Kettenfett
Moin liebe Gemeinde, habe meine Kardanmaschine gegen eine mit Kette eingetauscht.Nun beschäftige ich mich zum ersten Mal mit der ersten Inspektion/Reinigung. Der Markt ist hier schrecklich voll mit Kettenfettprodukten, die ich als Neuling nicht beurteilen kann.Nun meine Frage: Was könnt ihr empfehlen ? Danke und die linke zum Gruße
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65 Antworten
Zitat:
@sq-scotty schrieb am 09. März 2024 um 07:55:18 Uhr:
Da haben die Hersteller jahrzehnte gebraucht, um brauchbare Schmiermittel zu entwickeln und nun wird da einfach Getriebeöl auf die Kette gebracht?
Wie lange hält das, bevor es abgeschleudert wird?
Es wird ja ständig in sehr kleinen Dosen nachgeschmiert vom Kettenöler. Etwas Verlust ist ja immer. Aber das kommt natürlich auf die Einstellung des Ölers an, auf das verwendete Öl, und die Temperatur. Verschiedene Kettenöler sind auch unterschiedlich gut, was ihre Einstelbarkeit angeht.
In meinem WHB zur Honda aus 90 steht als Schmierstoffempfehlung Getriebeöl.
Zitat:
@micha23mori schrieb am 9. März 2024 um 12:25:16 Uhr:
In meinem WHB zur Honda aus 90 steht als Schmierstoffempfehlung Getriebeöl.
Die reifen aus den 90ern dann auch gleich noch drauf?
Hauptsache erstmal die Kette ist gepflegt. Ob man jetzt an den 10€ Spray sparen muss wenn ein Hinterreifen genau so lange hält und 160€ kostet, kann man wohl zu Tode diskutieren.
Fakt ist am Ende meist doch, dass ein kettenöler am meisten lebensdauer bringt. Warum? Weil er konstant schmiert. Daher ist sie Achtsamkeit und ein Auge für passende Pflegeintervalle deutlich wichtiger als das verwendete Produkt. Der Rest ist Komfortsache. Wie schön soll es aussehen, wie faul ist man?
Langlebigkeit der Kette bei geringsten Pflegeaufwand = Kettenöler. Ich steh drauf 😁
Edith: Manchmal ist aber auch der Weg das Ziel... Ist dem Kradler ja auch nicht fremd 😁
Jeder wie er mag.
Zitat:
@Kolben-freser schrieb am 9. März 2024 um 12:17:23 Uhr:
Es wird ja ständig in sehr kleinen Dosen nachgeschmiert vom Kettenöler. Etwas Verlust ist ja immer. Aber das kommt natürlich auf die Einstellung des Ölers an, auf das verwendete Öl, und die Temperatur. Verschiedene Kettenöler sind auch unterschiedlich gut, was ihre Einstelbarkeit angeht.Zitat:
@sq-scotty schrieb am 09. März 2024 um 07:55:18 Uhr:
Da haben die Hersteller jahrzehnte gebraucht, um brauchbare Schmiermittel zu entwickeln und nun wird da einfach Getriebeöl auf die Kette gebracht?
Wie lange hält das, bevor es abgeschleudert wird?
Es war, wenn ich es richtig verstanden habe, die Rede von Getriebeöl oder Kettenöler. Bei Kette würde ich auch einen automatischen Öler kaufen. Ohne fährst du bei höheren Geschwindigkeiten oder gar Regen mit Getriebeöl die Kette ziemlich schnell trocken.
Ach so, ja. Dann wäre wirklich interessant wie das Intervall wäre und was da nach 100km noch drauf ist 😁
Eine recht sinnlose Diskussion. Vom Standpunkt eines Maschinenbauers ist eine offen und im Straßenstaub laufende Kette schlicht programmierter Verschleiß. Letzteren kann man im Inneren der Kette durch Dichtmaßnahmen - O- und X-Ringketten - in einen zeitlich begrenzten Griff bekommen. Die Alternative einer gekapselten Kette ist unbeliebt, da als "unsportlich" verschrien. Der zur Pflege allfällige Kniefall ist dann wohl das sportliche Attribut. Die Kapselung erfordert Präzision, ist somit teuer, zudem fehlt die Kühlung bei hohen Leistungen, der Reibungsverlust von mehreren PS muss schließlich irgendwo hin. Immerhin so unterschiedliche Gefährte wie divierse Münch, MZ und Honda Cub kamen und kommen damit klar. EIne ordentlich im Ölbad laufende Kette hat bei ausreichender Dimensiionierung das ewige Leben. Die Erbsenzähler der Autoindustrie haben es dennoch geschafft, den Ruf der Ketten durch hemmungslose Unterdimensionierung nachhaltig zu schädigen.
Die externe Schmierung der Kette nebst Kettenrad und Ritzel kann durch Öl oder Fett geleistet werden, vom Sonderfall Festschmierstoff, etwa Graphit, einmal abgesehen. Öl wird relativ leicht abgeschleudert, verteilt sich gut auf der Kette, aber auch auf der Kombi und dem Motorrad. Der gebundene Abrieb und Straßenstaub wird mit dem abgeschleuderten Öl in kurzer Zeit in die Umgebung befördert.
