Kleiner Smart macht große Verluste
Hallo,
zum Thema 'Kosten - Nutzen - Preise' habe ich im 'Stern' (c) einen interessanten Artikel über den s.m.a.r.t gefunden :
(Zitat Anfang) Die Daimler-Chrysler-Tochter Smart hat einem Magazinbericht zufolge im vergangenen Jahr einen Verlust von rund 600 Millionen Euro eingefahren.
Smart hat dem Unternehmen seit seinem Start im Jahr 1998 bislang 2,6 Milliarden Euro Miese gebracht. Ein DaimlerChrysler-Sprecher wollte dies nicht kommentieren.
Bei der Vorlage der Bilanzzahlen 2004 vergangenen Donnerstag hatte der deutsch-amerikanische Autobauer für den zur Mercedes Car Group gehörenden Hersteller von Kleinstwagen wie gewohnt keine Zahlen vorgelegt. Daimler-Chrysler bestätigte nur, dass Smart weiter in der Verlustzone steckt.
Schrempp prüft Kooperationen
Daimler-Chrysler-Chef Jürgen Schrempp bekräftigte in einem Gespräch mit der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" den Willen, Smart zu sanieren. "Wir haben bei Daimler-Chrysler oft gezeigt, dass wir schwierige Geschäftssituationen drehen können", zitierte ihn die Zeitung am Samstag vorab. Im April solle ein Sanierungskonzept stehen. Der Vorstand arbeite an einem "langfristigen Geschäftsmodell" für Smart. "Dazu gehört auch, dass wir Kooperationsmöglichkeiten für Smart prüfen."
Der neue Mercedes-Chef Eckhard Cordes hatte bereits eine grundlegende Strategieprüfung angekündigt. Ziel sei die Stärkung des Absatzes durch Maßnahmen im Vertriebsnetz, die Verbesserung der Kostenstrukturen sowie die Steigerung der Produktivität. Laut "Spiegel" gilt es als sehr wahrscheinlich, dass das Smart-Projekt insgesamt deutlich reduziert wird. Es werde wohl keine zusätzlichen Varianten wie den geplanten Geländewagen geben. Der Zweisitzer Fortwo, dessen Nachfolgemodell weitgehend entwickelt ist, werde jedoch weiter produziert.
Im vergangenen Jahr hatte Daimler-Chrysler mit den Marken Mercedes, Smart und Maybach - sie bilden die Mercedes-Gruppe - nur noch 1,67 (Vorjahr: 3,13) Milliarden Euro verdient. Gründe waren neben dem schwachen Dollar-Wechselkurs die Verluste bei Smart und die Kosten zur Behebung von Qualitätsmängeln bei Mercedes. Schrempp nannte den Gewinneinbruch "nicht akzeptabel". (Zitat Ende)
UND:
(Zitat Anfang) Krise bei Mercedes "Smart" auf dem Prüfstand
Die wachsenden Verluste bei Smart haben maßgeblich zur Verschlechterung der Zahlen von Mercedes-Benz beitgetragen - der "Mini"-Mercedes macht "Maxi"-Sorgen.
Nach einem Gewinneinbruch in der Pkw-Sparte Mercedes Car Group stellt der deutsch-amerikanische Automobilkonzern DaimlerChrysler seine verlustreiche Kleinstwagen-Marke "Smart" grundlegend auf den Prüfstand. Chrysler und das Nutzfahrzeug-Geschäft sorgten im dritten Quartal 2004 dennoch für einen leichten Ergebnisanstieg.
Wachsende Verluste bei Smart hätten zu der Verschlechterung der Zahlen von Mercedes-Benz maßgeblich beigetragen, erläuterte Finanzvorstand Manfred Gentz am Donnerstag angesichts eines um 62 Prozent auf 304 Millionen Euro gesunkenen operativen Gewinns der Sparte. "Jetzt müssen wir uns im Vorstand überlegen, was wir mit dem Smart-Geschäft machen und wie wir es profitabel machen können. Dabei müssen wir alle Alternativen in Betracht ziehen", sagte Gentz. Ein Sprecher stellte klar, dass eine Schließung der Tochtergesellschaft dabei nicht in Frage komme. Die Behebung von Qualitätsproblemen, verschobene Neuanläufe und Rückrufaktionen bei der Marke Mercedes hätten das Quartalsergebnis von Mercedes zusätzlich belastet, hieß es.
