Kapitaler Motorschaden durch defekten Turbolader
Durch einen defekten Turbolader wurde mein kompletter Motor bis zum Vorkat zerstört (530D). Ist das eine BMW-Krankeheit? Wer hat schon von ähnlichen Schäden gehört?
Beste Antwort im Thema
Turbo auslaufen lassen oder besser "kalt-fahren":
Die Abgas- und Frischluftseite des Turboladers sind über eine Welle miteinander verbunden. Diese Welle dreht sich mit bis zu 100.000 U/min. Damit dies relativ prblemlos funktioniert, liegt sie in einem ölgekühlen Keramiklager. Die Ölpumpe des Motors pumpt also das Motoröl immer stetig durch den Lader.
Wenn man den Wagen nach flotterer Fahrt sofort abstellt wird das Lager nicht mehr gekühlt. Motor und Turbolader sind aber noch sehr heiß - die Temparatur im Lader steigt daher in den ersten Minuten nach dem Abstellen noch einmal deutlich an. Dies führt auf Dauer zu einer Schädigung des Lagers und der Wellendichtung.
Ein Turbolader ist daher tendentiell empfindlich. Wenn man an einem Turbo-Diesel lange Freude haben will, sollte man ihn stets sehr gut behandeln.
Ich bin selbst einen 330d gefahren, den ich neu gekauft haben. Bis zu einem Unfall bin ich 240.000 KM mit dem Wagen gefahren - fast nur Autobahn. Die Höchstgeschwindigkeit habe ich selten genutzt.
Ich warte den Wagen meißt selbst und werfe gelegentlich auch mal einen Blick in den Ladeluftkühler. Etwas Öl im Ladeluftkühler ist normal. Ich konnte aber feststellen, dass das Öl im Kühler langsam mehr geworden ist, was auf einen beginnenden Schaden am Turbolader hindeutet. Ich habe allerdings stets darauf geachtet, dass der Turbo warm- und kaltgefahren worden ist.
Auch bei sehr sorgsamer Behandlung hält der Turbo nicht ewig. Leider geht dann nicht nur der Turbo kaputt - vielmehr werden häufig noch weitere Teile beschädigt.
18 Antworten
hallo ich habe aucht ein turbo schaden gehabt bei 86000 km hatte aber glück, bemerkt es sofort und ging zur BMW bin viell. 10 km gehfaren daher war nur der turbo kaputt und das hat noch BMW bezahlt jetz habe ich 109000 km drauf und bin zurfrieden bis dann leute .
Zitat:
Original geschrieben von beone
sehr gute antwort .....
wie kommt man von einem 330d spritsparer zu einem 540i ? wird nicht mehr so viel gefahren ?
Gute Frage...
Ich fahre den 540i mit Autogas. Die laufenden Kosten (Versicherung. Steuern. Wartung. Sprit) liegen unter denen des 330d...
Ich hab auch erst überlegt, ob es nicht wieder ein 330d oder 530d werden soll. Nach dem Unfall hatte ich nicht nur so drei Wochen Zeit einen neuen Wagen zu finden. Es ist irre schwierig einen entsprechenden Diesel mit M-Sportpaket, einer vertretbaren Laufleistung und einem fairen Preis zu finden.
Die meisten Wagen waren in keinem berauschenden Zustand. Man muss seinen Wagen ja nicht jede Woche "ablecken", aber verkommen lassen muss man die Karre ja auch nicht.
Einen 540i mit Sportpaket in schwarz mit viel Schnick-Schnack für einen guten Kurs war aber kein Problem.
So bin ich beim 540i gelandet...
Ich wollte es vorher ja nicht wahrhaben - aber zwischen 5er und 3er gibt es was den Komfort angeht doch noch einen beträchtlichen Unterschied.
Zitat:
Original geschrieben von drmulthc
Ich wollte es vorher ja nicht wahrhaben - aber zwischen 5er und 3er gibt es was den Komfort angeht doch noch einen beträchtlichen Unterschied.
Genau deshalb habe ich meinen 330 D verkauft. Das Fahrwerk ist für meine Geschmack einfach viel zu hart. Jetzt Fahre ich E39 und bin zufrieden.
Hallo..
Schäden an Turboladern sin ärgerlich und oft ist es tatsächlich so das der Turbo noch das eine oder andere "mitnimmt" bis hin zum kapitalen Motorschaden.
Die Ursache ist in 90% der Fälle nicht beim Lader selbst zu finden sondern im Umfeld. Häufigste Ursache ist mangelnde Schmierung
durch zugekokte Ölzuleitungen, falsches Öl oder nicht eingehaltene Wechselintervalle. Manchmal geraten auch Fremdkörper in den Ansaugtrakt....selbst sehr kleine können fatale Folgen haben denn, wie schon richtig bemerkt dreht der Lader mit 100000 und mehr U/min. Eine absolute Abdichtung des Wellenlagers ist bei diesen Drehzahlen nicht möglich und Aufgrund der Druckverhältnisse auch nicht notwendig denn sowol auf der Frischluftseite als auch auf der Abgasseite herrscht Überdruck.
Öl im Ladeluftkühler oder im Ansaugsystem ist keinesfalls ein Hinweis auf einen defekten Lader sondern vielmehr ein Hinweis auf
verlegte Rücklaufleitungen oder einen zu hohen Kurbelgehäuseinnendruck. Auch viel Kurzstreckenfahrten und häufiges laufen im Leerlauf begünstigen den Effekt.
Nachlaufen des Laders lässt sich bei modernen DIESELmotoren nicht verhindern da diese schon bei sehr niedrigen Drehzahlen laden.
Ein evtl. sogar minutenlanges laufen lassen im Leerlauf nach einer Autobahnfahrt ist gleichsam unlogisch wie sinnfrei, denn wer fährt schon auf der Autobahn oder wo auch immer Vollgas um in der nächsten Sekunde sein Fahrzeug zu stoppen und abzustellen...??
Sollte jemand so fahren dann OK...ansonsten schnell vergessen!
Bei 110.000 Km ist ein Schaden am Lader eher ungewöhnlich. Ich gehe also davon aus das sich in diesem Fall entweder ein Femdkörper in den Lader verirrt hat, woher auch immer oder die Schmierung nicht in Ordnung war... aber das hilft dir jetzt wahrscheinlich nicht wirklich weiter.
Gruß Thomas