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Keilrippenriemen gerissen
Hallo zusammen,
mir ist gestern beim Rangieren im Hof der Keilrippenriemen gerissen. Der Phaeton hat jetzt 113TKm runter und ist 6 Jahre jung (3.0 TDI). Ist das normal?
Ich war recht entspannt am Rangieren als auf einmal die Servounterstützung ausblieb und die Batterieanzeige auf 12V sank. Zudem leuchtete das rote Batterielämpchen auf. Nach einer kurzen Trotzphase wagte ich dann mal einen Blick in den Motorraum und sah den Riemen dort baumeln.
Kennt jemand ähnlich Vorfälle? Soll ich der Werkstatt morgen noch ein paar Tipps mitgeben? Vllt. ist ja auch ein Aggregat/ Servo/ Generator/ Spanner (keine Ahnung was der Riemen noch antreibt) defekt und der Riemen nur Auswirkung...
Viele Grüße und einen schönen Sonntag noch.
Beste Antwort im Thema
Wollte noch mal fix Danke sagen. Wagen verhält sich seit der Reparatur unauffällig. Hoffe das bleibt so. ;-)
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14 Antworten
Hallo zusammen,
könnt ihr mir kurz eure Einschätzung mitteilen?
Die Werkstatt hat sich gemeldet und mitgeteilt das sich der Schwingungsdämpfer der Kurbelwelle zerlegt hat und damit auch der Keilriemen. Jetzt stellen sich bei mir die Nackenhaare auf, wenn ich Sätze höre in denen "Defekt" und "Kurbelwelle" gleichzeitig vorkommen. Angeblich ist alles ok und ich kann das Auto heute Abend abholen. Trotzdem habe ich ein ungutes Gefühl.
Gibt es hier jemanden dem vllt. bereits ähnliches passiert ist?
Kann der defekte Schwingungsdämpfer Auswirkungen auf die Kurbelwelle haben?
Der Wagen war zudem im Januar in der Inspektion (107TKM) und mind. der Riemen hätte ja gecheckt werden müssen, oder?
Danke euch und viele Grüße
Nein, mit dem Schwingungsdämpfer ist das Keilrippenriemenrad gemeint, welches direkt auf die KW geschraubt ist. Dieses besteht aus 2 Elementen welche über einen Vulkanisierten Kunstoff verbunden sind. Dieser Kunstoff (Gummi) nimmt Schwingungen auf welche von der Kurbelwelle auf den Riementrieb übertragen werden könnten.
Mit der Zeit wird der Kunstoff alt und porös, bis er sich schliesslich zerlegt.. zum Glück ist nichts weiter passiert :)
Es ist auch als Sollbruchstelle ausgelegt. Genau DAMIT NIX weiter passiert...
Chill out ;)
Wollte noch mal fix Danke sagen. Wagen verhält sich seit der Reparatur unauffällig. Hoffe das bleibt so. ;-)
Mich hat es gerade auch erwischt. Beim Rangieren in der Einfahrt gab es einen Schlag und Servolenkung ohne Funktion und Batterie Leuchte an...musste den Wagen noch aus der Einfahrt fahren...mit 20“ gar nicht so leicht...
Habe jetzt mal nach den Preis für den Schwingungsdämpfer geschaut und zwei Preise gefunden...einmal um die 400€ und einmal um die 280€...weiß jemand welcher das ist? 3l Diesel GP4....148tkm...
So Schwingungsdämpfer ausgebaut. Sieht so aus...
Echt schade das sowas nach nur 148tkm und 6 Jahren kaputt geht. Aber so ist das wenn man „alte“ Karren fährt...
Konntest du die Teilenummer des Teils herausfinden?
Hab jetzt noch ein Bild angehängt mit der Teilenummer.
Kommt man da gut ran?
Ggf zum prüfen wie der Gummi aussieht?
Das Problem haben anderer Hersteller auch.
Ja das ist eine Krankheit. ADAC konnte mir nur anhand des Schadens den Motor sagen...
Man kommt aber gut ran. Man kann mit einem Spiegel die Riemenscheibe anschauen. In wie weit man dann aber was sieht mag ich nicht beurteilen. Man wird mit Sicherheit Risse oder so sehen aber ob man dann darauf schließen kann wie lange sie noch hält....
weiss einer die Teilenummern vom Riemen (Conti gibts in der Bucht diverse...)