2004 sollte eigentlich einen Durchbruch für Smart bringen
Der Betriebsgewinn im Konzern sei in den Monaten Juli bis September um sieben Prozent auf 1,33 Milliarden Euro gestiegen, teilte DaimlerChrysler in Stuttgart mit. Befragte Analysten hatten im Schnitt mit 1,38 Milliarden Euro gerechnet. Der Konzern hielt an seinem Ziel fest, das Betriebsergebnis in diesem Jahr deutlich über die 2003 erwirtschafteten 5,1 Milliarden Euro hinaus zu steigern. Fünf (3,3) Milliarden Euro hat der fünftgrößte Autobauer der Welt nach neun Monaten schon verdient.
2004 sollte eigentlich einen Durchbruch für Smart bringen. Gentz verwies darauf, dass die Tochter nach Milliardenverlusten in den vergangenen sechs Jahren ihren Verlust 2004 deutlich reduzieren sollte. "Wir haben eine sehr gut akzeptierte Marke geschaffen, die Ergebnisse sind aber enttäuschend", sagte der Finanzvorstand. Das Marktsegment, in das der viersitzige Smart forfour eindringen sollte, sei 2004 geschrumpft. Der bisherige Smart-Chef Andreas Renschler hatte die Absatzprognose für die Marke schon im September auf 155.000 von 175.000 gesenkt. Das Erreichen der Gewinnschwelle war schon zuvor um zwei Jahre auf 2006 verschoben worden.
"Und das hört sich nicht an, als wäre es eine Eintagsfliege"
Die DaimlerChrysler-Aktie schloss am Donnerstag mit 32,85 Euro um 0,3 Prozent fester und entwickelte sich damit schwächer als andere Automobilwerte und der Deutsche Aktienindex (Dax). "Die Zahlen waren o.k., von einer mittleren Katastrophe bei Mercedes abgesehen", kommentierte Analyst Stephan Droxner von der Landesbank Baden-Württemberg. "Und das hört sich nicht an, als wäre es eine Eintagsfliege." Der neue Mercedes-Vorstand Eckhard Cordes geht nun davon aus, dass das operative Ergebnis der gewöhnlich ertragreichsten DaimlerChrysler-Sparte in diesem Jahr wesentlich unter den 3,13 Milliarden Euro liegen wird, die sie noch 2003 verdient hatte.
Gentz sagte, die Kosten für Qualitätssicherung würden den Konzern auch 2005 noch belasten. Deshalb sei der Anlauf der neuen Geländewagen-Baureihe, der M-Klasse, verschoben worden. Zwar seien alle Belastungsfaktoren bekannt gewesen, nicht aber in dem Ausmaß, sagte Analyst Droxner. Sein HVB-Kollege Georg Stürzer mutmaßte, Cordes habe womöglich bei seinem Amtsantritt alle Belastungen auf einmal verbucht, um befreiter starten zu können. Der bisherige Nutzfahrzeug-Chef hatte Mercedes Anfang Oktober von Jürgen Hubbert übernommen.
Mercedes, Smart und Maybach müssen noch vier Prozent einbringen
Mercedes, Smart und Maybach zusammen sollen 2004 etwas mehr Autos verkaufen als 2003 (1,2 Millionen). Von Oktober bis Dezember müssen sie dazu noch einen Rückstand von vier Prozent aufholen. Der Konzernumsatz soll in diesem Jahr auf 145 (2003: 136,4) Milliarden Euro steigen, im abgelaufenen Quartal lag er mit 34,9 Milliarden Euro zwei Prozent über Vorjahr. Der Gewinn nach Steuern fiel im Quartal mit 951 (minus 1.653) Millionen Euro wieder positiv aus.
