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Käufer hat Auto bezahlt und mitgenommen, aber kein unterschriebener Kaufvertrag

Themenstarteram 19. März 2011 um 14:52

Hallo Leute, habe gestern ein 20 Jahre altes Auto "verkauft" für 300€.

Hier stellte ich es in mobile.de, und nach 1min. meldete sich ein ausländischer Käufer telefonisch. Er klopfte nach ein paar Daten ab die er von mir wissen wollte. Dann sagte er, ich hätte eine Kaufbestätigung per email bekommen, die ich beantworten soll. Ich bestätigte das also per email und nahm die Anzeige raus.

 

Nnoch am selben Tag war sein Kollege mit dem Abschlepper da aus einem Landkreis ca. 150km entfernt. Natürlich Preis nochmals versucht zu drücken worauf ich nicht einging. Der Typ telefonierte dann mit arabischem Akzent ein paar Mal mit dem Handy und glotzte ein paar Mal dabei unter die Motorhaube, vermutete dann alle möglichen nicht vorhandenen Schäden und telefonierte wieder rum.

Eine Ewigkeit später drückte er mir dann das Geld bar in die Hand und lud das Auto auf. Ich schraubte die Kennzeichen ab und behielt den Kfz-Brief, um das Auto selber abzumelden. Die Papiere solle ich dann einfach nachschicken. TÜV- und AU-Bericht wollte er nicht haben. Ich wollte gerade noch abschliessend einen Kaufvertrag vorlegen, als der Typ mich plötzlich nach dem alten Brief fragte. Ich bejahte dies und ging ins Haus um ihn zu holen. Ich fand ihn aber erst nicht gleich, worauf ich erst nach ca. 5min. wieder gekommen bin. In der Zwischenzeit war der Typ samt meinem Auto aber verschwunden.

 

Jetzt kommt mir das komisch und ein wenig mulmig vor: Auto weg, (echtes) Bargeld bekommen, noch alle Papiere und Kennzeichen in meinem Besitz, aber keinerlei Schrifliches, dass der Wagen seit gestern in den Händen des bzw. der Typen ist. Muss ich mir da Gedanken machen??

Beste Antwort im Thema

Zitat:

Original geschrieben von Berti V.

Also meines Wissens bin ich nur als gewerbetreibender zur Gewährleistung verpflichtet.

Dieser Irrglaube ist leider weit verbreitet.

Der Unterschied von Privatverkauf zu Gewerbeverkauf besteht lediglich darin, daß der Privatverkäufer die Gewährleistung schriftlich wirksam komplett ausschließen kann, während der Gewerbetreibende diese nur schriftlich auf 12 Monate verkürzen kann.

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Klar, denn nun hast du evtl. 24 Monate Gewährleistung gegeben

Themenstarteram 19. März 2011 um 15:19

Wie, bin ich ohne Kaufvertrag automatisch Händler und keine Privatperson mehr?

 

In seiner email-Bestätigung ist übrigens dringestanden "....kaufe ich ohne Gewährleistung oder Garantie"

am 19. März 2011 um 15:27

Zitat:

Original geschrieben von Celvic

Kennzeichen in meinem Besitz, aber keinerlei Schrifliches, dass der Wagen seit gestern in den Händen des bzw. der Typen ist. Muss ich mir da Gedanken machen??

Ja solltest du, denn du bist offiziell noch Eigentümer  falls das Fahrzeug mit Schrotteilen in einem Naturschutzgebiet gefunden wird und 200 ltr Altöl im Kofferraum ausgelaufen sind.

 

Das ist der theoretische Gau, denn für die Kosten müsstest du aufkommen.

Praktisch ist die Kiste aber entweder zerlegt und befindet sich auf dem Schiff nach Afrika und du hast damit nichts mehr zu tun.

 

Falls der Kerl nun noch den Brief haben möchte gibst du den erst raus nachdem ihr einen von dir verfassten Kaufvertrag erhalten hast, das geht auch über dem Postweg Zug um Zug.

Themenstarteram 19. März 2011 um 15:35

Ich habe auch eben die Polizei angerufen und dazu befragt, ob es da Probleme geben könnte, wenn ohne Schriftliches "mein" Auto sich in deren Gewalt befindet. Der Polizist war da relaxt und sehe da keine Machenschaften dahinter. Ich solle den wagen gleich am Montag abmelden und ihm das Zeug zuschicken und gut.

 

Zum Glück habe ich da auch noch Zeugen in Form von Nachbarn, die das Aufladen und die Abwicklung vom Fenster und draussen auf der Strasse mitbekommen haben.

Hy,

ist einfach mal dumm gelaufen, fürchte ich. Andererseits denke ich nicht, daß die Geschichte ein Nachspiel haben wird. Diese Autohändler verchecken die Autos in der Regel kurz und schmerzlos- ohne Bürokratie usw. . Hätte er das Auto seriös verkaufen wollen, so hätte er mit Sicherheit den Brief eingefordert und auch mitgenommen- das sind Vollprofis und die wissen genau was sie wollen/brauchen.

Ich vermute auch mal, daß das Auto längst in tausend Teile zerlegt ist

(weswegen er auch keine Papiere brauchte) und es längst auf dem Weg nach irgenwohin ist.

