Kettenspanner, Steuerkette, Gleitschienen
Grüß euch freundlich liebe Experten, mit der Bitte um Hilfestellung.
Mein SL500, R129, 2001, M113 E50, Mopf2, 129.068 also Saugrohrschaltung keine NW-Verstellung, ca 95.000km, steht jeden Winter ca 5-6 Monate. Seit diesen Sommer scheppert er bei Kaltstart, dies gibt sich, wenn man ihn ein paar Minuten fährt. Ich nehme stark an, dass sich die Steuerkette gelängt hat und eventuell die Gleitschienen brüchig sind, trotz der relativ geringen km Laufzahl, einfach Materialmüdigkeit nach knapp 20 Jahren. Meine Frage wäre, ob ich zuerst nur die Steuerzeiten prüfen, eventuell den Kettenspanner wechseln lassen soll, oder gleich (das wäre meine erste Intention, da ich im Besitz dieses SL abtreten werde, und ich 68-jährig ihn also noch ein paar Jahre lang fahren möchte), den Kettenspanner, die Steuerkette, die Gleitschienen, eventuell auch noch die Kurbelwellenriemenscheibe wechseln lassen soll. Alles, was ich in meinem Alter mache, machen lasse, mag ich nicht nochmals machen müssen, also dann gleich ordentlich. Da ich hier leider nicht viel darüber gefunden habe (nur eine hervorragende bebilderte Beschreibung dieser Arbeiten bei einem M119, wo ich nicht entscheiden kann, wie sehr sich das vom M113 unterscheidet), bitte ich um diesbezügliche Informationen. Hilfreich wäre natürlich eine Anleitung, WIS?, und welche Teile ich brauche und welche empfehlenswert und wo erhältlich sind. Dies obwohl ich die Arbeiten nicht selbst machen werde, kann, aber ich bin immer im Vorfeld gut informiert, um gute Arbeit, gute Teile zu einem angemessenen Preis zu erhalten.
Vielen Dank und liebe Grüße aus dem coronagebeutelten Österreich,
Sepp
111 Antworten
Hallo Andreas,
ich stimme Dir in fast allen Punkten zu, vor allem mit dem Kondenswassereintarg ins Öl sowie in die Kats ( und die gesamte Auspuffanlage) gebe ich Dir voll recht. Entweder das Schätzchen mal auf 50km zwischendurch richtig durchwärmen oder ganz im Winterschlaf lassen!
Einzig den Punkt mit den "Stehplatten" sehe ich etwas anders. Selbst bei meinem weiß-blauen Dicken ,der zu allem Übel noch Runflatreifen besitzt, merke ich nach 2 Wochen Standzeit ein leichtes Vibrieren während der ersten 10km. Die Reifen stehen sich wirklich platt. Ich habe einen Bekannten der Saporoshez ( russische Autos aus Ostzeiten, für die die es nicht kennen!) sammelt. Diese haben luftgekühlte Motoren im Heck. Der Mann ist ein guter Schrauber ,aber so penibel, dass er bei einigen seiner Stücke im Winter die Motoren ausbaut um das Gewicht zu reduzieren;-) und Stehplatten sowie Torsionsstabermüdungen zu vermeiden:-),:-):-)!!!....Als ich ihm sagte, dass er doch auch die Fahrzeuge auf Hölzer aufbocken könnter, meinte er, dass sei auch eine gute Idee. Manchmal sieht man eben den Wald vor lauter Bäumen nicht <fg>.
Mercedes empfiehlt, die Reifen während einer längeren Pause NICHT mit erhöhten Luftdruck abzustellen. Es ist egal, wie hoch der Druck ist, Reifen werden sich immer "platt" stehen, nur an anderen Stellen (nicht meine Schuld, Physik). Nach meiner Erfahrung beginnt die Saison im Frühjahr mit einer Fahrt zur Tankstelle zum Luftdruck korrigieren und ggf einmal durch die Waschanlage zu fahren. Allerspätestens auf der Rückfahrt sind die Reifen wieder "rund" gewalkt.
Diese ganzen "Pflegeprodukte" sind eine profitable Spielwiese für gelangweilte Besitzer in ihrem zwanghaften Bemühen, ihren Autos etwas Gutes zu tun. Wenn man genau aufpasst kann man das Kichern der Anbieter beim Geld zählen hören.
Also ich erhöhe den Luftdruck in den Reifen schon, wie es i.Ü. auch viele Autohändler machen. Allerdings schiebe ich, da ich genug Platz in der Garage habe, die Fahrzeuge ohne zu starten alle paar Wochen ein kleines Stück vor oder zurück. Wenn man dann doch etwas spürt, dann ist es sowieso nur kurz und nach 50km nicht mehr merkbar.
Das hält wenigstens fitt und schadet nicht, eine gute Übung.
Zitat:
Wenn man dann doch etwas spürt, dann ist es sowieso nur kurz und nach 50km nicht mehr merkbar.
Sogar unabhängig davon, ob man den Luftdruck erhöht hat oder nicht. Das irre ist: Mercedes hat sogar irgendwann irgendwo vor dem Erhöhen gewarnt, da die Ecken dann schlechter bis gar nicht mehr verschwinden können.
