Kein TÜV wegen rostiger Bremsen, Austausch nach 20 TKM?

Hallo,

ich war mit meiner knapp drei Jahre alten Mercedes A-Klasse (A150, 20 TKM) das erste mal beim TÜV bei meinem Mercedes-Händler. Den TÜV habe ich wegen rostiger Bremsscheiben nicht bekommen. Außerdem wurde mir gesagt, dass die hinteren Bremsen nicht i. O. seien, da ich fast ausschließlich alleine mit dem Auto fahre und diese somit nicht ausreichend belastet würden. Geraten wurde mir zu einem Austausch für 600€.

Meine Frage:

Das Auto wird täglich bewegt, steht allerdings draußen unter freiem Himmel. Ich weiß, dass Rost an den Bremsscheiben nicht gut, aber normal ist. Kann das wirklich so gravierend sein, dass nach nur 20 TKM ein Ausstausch notwendig ist? Desweiteren bin ich doch nicht verpflichtet mein Auto nur mit 4 Personen oder Gepäck beladen zu fahren, damit ich ein ausgeglichenes Gewichtsverhältnis habe, oder? Mir scheint, als arbeiteten TÜV und Werkstatt hier zu meinen Ungunsten zusammen.

Wäre für eine Einschätzung von jemanden der sich besser damit auskennt sehr dankbar!

Gruß!

Beste Antwort im Thema

Zitat:

Original geschrieben von Hadrian


Die "Handbremse" ist bei einem Fahrzeug mit Automatik auch so ziemlich das Überflüssigste, was sich vorstellen läßt.

Weder die vorgeschriebene Notbremsfunktion, noch ein vernünftiges Anfahren am Berg oder die vorgeschriebenen Kräfte gegen das Wegrollen lassen sich mit einem einfachen Sperrriegel der Automatik realisieren.

Zitat:

Alle zwei Jahre die Handbremse erneuern zu lassen, nur um sie dann wieder für zwei Jahre nicht zu benutzen, macht nicht wirklich Sinn.

Man muss sie doch nur benutzen.

Der "Fehler" entsteht doch nicht durch die StVZO sondern durch Bequem- und Sorglosigkeit von Seitens des Fahrers.

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Zitat:

Original geschrieben von gardiner


Jo, das ist in der Tat ein Problem. Ich hatte gerade am Freitag auch 'nen 3-jährigen Golf Plus zu seiner ersten HU, ich glaub mit knapp 18 Tkm gelaufen. Die hinteren Bremsscheiben haben außenseitig gerade mal noch zu 50% getragen. Obwohl die Bremswerte (gerade noch) in Ordnung waren, habe ich dem beiwohnenden Kunden gesagt, daß er so leider keine Plakette bekommen würde. Grund dafür ist, daß die Bremswerte sich eher noch verschlechtern würden und das Tragbild der Bremsscheiben immer schlechter werden würde, da der Kunde sicher zukünftig nicht anders bremsen würde.

Deine Sorge um gute Bremsen in allen Ehren, aber das ist in meinen Augen eine sehr eigenartige Begründung. "Der Wagen ist momentan in Ordnung, aber wenn Sie so weiterfahren, ist er es bald nicht mehr, also gibt's vorsorglich keine Plakette." Das ist, als müsste man schon auf dem Hinweg zur Kneipe seinen Füherschein abgeben, weil man sich ja sicherlich betrinken wird. Oder man fährt tagsüber ohne Licht und muss eine Strafe bezahlen, denn abends wird's dunkel.

Was ist, wenn besagter Kunde sein Fahrzeug verkaufen oder an ein Familienmitglied abgeben will und dementsprechend gar nicht mehr damit fahren wird? Fallen bei Dir auch Bordsteinparker durch, weil die ja bestimmt irgendwann mit defekten Reifen unterwegs sein werden? Ich würde Dich als Kunde ziemlich schräg anschauen, wenn Du meinem Auto mit einer solchen Begründung keine Plakette geben würdest.

Zitat:

Der Kunde wird so zum Opfer der mittlerweile üblichen Modellpolitik der großen Hersteller. Man verbaut in alle Fahrzeuge aus Kostenersparnisgründen identische Komponenten. Während bei einem 2-Liter sicher hinten Scheibenbremsen angemessen wären, könnte der kleinste Benziner-Golf sicher mit einer Trommelbremse hinten ausreichend bremsen.

