komische Sache passiert (Rad verloren)

Opel Vectra B

Hi

heute Abend auf dem Weg nach hause ist mir eine komische Sache passiert. In einer 120 ° Rechtskurve habe ich mein linkes Hinterrad verloren, bei Tempo 30 einfach so. Vorher gemerkt habe ich nichts, ausser einem sehr leichten wummern, so als würden die Reifen mal wieder einen ungleichmässigen Sägezahn bekommen.
Es war zum Glück nur 200m von meinem FOH weg. Den habe ich angerufen, und die Jungs mit Wagenheber bewaffnet wollten das Rad gleich wieder montieren. Groß passiert war ja sonst nix, aber es ging nicht. Alle 5 Radbolzen stecken noch drin, sie waren alle Abgerissen 😕.

Es ist mir ein Rätsel wie sowas passieren kann, habt ihr eine Idee? Die Räder sind so seid April und 12tkm drauf und waren seitdem nicht mehr ab.

Bin mal gespannt was alles kaputt ging.
Oh, Mann, am Freitag bin ich von Südfrankreich gekommen mit WoWa dran, wenn das auf der Bahn passiert wäre.

Gruß
Steve

65 Antworten

@Biomarco

Deine Betrachtung verstehe ich nicht. Bei Cu/Al ist es von +0,52V nach -1,66 V 2,18V, bei Fe/Al ist es von +0,361V nach - 1,66V 2,021V. Der Unterschied ist relativ gering und immer zu Ungunsten des Al. Leider sind die Angaben über Eisen im I-Net nicht so eindeutig je nach Legierung zwischen +0,71 und -0,41. Der Wert ist aber immer positiver gegenüber Al, also ist immer das Al am oxidieren. Du hast aber Recht, mit Cu geht es theoretisch schneller. Zu Glück hat Al hat eine spezielle Eigenschaft, es oxidiert nur an der Oberfläche und bildet damit eine Schutzschicht, es oxidiert nicht weiter. In der E-Technik wird eigentlich sehr oft bei Leitern von Alu auf Kupfer und zurück gewechselt, daher sehe ich jetzt nicht so das Problem mit der Cu-Paste. Aus was besteht die Paste eigentlich, ich denke es ist ein Fett. Kupfer selbst ist mir als E-Techniker als Schmierstoff noch nie aufgefallen.

Gruß
Steve

Im Fahrzeugbau werden für Alufelgen, meist Alugusslegierungen verwendet, welche hauptsächlich je nach Eigenschaften aus verschiedenen Zusatzstoffen bestehen...
Es gibt hauptsächlich Alulegierungen welche aus "Cu, Mg, Ma, Ni, Zi" bestehen…

Hier mal eine Erklärung,welche ich bei Wikipedia gefunden habe:

"Die Gruppe der Aluminiumlegierungen umfasst die für die Praxis relevanten Aluminiumwerkstoffe. Sie entstehen durch Zulegieren von anderen Metallen, vorwiegend Mangan, Magnesium, Kupfer, Silizium, Nickel und Zink. Als Basismaterial dient in den meisten Fällen Al99,5 (EN AW-1050A). Auf diese Weise lassen sich die Festigkeitswerte in weiten Grenzen erhöhen und auch andere Eigenschaften beeinflussen.

Je nachdem, ob die gewünschte Festigkeitssteigerung nur durch Legierungelemente sowie Kaltverfestigung oder aber vornehmlich durch eine Aushärtebehandlung (Wärmebehandlung) erreicht wird, unterscheidet man zwischen den aushärtbaren und den nichtaushärtbaren (naturharten) Legierungen."

Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Aluminiumlegierung

BioMarco hat es schon vollkommen richtig beschrieben, in dem Fall der Alufelgen (welche ja aus einer Legierung bestehen) und mit Kupferpaste ungeschützt in Kontakt kommt, geht es hauptsächlich um "elektrolytische Korrosion"....😉

"Al" reagiert sofort, mit einer dünnen Oxidationsschicht als sog. Schutz, wenn es mit Sauerstoff/Luft in Berührung kommt...
Bei Alulegierungen, ist diese schützende Oxidationsschicht durch die Zugabe von anderen Stoffen allerdings stark gestört…

Sprich "Cu" haltige Stoffe, welche mit Ungeschützen "Al Legierungen" in Kontakt kommen, fangen an schwer zu Korrodieren, da die Bildung der schützenden Oxidationsschicht beim "Al" sich Aufgrund der Legierung nicht bilden kann...

Wikipedia schreibt dann auch noch folgendes zum Thema Alulegierungen und deren Korrosion:

"Bei den meisten Legierungen ist jedoch die Bildung der schützenden Oxydschicht (Passivierung) stark gestört, wodurch die daraus gefertigten Bauteile teils hochgradig Korrosionsgefährdet sind. Nahezu alle Hochfesten Aluminiumlegierungen sind von dem Problem betroffen"

Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Aluminium

@BioMarco
Ja, Teflonspray würde mit Sicherheit sehr gut gehen, da es in der Technik als als "Trenn und Trockenschmiermittel" eingesetzt wird...😉

Gruß Bär

Hm, Teflonspray ist aber nicht sonderlich Temperaturbeständig, ob es trotzdem reicht?
Wenn Kupferpaste evtl. zu Korrosion führt, wie wäre es denn mit Aluminiumpaste, die ist gleich Temperaturbeständig wie Kupferpaste und sollte doch gar kein Problem darstellen. Mein FOH empfahl mir Walzlagerfett, so was hätte ich sogar zu hause.
Es sind ja noch gut 5-6 Wochen bis zum nächsten Radwechsel.

Gruß
Steve

Moin,

hmm Temepratur beständig, Naja endstehen den dort so eine hohe Temperaturen???
Ok wenn die Bremse "Warm" ist/wird dann kann sich das natürlich auf die Felge übertragen,aber kommt es den auch zu so "hohen" Temperaturen???

Im Prinzip könnte man auch Wälzlagerfett,Haftschmierstoff,Aluminiumpaste,
Anti-Quitschtpaste u.s.w nehmen.Es dient ja nur dazu, damit der Konus vom Radbolzen, die korrekte Drehmomentkraft beim anziehen der Räder überträgt und evt. die Alufelgen auf der Nabe nicht festgammeln...
Es darf halt nur nichts sein, was den Korrosionsprozess vorantreibt,wie z.B Cu Paste...😉

So würde ich das evt. sehen...🙂

Bär

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Hi,

so habe eben mal mit unseren Maschinbau Ing. hier in der Firma gesprochen.Telfonspray ist bis zu einer max. Temperatur von 300 Grad belastbar wenn es getrocknet ist...🙂
Ab dieser Temperatur fängt das normale Teflonspray wohl an, sich in seine Bestandteile aufzulösen...

Sprich Teflonspray kann also ohne weiteres für den Konus der Radbolzen, als Trenn und Schmiermittel genommen werden...

Keine Felge wird unter normalen Bedingungen SO "Warm" werden,also "Feuer frei"....😛

Bär

Teflon setzt man doch als Beschichtung von Bratpfannen ein - ein bissl temperaturbeständig muss Teflon dann doch wohl sein, oder? 😉

Viele Grüße

Marco

Naja es kommt wohl auch auf die Zusammensetzung drauf an, aber im Prinzip hast du schon Recht...🙂
Ähnlich wie bei Metallen, wo unterschiedliche Legierungen z.B auch unterschiedliche Eigenschaften aufweisen müssen/können/sollten...🙂

Bär

Na klar ist Teflon Temperaturbeständig, nur ist Cu- oder Al Paste halt für Temperaturen bis 1200 °C geeignet, Teflon nur bis 260 °C oder 300 °C. In der Bratpfanne reichen sogar schon 200 °C oder machst Du dir aus einem Stück Fleisch Kohle.
Vor vielen Jahren hatte ich mal eine Bremsscheibe rotglühend, aus den Felgen sind so kleine Flämmchen geschlagen, da sollte halt das Fett auch noch nicht verbrennen.
Nicht dass ihr mich falsch versteht, ich möchte nur ab jetzt alles Richtig machen, also 120%ig.

