Kann man heutzutage noch ein Auto fürs Leben kaufen?

Hallo,

ich habe mich in letzter Zeit viel mit Nachhaltigkeit beschäftigt. Ist ja in letzter Zeit ein großes Thema in den Media. Ich habe für mich überlegt, das dieser Begriff für mich bedeutet und was man selber tut oder tun kann, um seine Lebensweise ebenfalls nachhaltiger zu gestalten.

Ich fand es früher schon immer faszinierend, wenn Leute sich ein Fahrzeug kauften und bis ins hohe Alter pflegten und erhielten. Für mich war und ist das der Inbegriff der Nachhaltigkeit. Als Automobilnarr stellt das auch die ultimative Bindung an ein KFZ dar.

Habe mich gefragt, ob das heutzutage überhaupt noch möglich ist. Direkteinspritzung, AGR und massig Elektronik lässt doch die meisten Fahrzeuge zu tickenden Zeitbomben werden.

Ist es heutzutage überhaupt noch möglich ein Fahrzeug fürs Leben zu kaufen oder muss man dann zwangsweise auf Old- und Youngtimer zurückgreifen?

Ich sehe mich schon seit geraumer Zeit nach einem Old- oder Youngtimer um, der diese Kriterien erfüllt, jedoch ist man in einem Zwiespalt aus Nachhaltigkeit und Sicherheit gefangen, da moderne Autos einfach ein vielfaches Mehr an Sicherheit bieten, was mir vor allem für die kleinen Mitfahrer auf der Rückbank sehr wichtig ist.

Beste Antwort im Thema

Ich breche mal die gängige Meinung des Threads. Ich vermute, dass aktuell die beste Zeit ist ein KFZ zu erwerben welches einen viele Jahre begleiten soll. Die Qualität der veredelten Metalle wurde immer besser, die Fertigungstolleranzen sind immer genauer geworden. Rost ist auch bei den meisten Herstellern kein Problem mehr. Ersatzteilversorgung ist dank der Globalisierung noch nie so einfach gewesen und wo hört man heute noch von wirklichen motorseitigen Fehlkonstruktionen?
Ich verstehe nicht woher der Mythos kommen soll: "Alte Autos halten ewig"? Ich sehe nämlich kaum welche. Entweder sind es Liebhaberfahrzeuge mit extrem viel Pflege die den Winter in der Garage verbringen und nur wenige Sommerfahrten bekommen. So dürfte man jedes Fahrzeug auf 40 Jahre bringen. Oder die Mercedes Vorkammerdiesel Legenden mit den geknackten Millionen Kilometer. Die gibt es heutzutage auch in diversen Taxi Dieseln oder den Toyota Hybriden. Der Rest ist an Motorschäden verreckt oder ganz einfach weggerostet.* >Überspitzt gesagt.<
Dieses Forum ist für jeden frei zugänglich. Mit etwas Zeitaufwand kann man die robustere technik recherchieren. Zum Beispiel die Liste im Thread der Saugrohreinspritzer durchgehen oder bauartbedingte verschleißende Automatikgetriebe meiden. Sorglicher Umgang, Fahrzeugpflege und Wartung sind das A und O. Dann wird ein 2020er Fahrzeug einen sicherlich 2 oder 3 Jahrzehnte begleiten können. Aber schaut mal auf die Straßen wie die Leute mit den Fahrzeugen umgehen. Da wird mit kalten Motor die Sporen gegeben. Sinnlose Ampelsprints in der Stadt vollzogen oder mit Plattfuß über die BAB gedonnert. Mutter hat mich letztens angesprochen warum ich denn gerade nur 80 fahren würde. Ich sagte der Motor sei noch kalt, warmfahren eben. "Achja. Stimmt, hat der Opa im Granada früher auch immer gemacht." Die Leute sind frühere eben auch viel sorgsamer mit den Fahrzeugen umgegangen.
*Ein anderes großes Problem sehe ich darin: Die Leute wollen einfach nach 10 Jahren ein neues KFZ. Rein exemplarisch mal: "Neuer Zahnriemen fällig, Bremesen rundrum und ein neuer Satz Reifen. 2500€?! Achim, das lohnt sich ja gar nicht. Da können wir uns auch einen neuen holen für 20.000€." So ähnlich trief dies nämlich auch auf meine Eltern zu die ihren 10 Jahre alten Vectra austauschten. Da wird sich ein neues Auto immer schön gerechnet. Der alte kommt dann in den Export. Kann also durchaus sein, dass ein großer Satz unserer Altwagen noch irgendwo unterwegs ist, was etwas mit meiner Aussage oben kollidiert. Aber ich bin mir sicher die sind dann jenseits von TÜV-sicher unterwegs.

