- Startseite
- Forum
- Wissen
- Verkehr & Sicherheit
- Kann man den Airbag überlisten?
Kann man den Airbag überlisten?
Wenn ich das richtig in Erinnerung habe, sind die Airbags bei den meisten Herstellern so eingestellt, dass sie unter 30km/h nicht auslösen.
Wie sieht das nun aus, wenn ich mit 180 über die Autobahn brettere, dann bei der Vollbremsung die Reifen blockieren und ich ja dadurch auch "laut Tacho" unter 30km/h fahre, aber trotzdem mit 60km/h in ein Hindernis prallen könnte?
Wie wird das intern geregelt bzw. gemessen?
Ähnliche Themen
32 Antworten
die für auslösung des airbags wichtige verzögerung wird durch einen sensor in der airbag-steuerung gemessen. die steuergeräte befinden sich meistens im mitteltunnel zwischen den vordersitzen (sicherster platz im auto). die geschwindigkeit wird höchstwahrscheinlich von allen rädern gemessen und gemittelt o.ä.
Zitat:
Original geschrieben von Bucklew2
die für auslösung des airbags wichtige verzögerung wird durch einen sensor in der airbag-steuerung gemessen. die steuergeräte befinden sich meistens im mitteltunnel zwischen den vordersitzen (sicherster platz im auto). die geschwindigkeit wird höchstwahrscheinlich von allen rädern gemessen und gemittelt o.ä.
Nein, das ist Unsinn. Die Airbags lösen alleine aufgrund der Beschleunigungswerte aus. Wenn dem nicht so wäre, würden sie bei einem Frontalcrash bei 25kmh und beispielweise 30 Km/h des Gegners nicht auslösen, obwohl man aquivalent mit 55 gegen eine Mauer gefahren ist.
da fuhren mal zwo Polizisten in einem Opel Omega langsam durch eine Senke und ganau unten in der Senke stand ein Kanaldeckel etwas hoch - Baustelle
und weil der Omega schon etwas ausgelutscht war, setzte der Omega mit der Ölwanne am hochstehenden Kanaldeckel auf
beide Airbags haben vorschriftsmäßig gezündet
bei etwas mehr als Schrittgeschwindigkeit
Zitat:
Original geschrieben von juschi2
Nein, das ist Unsinn. Die Airbags lösen alleine aufgrund der Beschleunigungswerte aus.
aja, soso. was ist, wenn die beschleunigungswerte bei 250 auftreten?
Zitat:
Original geschrieben von Bucklew2
aja, soso. was ist, wenn die beschleunigungswerte bei 250 auftreten?
Was für eine Situation meinst du?
Die Geschwindigkeit wird durch die Airbag-Sensoren ermittelt. Diese lösen aus, wenn eine bestimmte Kraft durch Verformung oder Verzögerung (je nach Hersteller) überschritten wird. Damit man ungefähr weiß, wieviel Kraft das ist, gibt man diese als Geschwindigkeit mit der man auf ein unbewegliches nichtdeformierendes Hindernis auftrifft.
Zitat:
Original geschrieben von golf_v_tdi_66kw
Was für eine Situation meinst du?
zwei autos fahren mit 200 über die autobahn, der vordere bremst, der hintere merkts net und fährt mit 50 zuviel (vordere 150, hinterer 200) hinten drauf - soll da der airbag auslösen?
Zitat:
Original geschrieben von FamerJoe
Die Geschwindigkeit wird durch die Airbag-Sensoren ermittelt. Diese lösen aus, wenn eine bestimmte Kraft durch Verformung oder Verzögerung (je nach Hersteller) überschritten wird. Damit man ungefähr weiß, wieviel Kraft das ist, gibt man diese als Geschwindigkeit mit der man auf ein unbewegliches nichtdeformierendes Hindernis auftrifft.
So ist es...
http://www.kfz-tech.de/Airbag.htm
Zitat:
Original geschrieben von Bucklew2
zwei autos fahren mit 200 über die autobahn, der vordere bremst, der hintere merkts net und fährt mit 50 zuviel (vordere 150, hinterer 200) hinten drauf - soll da der airbag auslösen?
Wird bei zwei sich in gleicher Richtung bewegenden Fahrzeugen denn überhaupt eine Aufprallgeschwindigkeit von mehr als 30 km/h erreicht? Gleiches Gewicht der Fahrzeuge mal vorrausgesetzt.
Vielleicht kann das mal jemand ausrechnen.
Ich denke, bei diesen Geschwindigkeitsunterschieden hat der Hintermann generell keine Chance, sein Auto noch kontrolliert zum Stillstand zu bringen, ob jetzt durch Airbag oder Schleudertrauma "abgelenkt".