Zitat:

Gut, wenn man Fachkenntnisse hat und selbst schrauben kann, denn die Bremsenteile sind so teuer nicht.

Gerade bei Bremsteilen hätte ich gerne die Gewissheit, dass meine Verkehrspartner nicht mit selbst geschraubten Lösungen unterwegs sind. Ein technisch versierter Mensch mag das hinbekommen, aber spätestens bei Bremsleitungen und -flüssigkeit wäre es doch schön, wenn man sich auf eine Werkstatt verlassen würde. Oder setze ich da falsche Prioritäten?

Zitat:

Original geschrieben von MB Spirit


..., dass man vor dem ausschalten des Motors nach einer Regenfahrt das Bremspedal ein paar mal drücken soll, weil durch die Erwärmung die Feuchtigkeit von den Scheiben verschwindet.

Das ist "grenzwertig".

Wärme an den Bremsen entsteht durch Reibung und wenn das Fahrzeug steht, reibt da nix mehr, also entsteht auch keine Wärme, die Feuchtigkeit verdunsten lassen kann. Das einzige, was sich da erwärmt ist der pumpende Fahrer.

Die Beläge nach der Fahrt nochmals an die Bremsscheibe drücken, damit die Beläge durch die mehr oder weniger warme Bremssscheibe "aufgeheizt" und damit "getrocknet" werden, ist auch eher Wunsch als Wirklichkeit.

Die Beläge stehen in ihrer "Ruhestellung" nur wenige 1/10mm von der Scheibe entfernt, ist die Scheibe warm, dann "trocknen" die Beläge genauso schnell, diese wenigen 10tel Abstand stören da auch nicht.

Scheiben rosten nunmal, aufgrund verbesserter Stahlzusammensetzungen und entsprechend angepasster, verbesserter Beläge hat man sogar den Zustand erreicht, dass die Bremsen wirkungsvoller arbeiten, aber die Scheiben noch etwas rostempfindlicher geworden sind.

Kann man prima an den "Sportausführungen" von "normalen" Fahrzeugen sehen, wie zB. Golf GTI. Da haben die Scheiben schneller einen Braunstich, als man die Dinger trocken föhnen könnte.

Aber alles kein sonderliches Problem. Dieser Rost ist nur ganz leicht oberflächlich und hat auch nichts mit stärkerem Verschleiß oder "beschleunigtes Verrosten" und "Abnutzung durch Rost" der Scheibe zu tun.

Problematisch wird das erst, wenn der Rost lange einwirken kann, also bestimmte Stellen der Scheibe wegen zu softer Bremsbedienung nicht durch den Belag "gereinigt" werden. Den Effekt kennt man beim Menschen auch, nennt sich Herzverfettung und Muskeldegeneration bei zu wenig Bewegung.

Sparsamkeit hat an der Stelle genau den gegenteiligen Effekt, man könnte den "teuren" Austausch der Beläge zwar bis 150.000 km "strecken", muss aber bereits bei 40.000 die Scheiben tauschen.

Schonend ist ja richtig, aber mehrmals die Woche auch "richtig benutzen" ist eine Schonung. Man muss nun nicht wie ein Blöder jedes mal auf der Bremse rumochsen, aber bei der Ortseinfahrt ein wenig länger schnell sein und dann vor dem Schild auch mal kräftiger zutreten ist nicht falsch. Bremsenpflege ist Bremsenbenutzung.

Braucht ganz sicher keine Notbremsaktion sein, aber sollte schon eher ordentlich als eher zaghaft sein. Aber bitte nicht, wenn die Bremsen bereits angefault sind, dann sollte sie vorher langsam immer mehr "blankgebremst" werden.

Zitat:

Original geschrieben von Beethoven



Deine Sorge um gute Bremsen in allen Ehren, aber das ist in meinen Augen eine sehr eigenartige Begründung. "Der Wagen ist momentan in Ordnung, aber wenn Sie so weiterfahren, ist er es bald nicht mehr, also gibt's vorsorglich keine Plakette." Das ist, als müsste man schon auf dem Hinweg zur Kneipe seinen Füherschein abgeben, weil man sich ja sicherlich betrinken wird. Oder man fährt tagsüber ohne Licht und muss eine Strafe bezahlen, denn abends wird's dunkel.

