ForumLKW & Anhänger
  1. Startseite
  2. Forum
  3. Auto
  4. LKW & Anhänger
  5. Ketten unter LKW

Ketten unter LKW

Themenstarteram 30. Mai 2005 um 21:15

Bei einigen LKW sieht man ziemlich mittig unten drunter einige Ketten runterbaumeln. Ist mir letztens wieder begegnet bei einem vom Städt. Straßenbauamt.

Wofür dieses?

Ähnliche Themen
27 Antworten
am 30. Mai 2005 um 21:21

Hallo

Das ist das Onspotsystem. Das sind Ketten die entweder mechanisch oder aber über ein Reibrad am LKW-Reifen angetrieben werden.Die rotierenden Ketten werden unter den Reifen geschleudert und kommt so bei ´Schnee besser vorwärts. sind nicht gerade billig und die Lebensdauer lässt auch zu wünschen übrig. Wird meistens von Komunalfahrzeugen, Feuerwehr und Mühlabfuhr verwendet.

Gruss Ralf

Themenstarteram 30. Mai 2005 um 21:28

Also wird der Matsch-Schnee, der sich während der Fahrt ansammelt, damit vom Fahrzeug-Unterboden entfernt?

Oder für Schnee, der auf der Straße liegt?

am 30. Mai 2005 um 21:30

Hallo,

nein, so ist das nicht,

das sind quasi Schneeketten, die nicht auf dem Rad montiert sind, sondern vor oder unter das Rad geworfen werden.

MfG

am 30. Mai 2005 um 21:41

http://www.rotech-ag.ch/prod18.htm

Da kann man es glaub ich erkennen. Googel mal nach Schleuderketten, so nennt man die Dinger auch. Sind aber nur reine Anfahrhilfen, ersetzen keine vollwertigen Ketten.

Gruß Meik

am 30. Mai 2005 um 23:12

Ja, die Dinger heißen Schleuderketten, helfen beim Anfahren auf Glätte ungemein, und es wäre schön, wenn jeder LKW sie hätte.

Das ist ungefähr so: Du schmeißt dir die Kette vor die Reifen und kannst anfahren. Später mußt Du die Ketten wieder einholen.

Anscheinend sind sie aber teuer und wartungsaufwändig und verschleißen natürlich.

(So hat Drehzahlmama mir das mal erklärt)

am 31. Mai 2005 um 7:41

Moin.

Und ich dachte immer, dass sind Schneeketten, weil ich im Urlaub in Österreich schon Busse und Lkw´s mit Schneeketten gesehen hab...

Hab das Prinzip aber immernoch nicht richtig verstanden!? So wie es auf den Bild von Meik aussieht sie da mehrere Ketten an einem Antrieb befestigt, der die Ketten waagerecht vor bzw. hinter die Räder schleudert und somit den Schnee wegräumen soll!?!?!?!?!

Und warum sind die dann nur zum Anfahren?? Und warum schreiben hier welche, dass die vor die Räder geschmissen werden und dann wieder eingesammelt werden müssen??

Jetzt bin ich völlig durcheinander!! :D

Gruß

Torsten

Hallo,

die Frage war praktisch: Bin gestern hinter einem Krankenwagen hergefahren und habe noch über den tieferen Sinn dieser Ketten nachgedacht.

Danke für die Erklärung!

Schleuderketten sind auch nicht aus Edelstahl sondern aus herkömmlichen Stahl.

Diese ON-SPOTT ketten oder auch Rotogripketten genannt funktionieren ganz einfach.

Mit hilfe eines Druckluftzylinders wird ein Schwenkarm ausgefahren an dem ein Tellerrad , dieses ist mit mehreren Ketten am ganzen Umfang versehen, befestigt ist.

Dieses Tellerrad wird nun im bereich der innenflanke des inneren Zwillingsrades zur anlage gebracht.

Wenn man nun anfahren möchte dreht sich das Tellerrad mit den am ganzen Umfang befestigten Ketten, und duch diese Drehbewegung werden nun die Ketten (sie sind ca. 20-35cm lang) unter die inneren Zwillingsräder "geschleudert".

Man kann mit eingeschalteten ON-SPOT Ketten max. 50km/h fahren.

am 31. Mai 2005 um 18:08

Erstmal Danke für die gute technische Erklärung.

In Meiks Link kann man auch aus den Bildern erkennen, wie das in etwa funktioniert.

Zitat:

Schleuderketten sind auch nicht aus Edelstahl sondern aus herkömmlichen Stahl

In Meiks Link wird ausdrücklich Edelstahl erwähnt.

Nimmst Du normalen Stahl, hast Du im Herbst einen Rosthaufen im Kettenkasten ;-)

Ich habe von diesen Ketten schon einige verbaut.

Nach dem Winter sind sie schon Rostig die Ketten und die Betätigungseinrichtung.

Könnte aber auch ein Hochlegierter Stahl sein.

Zitat:

Original geschrieben von chrisss240

Könnte aber auch ein Hochlegierter Stahl sein.

Welche Festigkeitsklasse?

am 3. Juni 2005 um 7:01

@chrisss240

Danke, nun hab auch ich es verstanden!! :D

Wenn man das ein- und ausschalten kann und man damit nur 50 km/h fahren kann ist das alles auch logisch und nachvollziehbar.

Gruß

Torsten

am 4. Juni 2005 um 7:26

Wird Stahl neuerdings in Festigkeitsklassen eingeteilt, so wie Schrauben? 8.8, 10.9?

Das wäre mir neu, Drahkke.

Du liegst da näher dran, Chris.

Alle korrosionsbeständigen Stähle sind mehr oder weniger hoch mit Chrom, Nickel und teils geheimen Zusätzen legiert.

Zum einen hast Du die hochlegierten Austenite, die aus dem "VA" weiterentwickelt wurden.

Sie haben ein sehr gleichmäßiges Gefüge und sind deshalb zäh-hart.

Jeder, der mal "VA" gefeilt hat, kennt das.

Die anderen sind die niedriger legierten ferritischen CrNi-Stähle. Durch die Ferrit- (Eisen-) Einschlüsse sind sie nicht so zäh wie die Austenite, aber härter.

Typisches Beispiel sind "Chromargan"-Bestecke.

Der Messergriff ist ein Austenit, die Klinge ein Ferrit.

In der Spülmaschine rosten die Ferritkerne ab und an (besonders bei DDR-Ware, sorry!).

Ein anderes Beispiel ist der "Edelstahl"-Kochpott.

Da stehen oft seltsame Zahlen drunter wie 18 8 oder 18 10. Das sind die Anteile an Kohlenstoff, Cr und Ni, in % bei den hochlegierten. Richtig heißt das dann 18 CrNi 8 und wird mit Faktoren umgerechnet, wenn vor dem Element keine konkrete Zahl steht.

Auf die Ketten und Meiks Link bezogen:

Kein Hersteller wird die genauen Legierungsbestandteile verraten, die er durch Versuche als für seine Zwecke optimal geeignet ermittelt hat.

am 4. Juni 2005 um 18:01

Kommt immer auf die Stahlklasse an. Es gab früher die unlegierten Baustähle mit St xx, wobei hier das xx die Zugfestigkeit angab. Bei höherlegierten Stählen werden wie Gepard schon beschrieb die Hauptlegierungsbestandteile angegeben.

Bei den Ketten dürfte eher ein rostbeständiger gehärteter Stahl verwendet werden. Hohe Festigkeit ist bei den Ketten weniger gefordert.

Gruß Meik

Deine Antwort
Ähnliche Themen