Kombi unter 20.000 - MB S 204 sinnvoll?
Hallo zusammen,
nach nunmehr 18 Jahren Fahrpraxis in fremden Autos (Eltern, Mietwagen, Carsharing) überlege ich, mein erstes eigenes Auto anzuschaffen. Wirklich brauchen tue ich es nicht, aber es soll ein komfortabler und zuverlässiger Ersatz für Carsharing und Mietwagen sein. Verwendung also für Wocheneinkauf, spontane Erledigungen in der Stadt und im Umland, Einkauf bei Baumarkt/IKEA, Besuch bei den Eltern (~80km) und Urlaubsreisen bis ~600km. Zur Arbeit würde ich weiterhin vorwiegend mit dem E-Bike fahren, aber evtl. ziehen wir in den nächsten 2 Jahren noch um, oder ich greife bei schlechtem Wetter eher mal zum Autoschlüssel als zur Regenjacke. Ich denke, es werden insgesamt weniger als 10tkm pro Jahr werden.
Ein Kombi scheint mir für diese Zwecke am vielseitigsten zu sein, und die bin ich bislang auch immer gerne gefahren. Mit mehr als zwei Personen ist das Auto eher selten beladen, und Kinder sind auch kein Thema. Als Budget stehen 15-20k zur Verfügung.
Meine Sturm- und Drang-Zeit habe ich in diversen Mietwagen (5er, A6, E-Klasse, Jaguar, etc.) schon hinter mir, daher steht im Fokus eher die Vernunft, d.h. Wirtschaftlichkeit und Zuverlässigkeit. Ich möchte weder an der Tankstelle noch in der Werkstatt übermäßig viel Geld lassen.
Must-Haves in der Ausstattungsliste sind: Lederlenkrad, Parkpiepser v/h und Automatik-Getriebe. AHK wär schön (Fahrradträger!), lässt sich aber vermutlich recht unproblematisch nachrüsten, ebenso wie ein Satz Winterreifen (d.h. Modelle ohne AHK/8fach sollten den Budgetrahmen am besten nicht komplett ausnutzen).
Beim voraussichtlichen Fahrprofil (eher Kurzstrecke, ab und zu Landstraße/Autobahn, vmtl. 15tkm oder weniger) sollte es wohl ein Benziner werden (obwohl ich in obiger Liste der Fremdfahrzeuge überwiegend Diesel gefahren bin und mir diese wegen niedriger Drehzahl und hohem Drehmoment immer etwas mehr Spaß gemacht haben).
Bei meiner bisherigen Recherche bin ich mit obigen Kriterien beim Mercedes S 204 Mopf rausgekommen: als 4-Zylinder-Benziner sparsam, aber nicht untermotorisiert, hochwertige Aussttattung, und sollte bei guter Pflege und Wartungshistorie keine größeren Probleme machen. Bei diesem Modell käme in der Ausstattungsliste noch ILS/Xenon, elektrische Heckklappe und idealerweise Schiebedach dazu. Der Kopf sagt C 180 mit M274, und ich glaube nicht, dass ich da etwas vermissen würde. Andererseits sollte der C 250 mit M271 ein bisschen mehr Fahrspaß bringen und kostet auch nicht soo viel mehr im Unterhalt. (C 200 und C 180 mit 1,8L scheinen mir eher unpassende Kombinationen zu sein. Teurer im Unterhalt, aber kein Fahrspaßvorteil gegenüber dem C 180. Sehe ich das richtig?)
Jetzt also meine Fragen an euch:
- Was haltet ihr von der Modellwahl? Passt das zu meinen Ansprüchen? Sollte ich lieber zu einem jüngeren Auto greifen, aber dafür nicht im Premium-Segment? Oder lieber insgesamt etwas weniger Geld ausgeben und hoffen, dass ich die Differenz nicht in der Werkstatt lasse? Bei einem deutlich jüngeren Auto müsste ich allerdings die teure VK mit in die Betrachtung einfließen lassen (da erstes Auto noch keine SF-Einstufung).
- Macht es überhaupt Sinn, noch 15-20 Tausend für ein ca. 8 Jahre altes Auto hinzulegen? In einem anderen Thread las ich, dass derzeit kein guter Zeitpunkt ist, um einen Gebrauchten in dem Preissegment zu kaufen. Da ich nicht aufs Auto angewiesen bin, sollte ich lieber noch etwas warten? Habe etwas Sorge, dass ich mit dem S 204 ohnehin schon einen Tacken zu spät dran bin, weil das Gros des Marktes schon zum S 205 verschoben ist. Die Angebotslage würde also eher nur noch schlechter werden, oder?
- Mit welchen Wartungs- und Reparaturkosten müsste ich über die nächsten Jahre so rechnen, bzw. wie üppig sollten die Rücklagen dafür sein, um nicht böse überrascht zu werden? Wie teuer sind regelmäßige Inspektionen circa?