Der vergleich hinkt, denn bei der Bremse weis man das sie schlechter wird. Bei dem Gang in die Kneipe bleibt dir immer noch die Wahl.

Das gleiche wäre mit abgefahrenen Reifen, oder abgefahrenen Bremsbelägen. Das Problem ist das sobald die Plakette auf dem Auto klebt alles ja wieder in Ordnung ist, und sich der Halter nicht darum kümmert, oder ewig wartet.

Wenn eine Bremse nur knapp die geforderte Mindestbremsleistung erreicht dann ist das eben ermessenspielraum des Prüfers ob er das so durchgehen lässt.

Das Sportbremsscheiben schneller rosten stimmt nicht, nur billige Sportbremsscheiben rosten schneller, in hochwertigen Bremsscheiben die meistens mehr als das Orginale kosten passiert so etwas nicht, auch nicht das der Belagstaub auf dem Lack rostet und Orangene Punkte entstehen. Es kommt nur auf das verwendete Material an, und um so billiger das ist um so schneller rosten die Scheiben.

Das Trockenbremsen hat einen anderen Grund. Bei Scheibenbremsen kann zwischen Scheiben und Belag Wasserdampf entstehen der die Bremsleistung verschlechtert, daher gibt es auch geschlitzte und gelochte Bremsscheiben, das soll den Wasserdampf wegschaffen. Mit der Kühlung haben die kaum was zu tun, da gibts besser möglichkeiten die Temperatur von der Scheibe zu bekommen.

Trockenbremsen zwecks Rostvorsorge bringt nichts. Wenn das Auto einen Tag stand muss man halt in den ersten paar Metern ein paar mal scharf bremsen und der Rost ist wieder weg, das bringt mehr.

@beethoven
Genau so ist es, wenn die erreichte Abbremsung an der Grenze ist (Fahrzeuge M1 = 50%), und dann noch die Bremsscheibe so angerostet ist, daß sie wie im von mir geschilderten Fall nur noch zu 50% der Fläche trägt, dann liegt es im Ermessen des Prüfers, ob er eine HU-Plakette zuteilt oder nicht. Ich habe mich in diesem Fall dagegen entschieden, weil nicht davon auszugehen war, daß der Fahrzeugführer und -halter sein Fahr- bzw. Bremsverhalten grundlegend ändert.

Das von Dir gebrachte Argument, daß das Fahrzeug vielleicht in Kürze verkauft werden könnte, zieht hier nicht. Denn davon wird die Bremse auch nicht besser. Im Gegenteil, der neue Kunde geht anhand des vorliegenden HU-Berichtes "ohne Mängel" davon aus, daß alles super top in Ordnung sei. Das Gejammer ist hinterher wieder groß, wenn es dann heißt, "habe den Wagen gerade mit frischem TÜV gekauft, und vier Wochen später ist alles Schrott am Auto!". Ich halte nix davon, nur genaue Momentaufnahmen zu machen. Korrekt heißt es selbstverständlich bei der HU "Vorschriftsmäßig .... zum Zeitpunkt der Prüfung", das bedeutet formaljuristisch auch, daß eine Bremsbelagstärke von 0,5mm bei Erreichen der vorgeschriebenen Mindestabbremsung nicht zu beanstanden wäre. Bei mir kriegt jedenfalls so ein Fahrzeug keine Plakette, und wenn der Kunde mag, soll er sich über mich beschweren, ich stehe das schon durch ;-))

Grüße der Gardiner

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Zitat:

Original geschrieben von gardiner


...
Bei mir kriegt jedenfalls so ein Fahrzeug keine Plakette, und wenn der Kunde mag, soll er sich über mich beschweren, ich stehe das schon durch ;-))

Grüße der Gardiner

Formal bestimmt richtig und mit Sicherheit auch vor Gericht durchsetzbar,

aber ist das wirklich richtig dem "Kunden" gegenüber?

