Kaufberatung günstige A2 (Reise)enduro

Hallo Motor-Talk,
gerade neu angemeldet und gleich mal eine Frage. Ich habe gerade frisch den A2 Führerschein und überlege welches Motorrad es denn nun werden soll und hoffe hier auf einige Empfehlungen. Gerade durch mein recht beschränktes Budget von höchstens 4000-5000€ wird es Wahrscheinlich eine etwas ältere (Reise)enduro, hier mal ein paar Kriterien, die erfüllt seien sollten:
Wie schon gesagt A2 Führerschein, also bis 48ps (eventuell mit Drossel).
Da ich knapp zwei meter groß bin hätte ich gerne eine große, hohe Maschine, auf der ich angenehm sitzen kann. Autobahntauglicheit sollte auch gegeben sein und auch mal einige hundert Kilometer am Stück sollten damit kein Problem sein. Dabei will ich keine Geschwindigkeitsrekorde aufstellen, aber ohne den Motor zu quälen auch mal ein ganzes Stück mit zb. 140 fahren können.
Soziusitz bzw. -Zulassung wäre schön, ist aber nicht zwingend mit viel Komfort erforderlich.
Schön wären dann noch ganz passable Offroad Eigenschaften bezüglich Federwege, Gewicht und dem Handling allgemein.
Wenn dann noch irgendwie möglich wären Wartungsintervalle von mindestens 5000km, E-starter und eine allgemeine hohe Zuverlässigkeit wünschenswert.

Das Motorrad kann auch schon etwas älter sein. Zum Beispiel eine Enduro der 90er. Es muss keinen Designpreis mehr gewinnen sondern soll zum fahren taugen. Außerdem sollte es recht robust sein und keine größeren Schäden durch zum Beispiel Umfallen nehmen.

Kurzgefasst suche ich die eierlegende Wollmilchsau 🙂
Einige Modelle die ich mir mal rausgepickt und aus verschiedensten Gründen zumindest zum Teil wieder verworfen habe sind zum Beispiel folgende:
(Meine Eindrücke dazu stammen nur aus Foren/Testberichten, ich lass mich gerne anders belehren)

XRV750 Africa Twin
kommt meinen Vorstellungen ziemlich nahe, mit 230kg aber etwas schwer. Gerade mit 48ps Drossel wahrscheinlich etwas träge...?

Honda Dominator
gefällt mir insgesamt auch ganz gut, allerdings recht klein?

XR650L
relativ schwer in DE zu finden, außerdem für z.B. Autobahn ungeeignet

XR650R
für meine Vorstellungen sehr kurze Wartungsintervalle

DR-Z 400
viel gutes gelesen, aber auch dass sie etwas zu klein für große Fahrer ist

Ktm (allgemein)
Modelle die in meinem Budget liegen scheinen recht unzuverlässig und schadenanfällig zu sein...?

Ich freue mich über Ideen und Antworten, welche Modelle in Frage kommen könnten,
Danke Schonmal, Alex.

Beste Antwort im Thema

Zitat:

@Roadrunner2018 schrieb am 23. Juni 2019 um 08:36:42 Uhr:


Triumph? - warten wir erst mal den Boris ab... -- wer will den schon ein Motorrad ohne Ersatzteile!

Doch Alex, ohne Ersatzteile bedeutet keine Ersatzteile und nicht Ersatzteile mit grosser Verspätung.

Du schreibst anscheinend chronisch was anderes als was Du meinst.

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Die Yamaha XT600 kann ich empfehlen (fahre selber eine), sie ist leicht und selbst für 2m Leute geeignet (kenne persönlich jemanden, der ungefähr so gross ist und schon einige Offroad Touren damit gemacht hat. Bei zweien war ich selber dabei).

Aber man muss selber etwas schrauben können, denn nur tanken und fahren ist bei diesen alten Maschinen nicht mehr drin. Allerdings sind sie relativ einfach aufgebaut und gut geeignet um das Schrauben zu lernen.

