Kann man das Automatikgetriebe zum Bremsen benutzen?
Als ich früher noch die 3-Gang-Automatikgetriebe reparierte, hatten die noch Bremsbänder drin und die verschlissen ziemlich schnell, wenn, um bergab die Motorbremse zu nutzen, das Automatikgetriebe bei hohen Motordrehzahlen runterschaltete. Deshalb wurde empfohlen, erst zu bremsen und dann erst runterzuschalten.
Ist das bei dem, doch deutlich modernerem, Automatikgetriebe des W639 immer noch so?
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12 Antworten
QuelleZitat:
Moderne Automatikgetriebe wählen die Gänge in der Regel so, dass die Motorbremse möglichst stark genutzt wird. Bei älteren Automatikgetrieben ist dies nicht immer der Fall. Dann ist es ratsam, manuell per Wählhebel einen niedrigeren Gang zu wählen oder auf die Stufe B oder S zu schalten, damit grundsätzlich eine höhere Drehzahl und damit mehr Motorbremswirkung anliegt. Bei langen Bergabfahrten sollte ein Gang gewählt werden, der das Auto beim Rollen möglichst in der gewünschten Geschwindigkeit hält. Auf diese Art werden die Bremsen des Autos nicht überlastet.
Beim 722.6 Getriebe muss man bergab manuell den richtigen Gang wählen um die Bremsen zu schonen.
Das beantwortet aber nicht meine Frage, ob es besser ist, vorm Runterschalten zu bremsen, um eventuelle vorhanden Bremsbänder zu schonen. Und mein Automatikgetriebe schaltet bergab eher in den höchsten Gang, was es auch bergauf macht, wenn ich länger als 2-3 Sekunden vom Gas runtergehe. Deshalb schalte ich bergauf in den 3.Gang und verhindere damit, das es in den 4.Gang hochschaltet.
Zitat:
Das beantwortet aber nicht meine Frage, ob es besser ist, vorm Runterschalten zu bremsen,...
Das bleibt dir überlassen wann du denn bremsen möchtest.
Ob vor oder nach runterschalten.
Eigentlich muss man überhaupt nicht bremsen wenn man rechtzeitig runterschaltet.
Aber um deine eigentliche Frage zu beantworten:
Nein, das 722.6 hat keine Bremsbänder.
Zitat:
@Dieselspitze schrieb am 10. September 2021 um 10:59:03 Uhr:
..Eigentlich muss man überhaupt nicht bremsen, wenn man rechtzeitig runterschaltet..
Was aber nicht immer geht, da manchmal aus einem scheinbar kurzem Gefälle, plötzlich doch ein langes Gefälle wird. Gerade gestern in den Vogesen so erlebt.
Moin,
ich glaube hier wird der Begriff " Bremsbänder " falsch benutzt.
in Automaticgetrieben gibt es Bremsbänder, die haben aber direkt nichts mit der Abbremsung des Fahrzeuges zu tun,
die sind dafür da, die einzelnen Planetenradsätze zum Gangwechsel abzubremsen bzw. den geschalteten
Planetenradsatz zu lösen - beim gebremsten/blockierten Planetenradsatz werden Drehmomente übertragen,
beim Bergabfahren solche Drehmomente die zum drehen des Motors notwendig sind, damit kann man das Fahrzeug
schon abbremsen, je niedriger der Gang so höher ist die Motorsdrehzahl, das aufzuwendende Drehmoment,
gebremst wird da nur weil ein 4 takter gegen die Kompressieon arbeitet, da wird Luft kompremiert die bremst.
Moderne Automatikgetriebe haben keine "Bremsbänder" mehr, die Planetenradsätze werden da mit hydraulich
betätigten Scheibenkupplungen blockiert,
Gruss aus dem Norden Carl
Natürlich weiß ich, dass die Bremsbänder nicht direkt das Auto abbremsen, sondern "nur" die Zahnradsätze, nichtsdestotrotz werden sie, soweit überhaupt noch vorhanden, beim Runterschalten bei hohen Drehzahlen stärker beansprucht und nutzen sich deshalb schneller ab. Hatte ich aber in Beitrag# 1 auch so geschrieben.
Diese hydraulisch betätigten Scheibenkupplungen sind aber auch nix anderes als Ölbadkupplungen, wo die Scheiben beidseitig mit einem bremsbelagartigem Material beschichtet sind und das verschleißt natürlich auch.
Somit ist meine Frage immer noch nicht beantwortet, ob es getriebeschonender ist, vorm Runterschalten zu bremsen oder nicht, denn Bremsbeläge lassen sich einfacher ersetzen, als Bremsbänder oder Ölbadkupplungen im Getriebe.
Ich will nämlich eine lange Tour mit Wohnwagen hintendran durchs Zentralmassiv und den Pyrenäen machen und da brauche ich sehr oft die Motorbremse.
Unabhängig von deiner Frage..... Beim Bremsen bergab mit der Bremse werden die Scheiben und Beläge zu schnell überhitzt. Es wird daher empfohlen, manuell am Getriebe runter zu schalten und daher zu bremsen.
Das Automatikgetriebe ist doch ja für solche Aktivitäten ausgelegt?
die " Bremsbänder" nutzt man zwangsläufig zum runterbremsen,
der Verschleiß der Reibbeläge sind beim beschleunigen wesentlich größer da da ganz andere Drehmomente
übertragen werden, die dann noch durch den vorgeschalteten Drehmomentwandler vermehrfacht werden.
Sobald diese Reibkupplungen geschlossen tritt kein Verschließ mehr auf.,
In Versuchen auf dem Prüfstand haben wir immer unter Last die Schließzeit gemessen,
Zitat:
@Schouten schrieb am 10. September 2021 um 12:48:10 Uhr:
..Beim Bremsen bergab mit der Bremse werden die Scheiben und Beläge zu schnell überhitzt. Es wird daher empfohlen, manuell am Getriebe runter zu schalten und daher zu bremsen..
Das ist doch völlig klar, aber mir geht es darum, ob es getriebeschonender ist, vorm runterschalten etwas abzubremsen.
Zitat:
@cdrolshagen schrieb am 10. September 2021 um 13:00:49 Uhr:
die " Bremsbänder" nutzt man zwangsläufig zum runterbremsen, der Verschleiß der Reibbeläge sind beim Beschleunigen wesentlich größer, da ganz andere Drehmomente übertragen werden..
Sobald diese Reibkupplungen geschlossen tritt kein Verschließ mehr auf..
Willst du mir damit sagen, dass es egal, ob ich vorm runterschalten bremse?
Aus eigener Erfahrung sage ich - beides!
Die Übersetzungen der einzelnen Stufen sind suboptimal gewählt. Vor allem der Sprung von dem Dritten in den Zweiten tut so richtig weh, weil der Motor dabei aus ca 2500 Rpm auf knappe 4500 Rpm aufheult. Für die Passstrassen ist der Vito nicht gebaut, bzw. das Getriebe nicht ausgelegt.
Was wichtig ist- nicht die ganze Zeit auf der Bremse stehen, sondern immer wieder kurz scharf abbremsen und dann den Scheiben Zeit zum abkühlen geben.
So ist weder der Plöckenpass noch Timmelsjoch oder der Großglockner unüberwindbar.