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Ok, manches kann man ignorieren, wenn's nimmer funktioniert,
aber ignoriere mal eine defekte Variable Nockenwellenverstellung, defekte Plastik-Steuerkettenschiene, Servolenkung, Turbolader . . . nicht soo einfach . . .
---> kann mir schonmal nicht passieren ;-)

2. Antwort paßt nicht zur Fragestellung, denn wenn sich einer (ständig) an fortschrittlicher Technik erfreuen will, kauft er sich ja wahrscheinlich kein Produkt, das er die nächsten 30 oder 40 oder 50 Jahre verwenden will ! 😛

Digitales Kabel-TV und auch Digital-Sat (jeweils über Receiver) gehen freilich mit 'nem Röhrenfernseher.
Nur USB ist nicht so einfach anzustöpseln ;-) Aber "für's Leben" taugt er. ich kann paarhundert Sender guggen, wenn ich denn möchte, muß ich da unbedingt auch noch Netflix guggen ? Also ich nicht !

Und von Hamburg nach Köln könnt Ich mit meinem genauso fahren, auch mit weniger Komfort komm ich da trotzdem an. Sofern ich dann noch reinfahren darf . . .
---> https://www.motor-talk.de/.../...von-euren-m40-motoren-t60880.html?...

So hat halt jeder seine Prioritäten. Klar wär mach jüngerer komfortabler . . . aber wenn ich dann die ganzen Problemchen so sehe, die hier ja oft genug geschildert werden und ich auch oft genug bei anderen (meist jüngeren) beheben darf . . . da hat sich er Drang zu was jüngerem/komfortableren hin meist ganz schnell wieder erledigt 😛
Viel/max. Komfort und viel/max. Sicherheit sind bei mir jedenfalls nicht oberste Priorität ;-)
Tausch ja die Freundin nach soo langer Beziehung auch nicht einfach gegen 'ne jüngere ein, warum soll ich das dann mit meinem soooo treuen Kameraden tun ? Der gehört mittlerweile einfach zur Familie ;-)

Nachtrag/Antwort zu unten :
Die eigene Zeit hat durchaus einen Wert, aber warum soll ich mehrere Stunden arbeiten, um mir dann eine Werkstattstunde leisten zu können ? 😕
---> wär ja Quatsch ---> da kann ich's doch gleich selber machen ! 😁
Ok, geb zu, die Voraussetzungen sind natürlich auch günstig bei mir, und das für mich und eben diesen Zweck richtige Auto hab ich obendrein. Und ein Universalrezept für jeden ist das auch nicht, aber danach wurde ja auch erstmal gar nicht gefragt.

Selber Schrauben ist nur günstig, wenn die eigene Zeit keinen Wert hat. Klar wenn man das als Spaß betrachtet ist es etwas anderes, aber dann ist es halt ein Hobby. Natürlich kann man als Hobby und ein 30 jähriges Auto unterhalten, sogar so gut dass es als tägliches Auto dient, aber dafür braucht man den Willen und die Voraussetzungen. (Werkzeug, Zeit, Wissen, Garage) Niemand wird es toll finden am Straßenrand bei Schneematsch am Auto schrauben zu müssen.