Wendiger als moderne Reiseenduros ist sie auf jeden Fall, aber der Motor ist eher träge, was grundsätzlich für diese alten Eintöpfe gilt. Der "Bumms von unten heraus" ist eher ein subjektiver Eindruck wegen des ruppigen Motorlaufs und der meist verklärten Erinnerung der Leute, die vor 20 Jahren sowas gefahren sind. Was so hämmert, muss einfach Drehmoment haben, ist aber nicht so.

Die Sache mit dem Kickstarter ist für Anfänger nicht zu empfehlen, da 600ccm erst einmal angetreten werden wollen. Das ist ohne die richtige Technik ziemlich schnell sehr schweisstreibend. Zum Glück haben nahezu alle XTs einen E-Starter bis auf die frühen Modelle, für die aber mittlerweile langsam Liebhaberpreise verlangt werden. Für ein Alltagsmopped ist das nichts.

Eine richtig eingestellte XT springt immer mit E-Starter an, besonders wenn sie regelmäßig gefahren wird. Und einzustellen ist da eigentlich fast nichts. Die Zündung ist elektronisch und somit wartungsfrei und am Vergaser hat man eigentlich auch nichts zu machen. Ab und zu mal Ventile einstellen,
was etwas fummelig ist, aber durchaus selber zu bewerkstelligen. Wenn die Maschine lange steht springt sie schlechter an, aber dann würde man sich auch mit Kickstarter einen Wolf kicken.

Mir macht es unglaublich viel Spass mit meiner alten XT600 zu fahren, weil ich sie so schön handlich finde, aber leistungsmässig ist sie ziemlich angestaubt. Ähnliches kann ich von der Honda Dominator sagen, wobei der Motor eine Idee spritziger wirkt.

https://suchen.mobile.de/fahrzeuge/details.html?id=277503175
Das wäre was was auch Interessant ist ,klar sie hat keinen E Starter, aber eine Grund ehrliche Maschine wo viel gemacht wurde.

Plädiere auch für V-Strom 650.

Alternativ, wenn's weniger um das "Enduro" als die Sitzposition geht: Kawasaki Versys 650.

Also wenn der Finanzrahmen bis 5000 € zulässt würde ich nicht nach alten 90 er Jahre Kisten suchen. Dafür gibt es doch schon richtig gute junge und zum Teil sogar neue Maschinen.

Die XT660Z Tenere kann ich bei dem Profil sehr empfehlen. Hat genau 48 PS, ist Reisetauglich, fährt bequem 140 auf der Autobahn und ist ein sehr guter Kompromiss zwischen Straße und Gelände. Gelände kann sie echt gut. Habe sie selbst durch die Wüste in Marokko gejagt und bin im Alltag damit täglich zur Arbeit. Wartungsintervall liegt bei 10 tkm.
Nur finger weg von den ersten Baujahren, da gibt es Probleme mit dem Getriebe was in einem zerstörten Motor enden kann.

Alternativ kann ich sonst noch die Honda CRF250 RALLY empfehlen. Da ist der Fokus aber deutlich mehr auf Gelände und 140 km/h schafft die auch nicht mehr. Aber dafür im Gelände echt leicht und wendig. In der Stadt ebenso wendig und handlich zu fahren.

Gruß

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CB500X und NC750X werfe ich mal ein. Grundsätzlich gilt immer - Drosseln ist immer mist. Du schleppst unnötiges Gewicht und unnötigen Aufwand mit dir herum.
Und ansonsten kann ich nur dem Vorposter zustimmen, je jünger desto besser.
Klar war alte Technik solider. Aber ein Alterunterschied von 30 Jahren macht auch was aus.

Nein, alte Technik war nicht solider. Sie war nur einfacher am laufen zu halten.

Zitat:

Nein, alte Technik war nicht solider. Sie war nur einfacher am laufen zu halten.

Mit Betonung auf "war".

Und wie Haasinger auch richtig sagt: 30 Jahre Altersunterschied machen auch was aus.

