Kleine Basteleien

Hallo MT!

Ich hatte mir schon mal überlegt, einen Fred über Motorradtechnik aufzumachen,
in dem jeder das beschreibt, was er am und um das Mopped so schraubt.
Ein paar Bilder wären nett, "vorher-nachher" oder so. Im Winter steht das Möpp ja meist,
da bereitet man es auf die kommende Saison vor.

Nur bitte folgendes sagen, wenn es um ein spezielles Motorrad geht:
Marke, Typ, Typenbezeichnung, Baujahr.

Selbst Ölwechsel oder Lufi ausklopfen welcome!

Viel Spass!

Beste Antwort im Thema

Tschö.

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Schon mal nicht schlecht.

Auf dem Bild erkennt man beide Ausgleichswellen. KLR hat 2 davon. Die links unten treibt auf der rechten Motorseite noch die Wasserpumpe an. Die Balancerkette ist gerissen und hat sich über das Antriebsritzel am Kurbelwellenstumpf ins Gehäuse gerammelt. Damit blieben Kurbelwelle und Hinterrad schlagartig stehen.

Bei Tempo 90, wie mir der Mann erklärte, dem ich diese KLR 650A 2012 für 350 Euro abkaufte.
Da sah sie aus wie auf Bild 1.
Dann haben twinspark und ich uns das Motorrad vorgenommen und 2013 bekam es ein Freund im Zustand auf Bild 2.

Zahlreiche KLR verabschiedeten sich nämlich nicht mit gerissener Steuerkette, wie das viele glauben, sondern mit gerissener Balancerkette, was nicht wirklich besser ist. Schuld daran ist das kleine Teil auf dem dritten Bild. Kaum größer als ein 5 Mark-Stück.

Und jetzt wirds knifflig: Was ist das ?

Der Kettenspanner der unten neben der Ausgleichswelle sitzen sollte und von dem ein Gewinde neben der Ausgleichswelle raus gerissen ist?

Nein, nicht ganz.

Ok...

ist zu schwer.

Das Ding kennen nur KLR-Fahrer bzw. -schrauber. Sie nennen es doohickey, zu deutsch: Dingsbums, in Fachkreisen abgekürzt: "doo". Korrekt müsste man es "Ausgleichskettenspannerverstellhebel" nennen

Und dieses kleine Scheißding fertigt Kawasaki aus billigstem Blech, born to break.
Bei der Wartung löst man eine kleine Klemmschraube (deren Abruck man auf dem Bild oben gut erkennt), dadurch zieht die Spiralfeder das Teil nach und der Spanner wird verstellt. Dann einfach wieder fixieren. Bricht das Teil, ist es vorbei mit der Kettenspannung, mit den gezeigten Folgen. Wer "doohickey" in Bildern googelt bekommt Abenteuerliches zu Gesicht.

Trotz zahlreicher Motorschäden, hat Kawasaki hier nichts unternommen. Aber ein findiger Ami namens "Eagle-Mike" hats getan. (Bild) Er fertigt das Teil aus hochwertigem Flugzeugstahl nach, auch deutlich stabiler dazu mit einer option das via Torsionsfeder zu spannen (muss man ein 2-mm Loch ins Zwischengehäuse bohren) und es ist kein einziger Bruch eines "Eagle Mike" - Doos bekannt. Der Nachteil: Man muss die Dinger in Amiland bestellen. Das kostet Geld. Das doo, der Versand und der Zoll. Summiert sich auf fast 100 Euro.

Jetzt habe ich ja ein paar Kontakte. Darunter den Teilehändler meines Vertrauens, den ich Euch nur ans Herz legen kann: http://ollis-motorradteile.de/

Olli ist kompetent, freundlich und kann fast alles besorgen.

Ich habe ihm vorgeschlagen, mehrere solcher doos bei eagle - Mike zu ordern und sie in sein Sortiment aufzunehmen. Das hat er getan. Zusätzlich verleiht er gegen Gebühr das notwendige Werkzeug mit (der Lima - Rotor muss ab) Die doohickeys verkauften sich wie geschnitten Brot und er musste schnell nachbestellen. Als Dank für den Tipp bekomme ich viele Dinge, auch das allererste, von ihm importierte doo seither zum Einkaufspreis. Das werkelt noch immer in der KLR 650, die jetzt im Ortenaukreis fährt.

