Klimaneutral Autofahren
Habt ihr davon schon gehört?
Es gibt die Möglichkeit "klimaneutral Autozufahren". Das geht ganz einfach mit speziellen Autovignetten, die von Ihnen in die Fahrerscheibe geklebt werden.
Die Vignetten sind für 10.000, 25.000 und 50.000 Kilometer, die Emissionen werden in drei Fahrzugklassen (Kleinwagen, Mittel- und Oberklasse) kategorisiert, beim Kauf muß man lediglich den Fahrzeugtyp angeben.
Ausgeglichen werden die CO2-Emissionen durch die Unterstützung eines anerkannten Klimaschutzprojektes.
http://www.climatepartner.de/index.php?...
Ich habe die mal gefragt ob Autogasfahrer schon klimaneutral fahren, da Autogas ja überweigend ein Nebenprodukt der Erdöl und Erdgasförderung ist.
156 Antworten
Zu jedem Mazda/ Suzuki- Neuwagen gibt es ein Klimageschenk:
einige Händler fördern die Aktion mit 15.000 km klimaneutral fahren:
http://www.klima-neutral-fahren.de
Bei rund 5.000 verkauften Fahrzeugen der Vertragshändler kommt hier im Jahr eine nennenswerte Kohlendioxid-Einsparung zustande, die für den Kunden kostenneutral ist und dem Klima gut tut. Geplant ist, rund 1.500 bis 2.000 Tonnen CO2 pro Monat klimaneutral zu stellen, das bedeutet für die Käufer von Mazdas und Suzukis rund 100 Millionen km klima-neutral-fahren pro Jahr. Diese Einsparung von bis zu 20.000 Tonnen CO2 ist zu vergleichen mit der Leistung, die ein Wald mit 1,66 Millionen Bäumen kompensieren kann. (1 Baum in Mitteleuropa nimmt ca. 13 kg CO2 pro Jahr auf.)
Gerade in Düsseldorf ist die Einsparung wichtig, weil die Stadtwerke ein Steinkohlekraftwerk plant, dass pro Jahr u.a. 2.500.000 Tonnen CO2 und 160 Tonnen Feinstaub ausstoßen wird.
Mich überzeugt das alles nicht. Ich halte das alles im besten Falle für Gewissensberuhigung mit Placeboeffekten.
Da wird also ein Wasserkraftwerk in Südamerika mit gefördert.
Würde das ohne die deutschen Plaketten etwa nicht gebaut?
Erzeugt es wegen der deutschen Plaketten mehr Strom zu niedrigeren Preisen?
Fahren die dann dort mit dem Strom Auto oder heizen mit Strom? Schalten die deswegen ein Kohlekraftwerk ab? Holzverfeuerung ist schließlich CO2-Neutral. Es wird doch nur der CO2-Ausstoss gesenkt, wenn ich den Verbrauch fossiler Brennstoffe reduziere.
Oder es werden Bäume mit gepflanzt (Wiederaufforstungsprogramme).
Was war da vorher? Wohl kaum Wüste. Irgendwas wachsendes wird den Bäumen schon wieder weichen müssen.
Wäre es nicht sinnvoller, bereits gerodete Dschungelflächen für den Ölpalmenanbau o.ä. zu nutzen, statt dafür bestehende, intakte Dschungelfläche zu roden? Das Anpflanzen von Bäumen erzeugt schließlich noch keinen intakten Dschungel, sondern ist erstmal eine Plantage wie jede andere.
Wenn eins sicher ist, dann, dass es keine einfache Lösung für die globale Erwärmung gibt und dass Freikaufen keinerlei nennenswerten Beitag zur CO2-Reduktion liefern wird.
Zitat:
Original geschrieben von Lewellyn
Wenn eins sicher ist, dann, dass es keine einfache Lösung für die globale Erwärmung gibt und dass Freikaufen keinerlei nennenswerten Beitag zur CO2-Reduktion liefern wird.
Das ist richtig- "Freikaufen" bringt keine CO2-Reduktion sondern höchstens eine "Neutralisierung". Deshalb CO2 neutral fahren.
CO2 reduzieren wäre Plaketten kaufen ohne zu fahren- wobei schon klar ist dass Fahrten vermeiden mehr bringt als Plaketten zu kaufen, was aber nicht heisst dass es keinen Sinn macht Plaketten zu kaufen wenn man die Fahrten nicht vermeiden kann.
