Kaufen oder warten?
Liebe Community,
ich zerbreche mir seit einigen Monaten den Kopf, weil ich überlege mir ein kleinen Traum zu erfüllen.
Rational betrachtet ist dies wahrscheinlich eine unkluge Entscheidung, aber hierzu hätte ich tatsächlich gerne eure ehrliche Einschätzung und Meinung.
Schon seit Jahren liebäugle ich mit einem Auto. In den letzten Monaten hat sich diese Liebäugelei nochmal intensiviert, sodass ich heute schon davon sprechen würde, dass ich mir mit dem Kauf des Autos einen kleinen Traum erfüllen würde.
Jetzt mal zu den harten Fakten:
- Ich bin 32 Jahre alt
- Ich arbeite seit 2021 bei meinem aktuellen Arbeitgeber
- Ich arbeite allerdings erst seit Anfang des Jahres Vollzeit (während ich studiert habe, habe ich mehrere Jahre auf Teilzeitbasis gearbeitet, somit konnte ich bisher nie richtig was zur Seite legen)
- Aufgrund des aktuellen Fachkräftemangels (in diesem Bereich besonders) ist der Beruf sehr "Krisenfest"
- Mein Nettoeinkommen liegt aktuell bei 2800,-
- Ich habe 9000,- auf der hohen Kante + einen Bausparvertrag mit aktuell 3500,-
- Meine monatlichen Fixkosten liegen bei 900,- (ohne Nahrungsmittel)
- Meine Freundin und ich haben aktuell keinen Kinderwunsch (hier sind zukünftig also keine zusätzlichen Kosten zu erwarten)
Ich würde mich auf jedenfalls für eine Tageszulassung oder einen Jahreswagen entscheiden, damit ich dem massiven Wertverlust ein wenig aus dem Weg gehen kann. Das Auto würde zu den gewünschten Konditionen ca- 30.000-33.000,- kosten.
Ich habe bereits ein Auto welches ich vor 6 Jahren (mit Unterstützung meiner Eltern, wegen dem Studium) finanziert hatte. Die letzte Rate habe ich vor 2 Monaten beglichen. Dieses Auto würde ich beim Autohaus für 9000,- verkaufen. Die Summe würde ich als Anzahlung für das neue Auto nutzen. Ich würde dann noch ca. 2000,- von der hohen Kante drauflegen.
Somit würde ich einen Kredit von 19.000-21.000 + Zinsen aufnehmen müssen. Diesen würde ich über 4-6 Jahre ansetzen. Damit wäre ich über die nächsten Jahre trotz Ratenzahlung noch relativ flexibel und könnte noch Geld beiseite legen.
Da mein aktuelles Auto erst 6 Jahre alt ist, von mir immer total pfleglich behandelt wurde und erst 65.000Km gelaufen hat, wäre es wahrscheinlich vernünftiger, dieses noch ein paar Jahre weiter zu fahren (Der Kredit ist ja seit 2 Monaten abbezahlt). Allerdings würde im Winter der erste Reifentausch anstehen. Da überlege ich, ob die Euros dann nicht schon besser in mein Wunschauto investiert werden könnten.
Was haltet ihr von dieser Situation? Wäre es sehr unvernünftig, bei meinen finanziellen Rahmenbedingungen, mein noch gut erhaltenes Auto zu verkaufen und mir mein Wunschauto zu kaufen?
Ich freue mich sehr auf eure Rückmeldungen :-)
32 Antworten
@Nutzer250 das eigene Geld ist immer das Günstigste, weil man für fremdes Zinsen zahlen muss.
Wagen behalten und sparen. Ich hätte auch kein Problem das gesamte Gesparte ins Auto zu stecken und dann neu zu sparen.
Das Auto wird Vollkasko versichert und kann jederzeit zu Geld gemacht werden, wenn sich die Lebensumstände ändern und das neu angesparte noch nicht reicht und ein Kredit nicht in Betracht kommt.
Jetzt finde ich trotz dem Drittel Anzahlung alles gewagt.
Gehe keine so langfristige Verpflichtung ein. Das zieht sich. Ich habe in 28 Monaten ein größeren Modernisierungskredit fürs Haus abbezahlt und zähle die Monate...
Du hast 2800 netto, wenn du jetzt sagen würdest ich nehme alles was gespart ist, bis auf den Bausparer, gebe den Wagen in Zahlung und dann zahle ich die max 15 Mille Kredit mit 1000 im Monat ab, dann fände ich es machbar.
Mache keine Fehler. Du hast jetzt wirklich die Chance recht einfach Vermögen aufzubauen.
Was sagen denn die Sponsoren des jetztigen Wagens, wenn du den nun abgibst?
Wir waren alle jung, wir haben das gemacht. Oma und Tante meiner besseren Hälfte waren sehr empört, das der neue geschenkte Twingo in Zahlung gegeben wurde...
Ich weiß immer gar nicht, was das hier immer soll.
Er zahlt 1/3 an, hat während der Finanzierung also immer den Wert der Ablöse vor der Haustür stehen. Eigentlich ändert sich nicht viel zu vorher, er hat ja bis vor zwei Monaten auch das Auto abbezahlt.
Warum also nicht den Traum jetzt erfüllen? Macht er es jetzt nicht, dann vielleicht nie und trauert dem später hinterher...
Dieses "mach lieber vorsichtig, es könnte ja was passieren"- Getue geht mir ziemlich auf die Nerven. Wie wär's mit Glaube an die eigenen Fähigkeiten und die eigene positive Zukunft?
Sicherlich kann mal auch etwas "richtig" schieflaufen im Leben. Aber da komme ich auf mein Eingangsargument zurück. Der Kredit steht - auch im Notfall - praktisch bezahlt vor der Tür.