Ich habe gerade wieder ein doo bei Olli bestellt. Er hat eine neue Lieferung aus USA bekommen.
Das kommt in die KLR 600, sobald twinspark aus Fuerte zurück ist.

Und damit wird diese KLR 600 ewig halten. Steuerkette und -spanner sind tadellos. das haben wir bereits gecheckt.

edit: Ich habe noch was Nettes an der KLR entdeckt: Den "Funkenfänger" und wie man ihn reinigt.
Sachen gibts ....Ich hab gestaunt.
Der TDI-Biker wird vermutlich wissen, was der Funkenfänger ist.

Frag mich grad ob mein Arbeitskollege das Teil an seiner 600er schon ersetzt hat. Zumindest den Tank hat er mal machen lassen wenn ich nicht irre. Von dem Teil hat er auch mal irgendwann was gesabbelt aber schon etwas her...

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Den Tank "machen lassen" heißt ?
Lackieren ?
Entrosten ?

Du hast mich gerade auf eine Idee gebracht, Marodeur. Frag mich nicht wie. Ich habe nach den Bildern der KLR im Urzustand geschaut, also, als ich sie im Frühjahr 2015 geholt habe.
Und da dachte ich mir, falls dieser Deckel...
Dann habe ich ihn auf einem Bild entdeckt. Er ist also da. Fragt sich nur, wo.

Ich habe entdeckt, dass der schwarz bemalte und verdreckte Krümmer der KLR aus Edelstahl ist.
Also:

Zitat:

@moppedsammler schrieb am 17. Februar 2016 um 17:58:14 Uhr:


Den Tank "machen lassen" heißt ?
Lackieren ?
Entrosten ?

Entrosten und versiegeln.

Ich frag ihn mal bei Gelegenheit was er inzwischen alles gemacht hat. Ist ein "Wenigfahrer". Wenn er sich für zwei oder drei Touren aufraffen kann ists schon viel. 😉

Wie man diesen Tank für kleines Geld und weitgehend mühelos entrostet und konserviert, habe ich unlängst mal beschrieben. (Bilder)

Von Beschichtungen bin ich abgekommen. Wenn's ein Profi gemacht hat, wird es halten. Sonst treibt man mit der Beschichterei gerne den Teufel mit dem Beelzebub aus, wenn sie sich nach Jahren löst.

KLR 600 ist nicht tourentauglich Das impliziert schon der Tank mit nur 10,5 l Fassungsvermögen. Die 650er hat einen 23 Liter Tank. Damit fährt man 500 km.
Aber durch ihr geringes Gewicht und den bärenstarken Motor ist die 600er eine echte Gebirgsziege für offroad-Strecken. Da dreht sie den großen und schweren Reiseenduros eine lange Nase.

Mal nachgefragt.

Tank hatte er einen zweiten Tank ersteigert der nicht so verrostet war. Aber war sich dann unsicher wie lang der wohl hält. Darum hat er die dann zum beschichten eingeschickt. Hält auch sehr gut.

Den doohickey hat er noch daheim liegen. Aber ist sich aktuell noch nicht sicher ob ers wirklich braucht. Bei der 650 wohl klar, bei der 600er meint er sei es mit der Konstruktion nicht ganz so dramatisch. Er lässt den Motor halt leicht warm laufen und löst dann die Schraube, dann spannt es sich auch schön ohne Probleme. Er hats damals übers KLR Forum bestellt.

Vergaser hat er auch ausgetauscht. Hatte da auch das Problem das er siffte. Haarriss weil Schraube zu fest angezogen. Jetzt meint er macht ers halt anders. Vorm Winter Hahn zu und laufen lassen bis Vergaser leer. Dann muss er die Schraube auch nicht lösen. 😁

Seine ist eine wohl eher seltene Rot-Schwarze. Zustand an sich tadellos, dem Teil fehlt auch optisch nix. Schönes Stück. 🙂

Und unsere Touren finden nach Feierabend statt und gehen eh nicht so weit. Dafür reicht der Tank. 🙂

Das ist interessant, wie Dein Kumpel denkt. Ich kann das nur schwer nachvollziehen

Die Frage, ob ich mir ein verbessertes doo einbaue oder nicht, stelle ich mir, bevor ich eines kaufe. Das eagle-mike Set kostet jetzt rund 80 Euro. em hat aufgeschlagen. Die Sammelbestellung über das KLR - Forum lag bei rund 55 Euro. Dazu kommen zwei Metalldichtungen zu 12,90 und 15,50.