Gedrückt wurde das Konzernergebnis im dritten Quartal zudem von Sonderbelastungen von 448 Millionen Euro, vor allem für eine Serie nachgeholter Rückrufe beim japanischen Lkw-Bauer Fuso, die allein 405 Millionen Euro kosteten. Ohne diesen Effekt hätte der Konzern mit Lkw und Bussen im dritten Quartal 504 Millionen Euro verdient. Chrysler hat in den ersten neun Monaten bei anhaltend hohen Rabatten in den USA und sinkenden Absatzzahlen mehr als eine Milliarde Euro verdient. "Im dritten Quartal war die Marge bei Chrysler mit 2,8 Prozent höher als die von Mercedes von 2,5 Prozent. Wann hat es das schon mal gegeben?", fragte Adam Jonas von Morgan Stanley.
Alexander Hübner, Reuters (Zitat Ende)
Wahrscheinlich wird sich die 'Konzern-Mutter' demnächst von dem - inzwischen - ungeliebten Kind s.m.a.r.t trennen. Wenn für jeden verkauften s.m.a.r.t (for two) ca. 200 Euro vom Hersteller 'draufgelegt' werden (stand mal so in der Zeitung) geht das irgendwann nicht mehr gut.
Gruss
Giesbert
73 Antworten
Zitat:
Original geschrieben von Jan 72
Also DEUTLICH Billiger das Ding,und die Innenstädte wären voll mit Smarts. (was uns allen ja zugute kommen würde)
Als das Projekt noch unter der Regie von Hayek stand, war das ja auch mal so geplant.
....also war und ist es wie so oft: Der Erfinder und Techniker kriegt von den verd. ..... Kaufleuten und "Marketingern" die Richtung vorgegeben, die ursprüngliche Idee wird verwässert bis es nicht mehr funktioniert ...... aber wenn sie wirklich wollten könnten sie es noch korrigieren. Fürchte aber die Verantwortlichen gehen mit ein paar Millionen Abfindung und SMART in Konkurs ...................
Hat denn einer irgendwo Daten der Herstellungskosten eines Smarts?
Woraus man denn ja sehen könnte,wieviel DC da raufschlägt
..... das wissen in ganz Deutschland vielleicht 20 Leute - ist das bestgehütete Geheimnis .....
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naja was meint Ihr denn,decken sich die Herstellungskosten mit dem VK Preis?
oder schlägt da DC einen Großen Batzen drauf?
was weiss ich,kosten 12.000 €,VK Preis 20.000 € = 8000 € Gewinn?
Zitat:
Original geschrieben von Jan 72
naja was meint Ihr denn,decken sich die Herstellungskosten mit dem VK Preis?
oder schlägt da DC einen Großen Batzen drauf?
was weiss ich,kosten 12.000 €,VK Preis 20.000 € = 8000 € Gewinn?
Das mag ja sein. Allerdings ist das überall so. Ich arbeite in einer KFZ-Zulieferfirma und weiß daher das vor allem eine deutsche Automarke, die wir laut Zulassungsstatistik so schätzen, IMMER wirklich IMMER nur an den billigsten Anbieter Aufträge vergibt. Ganz krasses gegenteil ist dagegen (Kein Witz!) Mitsubishi und Mazda! Die achten wirklich extrem auf Qualität und Fertigungsumstände. Man muß sich da nur mal den Auto Bild Qualitätscheck 2005 ansehen, der spiegelt genau das wieder!
Zitat:
Original geschrieben von ED9-Freak
Ganz krasses gegenteil ist dagegen (Kein Witz!) Mitsubishi und Mazda! Die achten wirklich extrem auf Qualität und Fertigungsumstände. Man muß sich da nur mal den Auto Bild Qualitätscheck 2005 ansehen, der spiegelt genau das wieder!
Die sprichwörtliche Qualität der Endprodukte kommt ja auch nicht von ungefähr...
servus,
in der financial times deutschland, stand auch ein bericht über das "fass ohne boden" = smart. seit markteinführung hat die sparte smart ca. euro 4.000.000.000,- verlust gemacht.
ich fand die idee ein sehr kleines, und doch spritziges auto zu bauen sehr gut. nur die umsetzung war total für den ar..... sowas dilettantenhaftes, wie bei der smartentwicklung sucht seinesgleichen. mängel am laufenden band.
schade eigentlich, es wär sicher ein gelungenes
"auto" geworden. und die ganzen möchtegern roadster, viersitzer versuche, sind mehr als lächerlich.
den cdi bin ich letzten herbst mal gefahren, und muss sagen, ist ideal für die stadt, aber für mehr nicht!
