Klimakompressor läuft nicht

Mercedes CLK 208 Coupé

Hey Leute,

leider hat die Klima meines Clk320 bj99 mopf vor einigen Tagen endgültig den Dienst quittiert.

War daraufhin mal bei ATU die haben Klimaflüssigkeit neu befüllt, fehlte etwa die Hälfte. Keine Ahnung ob da jemals Klimawartung gemacht wurde. Leider läuft der Kompressor dennoch nicht an 🙁

ATU will für Reparatur 1000 Euro sehen... Hab bei ebay teil für 180 gefunden. Hab den Wagen jetzt nochmal bei denen stehen lassen, da sie natürlich keine Zeit mehr hatten am Samstag. Sollen nochmal prüfen ob Strom anliegt und ansonsten die Anlage leer machen.

Nun meine Frage an euch... Könnt ihr mir einen guten kompressor empfehlen, den ich von meiner freien Werkstatt verbauen lassen kann? Hab bei Autoteile dann doch eher welche um 270 gefunden. Was meint ihr?

Kann das System anschließend von ATU wieder befüllen lassen ohne nochmal die Flüssigkeit bezahlen zu müssen

Beste Antwort im Thema

Zitat:

@Cassiopeia-HH schrieb am 7. Juli 2019 um 17:58:54 Uhr:


Hallo Leichti,
ich habe mich mit dem Mechaniker ein wenig unterhalten können und er hat mir das so erklärt.
Sie entleeren die Anlage komplett und führen dann einen Lecktest durch. Die Anlage wird zu Prüfzwecken mit einem (CO 2 ?) Gas befüllt. Dann wird einmal der Druck über 10 Minuten geprüft (muß stabil bleiben) und dann mit einem Handprüfgerät die Schläche, Anschlüsse und Kühler abgefahren.
Erst wenn dieser Test bestanden ist, dürfen sie die Anlage mit Kühlmittel, öl und Kontrastmittel befüllen.
Nur befüllen mit Klimagas ist nicht erlaubt.
Gruß
Didi

Und da liegt der Knackpunkt. Ist die Anlage nicht leer, sondern nur "üblich verlustig", dann ist eine Druckprüfung mit Überdruck nicht zwingend vorgeschrieben. Wenn ich mich richtig erinnere, ist es verboten, eine Leeranlage neu zubefüllen, um dann zu sehen, wo es das Klimamittel rausdrückt. Anders gesagt, wenn eine Werkstatt bewußt das Entweichen von Klimakühlmittel in Kauf nimmt, sind Strafen bis zu 10 000 Euro fällig.

Bei einer regulären Wartung wird das Kühlmittel abgesaugt, von allen "Fremdstoffen" (also Öl, Kontrastmittel etc.) gereinigt und in den internen Behälter geführt. Danach wird Unterdruck aufgebaut (evakuieren) um auch die letzten möglicherweise vorhanden Feuchtigkeitströpfchen ab zu saugen. (Wenn ich nicht irre, "verdampft" Wasser bei Unterdruck, einfach gesagt) Dann wird dieses Vaccuum für ca 10 Minuten gehalten. ((Lässt sich meist auch einstellen, die Vaccumzeit) Anschließend wird ((bei automatischem Betrieb) die Anlage mit der passenden Menge Klimagas als auch der abgesaugten Menge Öl frisch befüllt. Einfach gesagt, das abgesaugte Klimamittel ((bei uns R1334a) wird recycelt.

Allerdings ist der Vacuumtest nicht sehr aussagekräftig, was die Dichtigkeit angeht. (Einfaches Beispiel, ein RAum voller Menschen, die durch eine Tür raus wollen, der Raum ist voll. Geht die Tür nach innen auf, kommt keiner raus, geht die Tür nach aussen auf, drückt es die Leute förmlich raus)

Daher reicht bei einer leeren Anlage der Vacuumtest für eine Schadensdiagnose meist nicht aus. Für das Prüfgas gibt es ein "Schnüffelgerät", das auf das Prüfgas anspricht und Signal gibt. So kann man die schadhafte Stelle aufspüren, ohne die Anlage mit Kältemittel zu befüllen.

Als ich meinen 230K bekam, lief die Klima perfekt. Ich machte da nach 4 oder 5 JAhren mal einen Service und bilde mir ein, danach war die Kühlleistung etwas niedriger. Kann aber Einbildung sein.

Werkstätten empfehlen alle 2 JAhre eine Wartung, sprich Automatikbetrieb, sofern die Anlage funktioniert. DAnn ist auch ein Prüfgastest überflüssig.

