Kfz fahren unter Antidepressiva
Wie verhält es sich, wenn man unter der Einnahme von Antidepressiva Tianeurax und Venlafaxin einem Verkehrsunfall verkracht (oder mit verwickelt ist). Habe gehört, dass die Versicherungen erst einmal zahlen, aber einem dann in Regress nehmen können.
Hat Jemand Erfahrungen?
VG
Beste Antwort im Thema
Zudem steht ein Verkehrsstraftat im Raum samt FS-Entzug, Geldstrafe und MPU. Dazu sind i.d.R. VK und TK leistungsfrei und HP nimmt Regress.
96 Antworten
Man kann bei einem Facharzt für Verkehrssicherheit einen Reaktionstest machen, ca. 80 Euro, Berichte sollen mitgenommen werden. Sollte lt. Arztpraxis für die Versicherung ausreichen.
Aktuell behandelnder Arzt sagt mündlich, mit den Tabletten könne man fahren. Schriftlich gibt es nichts.
Manche Autoversicherer sagen, Schadensregulierung werde im Einzelfall geprüft. Audiversicherung sagt, wenn kein Fahrverbot vom Arzt bestehe, dann passiere nichts. Kann ich nicht glauben. War auch nicht die kompetenteste Anlaufstelle. Im Schadensfall könne die Versicherung den VN in Regress nehmen. Maximal bis 5000 Euro bei einer Vertragsverletzung. Heißt das, ein Totalschaden fremder Pkw (30000 Euro) mit Körperverletzung (700000 Euro) wird auch nur mit bis zu 5000 Euro für mich berechnet? (Das konnte sie mir nicht vermitteln. Was verstehe ich hier falsch?) Hat das irgendetwas mit folgendem Beitrag zu tun? https://www.gansel-rechtsanwaelte.de/.../...rungsnehmer-in-regress?...
Kennt sich Jemand damit aus und kann mich ins rechte Licht rücken? Dankeschön!
Macht es Sinn, der Versicherung im Vorfeld zu sagen, dass man Antidepressiva nehmen muss?Das hat mir die Audiversicherung geraten.
Was kann passieren? Können die mich rausschmeißen?
Zitat:
@Anitram_E schrieb am 2. September 2019 um 20:30:42 Uhr:
Macht es Sinn, der Versicherung im Vorfeld zu sagen, dass man Antidepressiva nehmen muss?Das hat mir die Audiversicherung geraten.
Was kann passieren? Können die mich rausschmeißen?
Das macht auf jeden Fall Sinn. Wenn die Versicherung keine Bedenken hat, bist Du fein raus. Allerdings musst Du damit rechnen, dass die Versicherung Dir das Auto fahren untersagt.
Warum akzeptierst du deine jetztigen Lebensumstände nicht und verzichtest auf das Autofahren?
Zu deinen gesundheitlichen Problemen können ganz schnell auch Strafrechtliche kommen.
Dein Vorsatz ist hier gut rauszulesen!
Grüße vom Armani-Biker...
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Er akzeptiert es nicht, weil er sich ins Leben zurück kämpfen will. Ich finde das mehr als verständlich.
Und das andere dadurch gefährdet oder verletzt oder sogar getötet wird, muss vom Umfeld billigend in Kauf genommen werden?
Hier hat sich der TE unterzuordnen und seine Bedürfnisse zurück zu stellen!
Grüße vom Armani-Biker...
Er will ja gerade klären, ob er eine Gefahr für andere ist. Ich finde sein Vorgehen sehr verantwortungsbewusst. Er will nur Auto fahren, wenn sicher gestellt ist, dass er keine Gefahr darstellt. Ich kann nicht erkennen, dass er in Betracht zieht, andere leichtfertig zu gefährden.
Es bescheinigt ihm doch keiner die Unbedenklichkeit!
Und weißt du warum?
Weil es keiner kann!
Im Leben geht es immer um genau zwei Dinge, um Geld und um Haftung!
Wobei zweiteres das erstere oft inkludiert...
Kein Mensch bei Sinn und Verstand wird ihm hier einen Persilschein geben!
Grüße vom Armani-Biker...
Da draußen fahren so viele Menschen mit den verschiedensten Defiziten rum, die sich keinen Kopf machen wie der TE. Ich jedenfalls maße mir nicht an, über ihn zu urteilen.
Natürlich gibt niemand eine Garantie, dass er fahren kann.
Weißt Du, warum? Weil niemand die Haftung übernehmen will.
Ich bin in jeder Hinsicht gesund. Aber auch mir wird niemand bescheinigen, dass ich auf jeden Fall am Verkehr teilnehmen kann.
Zitat:
@Holgernilsson schrieb am 2. September 2019 um 22:01:52 Uhr:
Er akzeptiert es nicht, weil er sich ins Leben zurück kämpfen will. Ich finde das mehr als verständlich.
Nur das sollte er ohne Auto versuchen.
Er möchte natürlich keinen Unfall verursachen, aber wenn es passiert möchte er nicht in Regress genommen werden. Das zieht sich hier durch den Faden.
Ich bin da bei Armani-Biker.
Und wünsche Dir, Anitram_E alles Gute für die Zukunft.
Wenn es in der Klinik einen Sozialdienst gibt, würde ich dort das Gespräch suchen. Oder solches eben extern.
Er möchte wissen, ob er in Regress genommen werden kann, nur weil er Antidepressiva nimmt. So wie er sich hier darstellt, wird er nur Auto fahren, wenn er sich dazu im Stande fühlt, also wenn er fit ist. Man kann nämlich trotz der Einnahme von Antidepressiva völlig fit und alltagstauglich sein.
Die Diskussion hier lässt mir die Haare ganz schön zu Berge stehen.
Allein die Einnahme von Antidepressiva begründet keine Fahruntauglichkeit. Damit ist die Einnahme an sich zunächst völlig irrelevant und ein Regress nur wegen der Arzneimittel unbegründet.
Entscheidend ist nur, ob während der Teilnahme am Strassenverkehr eine akute depressive Störung vorgelegen hat. Stichwort: "angepasstes Verhalten bei der Teilnahme am Strassenverkehr mit einem Kraftfahrzeug."
Zweifel könnten bestehen unmittelbar nach einer Dosissteigerung. Bei stabiler Therapie ist das Risiko einen Unfall zu verursachen in etwa auf dem selben Niveau wie bei der "gesunden" Normalbevölkerung.
Wenn der behandelnde Arzt keine Bedenken geäußert hat, ist das ausreichend. Ein Pflicht irgendwem die aktuelle Medikation mitzuteilen besteht IMHO nicht, insbesondere nicht gegenüber Unfallgegner oder der Versicherung. Die eigenverantwortliche Einschätzung der eigenen Fahrtauglichkeit im Moment des Fahrtantritts bleibt davon, wie bei jedem anderen Fahrer auch, unbeeinträchtigt.
Die FeV ist hier nur bedingt die geeignete Literatur, bitte bemüht die Begutachtungsleitlinien der BaSt
https://www.bast.de/.../BLL-Hintergrund.html