Zitat:

@OO--II--OO schrieb am 1. Juli 2020 um 14:34:50 Uhr:


Ok, manches kann man ignorieren, wenn's nimmer funktioniert,
aber ignoriere mal eine defekte Variable Nockenwellenverstellung, defekte Plastik-Steuerkettenschiene, Servolenkung, Turbolader . . . nicht soo einfach . . .
---> kann mir nicht passieren ;-)

Natürlich sind VANOS nicht so leicht zu reparieren, wie keine VANOS. Aber hier geht es doch überhaupt nicht darum ob und wenn ja was kaputt gehen kann.
Dein E30 war damals, im Vergleich zu einem anderen Wagen damals auch Hightech und es gab garantiert genügend Leute die ihn mit "das hält doch im Leben nicht lange" und "wird man nie selber reparieren können" verteufelt haben. Und heute? Lachen wir beide nur darüber.

Genau so ist es mit (beispielsweisen) Steuergeräten. Dass, was wir heute zigfach im Auto haben, wo jeder nur Flucht und dem ganzen System keine 10 Jahre Lebensdauer mehr zuspricht, kann vielleicht in 30 Jahren, mit einem popeligen Raspberry ersetzt werden. Wer weiß. Zeiten ändern sich und Technik schreitet voran.
Da darf man halt einfach nicht die Augen verschließen.

Klammern wir jetzt mal die Wagen aus, die sich in naher Zukunft als Vollkatastrophe herausstellen, kann man heute, nicht anders als damals auch, jeden Wagen kaufen und ihn unbegrenzt lange fahren und instand halten. Wenn man meint, man lebe dann nachhaltig(er)

Zitat:

Natürlich sind VANOS nicht so leicht zu reparieren, wie keine VANOS. Aber hier geht es doch überhaupt nicht darum ob und wenn ja was kaputt gehen kann.

Dein E30 war damals, im Vergleich zu einem anderen Wagen damals auch Hightech und es gab garantiert genügend Leute die ihn mit "das hält doch im Leben nicht lange" und "wird man nie selber reparieren können" verteufelt haben. Und heute? Lachen wir beide nur darüber.

Genau so ist es mit (beispielsweisen) Steuergeräten. Dass, was wir heute zigfach im Auto haben, wo jeder nur Flucht und dem ganzen System keine 10 Jahre Lebensdauer mehr zuspricht, kann vielleicht in 30 Jahren, mit einem popeligen Raspberry ersetzt werden. Wer weiß. Zeiten ändern sich und Technik schreitet voran.
Da darf man halt einfach nicht die Augen verschließen.

Das ist heute schon Gang und Gäbe. War neulich in ner für mich "fremden" Werkstatt, die sich eigentlich eher auf's elektronische Motortuning spezialisiert hat und musste da einen Fehler "wegprogrammieren" lassen, da mein Meister nach der mechanischen Reparatur, der auch voll steuerungstechnisch nen Plan hat mit seinem Latein am Ende war.

Dort hättest du vom Fußboden essen können und der Mann dort (ich habe zugesehen und wirklich noch nie so viele Zahlen und Buchstaben in wirren Reihenfolgen erblickt) hat ne halbe Stunde wie ein verrückter in die Tasten gehauen, ein Gerät nach dem anderen ab und wieder dran gesteckt und was soll ich sagen - er hat es hinbekommen. Fehler nicht nur mechanisch, sondern auch steuertechnisch behoben. Was er da gemacht hat? keine Ahnung. Interessiert mich auch nicht.

Aber es ist schon genau, wie du es sagst...

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Moin,

Die persönliche Haltezeit des Fahrzeugs ist bzgl. Nachhaltigkeit allerdings völlig irrelevant, wenn man das Fahrzeug nicht direkt verschrottet. Man muss den gesamten Lebenszyklus betrachten. Ein Auto lebt zwischen 10 und 15 Jahren. Entscheidend ist für die Nachhaltigkeit an der Stelle also - dass der Käufer/Nutzer in seiner Nutzungszeit das Auto schonend nutzt und in gutem Zustand hält.