Sollte man in solchen Fällen nicht das Gespräch suchen und den Kunden ins Gebet nehmen?
- Was haben Sie mit dem Wagen vor? - Sie möchten es verkaufen? - Da muss ich aber drauf bestehen dass die Bremsen repariert werden...
- Sie fahren das Fahrzeug selber weiter? - Da sollten sie vielleicht ihre Fahrweise überdenken. Ihre Materialschonende Fahrweise ist nicht ganz so Materialschonend wie Sie denken... sehen sie den Rost da? Wenn sie nur ab und zu weniger an die Reststärke ihres Bremsbelages denken sieht die Bremse bestimmt bald nicht mehr so schlimm aus...

Damit sind die Kunden zufrieden und kommen bestimmt auch wieder.

Klar haben wir das Bremsenbild nicht gesehen, aber ich gehe mal davon aus, dass wenn man ne Bremse nicht mehr freibremsen kann, dass die Messwerte dann ähnlich katastrophal ausfallen, dass man das Fahrzeug guten gewissens nicht durch die Prüfung kommen lassen kann.

Gruß,

Marc

Wenn das Fahrzeug verkauft wird und der Tüv Prüfer auf neue bremsen besteht, dann gibt es keine Plakette und das Fahrzeug kommt zur nachprüfung 😉  Das man die Fahrweise überdenken soll ist klar, aber das hilft bei einer verrosteten Bremsscheibe und einer Reibfläche von 50% auch nichts mehr, da ist das schon zu spät, da braucht es neue Scheiben.

Ich weis auch nicht warum immer versucht wird gerade an den Bremsen zu sparen. Wenn die Bremsanlage nicht mehr die volle Bremsleistung hat dann kann es schnell mal eng werden. Und wenn sie an der unteren grenze der Mindestbremsleistung angekommen ist, der technische Zustand grenzwertig ist, und auch kein besserung in sicht ist dann gibt es kein Plakette und meiner Meinung nach auch zurrecht.

Zitat:

Original geschrieben von Beethoven


Deine Sorge um gute Bremsen in allen Ehren, aber das ist in meinen Augen eine sehr eigenartige Begründung. "Der Wagen ist momentan in Ordnung, aber wenn Sie so weiterfahren, ist er es bald nicht mehr, also gibt's vorsorglich keine Plakette." Das ist, als müsste man schon auf dem Hinweg zur Kneipe seinen Füherschein abgeben, weil man sich ja sicherlich betrinken wird. Oder man fährt tagsüber ohne Licht und muss eine Strafe bezahlen, denn abends wird's dunkel.

Wenn ein TÜV durch ist wird von vielen erwartet dass der Wagen dann bis zum nächsten TÜV durchhält. Wenn der dir dann reinrauscht weil seine Bremsen nicht ziehen wirst du auch nicht als Argument gelten lassen "letztes Jahr hat der den TÜV bestanden" wenn die Bremsen vllt. statt 20.000 25.000 km drauf haben.

Zitat:

Original geschrieben von WRatte


Wenn ein TÜV durch ist wird von vielen erwartet dass der Wagen dann bis zum nächsten TÜV durchhält.

Sorry, aber wen interessiert es, was "von vielen" erwartet wird? Fakt ist, daß sich das Fahrzeug zum Zeitpunkt der HU in einem ordnungsgemäßen Zustand befinden muß. Wenn das der Fall ist, dann ist gefälligst die Plakette zuzuteilen. Es kann ja wohl nicht sein, daß man nur dann die HU besteht, wenn man noch genügend Profil für die nächsten zwei Jahre auf den Reifen hat...🙄

...wo doch manche Reifen bei entsprechender Nutzung sowieso nicht länger als 1 bis 2 Saisons halten...

Und dann bedenke man die Vielfahrer... Wieviel Kilometer sind sie in den ersten 3 Jahren gefahren?
120.000 Kilometer? oh, da kann ich ihnen aber auch mit neuen Reifen keinen TÜV geben, weil die halten nicht so lange...
... Oh und ihr 2. Satz Bremsbeläge hat auch nur noch 50% der originalstärke... die halten auch nicht mehr bis zum nächsten TÜV...

Klar gehen viele davon aus, dass das Auto, wenn das Siegel ohne Worte erteilt wird bis zum nächsten TÜV hält. Man kann aber auch viele dann zur Selbstverantwortung treiben, wenn man den "nocht-nicht-wirklich-Mangel" einfach anspricht.
Wem schadet es denn, wenn der Prüfer sagt, dass er noch keine Gefährdung bei den Scheiben sieht, aber dass man es beobachten muss, das Fahrverhalten evtl. anpassen sollte und wenn es schlimmer wird doch austauschen muss - und dass das alles im nächsten halben jahr passieren sollte und nicht erst zum nächsten TÜV.