Hier übrigens ein interessanter Link aus Österreich:
Berechne deine CO2-Emissionen!
Auf der Seite wird folgender Gedanke durchgespielt:
Es gibt einen Pro-Kopf-Gratis-Emissionswert von 7 t.
Pro t die man über den Wert ist müsste man einen jährlichen Betrag zahlen- dort wurde ein Preis von 20 € festgelegt, das heißt bei Emissionen in Höhe von 10 t würden man 60 € zahlen.
"Zur Veranschaulichung der Zahlen wurde hier folgendes Gedanken-Experiment gemacht:
In Analogie zum Emission-Trading-Gesetz, das derzeit nur bestimmte Industrieanlagen umfasst, könnten auch für Einzelpersonen CO2-Emissions-Zertifikate vergeben werden.
Dies stellt jedoch lediglich eine theoretische Hypothese dar, die auf politischer Ebene nicht im Gespräch ist."
Man sieht bei dem Fragebogen aber auch sehr gut welchen Anteil die Mobilität am Gesamt CO2-Ausstoß hat.
Ein Amerikaner stößt übrigens im Schnitt 20,5 t CO2 im Jahr aus,
ein Deutscher 10,1 t
ein Österreicher 8,1t,
ein Chinese 1,9 t,
ein Inder 1,0 t
So jetzt die Kritiker wieder ans Pult😉
Ich habe bei Wilhelm Hahne (Motor-Kritik.de) ein Gegenkonzept gefunden. Wie er sagt, ist es nicht von ihm, aber egal. Die Idee ist nicht ausgereift, aber hat was:
"Aber zunächst will ich Sie mit einem Konzept erschrecken, das nicht auf meinem Mist gewachsen ist, sondern dem Kopf eines meiner intelligenten Leser entsprang. Weil er es auch schrecklich findet, trotz Benutzung der öffentlichen Verkehrsmittel und einer Jahresfahrleistung von nur 10.000 Auto-Kilometer genauso viel Steuer zahlen zu müssen wie jemand der 50.000 km im Jahr fährt. (Genau so unerträglich wäre übrigens auch eine pauschale Autobahngebühr.) Deshalb sollte das angedachte - und nachstehend vorgestellte - Konzept sozialverträglich sein. Niemand soll gezwungen werden sich einzuschränken. Trotzdem soll ein erheblicher Anreiz zum Spritsparen bestehen. Und so wäre das umsetzbar:
· Jeder erwachsene Bundesbürger ab 18, ganz gleich ob mit oder ohne Auto, bekommt eine Chipkarte mit einer "Ladung" von 500 Liter Kraftstoff. Dabei wird kein Unterschied zwischen Diesel, Normalbenzin, Superbenzin oder Super Plus gemacht.
· Mit dieser Chipkarte kann getankt werden - nach Eingabe einer Geheimzahl – oder es kann nach Tageskurs von der Bank Geld abgehoben werden (s. u.).
· 1 Liter Kraftstoff aus der Karte bezahlt kostet 1,00 €.
· Es kann auch ohne Karte getankt werden, ohne jedes Limit.1 Liter Kraftstoff kostet dann allerdings 5,00 €.
· Nicht benötigte Kraftstoffmengen können über alle Banken an einer (nennen wir sie) „Spritbörse“ gehandelt werden.
· Angebot und Nachfrage bestimmen den Kurswert des Treibstoffs. (Wie bei Aktien. - Logischerweise kann - und darf - der Kurswert aber nicht über 5,00 € steigen.)
· Alle Banken können die Chipkarten aufladen. Mit den über die Börse verfügbaren Mengen und zum jeweiligen Tageskurs. Dabei gibt es kein Limit.
· Nicht verbrauchte Mengen können auch über den Jahreswechsel hinaus angespart werden. Bis zu einer Höchstgrenze von 1.500 Litern.
· Die Drehscheibe aller Aktionen sind die Banken. Nur über sie kann Kraftstoff gehandelt werden, d.h. verkauft oder zugekauft. Selbstverständlich kann auch mit Kraftstoff spekuliert werden, d.h. man kann seine Karte zu evtl. günstigen aktuellen Kurs aufladen, und bei gestiegenem Kurs wieder über die "Spritbörse" verkaufen.
