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KE Jetronic auf E85

Themenstarteram 8. April 2010 um 11:31

Also ich hab gestern dann mal all meinen Mut zusammengenommen und gemäß dieser Anleitung ( http://www.thomconsulting.de/MB/gemischeinstellung.htm ) versucht, E85 in meiner Karre näherzukommen. Bis jetzt war ohne dauerhafte Manipulation am Motortemperaturfühler bei E60 Schluß.

Die KE-Jetronic ist wohl "einfach" eine K-Jetronic, also vollmechanische, kontinuierliche Einspritzung, erweitert um das elektrohydraulische Stellglied, was etwas Anfetten und Abmagern kann, um so Lambda-Regelung, Warmlauf und Volllastanreicherung zu realisieren.

Der "K"-Teil hat nur eine einzige Einstellschraube. Diese wird landläufig als CO-Schraube oder auch Leerlaufschraube bezeichnet, aber scheinbar stellt man hiermit den Arbeitspunkt der gesamten Anlage ein. Eine Leerlaufdüse in dem Sinne gibts es ja gar nicht.

Am "E"-Teil, also dem elektrohydr. Stellglied, gibt es auch eine Einstellschraube, mit der man nun wohl entweder Mittelpunkt oder max. Auslenkung der zusätzlichen elektrischen Regelung einstellen kann. Hier wollte ich gerne die Finger von lassen.

Im Versuch hab nun gestern ein Amperemeter im mA Bereich in Reihe zu diesem elekrohydraulischen Stellglied angeschloßen. Dort sieht man dann einen positiven oder negativen Steuerstrom, mit der die Elektronik die Arbeit der mechanischen Anlage quasi nachträglich "korrigiert". Man kann der Regelung also eigentlich sehr direkt zusehen.

Beim Zünden sieht man hier 20mA, im Warmlauf sinkt der Strom normalerweise langsam gegen 0mA und pendelt dann dort herum (-4 bis 4 mA sagt Mercedes, -7 bis 0 Paul Wurm).

Also hab ich als nächstes gewartet bis mein Motor warmgelaufen und die Lambda-Regelung angesprungen ist. Hat man auch sehr schön am Steuerstrom gesehen: erst fällt dieser stur (Steuerbetrieb im Warmlauf) und steigt dann plötzlich, wenn der Lambda-Regelbetrieb einsetzt.

Im Lambda-Betrieb war der Steuerstrom bei mir nun erwartungsgemäß viel zu hoch. Um die 10mA bei trotzdem fast absterbendem Motor.

Also 3mm Inbus in die (sanft mit dünnem Bohrer entplombte) Einstellschraube des K-Teils gedrückt, und nach rechts gedreht (fetter). Das Drehen geht bemerkenswert schwer. Beim Reindrücken geht der Motor aus, scheinbar drückt man hierbei auf die Mess-Mechanik. Kleiner Schreck am Rande.

Nach einer Drittel Drehung (120°) war der Steuerstrom dann in einem Bereich, den man "als um 0 pendelnd" durchgehen lassen konnte. Auch bei erhöhter Drehzahl bliebt der Strom in diesem Bereich, also habe ich scheinbar tatsächlich nicht nur die "Null-Lage", sondern den gesamten Arbeitsbereich der mechanischen Einspritzung verändert, mithin "auf E85 eingestellt". Sanfte Freude kam auf.

So, und im Resultat: heute morgen bei guten 10°C hab ich auf jeden Fall trotzdem mein Motortemp.-fühler Poti gebraucht, damit die Kiste nicht sofort beim Gangeinlegen wieder ausgeht, aber nach bereits ca. 30 Sekunden lief's absolut sauber ohne.

yeah

 

Beste Antwort im Thema
Themenstarteram 8. April 2010 um 11:31

Also ich hab gestern dann mal all meinen Mut zusammengenommen und gemäß dieser Anleitung ( http://www.thomconsulting.de/MB/gemischeinstellung.htm ) versucht, E85 in meiner Karre näherzukommen. Bis jetzt war ohne dauerhafte Manipulation am Motortemperaturfühler bei E60 Schluß.