Dann wissen die Leute wo sie dran sind, was auf sie zukommt, sind glücklich, dass sie den Segen bekommen haben und freuen sich über den Hinweis.

Natürlich bin ich nicht dafür, jeden Kunden glücklich zu machen, man hat ja nicht das generelle Recht auf ne Plakette. Es gibt ja mit Sicherheit auch Kunden beim TÜV die sich immer über ne nicht erteilte Plakette aufregen, egal wie schlecht der Zustand des Fahrzeugs tatsächlich ist.
Was der TÜV-Mensch nicht verantworten kann, soll sich so auch in der Vergabe der Plakette niederschlagen, aber dann bitte auch mit der nötigen Kommunikation.

Gruß,

Marc

Zitat:

Original geschrieben von Racmar


Sollte man in solchen Fällen nicht das Gespräch suchen und den Kunden ins Gebet nehmen?

Die Kunden erzählen dir alles um die Plakette zu bekommen. Und kaum mit Plakette vom Hof ist alles Gesagte noch Schall und Rauch.

Bei Bremsbelägen gibt es auch Mindestbelagstärken, mit 0,5mm gibt´s zumindest von mir keine Plakette. Auch nicht für eine Bremsscheibe die nur noch 50% trägt - egal ob die Mindestabbremsung ausreicht oder nicht. Der Zustand der Bremse ist ebenso ein Kriterium bei der HU wie die Bremswirkung.

Auge zudrücken kann man ggf. in der Werkstatt wenn die neuen Teile schon da liegen und man die Jungs kennt. Wenn der Belag noch nicht ganz runter ist gibt´s dann immer noch die tollen Hinweise wie "Belagstärke nahe Verschleißgrenze" o.ä. Dokumentiert wird es, auch ein 2mm Reifen steht bei mir als Hinweis mit "aufpassen, bald Verschleißgrenze erreicht" auf dem Bericht. Dann kann sich auch keiner 2 Monate später beschweren die Reifen wären blank und er wüsste von nichts und von wegen frisch Tüv und so.

Die Arschkarte hat man als Prüfer bei gewisser Klientel eh. Entweder ist man das kleinkarierte A...loch wenn man die durchfallen lässt oder unfähig und blind wenn man irgendwo ein Auge zudrückt. 🙄

Zitat:

Original geschrieben von Meik´s 190er


...
Die Kunden erzählen dir alles um die Plakette zu bekommen. Und kaum mit Plakette vom Hof ist alles Gesagte noch Schall und Rauch.
...

Ich glaub nicht daß alle Kunden so sind... vielleicht viele... aber sicher nicht alle.

Aber du hast recht die bei denen es so ist sind viel zu viele.

Zitat:

Original geschrieben von Meik´s 190er


...
Bei Bremsbelägen gibt es auch Mindestbelagstärken, mit 0,5mm gibt´s zumindest von mir keine Plakette. Auch nicht für eine Bremsscheibe die nur noch 50% trägt - egal ob die Mindestabbremsung ausreicht oder nicht. Der Zustand der Bremse ist ebenso ein Kriterium bei der HU wie die Bremswirkung.
...

Das ist auch richtig so... Wenn es an der Grenze von in Ordnung zu nicht in Ordnung liegt ist es dein ermessen, wie du damit umgehst. Wenn du sagst es ist nicht in Ordnung dann ist es das nicht, und du musst das ganze verantworten. deine Unterschrift ist drunter...

Es sollte meines erachten halt nicht darauf hinauslaufen dass man sagen kann "eigentlich ist die Bremse ja in Ordnung, aber die Plakette gibts trotzdem nicht..."

Zitat:

Original geschrieben von Meik´s 190er


...
Wenn der Belag noch nicht ganz runter ist gibt´s dann immer noch die tollen Hinweise wie "Belagstärke nahe Verschleißgrenze" o.ä. Dokumentiert wird es, auch ein 2mm Reifen steht bei mir als Hinweis mit "aufpassen, bald Verschleißgrenze erreicht" auf dem Bericht. Dann kann sich auch keiner 2 Monate später beschweren die Reifen wären blank und er wüsste von nichts und von wegen frisch Tüv und so.
...