· Jeder kann weiterhin soviel tanken wie er will. Keiner muss sein Auto stehen lassen. Das Steueraufkommen steigt durch die verkauften Überhangmengen, auf denen überdurchschnittlich hohe Steuern aufgeschlagen sind. Was den Staats interessiert. Den Autofahrer interessiert: auf diese Weise wird Sparen belohnt. Und Leute, die komplett auf das Auto verzichten, haben den größten finanziellen Vorteil.
· Das erhöhte Steueraufkommen kann - durch entsprechende Gesetze der Politik - zur Forschung und Entwicklung von effizienten Methoden im Umgang oder bei der Erzeugung von Energie eingesetzt werden.
· Ältere Personen oder solche ohne Automobil können die Treibstoff-Transaktionen auch direkt über das Bankkonto abwickeln oder abwickeln lassen, z. B. per Dauerauftrag einmal pro Monat.
· Natürlich sind die angegebenen Kosten nur Anhaltswerte und orientieren sich nach der Tagesaktualität. Um Schwierigkeiten bei der Einführung dieses Konzepts etwas abzufedern ist ein Übergangsszenario vermutlich unumgänglich.
· Das Konzept wäre mit einem entsprechenden Schlüssel auch auf Firmen (und deren Fuhrpark) übertragbar.
· Eine ähnliche Vorgehensweise könnte auch bei Flug- und Schiffsreisen als Regulativ wirken. Der Vorteil dabei wäre, dass nicht einzelne Fluggesellschaften benachteiligt werden müssen. Jeder kann "seine" Gesellschaft, seinen Fortbewegungs-Favoriten nutzen."
Das hat jetzt primär nichts mit CO2 zu tun, aber über den hohen Sparanreiz wird es zu Ausstosssenkungen durch Minderverbrauch kommen.
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Dir ist schon klar, dass hier wieder die Leute bevorzugt werden, die nichts tun und die Leute, die auf Arbeit fahren MÜSSEN wieder bestraft werden, oder?
Das ist keine Lösung.
Du musst die Probleme an der Wurzel packen und keine Symptome bekämpfen. Und das ist halt nunmal entweder gar nicht zu fahren, oder regenerative Energiequellen zu verwenden.
Wenn die Leute, die zur Arbeit fahren müssen, dieses auf andere Art als mit dem eigenen Auto hinbekommen, werden diese auch nicht benachteiligt. Diese 500 Liter stellen eine Subvention für alles außer Auto fahren dar.
Vieleicht fahren ja dann plötzlich so viele mit öffentl. Verkehrsmitteln, dass das Angebot auch viel besser wird. Weil sie mit dem billigen Sprit lieber in den Urlaub fahren. Oder vom verkauften Sprit überhaupt erst Urlaub machen können.
Du wirst sehen: Plötzlich wird es Alternativen zum benzingetriebenen Auto geben. Weil es sich LOHNT!
Die Sache ist nur:
jeder zweite Arbeitnehmer kriegt heute aufs Butterbrot geschmiert, daß er flexibel sein soll.
Ich bin eine Weile mit der Bahn zur Arbeit bzw. zur FH gefahren.
Heute fahre ich mit dem Auto bzw. der Straßenbahn. Warum?
Weil der ÖPV und ÖPNV in Deutschland unflexibel nur einmal ist, überteuert, man kommt sich wie ein Krimineller und nicht wie ein zahlender Kunde vor, wenn das aus alten Stasi-Beständen reaktivierte Personal hier in den neuen Ländern im Zug tätig ist, zudem kriegt man wohl kaum auf die Schnelle einen Zug, wenn man flexibel sein soll, und jeden Tag minimum zwei Stunden länger unterwegs sein als mit dem Auto.
Wenn in Hamburg oder Leipzig alle 5 Minuten eine S-Bahn oder eine Tram vor der Haustür zur Arbeit fährt, dann nutze ich das natürlich. Aber sonst kann man ÖPV total vergessen 🙁 leider.
Ich bin ein halbes Jahr mit dem Zug zur Arbeit. Wie oft hab ich nen Einlauf gekriegt, nur weil die Bahn schon wieder ne halbe Stunde Verspätung hat, wenn sie denn mal überhaupt kam. Eine Katastrophe war das. Selbst unsere Nachbarn in Dänemark oder den Niederlanden können es günstiger und schneller mit dem ÖPV.
cheerio