Kinderarbeit hat nichts mit Nachhaltigkeit zu tun, sondern mit sozialer Verantwortung. Tatsächlich könnte Kinderarbeit in einigen Fällen sogar bzgl. der Nachhaltigkeit positiv bewertet werden. Was aber den sozialen oder soziökonomischen Aspekten klar hinterherläuft und deshalb eher nicht in Betracht kommt.

Richtig - Nachhaltigkeit hat etwas mit Verzicht zu tun. Nicht unbedingt mit Verzicht auf neue Produkte, sondern mit Verzicht der Primärentnahme. Angenommen ich produziere ein Auto, dass ausschließlich aus Materialien besteht, die ich aus Sekundärrohstoffquellen (Recycling) Gewinne und die Energie dazu ausschließlich aus regenerativen Quellen beziehe - dann ist ein Produkt tatsächlich nachhaltig, ohne dass ich auf das neue Produkt verzichte. Das Problem hier ist, dass die Massenherstellung von Produkten den Fokus auf geringe Erstellungskosten legt und somit oft zum günstigeren, aber nicht optimal wiederverwertbarem Material greift. Damit ergibt sich dann oft das Problem, dass ein Produkt anstelle materiell wieder verwertet werden zu können (Also Polyethylen als Polyethylen usw.) Nur Downgecycled werden kann. Tatsächlich kann man - viele Produkte heutzutage technisch tatsächlich so fertigen, dass dies überraschend gut klappt. Das Produkt ist dann nur entsprechend teuer.

Naja ... Abgesehen davon, dass ein E30 mit 6-Zylinder eher 10-11L braucht, wenn man ihn normal fährt und man schon extrem bewusst fahren muss, im auf 9 zu kommen ... Dann klappt das teilweise sogar mit 150 oder mehr PS Motoren mit 4.5L zu fahren. Ich hatte letztes Jahr einen 130 PS VW TSI - da hätte ich nach gut 1000 km einen Verbrauch von 5.4L - und ich habe nicht alle Spartechniken genutzt, weil ich doch irgendwann ankommen wollte. Ähnliches gilt auch für einen Astra K und den Megane. Man sollte nur aufpassen nicht einmal ein sehr sparsamen Stil zu referenzieren und das andere Mal einen der unter Prügelstrafe steht. Natürlich gibt es Fahrzeugkonzepte bei denen das Sparpotenzial geringer ist als bei anderen. Aber z.B. liegt der aktuelle VW Sharan im Spritmonitor Schnitt bei 8.5L, der sparsamste angegebene lag vorhin bei 7.2L, der Peugeot 806 mit dem Turbomotor (damit wir ähnlich auch 150 PS haben) bei 11.6L, auch die 2.0L Saugervariante liegt bei 9.5L - und hat weniger Leistung (was das ganze natürlich etwas relativiert). Da ist also durchaus einige Möglich - was teilweise bei den Autos einfach nicht ging. Und teilweise kommen wir bei gleicher Fahrweise und manchmal sicherlich auch der Berücksichtigung der Fahrzeuggröße - durchaus schnell in die Nähe der Hälfte (wenn man z.B. berücksichtigt, dass ein aktueller Polo im Innenraum nicht unbedingt weniger Platz und Nutzwert als ein E30 liefert 😉

Übrigens - Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit sind auch nicht deckungsgleich. Logisch ist es billiger ein 3-4 Jahre altes Auto mit Restgarantie 4-6 Jahre zu fahren als ein neues. Allein der Wertverlust wird es dazu kommen lassen und bis sagen wir Mal 7/8 Jahre wird das eher selten von teuren Reparaturen aufgefressen.