Die KE-Jetronic ist wohl "einfach" eine K-Jetronic, also vollmechanische, kontinuierliche Einspritzung, erweitert um das elektrohydraulische Stellglied, was etwas Anfetten und Abmagern kann, um so Lambda-Regelung, Warmlauf und Volllastanreicherung zu realisieren.

Der "K"-Teil hat nur eine einzige Einstellschraube. Diese wird landläufig als CO-Schraube oder auch Leerlaufschraube bezeichnet, aber scheinbar stellt man hiermit den Arbeitspunkt der gesamten Anlage ein. Eine Leerlaufdüse in dem Sinne gibts es ja gar nicht.

Am "E"-Teil, also dem elektrohydr. Stellglied, gibt es auch eine Einstellschraube, mit der man nun wohl entweder Mittelpunkt oder max. Auslenkung der zusätzlichen elektrischen Regelung einstellen kann. Hier wollte ich gerne die Finger von lassen.

Im Versuch hab nun gestern ein Amperemeter im mA Bereich in Reihe zu diesem elekrohydraulischen Stellglied angeschloßen. Dort sieht man dann einen positiven oder negativen Steuerstrom, mit der die Elektronik die Arbeit der mechanischen Anlage quasi nachträglich "korrigiert". Man kann der Regelung also eigentlich sehr direkt zusehen.

Beim Zünden sieht man hier 20mA, im Warmlauf sinkt der Strom normalerweise langsam gegen 0mA und pendelt dann dort herum (-4 bis 4 mA sagt Mercedes, -7 bis 0 Paul Wurm).

Also hab ich als nächstes gewartet bis mein Motor warmgelaufen und die Lambda-Regelung angesprungen ist. Hat man auch sehr schön am Steuerstrom gesehen: erst fällt dieser stur (Steuerbetrieb im Warmlauf) und steigt dann plötzlich, wenn der Lambda-Regelbetrieb einsetzt.

Im Lambda-Betrieb war der Steuerstrom bei mir nun erwartungsgemäß viel zu hoch. Um die 10mA bei trotzdem fast absterbendem Motor.

Also 3mm Inbus in die (sanft mit dünnem Bohrer entplombte) Einstellschraube des K-Teils gedrückt, und nach rechts gedreht (fetter). Das Drehen geht bemerkenswert schwer. Beim Reindrücken geht der Motor aus, scheinbar drückt man hierbei auf die Mess-Mechanik. Kleiner Schreck am Rande.

Nach einer Drittel Drehung (120°) war der Steuerstrom dann in einem Bereich, den man "als um 0 pendelnd" durchgehen lassen konnte. Auch bei erhöhter Drehzahl bliebt der Strom in diesem Bereich, also habe ich scheinbar tatsächlich nicht nur die "Null-Lage", sondern den gesamten Arbeitsbereich der mechanischen Einspritzung verändert, mithin "auf E85 eingestellt". Sanfte Freude kam auf.

So, und im Resultat: heute morgen bei guten 10°C hab ich auf jeden Fall trotzdem mein Motortemp.-fühler Poti gebraucht, damit die Kiste nicht sofort beim Gangeinlegen wieder ausgeht, aber nach bereits ca. 30 Sekunden lief's absolut sauber ohne.

yeah

 

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Reines Ethanol hat eine ROZ von 111 Oktan. Die DIN schreibt 104Oktan vor im Sommer wie Winter. Die ZG Bieten noch Ethanol an, woher sie es aber beziehen konnte ich nicht in Erfahrung bringen.

Qualitätsunterschiede gibt es leider auch bei E85, wie bei allen anderen Kraftstoffen.

Das hat aber meist wenig mit dem Lieferranten zu tun, sondern mit dem Betreiber/Pächter. 

Daher nützen die Schilder an der Zapfsäule oder die Flyer recht wenig, sind nur ein Anhalt.

 

 

Themenstarteram 2. Dezember 2010 um 9:07

Kleines Update zu meiner Kaltstartsituation:

Auf Benzin krieg ich im Moment mein Auto auch schwer an, bzw. *immer* erst beim zweiten Versuch.

Liegt also gar nicht am E85, sondern scheinbar ist mein Kaltstartventil kaputt oder sowas ähnliches...

Leider gar kein Wetter zum Autoschrauben da draussen... :/

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