Und genau so find ich das richtig... Der Vermerk dass was im moment zwar tolerierbar ist, aber in kürze durch Verschleiß oder eben wenns weitergammelt behoben werden muss...

Zitat:

Original geschrieben von Meik´s 190er


...
Die Arschkarte hat man als Prüfer bei gewisser Klientel eh. Entweder ist man das kleinkarierte A...loch wenn man die durchfallen lässt oder unfähig und blind wenn man irgendwo ein Auge zudrückt. 🙄

Ja, leider Gottes gibts diese Klientel auch, und genau die und die oben beschriebenen, die alles sagen, nur damit sie die Plakette bekommen gehören zu denen, die man meines erachtens nicht glücklich machen muss...

Gruß,

Marc

Zitat:

Original geschrieben von Racmar


Ich glaub nicht daß alle Kunden so sind... vielleicht viele... aber sicher nicht alle.
Aber du hast recht die bei denen es so ist sind viel zu viele.

Ob das viele sind kann man schwer beurteilen, aber es gibt diese Klientel. Nur wie willst du bei der HU beurteilen wenn der Kunde sagt "ok, lass ich sofort machen" ob das auch so gemeint ist oder ob der denkt "mir doch egal, Hauptsache Plakette". Psychologische Ausbildung gehört noch nicht zum Prüfer 😛

Dass man ein Auto nicht durchfallen lässt wenn die Sachen noch in Ordnung sind versteht sich von selbst. Nur ist eine Bremsscheibe mit Rost eben nicht mehr 100% in Ordnung. Das geht von leichtem Flugrost der sich nach 1-2 Bremsungen verabschiedet hat bis zu starken Rostnarben die einen erheblichen Mangel darstellen.

Zitat:

Original geschrieben von Hadrian



Zitat:

Original geschrieben von WRatte


Wenn ein TÜV durch ist wird von vielen erwartet dass der Wagen dann bis zum nächsten TÜV durchhält.
Sorry, aber wen interessiert es, was "von vielen" erwartet wird? Fakt ist, daß sich das Fahrzeug zum Zeitpunkt der HU in einem ordnungsgemäßen Zustand befinden muß. Wenn das der Fall ist, dann ist gefälligst die Plakette zuzuteilen. Es kann ja wohl nicht sein, daß man nur dann die HU besteht, wenn man noch genügend Profil für die nächsten zwei Jahre auf den Reifen hat...🙄

Du sagst es ja selber, ordnungsgemäßer Zustand. Und eine Bremscheibe auf der kein sauberes Tragbild ist da nur die hälfte des Bremsbelags trägt ist kein ordnungsgemäßer Zustand, egal wieviel Prozent Bremswirkung man erreicht. Also keine Plakette bis der Mangel behoben ist.  Reifen die einseitig Abgefahren sind sind auch ein Mangel, egal ob in der Mitte noch 2mm sind und nur die ausenkannten Abgefahren sind, genauso Bremsplatten oder Poröse Reifen die noch fast neuwertigs Profil haben. Auch schon leicht ausgeschlagene Spurstangengelenke, Stoßdämpfer, Stabis usw. sind ein Mangel besser wird das mit der Zeit nichtmehr. Das ist dann ermessenssache ab wann das Spiel so groß ist das es keine Plakette mehr gibt, auch wenn immer etwas von 2mm Höhenspiel gesagt wird. Würde es nur gut oder defekt geben müsste man viel mehr bemängeln.