Zitat:
Original geschrieben von sauhund
...ist ideal für die stadt, aber für mehr nicht!
Alst Stadtfahrzeug ist der Smart ja auch konzipiert worden. Ist demnach also kein Manko.
Wo sind denn die Alternativen
dann möchte ich doch mal endlich die Alternativen zu meinem Smart ForTwo Coupe CDI genannt bekommen. Welche Fahrzeuge sind denn so viel billiger und besser ???
Zu berücksichtigen sind allerdings folgende Ausstattungsmerkmale, die ja aber alle SMART-Nörgler sicherlich kennen:
- ESP,ABS
- Glasdach
- 6-Gang Automatikgetriebe
- Wechselbare Kunststoffpanels
- ZV mit Fernbedienung
- elekt. Fensterheber
- 15 Zoll Alufelgen
zudem meine kleinen Helferlein und Extras
- Drehzahlmesser
- Sitzheizung
- Klimaanlage
- Ledersitze
und das ganze als 3L-Auto bis 31.12.2005 steuerbefreit und mit einem Durchschnittsverbrauch von 3,4-4,0 Liter/100km
Ich warte auf die tollen Kaufvorschläge......
Gruß
Michael
Zitat:
Original geschrieben von sauhund
...und die ganzen möchtegern roadster, viersitzer versuche, sind mehr als lächerlich.
...
Ich stimme dir im großen und ganzen zu, aber bist du den Roadster schon mal gefahren? Er wurde schließlich nicht, was viele anscheinend denken, dafür konzipiert in Urlaub ´mit zu fahren oder den Großeinkauf für die ganze Familie... sondern als Spielzeug, GO-Kart mit Straßenzulassung und dafür ist er genau richtig. Natürlich ist ein "richtiger" Roadster ala BMW Z4, Mercedes SLK oder Mazda MX5 wesentlich altagstauglicher und "wirtschaftlicher" allerdings ist er in diesem Preisegment in punkto Agilität, Fahrspaß meiner Meinung nach unschlagbar und vorallem Konkurenzlos.
mfg
Dany
Re: Wo sind denn die Alternativen
Zitat:
Original geschrieben von michael8
dann möchte ich doch mal endlich die Alternativen zu meinem Smart ForTwo Coupe CDI genannt bekommen. Welche Fahrzeuge sind denn so viel billiger und besser ???
Zu berücksichtigen sind allerdings folgende Ausstattungsmerkmale, die ja aber alle SMART-Nörgler sicherlich kennen:
- ESP,ABS
- Glasdach
- 6-Gang Automatikgetriebe
- Wechselbare Kunststoffpanels
- ZV mit Fernbedienung
- elekt. Fensterheber
- 15 Zoll Alufelgen
zudem meine kleinen Helferlein und Extras
- Drehzahlmesser
- Sitzheizung
- Klimaanlage
- Ledersitzeund das ganze als 3L-Auto bis 31.12.2005 steuerbefreit und mit einem Durchschnittsverbrauch von 3,4-4,0 Liter/100km
Ich warte auf die tollen Kaufvorschläge......
Gruß
Michael
Schonmal überlegt warum es für dieses kleine Luxusmobil keine Alternativen gibt?
Gruß
Re: Re: Wo sind denn die Alternativen
Zitat:
Original geschrieben von 00Fishmaster
Schonmal überlegt warum es für dieses kleine Luxusmobil keine Alternativen gibt?
Gruß
Beantworte das doch mal selber! Würd mich brennend interesieren
Weil es wahrscheinlich viel zu wenig potentielle Kunden für so ein Auto gibt, sprich, es gibt zu wenig Bekloppte die 20TEuro+ für 2,50m Auto ausgeben wollen.
Gruß
20TEuro+
Hallo,
von der 'freundlichen' Einstufung der s.m.a.r.t Fahrer(innen) als 'Bekloppte' mal abgesehen - welcher s.m.a.r.t kostet
(Zitat Anfang) ... zu wenig Bekloppte die 20TEuro+ für 2,50m Auto ausgeben wollen ... (Zitat Ende)
soviel ?
BAUMschule als höchster Abschluss - oder einfach eine Rechenschwäche ???
SORRY - wer AUSteilt sollte auch EINstecken können !
Gruss
Giesbert