Gruß
Steve

Naja, Teflon ist Polytetrafluorethylen, da lässt sich an der Zusammensetzung wohl eher wenig variieren. Im Teflon Spray ist Teflon halt pulverförmig und auf der Bratpfanne wurde es unter hohem Druck auf das angerauhte Eisen aufgetragen.

Eine mit Teflon beschichtete Bratpfanne soll man ja auch nicht überhitzen: ab 270°C fängt das Teflon an zu dampfen und ab 360°C entweichen dann giftige Gase.

Viele Grüße

Marco

@vectra-steve

Selbst wenn aus Deinen Felgen Flammen schlagen, tut das dem Teflon recht wenig. Es geht ja um die Kontaktfläche Radnabe/Felge bzw. Radbolzen/Felge und um das Teflon zu zerstören müsste diese Kontaktfläche über längere Zeit so heiß werden. Flammen, die daran vorbeischlagen schaffen das jedenfalls nicht. Ich will es mal so sagen: wenn Du an Deinen Rädern so hohe Temperaturen hast, dass das Teflon an den o.g. Kontaktflächen verbrennt, dann sind Deine Gummireifen wahrscheinlich schon längst angekokelt.

Viele Grüße

Marco

Zitat:

Original geschrieben von vectra steve65


Na klar ist Teflon Temperaturbeständig, nur ist Cu- oder Al Paste halt für Temperaturen bis 1200 °C geeignet, Teflon nur bis 260 °C oder 300 °C. In der Bratpfanne reichen sogar schon 200 °C oder machst Du dir aus einem Stück Fleisch Kohle.
Vor vielen Jahren hatte ich mal eine Bremsscheibe rotglühend, aus den Felgen sind so kleine Flämmchen geschlagen, da sollte halt das Fett auch noch nicht verbrennen.
Nicht dass ihr mich falsch versteht, ich möchte nur ab jetzt alles Richtig machen, also 120%ig.

Gruß
Steve

Naja trotzdem wirst du im Normalfall keine 300Grad an der Felge erreichen gegschweigenden an den RADBOLZEN, wir wollen doch "Real" bleiben...😉

Wenn die Bremscheibe von damals schon "rotglühend" war und selbst kleine Flämmchen aus der Felge getreten sind dann ist die Bremse entweder fest gewesen, oder aber du bist mit 250km/h über den "Nürburgring" mit Anhänger geheizt....😁

Mach alles zu 100% vernüftig und das wird ausreichen...
Wer alles zuviel kontrolliert und absolut PERFEKT machen will,wird vielleicht früher oder später zwangsläufig wohl doch einen Fehler machen..🙁

Zitat:

Original geschrieben von BioMarco


Naja, Teflon ist Polytetrafluorethylen, da lässt sich an der Zusammensetzung wohl eher wenig variieren. Im Teflon Spray ist Teflon halt pulverförmig und auf der Bratpfanne wurde es unter hohem Druck auf das angerauhte Eisen aufgetragen.

Eine mit Teflon beschichtete Bratpfanne soll man ja auch nicht überhitzen: ab 270°C fängt das Teflon an zu dampfen und ab 360°C entweichen dann giftige Gase.

Viele Grüße

Marco

Wikipedia schreibt folgendes zum Thema Teflon:

- PTFE ist sehr reaktionsträge. Selbst aggressive Säuren wie Königswasser können PTFE nicht angreifen. Der Grund liegt in der besonders starken Bindung zwischen den Kohlenstoff- und den Fluoratomen, da Fluor das Element mit der stärksten Elektronegativität ist. So gelingt es vielen Substanzen nicht, die Bindungen aufzubrechen und mit PTFE chemisch zu reagieren.