- Gehe ich mit einem 8 Jahre alten Auto besser weiterhin zur Mercedes-Werkstatt oder eher zur freien Werkstatt? Wieviel macht das preislich aus und inwieweit schmälert das ggf. den Wiederverkaufswert?
- Sollte ich die 4-Zylinder-Diesel (z.B. C 220 CDI, C 250 CDI) mit in die Betrachtung aufnehmen oder lieber nicht? Von Steuer/Versicherung/Kraftstoff halten die sich grob die Waage, aber Kurzstrecke und Diesel wäre vermutlich eine tickende Zeitbombe?
- Habt ihr Empfehlungen zu alternativen Marken und Modellen? Offensichtliche Kandidaten wären für mich:
- S 205: In dem Preisbereich scheint der Markt für den S 205 etwas größer zu sein, aber der Innenraum gefällt mir gar nicht gut. Von dem was man sonst so liest, soll er insgesamt kein „besseres“ Auto sein als der S 204.
- S 212: Liegt im ähnlichen Preissegment, und in Punkto Haltbarkeit und Verbrauch scheinen sich die beiden auch nicht viel zu geben. Die Entscheidung fällt hier wohl zwischen Innenraumgröße (E) vs. Wendigkeit in der Stadt (C), bzw. Langstreckenkomfort (E) vs. Agilität/Fahrdynamik (C). Da ich wohl überwiegend auf Stadt und Landstraße unterwegs sein werde, müsste mir der C eigentlich reichen, aber ich werde sicherheitshalber mal den 212er probesitzen, falls es mir im 204er zu eng ist.
- Mondeo: Meine Mutter fährt den Mondeo ‘07, ein riesiges Schlachtschiff und soll mit dem richtigen Motor wohl auch wenig Stress machen. Nachteil: Parkplatzsuche in der Stadt (sagt sie) und kommt mir vom Innenraum her selbst in der 13er Version nicht übermäßig hochwertig vor. Bekomme ich da wirklich „mehr Auto“ fürs Geld?
- Octavia/Passat/Golf Variant: Skoda und VW kommen mir von der Ausstattung/Haptik immer etwas spartanisch und unterkühlt vor, da gefällt mir der Innenraum im Mercedes etwas besser. Damit könnte ich aber leben. Aber KO-Kriterium wäre für mich das DSG. Mein Vater fährt nen Golf Plus (die Golf-VI-Variante) mit DSG und ich finde es furchtbar. Schaltet zu spät und zu träge, und wenn man mal aufs Gas drückt, heult er direkt auf. Gefällt mir gar nicht. Lohnt es, hier mal ein neueres Modell auszuprobieren? Hat sich da viel getan oder bleibt immer noch ein spürbarer Unterschied zur Wandlerautomatik vom S 204? Wie sieht es bei den genannten Modellen mit Haltbarkeit und Zuverlässigkeit aus? Werkstattkosten sollen bei VW etwas erhöht sein, stimmt das? Wie ist das insbesondere im Vergleich zu Mercedes?
- Der BMW F11 ist mein absolutes Lieblingsauto, da fühle ich mich total zuhause (Sitzkomfort, Fahrspaß, Infotainment). Soll aber >100tkm nicht ganz pflegeleicht sein, daher habe ich den Gedanken mit Blick auf obiges Budget und den Fokus auf eine Vernunfts-Entscheidung wieder verworfen. War das sinnvoll? Wie verhält es sich insbesondere im Vergleich zum S 204?
Übersehe ich sonst noch was? Habt ihr noch nen Tipp oder eine Meinung für mich? Das Thema Autokauf ist für mich leider völliges Neuland 🙂
Falls ihr mir den S 204 nicht ausredet, würde ich konkrete Fragen dazu am besten noch mal im Unterforum schreiben, oder?
Sorry für den langen Text und DANKE schonmal für eure Zeit!
Viele Grüße
Lars
15 Antworten
Die Beschreibung des Fahrprofils klingt nicht so schlimm nach Kurzstrecke, das wird ein Auto schon ein paar Jahre mitmachen. Wenn man dennoch Bedenken hat: bei hohem Kurzstreckenanteil plug-in-Hybrid fahren, weil der auf den ersten 20-60km jeden Tag seinen Verbrenner gar nicht starten muss. Regelmäßiges Volladen an der Steckdose vorausgesetzt.
Es gibt unter 20000 Euro schon eine große Auswahl an BMW 225xe. Der ist nicht so lang wie ein Kombi (dafür aber kein SUV!), das könnte das Einladen von großen Möbeln etc. verhindern. Er kann nur (optional) den Beifahrersitz vorklappen, um mehr Ladelänge zu schaffen.
Mercedes C350e (S205) gibt es auch unter 20000 Euro, nur nicht so viele, und mit höheren Laufleistungen als die BMW.
https://m.mobile.de/.../321127615.html