3L Diesel GP0 224PS Bj-2005
Bsp.:
CONTITECH 6PK1453 Keilrippenriemen
febi bilstein 28908 Keilrippenriemen , Rippenanzahl 6 , 1 Stück
CONTITECH 4PK753 ELAST
CONTITECH 6PK2170
CONTITECH 5PK1121 EXTRA Keilrippenriemen
febi bilstein 29037 Keilrippenriemen , Rippenanzahl 8
CONTITECH 6PK1580 Keilrippenriemen
CONTITECH 6PK1870
CONTITECH 5PK1355
und noch viel mehr....
Ich würde keinen Conti mehr nehmen. Schon 2 Stück gerissen.
Mit Bosch bisher gute Erfahrungen gemacht.
Habe genau das erlebt, was im Eingang geschildert wurde:
Rangieren vor der Garage, leichter Schlag aus dem Motorraum, Servounterstützung weg (das Auto ist dann praktisch nicht mehr manövrierbar).
Riemenscheibe mit Schwingungsdämpfer, die an der Kurbelwelle sitzt, zerlegte sich in zwei Teile, ein davon konnte ich aus dem Motorraum bergen und so die Ursache des Defektes genau eingrenzen.
Nach einiger Suche und Irrwegen konnte ich den Schaden selbst erfolgreich beheben. Da ich es selbst sehr schätze, wenn ich (zum Beispiel) in diesem Forum Hilfe und Rat finde, möchte ich auch etwas beitragen.
An die Reparatur!
- Motorabdeckung ausbauen, ist nur gesteckt
- Ölmessstab aus dem Führungsrohr herausziehen.
- Luftführungsschlauch rechts ausbauen, dazu Schlauchschelle lösen.
- Schrauben, die die Drosselklappensteuereinheit (ein Alu-Gussteil zwischen dem schwarzen Schlauch und dem Saugrohroberteil - komplexes Rohr aus Alu, das die Zylinder mit Luft versorgt) halten ausdrehen und elektrische Steckverbindung trennen. Ist ein wenig Fummelei, man muss suchen, wie man den Stecker entriegeln kann.
- Drosselklappensteuereinheit abnehmen.
- Alle Schrauben, die das Saugrohroberteil halten ausdrehen. Achtung, es sind unterschiedliche Typen und Längen. Ich mache immer mehrere Fotos ...
- Versuchen mit dem Saugrohroberteil zu wackeln, so stellt man fest welche Hochdruckleitungen und auch Kabel im Wege stehen. Eine (mindestens, glaube ich) Hochdruckleitung muss man komplett ausbauen, eine oder zwei nur einseitig frei machen, dadurch, dass man die Mutter löst.
- Es wird geraten, die unteren Ladeluftschläuche rechts bis zum Y-Stück auszubauen. Ich kam leider nicht an die Schelle heran. Man musste dafür ein spezielles Werkzeug mit einer Zange am Bowden haben, recht teuer. Es ging aber auch ohne diesen Ausbau, man hat nur deutlich weniger Platz (Tiefe), um die Spannvorrichtung des Keilrippenriemens zu betätigen (siehe Bilder). Dazu dann weiter unten.
- Ausbauen muss man das Gummi-Saugrohr links, damit man später den Riemen auf die Scheiben einigermaßen unter Sichtkontrolle draufbekommt. Es geht problemlos, es ist eine "haushaltsübliche" Schraubschelle.
- Jetzt muss die Scheibe von der Kurbelwelle runter, der Rest des Schwingungsdämpfers.
- Das erforderliche Werkzeug ist ein Einsatz mit Feinzahn M9. Ja, M9, obwohl die Schrauben M8 sind. Mit Werkzeug aus gutem Material und guter Hebelratsche geht es eigentlich gut, obwohl die Schrauben stark verrostet waren.
- Die neue komplette Riemenscheibe bzw. Schwingungsdämpfer muss man nach Gefühl blind platzieren, genauso die acht Schrauben.
- Die Scheiben gibt es von vielen Herstellern, nicht sonderlich teuer, ich glaube um die 40 Euro. Ich hatte ein Set von INA gekauft, inklusive neuer Schrauben. Dachte mir, INA wird gut sein, ist aber auch Made in China. INA kostete deutlich über 100 Euro. Man gönnt sich ja sonst nichts.
- Selbstverständlich sollte man auch den Riemen erneuern, kostet unter 20 Euro.