Leider jedoch gibt es offenbar durch die EU mittlerweile Einfurhbeschränkungen von R134a, weswegen das Gas deutlich teuerer wurde (zuletzt hörte ich was von verfünf-fachung des Preises), was die Kosten für eine Wartung in die Höhe treiben kann. Viele Anbieter unterscheiden daherr zwischen einer reinen Wartung einer funktionstüchtigen Anlage und dem Füllen einer Leeranlage, bei der kein Gas recycelt werden kann. (z.B. nach Reparatur einer lecken Anlage)

Für die Reinigung des Verdampfers hat sich folgendes bewährt:

Ausbau Pollenfilter und DEckel wieder schließen

Dose mit Klimadesinfektionsspray in den Fußraum rechts stellen,

Klimaanlage aus schalten, aber auf kühlen stellen, so das die Luft durch den Verdampfer strömt, dieser aber nicht runterkühlt

Luftzirkulation auf Umluft, dann wird der Sprühnebel im Beifahrerfußraum angesaugt.

Gebläse glaube auf mittlere Stufe

Alles Essbare, Bonbons, Kippen etc. aus dem Auto holen, der Sprühnebel ist gesundheitsschädlich.

Laufen lassen.

Danach bei offenen Türen noch einige Minuten laufen lassen, damit der ganze Nebel abziehen kann.

Danach Pollenfilter erneuern.

Viele lassen bei der Desinfektion den Pollenfilter drinn. Nun, da sage ich dazu... wenn ich einen Aktik-Kohle-Innenraumfilter habe, der ja nicht nur Feststoffe rausfiltern soll, sondern auch chemische Verbindungen, wie soll dann das Desinfektionsmittel durch den Filter kommen?
Man merkt einen "versiften" Verdamper eigentlich nur dann, wenn die Klima aus ist, man z.B. im Winter heizt. DAnn nämlich ist der Verdamper (bei Klima "aus"😉 nicht kalt und stinkt. Bei aktiver Klimaanlage riecht man meist nichts durch die Kälte.
Ich hoffe, ich habe mich verständlich ausgedrückt, wenngleich ich "fachlich" nicht ganz korrekt war, einfach um es begreiflicher zu machen.
Leichti
PS: Der TRockner ist eigentlich kein Trockner. Vielmehr ist das eine Fillterpatrone, die das Klimagas von enthaltenen Schwebeteilchen (Abrieb, Verschleiß von Komressor etc.) reinigen soll. Hat aber die Angwohnheit, sich mit Wasser voll zu saugen. (auch aus der Luftfeuchtigkeit) Steht eine Klimaanlage also llange "offen", also gekappte Leitung oder so, ist der Filter (Trockner) danach oft unbrauchbar.

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Zitat:

@Cassiopeia-HH schrieb am 7. Juli 2019 um 17:58:54 Uhr:


Hallo Leichti,
ich habe mich mit dem Mechaniker ein wenig unterhalten können und er hat mir das so erklärt.
Sie entleeren die Anlage komplett und führen dann einen Lecktest durch. Die Anlage wird zu Prüfzwecken mit einem (CO 2 ?) Gas befüllt. Dann wird einmal der Druck über 10 Minuten geprüft (muß stabil bleiben) und dann mit einem Handprüfgerät die Schläche, Anschlüsse und Kühler abgefahren.
Erst wenn dieser Test bestanden ist, dürfen sie die Anlage mit Kühlmittel, öl und Kontrastmittel befüllen.
Nur befüllen mit Klimagas ist nicht erlaubt.
Gruß
Didi

Und da liegt der Knackpunkt. Ist die Anlage nicht leer, sondern nur "üblich verlustig", dann ist eine Druckprüfung mit Überdruck nicht zwingend vorgeschrieben. Wenn ich mich richtig erinnere, ist es verboten, eine Leeranlage neu zubefüllen, um dann zu sehen, wo es das Klimamittel rausdrückt. Anders gesagt, wenn eine Werkstatt bewußt das Entweichen von Klimakühlmittel in Kauf nimmt, sind Strafen bis zu 10 000 Euro fällig.

Bei einer regulären Wartung wird das Kühlmittel abgesaugt, von allen "Fremdstoffen" (also Öl, Kontrastmittel etc.) gereinigt und in den internen Behälter geführt. Danach wird Unterdruck aufgebaut (evakuieren) um auch die letzten möglicherweise vorhanden Feuchtigkeitströpfchen ab zu saugen. (Wenn ich nicht irre, "verdampft" Wasser bei Unterdruck, einfach gesagt) Dann wird dieses Vaccuum für ca 10 Minuten gehalten. ((Lässt sich meist auch einstellen, die Vaccumzeit) Anschließend wird ((bei automatischem Betrieb) die Anlage mit der passenden Menge Klimagas als auch der abgesaugten Menge Öl frisch befüllt. Einfach gesagt, das abgesaugte Klimamittel ((bei uns R1334a) wird recycelt.