Und klar - man kann das sogar ausrechnen, wer wann wieviel nachhaltiger war oder nicht. Die Crux ist - für ganz vieles gibt es keine fixen Zahlen. Nimm nur Mal die Polyesterherstellung. Normalerweise weißt du ja nur, 15kg Polyester. Du weißt aber z.B. nicht aus welchem Erdöl oder war es Erdgas oder gar Bioethanol hergestellt. Und Grade das sorgt für einen immensen Impact. Ist die Quelle kanadischer Schiefersand ist die Nachhaltigkeit eine ganz andere, als wenn dazu Nordseeöl verwendet würde. Daher nutzt man für viele Materialien Schätzwerte und es liegt in der Natur der Sache, dass es da verschiedene Ansätze gibt, die Mal mehr und Mal weniger positive Voraussetzungen berücksichtigen. Deshalb gibt es dann Zahlen von X bis Y und je nachdem was du belegen willst - nimmst du halt die Zahl, die für dein Ziel am besten ist. Deshalb kannst du auch einmal ein E-Auto zur Ökokatastrophe schlechthin rechnen und einmal zum Ökoengel. Derjenige der Diesel propagieren möchte macht es in die eine, der andere in die andere Richtung. Wissenschaftlich haben beide gleich richtig gearbeitet.

LG Kester

Zitat:

@Rotherbach schrieb am 1. Juli 2020 um 15:43:37 Uhr:


Die persönliche Haltezeit des Fahrzeugs ist bzgl. Nachhaltigkeit allerdings völlig irrelevant, wenn man das Fahrzeug nicht direkt verschrottet. Man muss den gesamten Lebenszyklus betrachten. Ein Auto lebt zwischen 10 und 15 Jahren. Entscheidend ist für die Nachhaltigkeit an der Stelle also - dass der Käufer/Nutzer in seiner Nutzungszeit das Auto schonend nutzt und in gutem Zustand hält.

...

Richtig - Nachhaltigkeit hat etwas mit Verzicht zu tun. ...

ein Ansatz könnte also auch sein
(vor allem bei jemand mit Möglichkeit zum Schrauben und evtl. Schweißen)
alle ~ 4 Jahre ein noch brauchbares Auto "aufzuklauben", dem wegen "will keiner" = da unbeliebtes Modell und keine Klima usw. akut die Verschrottung droht ... dieses solange das mit erträglichem Aufwand geht noch +/- zweimal über den TÜV zu bringen ... und nach diesen paar zusätzlichen Jahren Nutzungsdauer dann der Entsorgung zuzuführen ...

Da geht es schon los.

Selber Schrauben heißt ja auch Autoteile entsorgen. Gerade bei Öl könnte das ein Problem werden. Wo bekomme ich die Ersatzteile her? Vom Schrott oder muss ich sie neu kaufen? In Afrika würde das Auto so wie es ist ohne TÜV noch gefahren werden. Was ist da nachhaltiger. Ja jetzt kommt das Argument der transportkosten. Das ist aber falsch. Die Autotransporter würden sonst leer zurück nach Japan fahren. So bringen sie Altautos nach Nordafrika und haben wenigstens teilweise keine leerfahrt.

Ich weiß nicht, worauf du Nachhaltigkeits-technisch hinaus willst. Auch Neuwagen und andere von der Werkstatt befummelte Autos brauchen Ölwechsel und hier und da Ersatz- und Verschleißteile. Als Selberschrauber habe ich wenigstens die Option, mir einen Anlasser oder eine LiMa gebraucht zu holen 😉

Am nachhaltigsten ist ab einem gewissen Punkt vielleicht sogar, die angeschlagene Technik möglichst lange auf Verschleiß zu fahren 😁

Moin,

Leider hast du das was ich geschrieben habe nicht verstanden - oder möglicherweise möchtest du es nicht verstehen 😁 Einfach nur ein altes Auto fahren, ist nicht automatisch nachhaltig. Das alte Auto kann nämlich schon deutlich über den Punkt hinaus sein, bis zu dem es nachhaltig war es zu fahren. Der Grund: Der weitere Erhalt und Betrieb benötigt mehr Ressourcen als der Betrieb/Erhalt eines jüngeren Fahrzeugs.

Das Alter allein ist auch nicht entscheidend, sondern eigentlich die Laufleistung und die Betriebsstunden. Ein Auto, dass 20 Jahre alt ist, aber erst 20.000km gefahren ist - muss noch gefahren werden, wogegen ein Auto von 8 Jahren und 600.000 km darüber möglicherweise schon hinaus ist.