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Zitat:
@ChezHeinz schrieb am 4. Dezember 2020 um 11:55:29 Uhr:
Das hält wenigstens fitt und schadet nicht, eine gute Übung.
Zitat:
@ChezHeinz schrieb am 4. Dezember 2020 um 11:55:29 Uhr:
Zitat:
Wenn man dann doch etwas spürt, dann ist es sowieso nur kurz und nach 50km nicht mehr merkbar.
Sogar unabhängig davon, ob man den Luftdruck erhöht hat oder nicht. Das irre ist: Mercedes hat sogar irgendwann irgendwo vor dem Erhöhen gewarnt, da die Ecken dann schlechter bis gar nicht mehr verschwinden können.
Das ist richtig. Daher bei längeren stehen lassen den normalen Luftdruck herstellen.
Zu der R 129 AMG das war noch
Exklusivität, danach wurde AMG zu
Massenware
600er Mopf bzw. Mopf 2 seltene Stücke der 500er ist wohl Wirtschaflicher die sabbernde Deckel mit der V.Dichtung ist ja kein Vergleich zu Stirndeckel beim M 120
Natürlich meinte ich nicht 5 min.
im Stand laufen lassen, sondern versuchen mindestens 20-30 km fahren,wenn möglichkeit besteht
(Die Dichtungen bleiben ok,
der Kurbelwellensimmering Getriebe seite mag aus irgend welcher gründen,lange Standzeit nicht 🙁 )
Hab mir auch gewöhnt, mehr Luftdruck zum Überwintern 0,6-0,7 und öfter zu vor zürück zu verstellen.
Zu Öl sage ich nichts mehr
(Nur das sogar Amg auch irgend wann, eingesehen hat und 5er freigab
Das alles kam in 25 Jahren nach und nach mit Praktische Erfahrung)
(Papier ist geduldig)
Grüsse alle schöne Autos
Liebhaber 🙂
Chez
ob V oder W mit Turbos
der 12er ist schon Geil,
aber Aktuell steht er nur rum,
die zeiten haben sich einfach
geändert 🙁
Zitat:
600er Mopf bzw. Mopf 2 seltene Stücke der 500er ist wohl Wirtschaflicher die sabbernde Deckel mit der V.Dichtung ist ja kein Vergleich zu Stirndeckel beim M 120
Ja, das mit dem niedrigeren Verbrauch hält sich hartnäckig und scheint als Kaufentscheidung eines Joungtimers immer dann herzuhalten zu müssen, wenn die Argumente ausgehen. Der V12 Mopf braucht nicht mehr als ein V8 VorMopf. Allerdings glaube ich nicht, dass es bei der Wahl eines Antriebs nach dem Verbrauch geht. Lambo, Aston Martin und Bugatti nehmen sich noch mehr, dann lieber ein Golf 2 Diesel?
Ich habe sowohl die Ventildeckel vom M112 M113 gemacht als auch die Dichtungen Stirndeckel vom V12. Das ist nichts, wovon ich eine Kaufentscheidung abhängig machen würde. Es ist nebenbei die gleiche Ursache wie beim Reihen 6er, da quadert ja auch niemand das Auto wenn es tropft.
Wenn dir tatsächlich öfter ein Simmerring undicht wird würde ich es mal mit 3% Dibutylmaleinat als Ölzusatz versuchen.
Zitat:
(Nur das sogar Amg auch irgend wann, eingesehen hat und 5er freigab Das alles kam in 25 Jahren nach und nach mit Praktische Erfahrung) (Papier ist geduldig)
So kann man das auch sehen. Tatsächlich schreibt Mercedes für die meisten AMG Motoröl nach 229.5 vor, von diesen Ölen aber einschränkend nur die Sorten 0W-40 oder 5W-40 mit der Empfehlung für 0W-40. Steht in den Fußnoten vom Blatt 226.1.
Zitat:
Aktuell steht er nur rum, die zeiten haben sich einfach geändert
Der Winter geht ja auch wieder vorbei, dann dürfen sie wieder raus. Ansonsten lassen sich, entsprechendes Geschick vorausgesetzt, die Kraftstoffkosten in D massiv senken. Nebenbei sind dann auch Benzineinträge ins Motoröl weitgehend Geschichte 😉
Apropos Kia 7 Jahre Garantie
Es ist sicher richtig, dass der Verbrauch auf diesem Niveau keine Kauf- oder Nichtkaufentscheidung ist. Tatsächlich hatte ich einen 12ender SL600 R129, weil man so etwas ja unbedingt einmal haben muss. Ich habe ihn bald verkauft, weil das Auto so derartig kopfschwer war, dass Bergfahrten, Passstraßen KEIN Vergnügen, sondern wegen dem gewaltigen, Untersteuern durch die ungünstige Gewichtsverteilung gefährlich waren. Jeder halbwegs motorisierte SLK ist schöner zu fahren. Bin der Meinung, dass im SL Sektor (hatte auch einen 320er, der war zu schwach motorisiert) der 500er die beste Motorisierung ist.