- PTFE hat einen sehr geringen Reibungskoeffizienten. PTFE rutscht auf PTFE ähnlich gut wie nasses Eis auf nassem Eis. Außerdem ist die Haftreibung genauso groß wie die Gleitreibung, so dass der Übergang vom Stillstand zur Bewegung ohne Rucken stattfindet.

- An PTFE bleibt so gut wie nichts haften, da seine Oberflächenspannung extrem niedrig ist.

- Dichte: 2,10 .. 2,30 g/cm³, Shore-Härte D 55 bis 60

- Äußerst beständig gegen alle Säuren und Basen, Alkohole, Ketone, Benzine, Öle usw.; unbeständig nur gegen Natrium; Einsatztemperatur bis 260°C (bei Temperaturen über 400°C werden hochtoxische Pyrolyseprodukte wie z. B. Fluorphosgen (COF2) freigesetzt); frostbeständig bis -200°C; nur nach Vorbehandlung klebbar; schweißen möglich, aber nicht üblich; leicht wachsartige Oberfläche (nicht so ausgeprägt wie bei PE); physiologisch unbedenklich

- Hohe Wärmeausdehnung, Phasenumwandlung von triklinem zu hexagonalem Kristallgitter bei 19°C mit Volumenänderung

- Brennprobe: Nicht brennbar; in heißer Flamme findet bei Rotglut Zersetzung statt; dabei Geruch nach Salz- und Fluorwasserstoffsäure riecht...

- Die bekannteste Anwendung ist sicherlich die Antihaft-Beschichtung in Pfannen und Töpfen. Die berühmte Frage „Wenn nichts an Teflon haftet, wie haftet das Teflon dann an der Pfanne?“ ist leicht zu beantworten: Das Metall der Pfanne wird angeraut, beispielsweise mechanisch durch Sandstrahlen oder chemisch durch Säuren. Danach wird das PTFE mit Druck aufgetragen und so von den zahllosen kleinen Unebenheiten der Pfanne festgehalten. Die Bindung erfolgt somit mechanisch und nicht chemisch.

Ich denke man kann Teflonspray unbedenklich an den Radbolzen verwenden und braucht keine Ansgt davor zu haben, daß es bei höheren Temperaturen "verbrennt" oder aber die von der "Cu" Paste ausgelöste Korrosion beschleunigt...

Als Alternative zum Teflon, würde mir dann evt. noch "Graphitpulver" einfallen.Das hat eine ähnliche gute Eigenschaften wie Teflon, ist aber um das 12fache Höher ausgelegt, was die Temperaturbelastbarkeit angeht...
(Graphit sublimiert bei einer Temperatur von 3825 Grad Celsius)

ich denke mal das sollte dann selbst für deine Felgen/Radbolzen samt Bremsanlage ausreichen vectar steve65....😛

Bär

Bär

so, hatte meinen wagen gerade in der großen inspektion...
und was war passiert...2 radbolzen hinten waren beim rausschrauben abgerissen...
mein foh hat dann mal promt alle radbolzen kostenlos ersetzt..weil wegen die sicherheit hat er gesagt...sonst könne er nicht schlafen...

und nun kommt es..die alten bolzen hatten am sitz noch eine leichte fettschicht...wohl noch vom sommerreifenwechsel vor einigen monaten.

irgendwie schon komisch..

Hi

wie, die Bolzen sind beim Rausschrauben abgerissen? Haben sie so fest gesessen oder waren sie schon angebrochen. Hast Du die Bruchstelle gesehen, oder sogar ein Bild davon machen können. War da schon Rost dran?

Das ist schon langsam sehr merkwürdig, wie kann das passieren. Es können doch nicht plotzlich soviele Leute die Bolzen falsch anziehen.

Gruß
Steve

ist beim rausschrauben passiert...
mein foh zieht die immer mit nem drehmomentschlüssel an, von daher bin ich auch sicher dass es nichts mit der montage zu tun hat (zuviel drehmoment)
beide bolzen hatten an den bruchstellen leichte korrosionsspuren bis ca 2 mm ins material...
photos kann ich morgen mal machen und einstellen

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