Die Variante Fett, im Prinzip Öl in einer Matrix, verteilt sich bei entsprechend hoher Haftkraft nicht von alllein auf der Kettenoberfläche, das muss der Mopedtreiber schon selbst erledigen. Die hohe Haftkraft sorgt für saubere Hose und gepflegte Optik des Kraftrades. Der Haken liegt auf der Hand: die Haftkraft macht vor Straßenstaub natürlich nicht halt und bindet diesen innig. Die dadurch entstehende Schmirgelpaste tut was der Name verspricht: sie schmirgelt auf den Oberflächen der beteiligten Metalle. Zweifellosohne ein sehr unerwünschter Effekt. Dazu kommt die eher mühselige Entfernung der Pampe, Spray hin oder her, es ist eine schmuddelige Prozedur.
Zwei Alternativen liegen vor, einmal der Riemenantrieb und natürlich des Maschinenbauers Freund, der Kardan. Der Riemen erfordert mehr Präzision und auch etwas Breite, wenn die Leistung in höhere Regionen driftet, allergisch reagiert er auf die größeren Geschwister des Staubs, etwa Splitt. Die Spitzen dieser Minifelsen vollführen mittels ihrer Spitzen ihr zerstörerisches Werk zwischen den Zahnrädern und Elast. Jenseits der befestigten Straßen? Eher nicht.
Der Kardan erfordert Präzision bei Rahmen, Zahnrädern, Gehäuse und andere teuere Wichtigkeiten. Kostet nicht nur bei den Rotstift-Jongleuren, auch Mutter Erde zieht die Bauteile an an ihre Brust, Leichtgewichte gibt das naturgemäß nicht. Die je nach Motoreinbau längs oder quer nötigen Umlenkungen verwandeln einen Teil der Motorkraft in Reibungswärme. Und da wäre noch die Wartung, während der Zahnriemen als quasi wartungsfrei gilt, will der Endatrieb Kardan alle paar zehntausend Kilometer einige hundert Miilliliter Öl, sportlicher Kniefall ist hier auch dabei.
Fazit: die Diskussion ist so alt wie die Fahrerei mit Motorantrieb, ja auch Autos hatten schon Antriebsketten zur Kraftübertragung. War ein Irrweg. Die angestoßene Diskussion hat das Zeug dazu, durch beachtlichen Umfang zu den Ölfreds aufzuschließen. Chips und Getränk bitte....
re
Es gab früher den " Becker Fettkettenkasten". War effektiv, brauchte etwas technischen Verstand zum Einbau, eine Kette OHNE O- Ringe. Nachteil: teuer und optisch echt be......n
Es gibt aber auch diverse Testberichte über Kettenfett;
die einfach mal lesen und dann etwas probieren. 😁
Kardan ist sehrgut, solange nichts kaputt geht...
Und z.Bsp. die neuen BMW1300GS; da werden die Kardans bei 60000 oder 80000km gewechselt.... Also auch Verschleißteil.... 😮
Das hast Du aber schön geschrieben, @remanuel . Danke! Nur noch die Schubkurbeln vergessen 😁
Einer meiner Mitfahrer ist Maschinenbauer und Eisenbahn Fan. Mal schauen ob er nicht mal eines seiner Moppeds umbaut 😉
Zitat:
@Mosel-Manfred schrieb am 12. März 2024 um 09:41:48 Uhr:
Es gibt aber auch diverse Testberichte über Kettenfett;
die einfach mal lesen und dann etwas probieren. 😁
Kardan ist sehrgut, solange nichts kaputt geht...
Und z.Bsp. die neuen BMW1300GS; da werden die Kardans bei 60000 oder 80000km gewechselt.... Also auch Verschleißteil.... 😮
Tja, BMW...
Aber auch in der Automobilindustrie ist man dank Downsizing, deutsch etwa Verzwergung, bei Motorlebensdauern von 60 bis 70 tkm angekommen. Die Kunden akzeptieren offenbar und zahlen für den programmierten Schrott.
re
Zitat:
@sq-scotty schrieb am 11. März 2024 um 19:42:37 Uhr:
Es gab früher den " Becker Fettkettenkasten". War effektiv, brauchte etwas technischen Verstand zum Einbau, eine Kette OHNE O- Ringe. Nachteil: teuer und optisch echt be......n
Die Adler MB hatten auch einen Kettenkasten, zwar nicht abgedichtet, aber doch schützend vor Dreck von draußen und Fett von innen. Diese Mopeds galten zu ihrer Zeit durchaus als ausgesprochen sportlich. Vielleicht lag's daran, dass der Kettenkasten in der Fahrzeugfarbe gehalten war. 😁
re
Es gab da noch ein Mopped, das einen mit Lithiumfett gefüllten Kettenkasten hatte und mit langen Pflegeintervallen und sehr langer Kettenlebensdauer glänzte, die Yamaha TR1. Wäre sie ein Verkaufsschlager geworden, hätten wir heute vielleicht mehr Fahrzeuge mit einem ordentlich gekapselten Sekundär-Kettenantrieb....denn der Kettenkasten war wirklich gut. Ich bin der Meinung, der hätte verdientermaßen Nachahmer gefunden.
Leider hatte die TR1 ein paar Eigenheiten, die sie statt dessen zum Ladenhüter machten. Z.B. Kümmerliche Leistung (angegeben 70PS, die Fahrleistungen waren ziemlich exakt gleich mit denen einer 50PS-CX500), und seltsamer Look der Heckpartie. Es sprach sich auch sehr herum, dass gelegentlich Fehlzündungen beim Startversuch zum Absprengen der Vergaser führten...so eine Schande wollte man nicht riskieren.
Gruß
Bei einer Harley hätte man das als Folklore akzeptiert. 😁
re
Ich hab auch eine : Kreidler Florett.
Besonders "sportliche" Leute haben damals den unteren Teil des Kettenkastens abgeschraubt.