Stephan macht hier einen vergleichsweise typischen Fehler. Er vermischt Umweltschutz und Nachhaltigkeit. Entsorge/Recycle ich Altteile/Öl nicht korrekt, bin ich zwar vielleicht Nachhaltig, aber ein Umweltschweinchen. Zum Beispiel ist ein VW Schummeldiesel nachhaltiger als ein nicht schummelnder (er verbraucht dadurch weniger Sprit) - aber nicht umweltfreundlich bzw. toxikologisch unbedenklich. Der Denkfehler wird v.a. dadurch verursacht, dass sowohl politisch als auch in Unternehmen Nachhaltigkeit, Umweltmanagement und soziale Verantwortung gerne zusammengefasst werden. Das macht auch durchaus viel Sinn - denn wie man im Detail sieht - kann das eine manchmal dem anderen zuwiderlaufen. z.B. wäre Kinderarbeit im Bergbau nachhaltiger - denn man kommt mit kleineren Geräten aus, muss kleinere Tunnel graben, transportiert weniger Gewicht usw. Das ist aber aus sozialer Sicht völlig unsinnig. Genauso ist die Verwendung bestimmter Chemikalien in Motoröl und Kraftstoff zwar nachhaltig - aber aus Umweltschutzgründen abzulehnen.

LG Kester

Zitat:

@Locorella schrieb am 1. Juli 2020 um 11:12:07 Uhr:


… Ich verstehe nicht woher der Mythos kommen soll: "Alte Autos halten ewig"? Ich sehe nämlich kaum welche. Entweder sind es Liebhaberfahrzeuge mit extrem viel Pflege die den Winter in der Garage verbringen und nur wenige Sommerfahrten bekommen. …

100 % Zustimmung.

Zitat:

@Locorella schrieb am 1. Juli 2020 um 11:12:07 Uhr:


... Oder die Mercedes Vorkammerdiesel Legenden mit den geknackten Millionen Kilometer. Die gibt es heutzutage auch in diversen Taxi Dieseln oder den Toyota Hybriden. Der Rest ist an Motorschäden verreckt oder ganz einfach weggerostet. …

Einfach mal bei mobilie.de in die Suche eingeben 400.000 km aufwärts

Welche Fahrzeuge schlagen dann wiederholt auf:
- Mercedes E
- Toyota
- VW T3, T4, T5
- Volvo V70

Mein Vater hatte mal einen Mercedes 350 GD, mit 2 Jahren / 20.000 km gekauft. Eines der "eher haltbaren" Autos. Später mit 7 Jahren /195.000 km verkauft. Immer im Schuss gehalten, jeder Service pünktlich bei DB. Aber die Reparaturkosten nahmen von Wartung zu Wartung zu. Letztendlich war die Hecktür ausgeschlagen wg. des schweren Reserverades daran (hätte neu eingeschweißt werden müssen), die Achsantriebe mussten gemacht werden, hier und da Rostbeseitigungen und noch irgendetwas war. Kosten mind. … Das war es.

Was ich damit sagen will ist, dass bei jedem Auto irgendwann der Punkt kommt, ab dem sich Reparaturen nicht mehr rechnen. Gut viele Gebrauchtwagenfahrer sind toleranter als andere Fahrer bzgl. Rost, Klappergeräuschen, Fahrwerkspoltern, Abnutzungen im Innenraum usw. Aber es kommt der Punkt, ab dem der Gebrauchte teurer wird in den Gesamtkosten, als ein Neuwagen oder ein anderer Gebrauchter.

Die Frage ist dann, ob man es sich leisten kann, "sein Auto für's Leben" weiterzufahren und instand zu halten?

Zitat:

@Rotherbach schrieb am 1. Juli 2020 um 18:34:08 Uhr:


Moin,

Leider hast du das was ich geschrieben habe nicht verstanden - oder möglicherweise möchtest du es nicht verstehen 😁 [...]