- Wenn alle 8 Schrauben maßvoll (in den Unterlagen steht 20 Nm + 90° weiterdrehen) angezogen sind, ist das Hauptersatzteil drin, jetzt noch den Riemen im Blindflug einfädeln.
- Damit man den Riemen über die vielen Rollen bekommt, muss man die Spannvorrichtung des Keilrippenriemens im Uhrzeigersinn mit relativ viel Kraft betätigen. Das erforderliche Werkzeug wird von VW unter Steckeinsatz -T40087- geführt.
- Ich dachte mit, was soll es, spezielles Werkzeug, es ist doch nur ein TORX T60 Einsatz, in meinem gut sortierten Fundus verfügbar. Nein, ist zu lang, man kommt nicht heran. Die Ratsche mit dem Einsatz sind zusammen einfach viel zu breit.
- Wenn man bei einem bekannten Versender (A...Z...N) nach -T40087- sucht, erscheint ein Werkzeug " BGS 9532 | Keilrippenriemen-Bit-Einsatz | 12,5 mm (1/2"), Außensechskant SW 22 mm | T-Profil (für Torx) T60" (siehe Bild).
- Dieses Werkzeug hat neben dem üblichen quadratischen 1/2" Loch einen SW22 Sechskant außen. Einen Ringschlüssel drauf und man hat Werkzeug, mit dem man beruhigt an die Entspannung der Spannvorrichtung gehen kann.
- Das TORX Loch in der Spannvorrichtung zu finden ist nicht leicht, es sind Vertiefungen und andere Löcher in dem Druckgußteil. Mir hatte dann Foto, das ich als Spiegelersatz machte, geholfen. Siehe auch Bild.
- Für die Entspannung der Spannvorrichtung ist ein Helfer optimal, dann hat man beide Hände frei und Zeit, den Riemen zu platzieren. Ich hatte mir den Schlüssel, unter Spannung (relativ viel Kraft nötig) gegen eine Holzstange mit verstellbarem Gurt fixiert.
- Man hat dann erstaunlicherweise genug Luft, den Flachriemen über alle Rollen richtig zu ziehen, es gibt schlimmeres. Ich hatte etwas Angst davor, aber es ging gut, Voraussetzung ist, dass der Spanner wirklich ausreichend betätigt wurde.
- So, und jetzt in umgekehrter Reihenfolge sorgfältig ...
Alle Arbeiten können von oben ausgeführt werden, das Auto muss nicht aufgebockt werden. Ganz blöd ist, wenn einem das spezielle Werkzeug (Foto TORX T60) nach unten fällt. Ich musste mir mit einer USB Kamera behelfen, um ihn zu bergen. Dann habe ich das Teil mit Faden gesichert ...
Wenn ich jetzt die hochgeladenen Bilder sehe, muss ich kommentieren:
- Das erste Foto (Schrauben) ist blind mit Handy gemacht worden, Platz ist da wirklich kaum. Konnte die Schrauben gut lockern, dann hing aber das Teil extrem fest. Schläge mit Fäustling und Meisel halfen nicht, erst nach WD40 Behandlung sprang die Scheibe sehr leicht ab.
- Das zweite Bild mit der Ratsche. So wäre das an einem ausgebauten Motor! In der Praxis hat man wirklich wenig Platz, aber es geht, mit dem passendem Werkzeug.
- Das Bild "Hier T60 Werkzeug stecken", auch bei ausgebautem Motor und die handskizzierte Rolle (im Bild Riemenführung Nummer 5), die schirmt in Wirklichkeit die Stelle sehr wirkungsvoll ab.
Und noch die Teile:
INA Riemenscheibensatz, Kurbelwelle, Artikelnummer: 544 0102 20
BOSCH Keilrippenriemen, Artikelnummer: 1 987 947 564
Erstmal danke für die detaillierte Beschreibung. Aber, ich muss, zumindest für den CEXA Motor einige Korrekturen einbringen:
Die 8 Schrauben vom Schwingungsdämpfer sind Vielzahn 10, nicht Vielzahn 9.
Ich konnte mit einer normalen Torx 60 Nuss (Standard) die Spannrolle betätigen und den Riemen drauflegen.
Außerdem hab ich weder Drosselklappensteuerung noch Saugrohroberteil abbauen müssen.
Es ist alles etwas eng, aber wo ein Wille ...