und Laufleistung des Vorfahrzeugs nicht nachvollziehbar und überprüfbar sei.
Nach seiner Erfahrung seien eher die 2.0 ltr 4-Zyl. Motoren bis 2013 betroffen.
Im Januar werde ich bei ihm den Zylinderkopf abnehmen lassen und danach sind wir schlauer…

3 Fachleute, 5 Meinungen... 😉
Bei einem seriösen Händler bekommt man auch Motoren mit nachvollziehbarer Historie.
Das Suchen ist halt aufwendig. Aber das Netz ist voll mit Angeboten.
Ich habe damals letztendlich die Kosten fürs Aufmachen umsonst bezahlt, da die Laufbuchsen rum waren.
Was willst Du dann machen? Originalen Rumpfmotor von Volvo für 10 Scheine einbauen lassen? Oder den Wagen als wirtschaftlichen Totalschaden abhaken?

@cmkiesow
Wie ist es ausgegangen?

Ich hatte nochmal einen zweiten Volvo-Händler konsultiert. Dieser hat den Zylinderkopf runtergenommen und sichtbare Risse im Motorblock diagnostiziert. Daraufhin hatte ich verschiedene Austauschmotorangebote gesichtet. Mit Einbau hätte mich das zwischen 7 TE und 8 TE gekostet. Habe nach einigem Nachdenken entschieden, das nicht zu machen.
Über den Volvo-Händler konnte ich den XC70 D4 unrepariert für 4,5 TE an einen Interessenten aus Litauen verkaufen, der ihn nun in Teilen wohl wieder über Ebay wieder zu Geld macht. Habe mein Volvo-Experiment mit enormem finanziellem Verlust beerdigt und mir nun wieder einen Mercedes Vito 116 cdi mit EZ 12/2013 gekauft…

Schade, gute Fahrt mit dem Vito.
Mein Nachbar fährt schon den zweiten, ist sehr zufrieden.
Gekillt hat deinen Volvo vermutlich die unsachgemäße Befüllung.
Leider ist das Wissen darum nur hier im Forum verbreitet. Die Häufung der Fälle ca 1/2 Jahr nach Zahnriemenwechsel ist so auffällig, daß ich an die Notwendigkeit der Unterdruck-Befüllung glaube.

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