So, das musste mal raus!
Was das hier immer soll?
Nun, der TE hat dies konkret gefragt, Zitat:
"Was haltet ihr von dieser Situation? Wäre es sehr unvernünftig, bei meinen finanziellen Rahmenbedingungen, mein noch gut erhaltenes Auto zu verkaufen und mir mein Wunschauto zu kaufen?"
Glaubst Du, er wollte nur das hören, was Du dazu so absolut meinst? Wenn ja, hätte er hier nicht gefragt, sondern einfach sein Ding gemacht.
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Er wollte Meinungen, meine hat er bekommen. Meinungen zu einem Thema haben es so an sich, dass sie unterschiedlich ausfallen können. Er kann machen, was er möchte.
Was hast du für ein Problem? Anderslautende Meinungen nicht zu tolerieren?
Klar, Deine Meinung hat er bekommen, pro Kredit.
Andere haben abgeraten, kontra Kredit
Du hast doch hiermit, Zitat:
"Ich weiß immer gar nicht, was das hier immer soll."
die abratenden Meinungen nicht toleriert.
Nein, das heißt, dass ich sie nicht teile. Vor allem dann nicht, wenn immer monoton das Gleiche kommt: Alles muss bar bezahlt werden können, alles andere macht unglücklich und ist supergefährlich... Aber ich toleriere sie deswegen trotzdem. (siehe auch Aussage von mir: Er kann machen, was er möchte).
Letztendlich ist es seine Entscheidung. Für mich ist es allerdings schon grenzwertig, wenn ich als Erwachsener mit gutem Job und Standing so eine Entscheidung nicht alleine fällen kann...
Aber jeder wie er mag!
Der TE hat nach Meinungen gefragt und da sollte man schon unterschiedliche Meinungen aushalten können.
Natürlich muss der TE selber entscheiden, ob es sinnvoll ist, ein Produkt das stetig an Wert verliert auf Kredit zu kaufen.
Ich würde mir sicher, wenn es mein Traumwagen wäre, den Wagen kaufen. Man lebt nur einmal. Ich finanziere alle meine Autos. Liquidität geht über alles. Bin allerdings kein Pfennigfuchs.
Ich kann euch alle beruhigen... Genau diesen Diskurs mit unterschiedlichen Meinung wollte ich hören...
Was für mich auf garkeine Fall infrage kommt ist den Kaufpreis anzusparen und das Auto dann 100% Bar zu bezahlen... Das stellt sich für mich ebenfalls als sehr risikoreich dar...
Welches Risiko siehst Du da?😕
Meinungen hast Du ja genug bekommen. Von jedem etwas dabei.
Die Grundlagen zur Entscheidungsfindung sind da, es wird auch nicht besser, wenn hier noch mehr Meinungen kommen.
Backofen, Pc, Smartphone, Waschmaschine oder sonst irgendwas im Haushalt geht kaputt...
Dann 0,- Euro auf dem Konto...
Zitat:
@A346 schrieb am 6. Juli 2024 um 16:12:37 Uhr:
Welches Risiko siehst Du da?😕Meinungen hast Du ja genug bekommen. Von jedem etwas dabei.
Die Grundlagen zur Entscheidungsfindung sind da, es wird auch nicht besser, wenn hier noch mehr Meinungen kommen.
Die Sparrate auf ein neues Auto muss ja nicht zu einem Kontostand 0 führen😉
Zitat:
@Nutzer250 schrieb am 6. Juli 2024 um 16:31:59 Uhr:
Backofen, Pc, Smartphone, Waschmaschine oder sonst irgendwas im Haushalt geht kaputt...Dann 0,- Euro auf dem Konto...
Dann spart man bei 2.000€ Sparrate halt einen Monat länger...
Dann kauft man die Waschmaschine halt vom Dispo und gleicht es bei der Sparfähigkeit spätestens in 4 Wochen aus.
Wirtschaftlich macht es jedenfalls keinen Sinn, 9 Mille liegen zu haben und eben für diesen Betrag in der Finanzierung Zinsen zu zahlen, selbst wenn du noch irgendwo 2,49% bekommst, schau mal auf den Eurobetrag...
Jedenfalls würde ich weiter sparen oder alles zusammenkratzen und so wenig Kredit wie möglich und diesen ganz schnell abzahlen.
Bedenke ganz in Ruhe, du kannst jetzt wunderbar sparen, für Haus, Wohnung, Einrichtung, Auto, Hobbys... Muss ja nicht ewgi sein, 1,5-2 Jahre sind ruckzuck um. Du hast schließlich ein gutes Auto und keine alte Gurke. Trotz sparen kannst du dir ja trotzdem Dinge leisten, Urlaub machen,...
Überleg gut. Diese Erkenntnis kommt nämlich später. Ich habe auch schon gesagt, ich lebe jetzt, das gönne ich mir... Ist aber Selbstbetrug, das Auto ist nach 6 Monaten genauso langweilig wie dein jetztiger. Man rechtfertigt sich damit, Geld auszugeben, was man nicht hat.
Vor 2 Generationen waren Kredite verpönt. Das ist auch falsch. Aber man sollte sehr überlegt vorgehen, welche Belastungen man sich aufhalst. Klar kann man die Kiste während der Finanzierung verkaufen, aber dann haste keine Kohle für den nächsten Wagen, oder zu wenig. Nächster Kredit...
Manchmal hilft es auch, keinen Spontankauf zu tätigen, sondern sich selbst eine Wartezeit aufzuerlegen, hier würde ich mir 3 Monate auferlegen und schauen, wie stark der Wunsch dann noch ist. Traumauto ist eh relativ. Es wird doch für das Geld irgendwas 08/15, kein Oldtimer, Premium-Cabrio?