Ich weiß nicht, ob du damit mich meinst; wenn ja, hat es einen einfachen Grund dass ich auf deinen Punkt nicht eingegangen bin - er ist völlig richtig. Allerdings möchte ich mir die Arbeit ersparen, auszurechnen, bei welchen Alter-/Verbrauch-/Laufleistungskonstellationen sich die Kurven von Neu-, Alt-, und Älterwagen kreuzen. Stattdessen fahre ich weiterhin die Autos, die ich gerne fahre, und mit denen ich trotzdem ein ganz gutes Gefühl habe, nachhaltigkeitstechnisch - auch wenn ein neueres oder auch nur anderes Auto 2-3 Liter weniger wegsaufen würde 😉

Geschreiben von meinem Second Hand-Smartphone.

Moin,

Nene - bezog sich nicht auf dich, sondern auf die Feststellung, dass es dann doch toll.wäre pauschal ein 20+ Jahre altes Auto.irgendwie am Leben zu erhalten.

BR

Zitat:

@Luke-R56 schrieb am 1. Juli 2020 um 20:24:11 Uhr:



Zitat:

@Rotherbach schrieb am 1. Juli 2020 um 18:34:08 Uhr:


Moin,

Leider hast du das was ich geschrieben habe nicht verstanden - oder möglicherweise möchtest du es nicht verstehen 😁 [...]

Ich weiß nicht, ob du damit mich meinst; wenn ja, hat es einen einfachen Grund dass ich auf deinen Punkt nicht eingegangen bin - er ist völlig richtig. Allerdings möchte ich mir die Arbeit ersparen, auszurechnen, bei welchen Alter-/Verbrauch-/Laufleistungskonstellationen sich die Kurven von Neu-, Alt-, und Älterwagen kreuzen. Stattdessen fahre ich weiterhin die Autos, die ich gerne fahre, und mit denen ich trotzdem ein ganz gutes Gefühl habe, nachhaltigkeitstechnisch - auch wenn ein neueres oder auch nur anderes Auto 2-3 Liter weniger wegsaufen würde 😉

Geschreiben von meinem Second Hand-Smartphone.

Oh, ist ja wieder sichtbar hier, das Thema war bei mir 'ne zeitlang nimmer auffindbar.
Dachte schon, mobile.de zensiert hier . . . denn ein "Auto für's Leben" ruiniert ja deren Geschäft ;-)
Aber die "Auto-für's-Leben"-Fahrer sind ja eh seeeehr selten, muß ja ständig was anderes/neueres her . . . auch wenn das alte noch passabel funktioniert . . .

Guten Morgen !

Ich hatte mal einen Toyota Yaris Bauj. 2007 (bein Kauf war er ca 9 Monate alt,und ca 10 000 Km)
Habe ihn 7 Jahre gefahren ca 100 000 Km, auser Verschleiß Teile keine Reparaturen gehabt.
So viel ich weiß läuft er immer noch sehr gut.

MFG REINHOLD

Hallo

man kann sich vornehmen, ein Auto fürs Leben zu kaufen, aber das Leben macht da wahrscheinlich nicht mit.
Man hat plötzlich 5 Kinder oder ist alleine oder arbeitslos oder behindert oder ...
Es macht auch irgendwann keinen Spaß mehr, ein total ausgelutschtes Auto zu fahren,von dem dauernden Reparatur- und Liegenbleibenärger abgesehen.
Mein neu gekaufter BMW 325i durfte 12 1/2 Jahre bleiben, war noch sehr gut, aber plötzlich hatte ich keine Lust mehr auf 3 Autos und habe reduziert auf 2.
Unser neu gekaufter SLK ist jetzt 13 1/2 Jahre alt und noch in sehr gutem Zustand. Der darf wahrscheinlich noch eine Weile bleiben, aber wenn plötzlich ein begehrenswerter neuer Roadster am Markt auftaucht könnte auch seine Stunde geschlagen haben.
Nix lässt sich vorhersagen.
ciao olderich

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