Ketten unter LKW

Bei einigen LKW sieht man ziemlich mittig unten drunter einige Ketten runterbaumeln. Ist mir letztens wieder begegnet bei einem vom Städt. Straßenbauamt.
Wofür dieses?

27 Antworten

Dann vermute ich mal zähe Austenite, weil sich die anderen, besonders die Baustähle, schnell auf dem Untergrund abschraddeln. Letztere rosten ja auch wie der Teufel, besonders, wenn sie Salzbrühe abkriegen.

Wie lange hält so eine Schleuderkette, wenn sie regelmäßig benutzt wird?
Warum sind die eigentlich nicht vorgeschrieben?

Vorschreiben? Sind ja nichtmal Winterreifen vorgeschrieben. Zudem sind sie nur eine Anfahrhilfe, beim Bremsen helfen die nicht.

Wie lange die halten? Sorry, keine Ahnung. Wobei der Verschleiss wie bei einer normalen Kette natürlich vom Untergrund abhängt.

Beim Stahl der Kette wird der Preis wohl die größere Rolle spielen. Eine gehärtete Oberfläche (Martensit oder Nitride) sind sicher abriebsfester, aber erheblich teurer in der Herstellung. Werd da nochmal nachforschen, interessiert mich jetzt irgendwie was die verwenden 😉

Gruß Meik

Zitat:

Original geschrieben von Gepard


Wird Stahl neuerdings in Festigkeitsklassen eingeteilt, so wie Schrauben? 8.8, 10.9?
Das wäre mir neu, Drahkke.

Stahl an sich wird nicht in Festigkeitsklassen eingeteilt, aber StahlKETTEN sehr wohl.

Servus

Zitat:

Stahl an sich wird nicht in Festigkeitsklassen eingeteilt, aber StahlKETTEN sehr wohl.

Was ist St37 oder St50 oder St70??

Oder habe ich was verschlafen?

Gruss

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Wie Meik oben schon richtig sagte, sind die St xy unlegierte Baustähle, wobei das xy die Mindestzugfestigkeit, damals noch in Kilopond, angibt. Ein St 37 hat also eine Zugfestigkeit von mindestens 370 N/mm². Das ist so der Feld-Wald-und-Wiesen-Stahl für allgemeine Anwendungen. Wie seine Kollegen St 50 (52?) und St 70 rostet er natürlich.

Danke für die Info, Draco. Werden die Ketten dann wie die Schrauben mit x.y klassifiziert, oder wie nennt sich das da?

Klar, Meik, nur eine Anfahrhilfe, aber genau das ist ja der Punkt, wenn man die Bilder winterlicher Autobahnen sieht.
Wir können ja nochmal in Deinen Link schauen, da steht ja "Edelstahl".
Ich jedenfalls würde die genaue Legierung nicht verraten ;-)

Zitat:

Original geschrieben von Gepard


Werden die Ketten dann wie die Schrauben mit x.y klassifiziert, oder wie nennt sich das da?

Mir bekannt sind die Güteklassen 5, 8 und 10.

Die Bezeichnung St XX gibt es nach neuer Norm nicht mehr, diese sog. unlegierten Baustähle werden neuerdings mit S XXX ... bezeichnet, wobei das XXX die Streckgrenze angibt, die in der Praxis relevanter ist als die Zugfestigkeit, die früher in dem St XX angegeben wurde.

Schrauben werden immer mit x.y angegeben, wobei das x die Zugfestigkeit in 100N/mm² und das y die Streckgrenze in 10% von der Zugfestigkeit angibt.
Also eine 4.8 Schraube hat dann z.B. 400N/mm² Zugfestigkeit und 320N/mm² Streckgrenze, also 80% der Zugfestigkeit. Die Festigkeitsklassen gibt es von 3.y bis 12.y

Wie Ketten normgerecht bezeichnet werden hab ich nicht gefunden

Schön wärs sicher wenn alle LKW´s diese Ketten hätten, nur wie oft braucht man die und wie hoch ist der Kosten- und Wartungsaufwand. 2 Jahre nicht benutzt und dann auf Schnee klemmt das System...

Gruß Meik

Das ON-SPOT System ist ein Wartungsfreies System.

Wir haben es bei Kunden eingebaut die auch in die Skandinavischen-Länder fahren denn da ist es Vorschrift!

Billig ist das System nicht. Der einbausatz kostet so um die 3000-4000Euro. Plus einbau.

Sieh mal an!
In Skandinavien ist das Vorschrift, in D sind noch nicht mal Winterreifen vorgeschrieben.
Das wird noch lustig, wenn die LKW wegen der Maut auf Nebenstrecken gehen.
Autobahnsteigungen werden ja meist in Grenzen gehalten, aber auf dem Land gibt es kaum Grenzen.
Wenn Du A 45 Haiger-Burbach abfahren willst:
Darfst Du nicht! Die Parallel laufende B ist zumindest in Richtung Norden wegen Gefälle für schwerere LKW gesperrt.
Mal sehen, wie der nächste Winter auf den Umgehungen ausgeht.

Zitat:

diese sog. unlegierten Baustähle werden neuerdings mit S XXX ... bezeichnet

Das ist ebenso richtig wie der Rest, den Du schreibst.

Aber Du weißt ja, wie einem der alte Slang nachhängt... 😁

Zitat:

Original geschrieben von Gepard


In Skandinavien ist das Vorschrift, in D sind noch nicht mal Winterreifen vorgeschrieben.

Ein wirklich unbegreiflicher Zustand...😠

Schuldig! 😉 Ich benutz auch immer noch gerne die alten Bezeichnungen.

Die Strassenverhältnisse hier (Streudienste etc.) kann man aber kaum auf Skandinavische Verhältnisse übertragen. Bin schon viel mit LKW unterwegs gewesen, gebraucht hätte ich die bislang nie. Aber auch vielleicht dank meinem Chef, der WR auf die Antriebsachsen packt.

Mit Winterreifenpflicht sollte man hierzulande erstmal anfangen, für LKW und PKW.

Aber 3-4t€ plus Einbau ist schon kein Pappenstiel für viele Speditionen, die gerade noch ums überleben kämpfen.

Gruß Meik

Ja, 'ne bessere Formulierung fällt mir dazu auch nicht ein, Draco.
Gilt natürlich auch für PKW !!!

@ Meik:
Gell, schon nicht so leicht, von bar auf Hektopascal umzuschalten *g*.

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