Die alten Maschinen haben jetzt die ganzen Alterskrankheiten (wenn sie nicht schon bereits daran verstorben sind), vor denen man bei jungeren Maschinen noch einige Zeit Ruhe hat.

Zitat:

Aber man muss selber etwas schrauben können, denn nur tanken und fahren ist bei diesen alten Maschinen nicht mehr drin. Allerdings sind sie relativ einfach aufgebaut und gut geeignet um das Schrauben zu lernen.

Schrauben sollte man bei jedem Moped können. Bei den alten Enduros machts Spaß, bei den Neuen würde ich freiwillig nicht Hand anlegen wollen. Wobei meine Erfahrungen mit XT und DR andere sind: Nur fahren und Öl nachkippen. Die großen Einzylinder neigen nämlich gerne zu Undichtigkeiten, dann sind häufigere Ölkontrollen wichtig. Tot zu kriegen sind die trotzdem nur schwer.

Zitat:

Die Sache mit dem Kickstarter ist für Anfänger nicht zu empfehlen, da 600ccm erst einmal angetreten werden wollen. Das ist ohne die richtige Technik ziemlich schnell sehr schweisstreibend. Zum Glück haben nahezu alle XTs einen E-Starter bis auf die frühen Modelle, für die aber mittlerweile langsam Liebhaberpreise verlangt werden. Für ein Alltagsmopped ist das nichts.

Dieses Gerücht hält sich bis heute: Nur was für echte Kerle, treten gerne zurück, schweißtreibend und schwer. Schwachsinn! Die alten Kicker sind äußerst leicht zu starten. Da gibts auch nicht viel zu beachten. Meine Kickermodelle hab ich alle problemlos mit Flipflops und meinen dünnen Pommesbeinen antreten können. Da braucht man auch gar nicht wie ein Wilder im Stehen drauf rumzuspringen. Die Dr´s sind in der Hinsicht sogar idiotensicher dank automatischer Dekompressionsmechanik. Außerdem macht Ankicken einfach Laune. Bin selber eine 43F Ur-XT gefahren, die war schon damals unglaublich alltagstauglich, würde ich uneingeschränkt empfehlen. Siind aber wirklich sehr teuer geworden..

Man sollte bloß nicht empfindlich sein was Vibrationen anbelangt, die alten Kisten bollern sehr ordentlich, was aber gerade deswegen seinen Reiz hat.

In einem Treckerforum würdest Du alles nach einem Lanz Bulldog auch als unnützen technischen Firlefanz abtun 😉

Zitat:

@Sharan16 schrieb am 17. Juni 2019 um 22:17:07 Uhr:



Zitat:

Aber man muss selber etwas schrauben können, denn nur tanken und fahren ist bei diesen alten Maschinen nicht mehr drin. Allerdings sind sie relativ einfach aufgebaut und gut geeignet um das Schrauben zu lernen.

Zitat:

Schrauben sollte man bei jedem Moped können.

Warum? Das ist der unterschied zur alten karre, an der neuen muss man nicht künstlich das leben verlängern!

Der TS hat 5000€! In der Tasche... Warum soll er aus 3 alten Mühlen eine zusammenflicken?! Da kann er auch was kaufen, was 5 jahre ohne dreckige finger funktioniert...!

Zitat:

...an der neuen muss man nicht künstlich das leben verlängern!

Lohnt sich ja auch nicht! Die alten Karren haben ein Alter erreicht, wovon die neuen Mopeten nur träumen können. Die sind bis dahin entweder an irgendwelchen bescheuerten Steuergeräten verreckt, unter einer riesigen Plastikstaubwolke verschwunden oder es gibt schlichtweg keine Ersatzteile weil null Erhaltungswert.

Zitat:

Der TS hat 5000€! In der Tasche... Warum soll er aus 3 alten Mühlen eine zusammenflicken?! Da kann er auch was kaufen, was 5 jahre ohne dreckige finger funktioniert...!