Sicherheitshalber würde ich eine Person meines Vertrauens hinzuziehen, welche ggf. gegenüber der Polizei bestätigen könnte, daß da wohl ein mündlicher, und rechtskräftiger, Kaufvertrag stattgefunden hat. Somit müsstest Du eigentlich weitgehendst aus dem Schneider sein.

Gruß Berti

Zitat:

Original geschrieben von Celvic

Wie, bin ich ohne Kaufvertrag automatisch Händler und keine Privatperson mehr?

das hat nichts mit händler oder privat zu tun!

prinzipiell müssen 24monate gewährleistung gegeben werden, sowohl als privat- wie auch als gewerblicherverkäufer...

ABER: als privater verkäufer eines gebrauchtwagens kannst du die gewährleistung komplett ausschließen (musst es aber nicht)....während der händler lediglich auf ein jahr verkürzen kann...

Zitat:

Original geschrieben von MagirusDeutzUlm

Zitat:

Original geschrieben von Celvic

Wie, bin ich ohne Kaufvertrag automatisch Händler und keine Privatperson mehr?

das hat nichts mit händler oder privat zu tun!

prinzipiell müssen 24monate gewährleistung gegeben werden, sowohl als privat- wie auch als gewerblicherverkäufer...

ABER: als privater verkäufer eines gebrauchtwagens kannst du die gewährleistung komplett ausschließen (musst es aber nicht)....während der händler lediglich auf ein jahr verkürzen kann...

Also meines Wissens bin ich nur als gewerbetreibender zur Gewährleistung verpflichtet. Wenn ein Privatmann ein Auto verkauft muß er keine Garanti geben.

Und in diesem Falle schon 3x nicht!

Ein Auto für 300€- auf was bitte soll er da Garantie geben?

Hallo Celvic,

villeicht beruhigt Dich ja folgendes Szenario, welches ich vor ca. 3 Jahren in einem Peugeot Autohaus hautnah miterlebt hatte- ich war gerade dabei die Verträge für 2 Peugeot 107 zu unterschreiben.

Es kommt ein Osteuropäer zur Türe rein und fragt meinen Autoverkäufer über meinen Kopf hinweg was der Golf da draußen kosten soll- mein Autoverkäufer ''das was dransteht'' er geht wieder raus und kommt nach ca. 10 Min. wieder rein- knallt 600 € auf den Tisch, handelt noch kurz rum und muß noch 100 € drauflegen und der Kauf war gebongt. Mein Autoverkäufer (den ich danach wechselte!!! weil ich so ein Verhalten mir gegenüber unmöglich fand) rief zur Bürotante rüber 'gib ihm die Schlüssel, alles weitere mach ich nachher fertig'- er bekam die schlüssel und ward nicht mehr gesehen.

So läuft das also auch in seriösen Autohäusern ab- one Kaufvertrag!

Die Gewährleistung spielte in diesem falle wohl auch nur untergeordnet eine Rolle.

Gruß berti

Wenn jemand 150km mit 'nem LKW kommt und ein Auto "kauft", dann handelt es sich wohl kaum um einen Privatkäufer. Also muss der Privatverkäufer hier auch keinerlei Gewährleistung gewähren.

Zitat:

Original geschrieben von Berti V.

Also meines Wissens bin ich nur als gewerbetreibender zur Gewährleistung verpflichtet.

Dieser Irrglaube ist leider weit verbreitet.

Der Unterschied von Privatverkauf zu Gewerbeverkauf besteht lediglich darin, daß der Privatverkäufer die Gewährleistung schriftlich wirksam komplett ausschließen kann, während der Gewerbetreibende diese nur schriftlich auf 12 Monate verkürzen kann.

Mach Dir mal keinen Kopf, der Wagen ist nach Afrika unterwegs.

Gruss

Zitat:

Original geschrieben von Berti V.

Also meines Wissens bin ich nur als gewerbetreibender zur Gewährleistung verpflichtet. Wenn ein Privatmann ein Auto verkauft muß er keine Garanti geben.

Und in diesem Falle schon 3x nicht!

Ein Auto für 300€- auf was bitte soll er da Garantie geben?

Gewährleistung und Garantie sind zwei vollkommen unterschiedliche Dinge. Garantie ist immer ein freiwillige Leistung des Verkäufers.

Würde mich auch keine Sorgen machen.

1. Du meldest den Wagen ab.

2. Du hast die Kaufbestätigungsmail inkl. Ausschluss der Gewährleistung.

 

Zu dem Fall im Peugeotautohaus. Wahrscheinlich ist der Osteuropäer Stammkunde und da läuft das so. Kenne zwar nicht den gesamten Sachverhalt, aber mir ist es völlig egal, wenn während des Gesprächs sowa passiert. Wie kann man nur so angepisst sein???

BEN

Manche Kunden legen eben Wert auf eine gepflegte Gesprächsatmosphäre. Wenn ich gerade einen fünfstelligen Betrag investiere, dann verlange ich von meinem Geschäftspartner auch Respekt und Höflichkeit in einem angemessenen Rahmen. Im vorliegenden Fall ist offensichtlich, daß es bei dem Autohaus große Mängel in der Organisationsstruktur gibt.

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