Sowas kaufe ich eher nicht, um mir dann erst zu überlegen, ob ich es einbaue.
Um es einzubauen, benötigt man allerdings Spezialwerkzeug und einige Schrauberkenntnis. Ich habe das Werkzeug, twinspark2000 schraubt. Der Sammelbesteller bei den KLR Foristi hat das Werkzeug mit verliehen, das man auch bei em kaufen kann. Oder man lässt es einbauen. Da sind schnell nochmal 150 Euro weg.

Die doos der 600er und der 650er sind identisch. Der Vorspannmechanismus auch. Und natürlich spannt sich das original-doo auch problemlos nach. Das hat aber nichts damit zu tun, das es an der Aufnahme zu schwach dimensioniert ist und bricht.

Natürlich kann das lange gut gehen. Vielleicht hält das original doo ewig. Vielleicht.
Angesichts der Zahl der KLR 600 und 650 Motoren, die an gebrochenen doos verreckt sind, würde ich das Risiko nicht eingehen, denn der Aufwand, das doo zu tauschen steht in keiner Relation zu dem, was passiert, wenn es bricht.

Wenn ich einen Motorschaden wegen eines gebrochenen doos hätte und das hochwertige Ersatzteil schon länger bei mir im Regal läge, würde ich mir ein Monogramm in den Arsch beißen.

KLR 600 sind allgemein selten geworden. Dei meisten sind mit Motorschäden geschlachtet worden oder einfach vergammelt. Ob die nun rot-schwarz oder limegreen ist, ist egal. Meine 650er war rot/schwarz, die jetzige ist limegreen.
Am Wert ändert das nichts. Meine hat 300 Euro gekostet. 25024 km gelaufen.

An dem defekten Vergaser hätte ich Interesse, falls er den noch hat. Ich habe auch noch einen, mit einem anderen Defekt (Beschleunigerpumpe festgesifft)

Ich frag mal ob er den noch hat.

Die heutige Bastelei diente der Vereinfachungen zukünftiger Basteleien und beschränkte sich primär auf "große Holzkiste aufhebeln" und ein paar Schraubverbindungen befestigen.
Lampentechnisch (siehe anderer Thread) bin ich auch fündig geworden, die heiligen Hallen illuminieren jetzt ein kabelgebundener 36W Strahler (Energiesparlampe, keine LED) mit großem Reflektor auf Stativ. Kann auch als Handlampe genutzt werden. Sehr groß gefächteres Leuchtfeld und sehr hell (dürfte so 160-200W bei "normalen" Glühbirnen entsprechen). Dazu gab es noch einen 10W LED Strahler mit Akku, welcher aber auch per Kabel betrieben werden kann (laden und leuchten gleichzeitig funktioniert). Sehr viel konzentriertere Ausleuchtung aber dort auch sehr hell. Vorteil sind vor allem das geringe Gewicht und die sehr kompakten Abmaße. Kann bei Bedarf auch auf ein Stativ montiert werden.

Buehne1
Buehne2

Braucht jemand einen Becker Montageständer?

Hau ihn mal im Z Forum rein Calle..........meinen hab ich im CBR Forum losbekommen.

Wollte auch etwas basteln, bis mir der Akkuschrauber nen Strich durch die Rechnung machte.
Wollte mein Sportrack mit ner Siebdruckplatte verbreitern und zu gleich den Lockring der Givi abdecken, um ne Gepäckrolle leichter montieren zu können.

Jetzt das Ding halt halbfertig in der Garage und muß warten *grml*

Brauch eindeutig noch ne kabelgebundene Bohrmaschine oder Bohrfutter für die Schlagbohrmaschine.

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