Wenn ich mir das Szenario ansehe, könnte man fast auf die Idee kommen, bei Airbagauslösungen grundsätzlich eine Vollbremsung einleiten zu lassen, wenn die technischen Vorraussetzungen dafür im Wagen verbaut sind... Was meint ihr? Gibt es viele Situationen, wo dies mehr schadet als nützt?
Zitat:
Original geschrieben von razor23
Wird bei zwei sich in gleicher Richtung bewegenden Fahrzeugen denn überhaupt eine Aufprallgeschwindigkeit von mehr als 30 km/h erreicht? Gleiches Gewicht der Fahrzeuge mal vorrausgesetzt.
der vordere 80, der hintere 110 -> 30km/h aufprall
wobei das eigentlich keine rolle spielt, die geschwindigkeit beim airbag auslösen sollte schon ein faktor sein. was nützt einem das auslösen des airbags bei dem beispiel mit dem gullideckel oben? nichts, außer mehr kosten. modernere airbags reagieren auch entsprechend und selbst bei einem frontalaufprall kann es sein, dass die airbags nicht gezündet werden (weil gurt + straffer + begrenzer ausreichen). genauso wie sich moderne airbags auch auf die sitzposition und die härte des aufpralls reagieren (und dann evtl eine zweite stufe zünden)
Zitat:
Original geschrieben von Bucklew2
der vordere 80, der hintere 110 -> 30km/h aufprall
Ich bin in Physik nicht sonderlich bewandert, aber wird nicht eine Menge Aufprallenergie durch den Vordermann geschluckt? Der wird doch, weil er schon in Bewegung ist, mit x km/h nach vorne beschleunigt.
Ok, darf natürlich nicht Aufprallgeschwindigkeit heißen. Meine die Geschwindigkeit in Relation zu einem Aufprall an einer Mauer. Also die Aufprallenergie umgerechnet... ;)
Zitat:
Original geschrieben von Bucklew2
zwei autos fahren mit 200 über die autobahn, der vordere bremst, der hintere merkts net und fährt mit 50 zuviel (vordere 150, hinterer 200) hinten drauf - soll da der airbag auslösen?
Hier wirkt die gleiche Kraft, wie bei einem Auto, dass mit 50km/h auf ein stehendes Auto trifft. Man kann verschiedene Bezugssysteme nehmen.
Wie schon gesagt wurde, misst der Airbagsensor die Beschleunigungskraft, die auf die Insassen wirkt.
F=m*a -> F~a
Übersteigt diese Beschleunigung(-skraft) eine bestimmte Grenze, sagen wir mal 20G, so löst der Airbag aus.
Zitat:
Original geschrieben von Bucklew2
der vordere 80, der hintere 110 -> 30km/h aufprall
wobei das eigentlich keine rolle spielt, die geschwindigkeit beim airbag auslösen sollte schon ein faktor sein. was nützt einem das auslösen des airbags bei dem beispiel mit dem gullideckel oben? nichts, außer mehr kosten. modernere airbags reagieren auch entsprechend und selbst bei einem frontalaufprall kann es sein, dass die airbags nicht gezündet werden (weil gurt + straffer + begrenzer ausreichen). genauso wie sich moderne airbags auch auf die sitzposition und die härte des aufpralls reagieren (und dann evtl eine zweite stufe zünden)
Es macht schon Sinn, dass der Airbagsensor die Beschleunigung misst. Die Geschwindigkeit ist nebensächlich.
Auch die Verformung ist egal, da es ja nur um das Abfangen der Insassen geht und dabei geht es nur um die Kräfte, die direkt auf den Fahrer wirken.
Das Aufsetzen auf den Kanaldeckel bedeutete schlagartiges Anhalten-> sehr große Beschleunigungskraft. Die Airbags haben also zurecht ausgelöst.
Auf der letzten IAA gabs so'n Gerät, wo man testen konnte, wie es sich anfühlt, wenn man von 12km/h schlagartig abgebremst wird. Dazu wurde man auf einen Sitz angeschnallt (wie im Auto).
Ich hab's zwar nicht getestet, aber es hat gereicht, mit anzusehen, wie die Testpersonen nach der "Bremsung" vor Schmerzen gestöhnt haben (Der Sicherheitsgurt kann gut weh tun).
Fazit: nicht die Geschwindigkeit macht's, sondern die wirkendenn Kräfte - und darauf kommt's nur an.
Zitat:
Original geschrieben von dsrihk
Hier wirkt die gleiche Kraft, wie bei einem Auto, dass mit 50km/h auf ein stehendes Auto trifft. Man kann verschiedene Bezugssysteme nehmen.
Ich dachte, bei stehenden Objekten gäbe es so etwas wie eine Anfangsträgheit (bis das Objekt durch die Energieeinwirkung mal in Bewegung ist), die bei einem sich bereits bewegenden Objekt wegfällt. Aber vielleicht liege ich damit auch falsch...