Die Fahrer der kleineren Maschinen begründen ihre Kaufentscheidung meist damit, dass sie ruhig und langsam geradeaus fahren. Und die 500er damit, dass sie um Kurven hetzen 🙂
Ich hatte sowohl meinen SL500 als auch meinen SL600 auf einer geeichten Waage. Die Gewichtsverteilung ist Vorne / Hinten
SL500 52,2 / 47,8%
SL600 53,6 / 46,4%
Kopfschwer und Untersteuern ist ein Mythos, beide fahren WENN man es drauf anlegt über alle 4 Räder gleichzeitig ins Kiesbett, ausprobiert auf dem Testgeländer der Continental AG, dem Contidrom.
Das Stilvser Joch hoch war mit dem V12 ein pures Vergnügen, der 911er vor uns hatte zu keinem Zeitpunkt eine Chance und musste vom Besitzer um die Kehren getragen werden um nicht aufzusetzen. Im Fahrsicherheitstraining war weder der V8 noch der V12 aus einer Kurve zu treiben. Beide neigen sich dermaßen, dass man sehr weit vorher vom Gas geht. Das gilt auch für den SL60, der unterscheidet sich trotz anderen Dämpfern, Federn und Stabi gefühlt gar nicht gegenüber dem Standardfahrwerk (und wurde wegen fehlendem ADS dann auch wieder verkauft).
Wenn also einen V8 und Fahrleistung, dann einen SL60.
Zitat:
@ChezHeinz schrieb am 8. Dezember 2020 um 19:11:33 Uhr:
Gewichtsverteilung ist Vorne / Hinten
SL500 52,2 / 47,8%
SL600 53,6 / 46,4%
Ich bin da etwas skeptisch 😉
Der Gewichtsunterschied vom V12 zum V8 von rund 200kg dürfte sich nur auf den Motor beziehen und der M120 ist sehr weit vorne im R129 was ihm bei der Fahrdynamik nicht hilft.
GreetS Rob
Schwer vorstellbar, die Aussage bzgl 911 und Passfahrten, den ein SL 600 jagt. Da ist den Porsche wahrscheinlich ein 80jähriger gefahren oder es war ein 356er. Wenn du den SL600, ich rede vom R129, mit seinem Gewicht und Fahrwerk im Vergleich zu einem 911, als Kurvenräuber beschreibst, weiß ich nicht, ob du den wirklich schnell in den Bergen gefahren bist, sorry. Und wenn man vorher so weit vom Gas geht, weil er sich so neigt, so schwankt, wie du beschreibt, ist es klar, dass er nicht untersteuert. Ich habe meinen 12zylinder auf der Autobahn geliebt, in den Bergen gehasst. Was sagen die Kollegen hier dazu? Würde mich wirklich interessieren, ob meine Erfahrung so selten ist?? An Rob: Sehe ich genauso und hab das auch so gespürt! Liebe Grüße
Doch, ist vorstellbar.
Gemäß dieser Liste
liegt der SL 500 M113 (306 PS) bei der Rundenzeit auf der Nordschleife mit 8:38 Minuten auf gleichem Niveau wie ein Porsche 996 Carrera und war etwas schneller als ein Porsche 993 Carrera S.
Die über 20 km lange Nürburgring-Nordschleife hat enge Kurven und auch einige steilere auf und ab Passagen und gilt unter Tourenwagenfahrern als eine der härtesten und schwierigsten Rennstrecken der Welt.
Ich glaube kaum, dass ein SL 600 (R129), den ich in der Liste nicht gefunden habe, mit seinem noch besseren Leistungsgewicht (kg/PS) dort langsamer als der SL 500 wäre, sondern eher noch ein paar Sekunden pro Runde schneller.
Aber ist eigentlich auch egal, denn zum Rasen auf Renn- oder Nebenstrecken ist der SL nicht gebaut (Ausnahme: die AMG-Modelle).
Man kann den Nürburgring mit den Kurvenradien dort aber keineswegs mit Passstraßen vergleichen, oder??
Der Nürburgringnordschleife - nicht zu verwechseln mit der ebenfalls dort gelegenen Grand-Prix Strecke - ist keine Passstraße, sondern ein Rundkurs.
Hier das Streckenprofil aus dem das Bergauf und Bergab ersichtlich wird:
https://www.nuerburgring.de/.../streckenprofil.html
Es gibt auch Stellen mit Kurven zwischen 150-300 °, also ähnlich Serpentinen. Man schaue auf die Rundenzeiten von richtigen Sportwagen wie z.B. Porsche 993 GT3. Selbst mit dem schaffte der damals wohl beste Ralley-Fahrer W. Röhl keinen Rundendurchschnitt von 150 km/h. Da sind doch 143 km/h beim SL 500 wahrlich mehr als wacker im Vergleich.
Der direkte Vergleich mit dem Stilfserjoch hinkt insofern natürlich, da ich mir nicht vorstellen kann - selbst wenn alles frei wäre - dass dort selbst ein Porsche GTR mehr als einen Tempodurchschnitt von 100 schaffen könnte.