Allerdings ist der Vacuumtest nicht sehr aussagekräftig, was die Dichtigkeit angeht. (Einfaches Beispiel, ein RAum voller Menschen, die durch eine Tür raus wollen, der Raum ist voll. Geht die Tür nach innen auf, kommt keiner raus, geht die Tür nach aussen auf, drückt es die Leute förmlich raus)

Daher reicht bei einer leeren Anlage der Vacuumtest für eine Schadensdiagnose meist nicht aus. Für das Prüfgas gibt es ein "Schnüffelgerät", das auf das Prüfgas anspricht und Signal gibt. So kann man die schadhafte Stelle aufspüren, ohne die Anlage mit Kältemittel zu befüllen.

Als ich meinen 230K bekam, lief die Klima perfekt. Ich machte da nach 4 oder 5 JAhren mal einen Service und bilde mir ein, danach war die Kühlleistung etwas niedriger. Kann aber Einbildung sein.

Werkstätten empfehlen alle 2 JAhre eine Wartung, sprich Automatikbetrieb, sofern die Anlage funktioniert. DAnn ist auch ein Prüfgastest überflüssig.

Leider jedoch gibt es offenbar durch die EU mittlerweile Einfurhbeschränkungen von R134a, weswegen das Gas deutlich teuerer wurde (zuletzt hörte ich was von verfünf-fachung des Preises), was die Kosten für eine Wartung in die Höhe treiben kann. Viele Anbieter unterscheiden daherr zwischen einer reinen Wartung einer funktionstüchtigen Anlage und dem Füllen einer Leeranlage, bei der kein Gas recycelt werden kann. (z.B. nach Reparatur einer lecken Anlage)

Für die Reinigung des Verdampfers hat sich folgendes bewährt:

Ausbau Pollenfilter und DEckel wieder schließen

Dose mit Klimadesinfektionsspray in den Fußraum rechts stellen,

Klimaanlage aus schalten, aber auf kühlen stellen, so das die Luft durch den Verdampfer strömt, dieser aber nicht runterkühlt

Luftzirkulation auf Umluft, dann wird der Sprühnebel im Beifahrerfußraum angesaugt.

Gebläse glaube auf mittlere Stufe

Alles Essbare, Bonbons, Kippen etc. aus dem Auto holen, der Sprühnebel ist gesundheitsschädlich.

Laufen lassen.

Danach bei offenen Türen noch einige Minuten laufen lassen, damit der ganze Nebel abziehen kann.

Danach Pollenfilter erneuern.

Viele lassen bei der Desinfektion den Pollenfilter drinn. Nun, da sage ich dazu... wenn ich einen Aktik-Kohle-Innenraumfilter habe, der ja nicht nur Feststoffe rausfiltern soll, sondern auch chemische Verbindungen, wie soll dann das Desinfektionsmittel durch den Filter kommen?
Man merkt einen "versiften" Verdamper eigentlich nur dann, wenn die Klima aus ist, man z.B. im Winter heizt. DAnn nämlich ist der Verdamper (bei Klima "aus"😉 nicht kalt und stinkt. Bei aktiver Klimaanlage riecht man meist nichts durch die Kälte.
Ich hoffe, ich habe mich verständlich ausgedrückt, wenngleich ich "fachlich" nicht ganz korrekt war, einfach um es begreiflicher zu machen.
Leichti
PS: Der TRockner ist eigentlich kein Trockner. Vielmehr ist das eine Fillterpatrone, die das Klimagas von enthaltenen Schwebeteilchen (Abrieb, Verschleiß von Komressor etc.) reinigen soll. Hat aber die Angwohnheit, sich mit Wasser voll zu saugen. (auch aus der Luftfeuchtigkeit) Steht eine Klimaanlage also llange "offen", also gekappte Leitung oder so, ist der Filter (Trockner) danach oft unbrauchbar.

Hallo Leichtmetall,
Du hast recht.
Ich habe es gerade hinter mir, mit einer defekten Anlage.
Dies aber nur bei einer "Leeranlage"
Es ist so , wie Du beschrieben hast. Die Anlage wird entleert, d.h. alles wird herausgesaugt.
Dann MUß eine Leckprüfung durchgeführt werden.
Es wird ein Gas eingefüllt. Normalerweise ein CO Gas. mit einem bestimmten Druck. Jetzt wird mit einem speziellen Spührgerät geprüft, ob alle Anschlüsse etc., dicht sind. D.H. wenn von außen keine Leckstellen gefunden wurden und der Druck über 10 Minuten sich nicht verändert hat....

ERST

dann darf die Anlange neu befüllt werden. Also Vakuum und mit Gas und Öl befüllen.

Genau so ist es gesetzlich vorgeschrieben und so macht es auch jede Werkstatt.

Gruß
Didi

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