Es liegt immer im Ermessen des Prüfers ob es eine Plakette gibt oder nicht, der Prüfer wo ich immer bin nimmt sich Zeit um seine Arbeit sorgfälltig zu machen und sollten kleine aber Unbedenkliche abweichungen zu finden sein, wird dies unter Hinweisen vermerkt und auch in meinem Falle mal das die Bremscheiben am Minimum sind. Ich für meinen Teil habe das natürlich zeitnah machen lassen und gut, aber eine kleine Episode wie so manche Prüfer arbeiten.
Ein Bekannter ist zum Tüv geladen und gibt das Auto ab, an Nachmittag ist alles fertig und als Hinweis steht, das die Stoßdämpfer ausgetauscht werden müssten, zwei Jahre später das selbe Auto, die selben Stoßdämpfer und ein Tüvbericht OHNE MÄNGEL wie ist das möglich? regenerieren sich die Stoßdämpfer bei japanischen Autos von selbst?
Soviel dazu, gut es handelte sich hierbei um die Stoßdämpfer und nicht um die Bremse, bin aber der Meinnung das nicht immer korrekt gearbeitet wir um der vieleicht gerade nicht gut laufenden Werkstatt Arbeit zu verschaffen. Daher kommt bei einigen bestimmt der Frust auf den Tüv, ich aus meiner Sicht kann nur sagen, dass nicht alle so sind aber es können ja auch nicht alle zu meinem Prüfer kommen.

Zitat:

Original geschrieben von Racmar


...wo doch manche Reifen bei entsprechender Nutzung sowieso nicht länger als 1 bis 2 Saisons halten...

Und dann bedenke man die Vielfahrer... Wieviel Kilometer sind sie in den ersten 3 Jahren gefahren?
120.000 Kilometer? oh, da kann ich ihnen aber auch mit neuen Reifen keinen TÜV geben, weil die halten nicht so lange...
... Oh und ihr 2. Satz Bremsbeläge hat auch nur noch 50% der originalstärke... die halten auch nicht mehr bis zum nächsten TÜV...

Klar gehen viele davon aus, dass das Auto, wenn das Siegel ohne Worte erteilt wird bis zum nächsten TÜV hält. Man kann aber auch viele dann zur Selbstverantwortung treiben, wenn man den "nocht-nicht-wirklich-Mangel" einfach anspricht.
Wem schadet es denn, wenn der Prüfer sagt, dass er noch keine Gefährdung bei den Scheiben sieht, aber dass man es beobachten muss, das Fahrverhalten evtl. anpassen sollte und wenn es schlimmer wird doch austauschen muss - und dass das alles im nächsten halben jahr passieren sollte und nicht erst zum nächsten TÜV.

Dann wissen die Leute wo sie dran sind, was auf sie zukommt, sind glücklich, dass sie den Segen bekommen haben und freuen sich über den Hinweis.

Natürlich bin ich nicht dafür, jeden Kunden glücklich zu machen, man hat ja nicht das generelle Recht auf ne Plakette. Es gibt ja mit Sicherheit auch Kunden beim TÜV die sich immer über ne nicht erteilte Plakette aufregen, egal wie schlecht der Zustand des Fahrzeugs tatsächlich ist.
Was der TÜV-Mensch nicht verantworten kann, soll sich so auch in der Vergabe der Plakette niederschlagen, aber dann bitte auch mit der nötigen Kommunikation.

Gruß,

Marc

Na klar, wie man in den Wald hineinruft... In aller Regel fange ich keine ausschweifende Kommunikation mit dem Kunden an, das endet nämlich meist in einer Diskussion, und dazu habe ich weder Zeit noch Lust.

Ich allein muß bewerten und verantworten, ob das vorgestellte Fahrzeug in einem vorschriftsmäßigen Zustand zum Zeitpunkt der Prüfung ist oder halt nicht. Und wenn ich meine, daß die Bremsscheibe halt rostig ist, dann gibt es halt keine Plakette. Die Bremsscheibe vielleicht im Rahmen der Probefahrt oder gar auf dem Rollenprüfstand sauber zu bremsen, das kommt garnicht in die Tüte. Der Fahrzeughalter oder die Werkstatt haben zuvor alle Zeit der Welt,, das Fahrzeug entsprechend vorzubereiten, mein Job ist es definitiv nicht.

@Hadrian: Korrekt, Rechtsanspruch auf Plakette bei mängelfreiem Fahrzeug. Aber oftmals nicht gewußt: Bei auch nur einem einzigen geringen Mangel liegt es im Ermessen des Prüfers, die Plakette zuzuteilen oder halt nicht. Wenn der Kunde auf vorsichtige Nachfrage zu erkennen gibt, daß er nicht willens und bereit ist, den geringen Mangel unverzüglich abzustellen, oder ich sehe auf dem alten HU-Bericht, daß der Mangel vor zwei Jahren schon bestand, dann ist es Essig mit der Plakette.

Grüße der Gardiner

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