Und warum soll er das Budget vollends ausreizen nur weil er es hat? Die Logik hab ich noch nie verstanden. Von der gesparten Kohle kannst du Jahre fahren und bekommst beim Wiederverkauf den gleichen Betrag wieder.

Zitat:

In einem Treckerforum würdest Du alles nach einem Lanz Bulldog auch als unnützen technischen Firlefanz abtun

Achja, so ein Lanz wäre ein absolutes Traumfahrzeug 🙂

Wobei mir ein Deutz D15 auch schon reichen würde

Achja, diese ewig Gestrigen. Träumen von überholter "Technik" aus vergangenen Jahrhunderten. Was an den stinkenden, krank machenden Eisenschweinen von vorvorgestern "schön" sein soll, wird sich mir nie erschließen. In Zeiten, in denen stinkende Zweitakter in DDR - Städten eine blaue Giftwolke in und über den Straßen hinterließen, hätte ich nicht einmal tot überm Zaun hängen wollen.

Danke für alle Antworten! Auch wenn ich jetzt nicht auf alle Vorschläge einzeln eingehe doch mal ein Kommentar zu einigen:

Die XT660Z Tenere ist von allen vorgeschlagenen mein absoluter Favorit! Doch wie schon Sharan16 sagte will ich eigentlich keine 5000 ausgeben 😁 Das wäre das absolute Maximum, lieber wär mir etwas um 3-4k
Und gerade die Xt660z wird ja gebraucht noch mit fast Neupreis angeboten (?!)

Die vorgeschlagenen Altenduros/Eisenhaufen finde ich gerade durch den günstigsten Preis schon verlockend, allerdings ist mir die Straßentauglichkeit auch über längere Strecken schon sehr wichtig. Dadurch fallen sie mehr oder weniger raus.

Die NC750X ist preislich auch etwas hoch angesetzt, sonst sicher ganz interessant.

Die vorgeschlagenen BMW Modelle wie die F650GS und Nachfolger kommen auch in Frage. Preislich auch etwas angenehmer 🙂 Für die V-Strom gilt das gleiche, werde ich mal ein Auge auf Anzeigen in der Umgebung werfen.

Allgemein habe ich sonst keine Abneigung gegen (etwas) Schrauben. Und auch wenn durch den 10fachen Hubraum nicht wirklich zu vergleichen: seit etwa 10 Jahren fahre ich die verschiedensten Ostmoppeds, und bin dadurch an das kicken und öftere Problemchen gewöhnt.
Umstellung wird dadurch der Riesige Unterschied im Gewicht 😁

Zitat:

Die vorgeschlagenen Altenduros/Eisenhaufen finde ich gerade durch den günstigsten Preis schon verlockend, allerdings ist mir die Straßentauglichkeit auch über längere Strecken schon sehr wichtig. Dadurch fallen sie mehr oder weniger raus.

Was sind denn für dich längere Strecken? Bin dieses Wochenende beim Oldtimermarkt in Bockhorn gewesen, immerhin 550 Km Tagesstrecke. Technisch kein Problem, nur der Hintern brennt dann langsam. Für noch längere Strecken nutze ich dann zusätzlich ein Lammfell auf der Sitzbank.

Also eine XT600 oder Dominator ist durchaus langstreckentauglich (selbst ausprobiert), aber modernere Moppeds können das besser.

Es ist aber ein grosser Unterschied, ob man 50 ccm oder 500 ccm ankickt, besonders man der Motor nicht sofort anspringen will.

Vom Gewicht her gehen diese alten Reiseenduros noch. Sind schon schwerer als eine 250er MZ, aber im Vergleich zu neuen Motorrädern wirken sie fast wie Moutainbikes 😉

Die Schwarz-Weiss-Malerei vom Sharan würde ich allerdings nicht ganz ernst nehmen. So problemlos sind alte Motorräder definitiv nicht und wenn sie nicht fahrbereit sind sollte man ein Zweitfahrzeug haben, sonst ist man sofort Fussgänger.

Sharan hat einen ganzen Fuhrpark, wahrscheinlich nicht nur weil er Sammler ist.

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